Kopfwäsche - sehr lang

Hallo,

Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Da ich mit niemandem darüber reden möchte, muss ich meine Gedanken einfach mal niederschreiben. Es belastet mich zutiefst.

Mein Mann und ich sind seid 15 Jahren zusammen, 8 Jahre verheiratet und haben 2 Kinder. Seid der Geburt von Kind Nr 2 läuft es einfach nicht mehr gut. Wir streiten sehr häufig. Also jetzt seid 4 Jahren.

Sein Problem ist, dass er sich überflüssig vorkommt, weil ich ihm keine Zuneigung zeigen kann. Mein Problem ist, dass er sich nicht in unser Familienleben integriert. Ich fühle mich seit langem schon alleinerziehend. Wir haben schon ein paar Mal darüber geredet, aber ändern tut sich keiner.

Ich bin mittlerweile an einem Punkt angekommen, wo mich alles nur noch annervt. Auch dank Corona natürlich. Ich habe hier absolut keine Abwechslung. Bin froh, wenn die Tage rum sind. Bei mir dreht sich alles nur noch um Kinder, Homeoffice, Haushalt. Ich bin jetzt nun aufgrund der Ferien seid 5 Wochen mit den Kindern im Homeoffice. Ich bin völlig ausgelaugt, weiß nicht mehr, wie ich die Kinder noch beschäftigen soll. Egal ob mein Mann arbeiten muss oder mal frei hat, ich mache hier alles was mit den Kindern zu hat. Auch wenn ich selber arbeiten muss.

Ein einfaches Beispiel: Das Morgenritual meines Mannes sieht folgendermaßen aus: Aufstehen, pinkeln, Kaffee machen, rauchen, manchmal auch gleich 2, der nächste Klogang, Kaffee machen, rauchen. In der Zeit habe ich die Kinder fertig gemacht mit anziehen und Zähne putzen, habe Frühstück gemacht, mich selber fertig gemacht und mit den Kindern gefrühstückt. Jeden Morgen alleine. Danach kann ich dann irgendwann mal meinen Rechner anschalten und arbeiten.

Das war schon immer so. Ich musste die Kinder in den Kindergarten bringen und sie abholen. Auch abends mache ich die Kinder immer alleine fertig. Ab und zu schafft er es mal den kleinen umzuziehen. Aber ins Bett gebracht hat er sie noch nie. Die Kinder mal baden? Nur wenn ich es ausdrücklich verlange. Auch unternimmt er nie etwas mit den Kindern alleine, es sei denn ich sage ihm, was er machen soll. Mittlerweile ist es soweit, dass die Kinder auch gar nicht mehr wollen, dass er irgendwas macht. Sie kommen immer zu mir. Grundsätzlich ist mein Mann bei jedem Ausflug dabei, kommt aber nicht auf die Idee mal einen mit zu organisieren.

Wenn er Zeit für sich alleine braucht, nimmt er sich die einfach. Sei es einfach die regelmäßige Zigarette auf dem Balkon. Das hier drinnen dann teilweise der Bär steppt und die Kinder sich die Haare ausreißen, hört er nicht. Ich habe solche Verschnaufpausen nicht.

Das hat sich jetzt alles so entwickelt, dass ich ihm tatsächlich keine Zuneigung mehr zeigen kann. Ich fühle mich unwohl, wenn er mich berührt, möchte ihn nicht küssen, wir haben auch keinen Sex mehr. Ich kann mich einfach nicht mehr fallen lassen. Vermeide Situationen, in denen wir alleine sind. Weil ich es einfach nicht aushalte. Dieses Schwigen zwischen uns. Wir haben uns einfach nichts zu erzählen. Ich frage mich tatsächlich immer wieder, ob ich ihn noch liebe. Und ich kann diese Frsge nicht eindeutig mit Ja beantworten. Das macht mich so traurig. Früher waren wir so glücklich miteinander. Seit dem wir eine Familie sind, harmonieren wir einfach nicht mehr. Egal was er macht, für mich ist alles falsch. Ich sehe nichts positives mehr. Wieso ist das so? Wenn mein Mann da ist, bin ich mittlerweile so genervt, dass ich es teilweise an den Kinder auslasse. Ich schimpfe viel, werde schneller laut. Das möchte ich eigentlich gar nicht. Und ich finde das darf nicht sein. Wenn mein Mann Arbeitsbedingt mal mehrere Tage nicht zu Hause ist, bin ich viel gelassener.ich genieße die Zeit ohne ihn.

Jetzt kommt der Teil weswegen ich den Titel gewählt habe. Ich bin vor einigen Wochen mit meinen Kindern an der Feuerwache lang spaziert. Wir sind stehen geblieben und haben etwas geschaut. Dabei ist mir einer der Feuerwehrleute mehrfach aufgefallen. Irgendetwas hat er in mir bewirkt, ich fand ihn unglaublich attraktiv. Ich habe ihn bei Facebook ausfindig machen können und himmel ihm ein bisschen hinterher. Ich habe tatsächlich schon mit dem Gedanken gespielt, ihn einfach mal anzuschreiben. Aber wie bescheuert ist das bitte?! Aber irgendwie möchte ich wissen, ob er vergeben ist. Auf jeden Fall kreisen meine Gedanken immer wieder um diesen Mann, obwohl ich absolut nichts über ihn weiß, außer wie er heißt und wo er arbeitet. Diese Gedanken sind natürlich Gift für meine Ehe, das weiß ich selber. Sie machen mir aber deutlich, dass ich sehr wohl das Verlangen nach Zuneigung und Zärtlichkeit habe, nur mit meinem Mann scheinbar nicht. Ich fühle mich so schlecht. Ich weiß gar nicht, ob unsere Ehe noch eine Zukunft hat. Was möchte ich?!

Wie seht ihr das als Außenstehende, wenn ihr meine Gedanken lest? Was wäre jetzt das richtige zu tun? Hat unsere Ehe überhaupt noch eine Chance oder habe ich innerlich schon abgeschlossen? Brauche ich eine Kopfwäsche? Ich will einfach keinen Fehler machen.

Auf jeden Fall vielen Dank, dass ich meine Gedanken mit euch teilen durfte.

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Ich glaube die Frage ist, ob du an deiner Ehe arbeiten willst und der Beziehung mit deinem Mann noch eine Chance geben willst, oder nicht.
Wenn nicht, dann trenn dich und schreib den anderen Mann an.
Wenn ja, dann lass das mit dem Typen und überleg dir lieber, wie ihr einen Anfang machen könnt. Schocktherapie? Dann fahr einfach Mal ne Woche weg. Ohne die Kinder. Und lass deinen Mann Mal machen. Reden? Macht einen Plan: wer macht was. 50/50 aufgeteilt. Jeder hat Zeiten für sich.
Paarberatung/Therapie? Wäre dein Mann dafür bereit? Ist ihm der Ernst der Lage bewusst? Will ER eurer Ehe noch eine Chance geben oder hat er (auch?) innerlich schon abgeschlossen?

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Ja, das ist die große Frage. Die kann ich momentan einfach nicht beantworten. Im Grunde möchte ich das, was für die Kinder am besten ist. Und das ist für mich, beide Elternteile immer bei sich haben.

Da mein Mann den ganzen Tag außer Haus ist (von 5 - 17:30 Uhr) kann ich nicht einfach eine Woche weg fahren. Das könnte ich mit meinem Gewissen schon gar nicht vereinbaren. Aber im Grunde hast du Recht. Hätte er normale Arbeitszeiten, wäre das eine Idee.

Es ist ja nicht so, dass mein Mann nichts macht. Im Haushalt hilft er schon mit. Nur oft komme ich ihm einfach vorweg, weil er seine Prioritäten anders setzt, erst ne Zigarette, dann mach ich das. Bis dahin hab ich es aber schon 10x erledigt, weil es mich gerade stört. Er braucht auch nicht 50% im Haushalt machen. Ich arbeite Teilzeit und sehe es als meinen Job den Bärenanteil im Haushalt zu machen. Es geht mir eher um kinderfreie Zeit, die er mir nicht gibt. Darum muss ich kämpfen. Und wenn ich dann mal ganz kinderfrei die Wäsche falten möchte (wenn die Kids im Bett sind) ist das auch verkehrt, weil wir ja dann keine Paarzeit haben.

Ob mein Mann für eine Paartherapie bereit wäre? Ich weiß es nicht. Eine Paartherapie würde ich glaube ich selber nicht wollen. Wie soll mir jemand zeigen, wie ich meinen Mann wieder lieben kann? Ich kann mir das gar nicht vorstellen.

Ihm ist der Ernst der Lage mit Sicherheit nicht bewusst, aber definitiv würde er uns noch eine Chance geben. Er zeigt mir jeden Tag, dass ich ihm wichtig bin. Aber genau das ist es auch was mich nervt. Egal, was ich machen möchte, er kommt immer dazu und fragt, was er machen soll. Er kann nicht sehen, dass ich vielleicht auch einfach mal ganz alleine die Spülmaschine ausräumen möchte oder im Garten mal alleine werkeln möchte. Er behandelt mich wie eine Königin. Ich komme gar nicht dazu, mir eine Auszeit zu nehmen. Sei es einfach nur abends vor der Glotze Socken falten. Das kann aber was meditatives haben. 😅 Er fragt mich sogar, ob er sich mit einem Kumpel treffen darf. Ich muss im Grunde alles entscheiden. Das ist alles zu viel für mich.

Also nein, er hat innerlich definitiv noch nicht abgeschlossen.

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"Es ist ja nicht so, dass mein Mann nichts macht. Im Haushalt hilft er schon mit. Nur oft komme ich ihm einfach vorweg, weil er seine Prioritäten anders setzt, erst ne Zigarette, dann mach ich das. Bis dahin hab ich es aber schon 10x erledigt, weil es mich gerade stört."

Da ist schon auch ein bisschen hausgemachtes Leid bei...
Lass ihn doch rauchen gehen und es dann erledigen. Warum muss du das die 5 Minuten früher machen?

In Summe wurde ich auch sagen, wenn du denkst, dass ihr allein aus der Spirale nicht raus kommt, holt euch Hilfe.
Das dir der andere Typ gefällt ist doch nett... aber ich würde da nicht weiter agieren. Es geht doch nicht um die Suche nach einem nahtlosen Übergang?!

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Hallo, an deiner Stelle würde ich eine Paar- oder Eheberatung in Anspruch nehmen (erstmal alleine). Da kannst du deine Gedanken sortieren und dir darüber klar werden, ob du an der Ehe arbeiten möchtest oder nicht mehr. Die Beratung sollte nämlich ergebnisoffen sein. Liebe Grüße

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Danke, ich werde mal darüber nachdenken. Vielleicht erst mal alleine, um zu erfahren, was ich überhaupt möchte.

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Wow! Als ich deinen Beitrag gelesen habe, dachte ich, ich habe ihn geschrieben, bis auf wenige Details. Original gleiches Morgenritual usw.! Kaffee, Zigarette, Klo, Kaffee, Zigarette. Endlosschleife... Frau macht das schon. Er hat was vor? Kein Problem, Frau macht das schon. Fände ich nicht schlimm, wenn es gleichberechtigt wäre, ist es bei uns aber nicht und scheint es bei dir auch nicht zu sein.
Was die Männer daran nicht verstehen, dass plötzlich Zärtlichkeiten usw. weniger werden, ist dass ihr Verhalten das bedingt. Ich glaube, ich habe schon einen Beitrag von dir gelesen, (das mit der Feuerwache kam mir bekannt vor) ich habe auch schon einen verfasst, weil ich mich in der selben Situation befinde. Ich finde plötzlich einen anderen Mann sehr anziehend und habe es lange nicht verstanden. Wichtig ist, dass du dir bewusst machst, warum du diesen anderen Mann plötzlich aus dem nichts gut findest. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass man viele Dinge, gerade im Bezug auf eventuelle neue Partner romantisiert, weil man sich Geborgenheit wünscht, keine Gleichgültigkeit, dass man ja sowieso immer da ist. Werde du dir darüber im Klaren, mach keine Schnellschüsse und versuche dir gemeinsame freie Zeit mit deinem Mann zu schaffen. Unternehmt etwas zusammen, kommt euch wieder näher. Lass die Nähe auch zu und auch das Gespräch, sonst hast du von deiner Seite aus schon dicht gemacht für das Unbekannte, von dem du nicht weißt, was es bringt.

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Nein, es ist auch bei uns nicht gleichberechtigt. Ich muss um jede freie Sekunde alleine kämpfen.

Ja, das mit der Feuerwehr war ich 😅 da ging es aber nur darum, wie man zu ihm Kontakt aufbauen könnte. Ich weiß auch nicht, was mich da geritten hat, aber dieser Mann hatte irgendwie eine magische Anziehungskraft.

Mir ist irgendwie bewusst geworden, dass mir auch Zuneigung und Zärtlichkeit fehlt. Aber ich kann es mir irgendwie nicht mehr mit meinem Mann vorstellen. Momentan zumindest nicht. Denn er gibt mir ja Zärtlichkeiten, die ich nicht erwidern kann.

Wie ist es bei dir denn ausgegangen mit dem anderen Mann?

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Wie war er denn bei Kind eins? Du sagtest seitdem ihr eine Familie seid läuft es nicht mehr rund.

War er beim ersten Kind anders oder warum noch ein Zweites? Ich habe auch einen Mann, der eher von der trägen Sorte ist und schon beim ersten Kind habe ich klar gemacht, dass es UNSER Kind ist und er sein Päckchen mitzutragen hat.

Wir haben die Betreuung Zuhause während Corona so gut es ging aufgeteilt. Mittlerweile bringe ich unsere Tochter ins Bett und er steht dafür morgens mit ihr auf, macht sie fertig und bringt sie in den Kindergarten. So hat jeder eine feste Auszeit auf die er sich verlassen kann. Natürlich übernehmen wir auch mal für den anderen, wenn nötig.
Auch wenn Ausflüge anstehen sind wir mittlerweile ein gutes Team.

Familienzeit dagegen war meinem Mann zum Glück immer wichtig. Und auch Spiel-Zeit mit unserer Tochter zu verbringen.

Wäre das alles nicht so, würde ich im Traum nicht daran denken ein zweites Kind mit ihm zu haben und hätte mich schon längst getrennt, wenn reden nichts mehr bringt. Für mich hat das was mit Respekt und Empathie seinem Partner gegenüber zu tun. Der Person die man angeblich liebt. Und wäre dies nicht so, würden meine Gefühle im Gegenzug wohl auch schwinden. Eine Trennung wäre dann ohne Einsicht von beiden Seiten unausweichlich. Und spätestens dann müsste er die Kinder zumindest am Wochenende alleine betreuen und du könntest mal durchatmen.

Ich würde ihm eine Paartherapie als letzten Ausweg vorschlagen und in diesem Zug auch deutlich machen, dass du mit Gedanken an Trennung spielst.

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Beim ersten Kind war er anders. Hat sich viel um den kleinen gekümmert. Aber Unternehmungen hat er noch nie mit den Kindern alleine unternommen.

Beide Kinder sind auch lange gestillt worden, was die Mama-Kind-Bindung einfach nochmal enger gemacht hat. Aber trotzdem läuft es ja auch bei anderen Familien normal.

Mein Mann musste auch die gesamte Coronazeit normal arbeiten, deswegen blieb da noch mehr an mir hängen. Er kann sich gar nicht vorstellen, wie anstrengend das für mich ist.

Das Problem ist ja auch, dass sich die Kinder gar nicht mehr von ihm ins Bett bringen lassen wollen. Von daher versucht er es auch gar nicht erst. Wenn er am Wochenende aufsteht, parkt er die Kinder direkt vor der Glotze und kümmert sich um sich. Ich mache dann den Rest. Habe ihm bei jedem Gespräch gesagt, dass mich das stört. Es ist dann ein Wochenende gut und dann fällt er wieder in alte Muster.

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Ich frage mich immer, wie es zu so einer Entwicklung kommt.
Man plant ein Kind, irgendwann ist es da, ganz neu, beide wissen nicht so genau, wie man es händelt, lernt es kennen. Oft hat man die ersten Tage gemeinsam. Man hat es auf dem Arm, sagt zum anderen Elternteil "nimm du mal", oder überlegt gemeinsam, warum es schreit, wenn sie stillt, wickelt er...
Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, wie es dazu kommt, dass er sich nicht um seine Kinder kümmert. Und falls es ihm nicht einfiele, könnte frau ja sagen, er möge mal...

Wenn sich das ganze erst mal so etabliert hat, komnt man wahrscheinlich nicht mehr so leicht raus.

Du fragst nach den Chancen für eure Ehe. Hat er überhaupt Interesse daran, oder nur dann, wenn alles bleibt wie es ist. Und wenn nur dann, möchtest du dann?

Der Feuerwehrmann ist eine Projektion. Ob der seine Kinder (falls vorhanden) ins Bett bringt, weißt du ja auch nicht. Von dem kann man träumen, aber eher nicht den Fortbestand der Ehe abhängig machen.

Ein normaler Morgen für meinen Mann hier:
Wecker hören, mich wachkuscheln, aufstehen, Bad, Kaffee machen, Kinder wecken, Kindern Frühstück hinstellen, mich nochmal ans Aufstehen erinnern, ich trinke Kaffee, kümmere mich um Kleidung, Schulkram etc. der Kinder, eine/r von uns schafft die Kinder aus dem Haus, wir trinken noch einen Kaffee, blättern die Zeitung durch, an Tagen mit Homeoffice genießen wir auch sturmfrei zu haben bevor gearbeitet wird...

Im Haushalt mach ich mehr, weil ich mehr Zeit dafür habe. Aber die Kinder sind schon immer genauso seine, das klappt ohne Absprache.

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Dein erster Abschnitt... Genau so lief es bei uns auch am Anfang. Alles war harmonisch. Er ist sogar in den ersten Wochen nachts aufgestanden, hat die Flasche gemacht, weil es mit dem stillen nicht so recht klappen wollte. Je älter unser Sohn wurde, desto weniger hat er gemacht. Auch weil sich unser großer als extremes Mamakind entwickelt hat.

Mittlerweile sind es auch die Kinder, die nicht mehr wollen.

Ich habe ne ganze Zeit lang gesagt, mach doch dies mal, tu das, fahr mit den Kindern mal zu deinen Großeltern uswusf. Ehrlich? Irgendwann geht auch mir die Puste aus. Ich bin hier nicht der Dirigent. Die meiste Zeit während Corona jetzt hatte ich die Kinder zu Hause. Musste genug überlegen sie zu beschäftigen, dann muss ich nicht auch den erwachsenen Papa dazu animieren. Er muss doch auch mal das Bedürfnis haben mit den Kindern alleine was zu machen? Ich war letztens zum Beispiel mit den Kindern mal alleine im Kino. Und das war toll. Er möchte dann lieber mit mir etwas alleine machen. Ich denke, wir sitzen in einem Hamsterrad fest.

Wenn alles so bleibt wie jetzt? Nein, so möchte ich nicht weiter leben. Das kann ich definitiv so sagen. Aber ich denke, dass möchte er auch nicht, so ganz ohne Zärtlichkeiten. Wie gesagt, ich merke ja auch langsam, dass es mir wirklich fehlt, aber mit meinem Mann kann ich es mir aktuell nicht vorstellen.

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Oh man
mir geht es ähnlich.

Dadurch das ich, bis auf spülen und Spülmaschine, ALLES mache, und aber auch 90 % zahle, ist die Zuneigung auf Null runter. Ich habe ihm schon so viele Chancen gegeben, wir haben schon soviel geredet. Paartherapie, will er nicht. "Ich soll mich nicht so bockig anstellen, und wir sollen wieder Sex haben, dann kommt das schon wieder in die Reihe."

Theoretisch sieht er es ein, das ich recht habe, aber praktisch passiert nichts. Aufgefordert zum gehen habe ich ihn schon, wollen aber eigentlich die Jungs nicht. "Papa, die Mama hat doch recht, ärgere sie nicht, dann kannst du auch hier wohnen bleiben", so ihre Worte.

Dadurch das ich aber laufend, nur befristete Arbeitsverträge habe, und laufend wieder am Bewerben bin, oder am einarbeiten, oder am Überstunden reißen, kann ich mich nicht noch auf eine Trennung konzentrieren.

Anstatt dann mal einen Teil der Klamotten der Jungs zu bezahlen, kauft er Musikinstrumente, Bässe zum großen Teil. Dadurch das das nur ne Hobby Band ist, ist es aber unnötig, 20 Bässe zu haben. Das Musikzimmer ist voller Instrumente.

Auch hat mein Vater ihm Geld gegeben, um vor 8 Jahren die Familienkutsche zu ersetzen, das sollte er zurückzahlen. Es wurde ihm Aufschub gewährt, weil ich arbeitslos wurde. Er hat bis heute keinen Cent zurück gezahlt. Ich habe noch nie Geld für ein Fahrzeug von meinen Eltern bekommen, weder meine Schwester, noch damals mein Bruder............ja, von was dann...............weniger Instrumente kaufen? Ja, weil wir kein Sex mehr haben, braucht er eine Ersatzbefriedigung.

Seit 4 Jahren schlafen wir GsD getrennt. Nur im Urlaub, nervt er mich. Er will warm, ich will kalt. Kann er nicht schlafen, schmeißt er sich im Bett herum, daß man aufwacht. Er schnarcht, das einem die Ohren weg fliegen. Mit Ohrenstöpsel jucken meine Gehörgänge nach einiger Zeit. Er schwitzt das das Bett feucht ist, dieser Modergeruch, wenn er sich umdreht und die Bettdecke sich hebt.................................

Er küsst so nass. Hundert mal gesagt, das er mal die Spucke schlucken soll, bevor er küsst. Ich küsse mit zugepetzten Mund, habe keinerlei Interesse an Flüssigkeitsaustausch. Im Bett war er schneller fertig, als ich überhaupt "mal im Rythmus war". Er war dann fertig, da steht dann Stundenlang nix mehr und ich fühlte mich nur benutzt.........geh mal zum Urologen, braucht er nicht.

Haben jetzt 4 Jahre keinen Sex mehr gehabt, mit ihm möchte ich auch keinen mehr.

Ich habe im Oktober einen Mann, bei Facebook, wieder gefunden, der mir vor 14 Jahren ins Auto gefahren ist. Mini Unfall an der Tankstelle. Ich hatte ihn Jahrelang immer wieder bei WkW gesucht. Der hat mir so gut gefallen.

Jetzt suche ich mir jeden Abend bei Facebook 2 Videos raus, wo der singt, mit Freunden, und lass mich in den Schlaf singen. Ich hatte mich sofort in die braunen Augen verliebt.
Habe ihn angeschrieben, ob er vor 14 Jahren den Unfall mit mir hatte. Hat mir so nett zurück geschrieben. Danach kam nicht mehr viel, ich habe ihn Mega zugetextet. Er so dann, das war aber sehr viel Information...............peinlich.

Seitdem schwärme ich nur heimlich, schau mir die Bilder an. War schon 2x mit dem Motorrad, durch den Ort, 40 km entfernt, gefahren, und hoffe das ich ihn mal Life sehe.

Alles Mist

ich hoffe, das ich diesmal übernommen werde, aber das liegt nicht in der Hand der Kollegen, wie immer, sondern an der GF, die diesmal in Italien sitzt, und da muss nur das Budget stimmen. Wenn ich endlich mal, mich um was anderes, wie Bewerbungen und Einarbeitung kümmern kann, wird die nächste Baustelle eröffnet.

Alles Gute Dir!!!!

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Warum willst du warten bis es im Job mal passt mit der Trennung? Klingt ja furchtbar eure Beziehung. Das hätte ich niemals 4 Jahre lang durch gehalten.
Sag ihm, dass ihr getrennt seid und er 1 Monat (oder 2) hat, um sich eine neue Wohnung zu suchen.
Dann soll er Unterhalt für die Kinder zahlen und ihr vereinbart eine Umgangsregelung.
Ist doch alles kein Hexenwerk.
Das Leben ist echt zu kurz, um sich sowas anzutun.

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Oh man, bei euch klingt das ja alles noch schlimmer. Ich glaube, wenn es so bei uns wäre, hätte ich schon längst den Weg der Trennung gewagt. Das ist doch nicht schön.

Aber mit Kindern ist das alles nicht so einfach, ich weiß.

Ich drück dir die Daumen, dass du bald den richtigen Weg findest.

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wie alt seid ihr? Ist er dein 1. Partner?
war euer 2. Kins ein gemeinsamer Wunsch?

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Wir sind Mitte 30 und ja, er ist mein erster richtiger Partner.

Man sollte doch meinen, dass unser zweites Kind unser gemeinsamer Wunsch war. Wobei er mir auch schon um die Ohren geworfen hat, dass er sich wie eine Maschine fühlt. Beide Kinder sind durch eine künstliche Befruchtung entstanden. Beim ersten haben wir es 3 Jahre lang versucht. Natürlich auch auf natürlichen Wege. Beim zweiten Kind wollte ich dann direkt unsere Frosties holen, weil ich eine so lange Zeit nicht nochmal durchgehalten hätte. Heute wirft er mir vor, wir hätten es bei Kind Nr. 2 noch nicht mal normal versucht. Die Chancen waren aber auch verschwindent gering.

Manchmal denke ich, er hat das alles nur für mich getan. So wie er auch heute noch alles für mich tut. Zum ersten Kind musste ich ihn schon etwas überreden. Bzw. war ich einfach früher bereit als er. Er wollte aber immer irgendwann Kinder haben.

Und jetzt sind sie da und es ist irgendwie alles verkehrt.

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Wenn Dein Mann jeden Tag um fünf das Haus verlässt, verstehe ich nicht, wie er Dir mit einem anderen Morgenritual helfen könnte. Ihr werdet die Kinder ja kaum um vier wecken. Und auch fürs Kitabringen fällt er dann halt aufgrund seiner Arbeitszeiten aus. Aber das ist ja nichts, was man ihm vorwerfen könnte.

Und was den Haushalt angeht, musst Du vielleicht lernen, liegen zu lassen, bis Dein Mann aufgeraucht hat.

Mich haben die Raucherpausen meines Mannes auch lang genervt. Weil ich diese Auszeiten nicht hatte. Aber mein Mann ist halt, wenn er wieder da ist, extrem präsent für die Kinder. Deshalb kann ich dann auch einfach Mal sagen: "ich bin für fünf Minuten im Schlafzimmer, ich habe jetzt Mama-Pause". Dass ich das nicht von Anfang an gemacht habe, war aber meine Entscheidung. Mein schlechtes Gewissen, dass ich als Mama immer da sein muss, hat mich da gehemmt. Aber dafür kann ja mein Mann nix.


Was ich an Deinem Text extrem auffällig fand "er integriert sich nicht in unser Familienleben". Das klingt, als sei er der letzte, der zu Eurer Familie gestoßen ist und sich jetzt in festgefügte Strukturen einordnen muss. Das finde ich schon ziemlich schräg. Und dass er sich fühlt, wie das fünfte Rad am Wagen, kann ich gut verstehen.

Vielleicht ist er einfach der phlegmatische Typ, der sich immer drauf verlassen hat, dass Du schon entscheidest und machst und tust. Und das hast Du auch immer. So lange Ihr zu zweit und auch zu dritt wart, hattest Du da auch genügend Kapazitäten. Aber jetzt geht es eben nicht mehr, weil Du nicht drei Kinder durch den Tag leiten möchtest, sondern einen Partner willst, der auch Mal was entscheidet und Dir Sachen abnimmt, ohne dass Du es ihm auftragen musst.

Ich glaube, gerade das Teilen der berühmt berüchtigten mental load ist ein zweischneidiges Schwert. Denn es muss ja nicht nur Dein Mann bereit sein, seinen Teil der Last zu tragen. Du musst zulassen, dass Dinge anders laufen, als Du sie gemacht hättest. Und Du musst zulassen, dass Dinge (aus Deiner Sicht) schief laufen. Wenn Du aus Deinem Hamsterrad raus kommen willst, musst Du Deinem Mann den Raum geben, seinen Weg zu finden, Teil Eurer Familie zu sein.

Der Feuerwehrmann ist wie ein Popstar für den Teenie: Projektionsfläche für romantische Gefühle, die sonst keinen "Abnehmer" haben, aber im Grunde unerreichbar. Und in seiner Aufgabe das Sinnbild des zupackenden Mannes. Also genau das, was Dir bei Deinem Mann am meisten fehlt.

Schreib ihn nicht an. Versuch, mit Deinem Mann die Beziehung zu verbessern. Am besten mit externer Hilfe.

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Am Wochenende und an seinen freien Tagen verlässt er das Haus natürlich nicht um 5 Uhr.

Und doch, ich denke, gerade dann könnte er mit den Kindern etwas machen, wozu er sonst die Chance nicht hat. Den Morgen mit ihnen zu verbringen. Die Kinder mal in die Kita bringen. Zum Turnen, zur Musikschule, mit ihnen auf den Spielplatz. Oft hat er diese Chancen nicht. Er kommt um 17:30 nach Hause und geht um 21 Uhr schlafen. Wenn alles normal läuft, gehen die Kinder um 20 Uhr ins Bett. Dann hat er also sage und schreibe 2-3 Stunden am Tag Zeit mit den Kindern. Dadrin essen wir noch zu Abend. Das ist wenig. Umso weniger verstehe ich nicht, warum er seine freie Zeit am Wochenende oder an einem freien Tag dann nicht nutzt.

Mit ins Familienleben integrieren meine ich, dass er keine Eigeninitiative zeigt, etwas zu unternehmen. Wenn ich sage, komm lass uns mal schwimmen gehen, kommt er natürlich mit. Egal was ich vorschlage, er kommt immer mit. Aber gerade in den letzten Wochen haben wir gar nichts zusammen unternommen, weil sich keiner gekümmert hat. Ich bin einfach ausgelaugt und habe keine Lust mehr die Wochenenden zu planen. Entsprechend sind auch die Kinder drauf. Denen fällt auch die Decke auf den Kopf. Sie sind absolut nicht ausgepowert.

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Aber er soll es von sich aus machen, Du willst ihm nicht sagen müssen: Morgen früh kümmerst Du Dich um die Kinder?!

Auf den Vorschlag, mal allein wegzufahren hast Du geantwortet, das ginge nicht, weil Dein Mann jeden Tag weg ist. Ist er dann ja aber anscheinend doch nicht.

Ich habe ne Kollegin, deren Mann sich auch extrem.... zurück gehalten hat, was die Betreuung der Kinder angeht. Die hat auch immer gesagt, sie könne auf gar keinen Fall Mann und Kinder allein lassen, wenn sie beim Nachhausekommen noch zwei Kinder haben will. Und dann musste sie neulich arbeiten, und er war mit den Kids daheim. Und,oh Wunder, es haben am Ende des Tages alle gelebt, alle waren zufrieden, Vater und Kinder haben sich Bombe verstanden, und sie muss jetzt keine One-woman-show mehr abziehen.

Ich glaube, wenn Du aus dem Hamsterrad aussteigen willst, dann darfst Du Dir nicht selbst im stehen.

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Ein großes Stück weit bleibt jeder wie er ist: aus deinem et2as phlegmatischen unselbstständigen Mann wird kein Feuerwehrmann Sam und ich finde es auch unfair, das zu erwarten. Du hast ihn ja in Kennntis seines Gemüts geheiratet und Kinder mit ihm gezeugt.
Ich stelle es mir wahnsinnig deprimierend vor, permanent gespiegelt zu bekommen, dass man so wie man ist, nicht reicht...
Ich kann im Umkehrschluss genauso gut nachvollziehen, daaa man sich in seinen Bedürfnissen verändert und mit dem Wesen des einst geliebten Mannes nicht mehr zurecht kommt. Er küsst gerne nass, du trocken. Er mag es ruhig, du schnell... da gibt es kein richtig und kein falsch und jeder hat
das Recht zu bleiben, wie er ist. Manchmal passt es halt nicht mehr und dann kann man sich trennen - ohne Feuerwehrmann Sam als Backup - und ich finde, dass ich man sich dann auch schuldig.

Was mir auffällt: Du scheinst widersprüchliche Erwartungshaltungen an deinen Mann zu haben. Er soll mit anpacken, aber manchmal willst du dann lieber die Soülmaschine alleine ausräumen. Er soll sich einbringen, aber bitte selbstständig, ohne zu fragen.
Habt ihr schon mal einen Haushaltsplan geschrieben und Zuständigkeiten ganz klar aufgeteilt? Wer macht was wann?

Und horch mal genau in dich rein: Willst du das überhaupt noch, dass dein Mann sich verändert oder bist du eigentlich froh, dass er sich so dumm anstellt, damit du ihn beruhigt verachten kannst, weil die Liebe eh längst erloschen ist?

Ich hab am Ende meiner Ehe kein gutes Haar an meinem Mann mehr gelassen. Er hat sicherlich viel falsch gemacht (und ich auch, inklusive meiner völligen Unfähigkeit, Dinge abgeben zu können), aber er ist kein Arsch. Wir haben halt nur kein Stück mehr zusammen gepasst. So was passiert. Und dann sollte man einander in Frieden gehen lassen.

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Ich erwarte ja gar nicht, dass er ein Feuerwehrmann Sam werden soll. Aber das mit den feuchten Küssen war ich nicht, das hat eine andere Userin hier geschrieben 😉

Ich sage ja nicht, dass er im Haushalt mit anpacken soll. Da macht er genug. Er soll bei den Kindern mit anpacken. Mal mit ihnen raus gehen, damit ich mittags in Ruhe kochen kann, den Kindern mal Frühstück machen, sie ins Bett bringen, sich irgendwie ein bisschen in unsere Rituale einarbeiten. Sich selbst Rituale mit den Kindern aneignen. Oder mich vor allen an einem freien Tag entlasten, damit ich in Ruhe arbeiten kann. Da kommt nichts. Und da wundert es mich nicht, dass plötzlich die Kinder nicht mehr wollen.

Einen Haushaltsplan haben wir nicht. Er hat bloß zwei feste Aufgaben, die ich wirklich gar nicht mache: Staub wischen und Rasen mähen. Den Rasen mäht er tatsächlich regelmäßig selbständig, aber Staub wischt er nur, wenn ich ihn auffordere. Und das ist so nervig. Ich kann Aufgaben nicht endgültig abgeben, weil ich ihn ständig auffordern muss. Ich muss also doch immer selber dran denken.

Vielleicht passen wir wirklich nicht mehr zusammen. Hassen tu ich ihn nicht, auf keinen Fall. Er ist mir wichtig und den Kindern natürlich auch. Sie brauchen ihn auch. Aber momentan kann ich nicht eindeutig sagen, dass ich ihn noch liebe. Vielleicht hab ich auch Angst, dass es mich nicht im Frieden gehen lassen kann. Ich weiß es nicht.