Interessehalber, gleiches und gleiches oder Gegensätze?

Hallo ihr lieben,

Ein kleiner Silopo zum Sonntag Abend. Ich weiss, wenn man jemand wirklich liebt gibt es kein schwarz weiß und auch so, gestaltet sich alles im Leben etwas komplexer.
Trotzdem wollte ich mal fragen was eure Erfahrungen sind, ob gegensätzliche Partner überhaupt eine Chance haben langfristige beziehungen zu führen oder ob man sich eher an einem Menschen mit gleichen Interessen orientieren sollte. Und ganz wichtig, welchen Faktor hat die Rolle Zeit dabei? Oder gibt es ein paar bestimmte Werte die passen sollten?

Mit geht gerade viel im Kopf rum. Denn mit Partnerb die mir sehr ähnlich waren haben Beziehungen nicht wirklich besser funktioniert als mit gegensätzlichen. Jedoch waren die ersteren deutlich harmonischer...

Liebe Grüße und wem das zu blöd ist gerne überlesen :)

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Interessen sollten ähnlich sein, Charakter sollten sich ergänzen. Das ich für mich persönlich die Topformel.

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Haha spannend eine topformel. Ja das klingt tatsächlich gut :)

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Hätte ich kaum besser formulieren können!

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Das was bei meinem mann und mir hervorragend funktioniert ist die Tatsache, dass unsere interessen sehr ähnlich sind, wir charakterlich aber verschieden sind. Ersteres ist wichtig, wenn man ein gemeinsames leben führen will, das man auch wirklich aktiv zusammen lebt und sich nicht nur sieht, weil man zusammen wohnt (überspitzt formuliert;) ), finde ich. Zweiteres ist bereichernd und führt einen gewissen Ausgleich herbei (der eine kann mal etwas bremsen und der andere mal ein bisschen anschubsen).

Ich finde es sehr wichtig, dass der wunsch nach gemeinsamer zeit ähnlich ist, denn sonst muss sich immer mindestens einer verbiegen und das macht glaube ich auf dauer unzufrieden.

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Hallo,

mein Mann und ich sind uns in grundlegenden Dingen ähnlich. Das finde ich auch sehr wichtig. Ich hätte wirklich keine Lust, mich ständig über die Dinge zu streiten, die mir wichtig sind. Lebensgestaltung und Kindererziehung sind für mich z.B. Punkte, in denen man sich einig sein sollte, sonst ist einer von beiden über kurz oder lang unglücklich.

Wir haben aber unterschiedliche Interessen und das ist völlig in Ordnung. Wir haben kein gemeinsames Hobby und auch unterschiedliche Freunde. Und dann gibt es noch die Dinge, die uns einfach weniger wichtig sind und bei denen es uns beiden leicht fällt, Kompromisse einzugehen.

Ich denke schon, dass Beziehungen besser funktionieren, wenn man sich ähnlich ist - zumindest, wenn es darum geht, das gemeinsame Leben miteinander zu verbringen.

LG

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Ich finde, die Interessen dürfen gern unterschiedlich sein, das finde ich sogar eher interessant.
Wichtig finde ich ähnliche Werte, ähnliche Ziele, ähnliche Einstellungen; mit einem Mann der da ganz anders tickt, könnte ich nicht leben.

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Ich genieße nach einer Ehe, in der man bis auf ähnliche Werte wenig geteilt hat, eine Beziehung mit einem Mann, der mir charakterlich und von den Interessen her sehr ähnlich ist. Manchmal denke: Ach, bist doch ein kleiner Narziss, liebst dein Spiegelbild mit Penis ;-).

Die Liste dessen, was wir miteinander unternehmen wollen, wird immer länger. Diskussionen über die Gestaltung von Nähe und Distanz fallen weg, weil wir beide zwar sehr gerne Zeit miteinander verbringen, aber auch sehr gerne alleine sind. Und ich genieße das so sehr, dass man nicht nach nem gemeinsamen Nenner suchen muss, weil man eh auf der gleichen Wellenlänge surft. Gesprächsthemen gehen nicht aus, oft fallen uns unterwegs die gleichen Dinge im gleichen Momen auf.

Gegensätze finde ich zwar spannend, aber auf Dauer zu anstrengend, weil man sie ständig überbrücken muss.

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Ich denke da gibt es Feinheiten, die es zu beachten gilt.

Mein Mann und ich haben die gleichen Prinzipien und Lebenseinstellungen. Charakterlich sind wir schon verschieden.

Meiner Meinung nach ist man in einer Partnerschaft ein Team und auf eine gewisse Weise muss es da ein gemeinsames "Ziel" geben, nach dem man strebt.

Ob es die Wohnsituation, der Umgang miteinander an sich, später vielleicht die Kindererziehung ist. Die wichtigen Dinge müssen ohne (große) Kompromisse funktionieren. In Kleinigkeiten kann man dann absolut gegensätzlich sein, sagen wir mal der eine ist Stubenhocker, der andere will ständig unterwegs sein. Was hingegen nicht so gut funktionieren würde, wenn der eine Hochzeit, Haus, Kinder will und der andere offene Ehe, Auswandern, VW Bus Leben o. Ä. (überspitzt gesagt). Oder sowas wie entgegengesetzte politische Ansichten.
Klar muss man nicht in allem 100% übereinstimmen und das ist wohl auch unmöglich, aber es muss eben eine gemeinsame Grundlage da sein, dann verträgt die Beziehung auch ein bisschen "Würze".
Ähnliche, zumindest an ein paar Punkten überschneidende Hobbys, sind glaube ich auch ziemlich wichtig. Wenn man so gar nichts gemeinsam unternimmt außer Essen, TV schauen und schlafen, geht das auf Dauer auch an die Substanz.

Und ich glaube es kommt auch stark auf die Person an, ob man eher mehr "Würze", Leidenschaft etc. braucht oder lieber mehr Harmonie.

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Ich finde, die gesunde Mischung macht's.
Ähnliche Interessen ja, 100% identisch müssen sie nicht sein.
Mein Mann und ich hatten die gleichen Werte-Grundsätze, Ehrlichkeit, Vertrauen, soziales Leben, Dinge, die wir auch den Kindern vermitteln/vorleben wollten.
Wir konnten uns durchaus über Themen fetzen, er war 18 Jahre älter als ich und in der Kriegs/Nachkriegszeit aufgewachsen - aber wir fanden immer wieder einen Konsens - und das ist wichtig. Keiner beharrte stur auf seinem Standpunkt....also fast nie 😎 in Erziehungsdingen meiner Kinder blieb ich meistens auf meinem Standpunkt, was er aber auch meistens dann einsah.
Politisch waren wir gleicher Meinung, ich hätte nie mit einem Mann leben können, der total anders tickt als ich.
Musikgeschmack, Kultur - gut, da gab jeder eben mal nach und ging mit dem anderen mit, auch wenn es nicht 100% den eigenen Geschmack traf.
Er hatte ein Geschäft, er der 200%ige Praktiker, ich war für's Organisatorische zuständig, passte auch.
Ich finde, wir ergänzten uns recht gut - immerhin 35 Jahre lang, dann starb er leider.
Man kann also nicht sagen, dass nur das Eine oder nur das Andere passt.
100% gegensätzlich ist genauso anstrengend wie wenn mir jemand ununterbrochen recht gibt und nur nach dem Munde redet, wie laangweilig 😇
LG Moni

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Ich glaube, die gute Mischung macht es.

Man braucht ein gemeinsames Fundament, auf dem man seine Beziehung aufbauen kann. Wenn man grundlegende Werte, Lebensvorstellungen etc. nicht teilt, dann klappt das nicht.
Auch, wenn man keine gemeinsamen Interessen teilt. Worüber soll man denn reden? Was soll man gemeinsam unternehmen?
Oder, wie schon Jesus sagte: Ein in sich gespaltenes Haus kann nicht bestehen.

Aber wenn man zu gleich ist, dann funktioniert es auch nicht. Reibung erzeugt Wärme. Jemand, der mich nicht herausfordert, mit dem ich immer einer Meinung bin, der mich nie zu neuen Aktivitäten oder Gedanken anregt, der langweilt mich schnell.

Mein Mann und ich teilen die gleichen Werte, den gleichen Glauben, haben grob gesagt die gleichen Interessen.
Aber jeder für sich hat auch eigene Hobbies und Vorlieben, wir können verschiedene Dinge gut und ergänzen uns dabei in den meisten Fällen ganz gut. In manchen Punkten werden wir uns wahrscheinlich nie einig werden, aber das sind nicht die, die für ein gemeinsames Leben die entscheidenden sind.
Manchmal höre ich ihm zu, wenn er von Dingen schwärmt - und es geht links rein und rechts raus, weil ich es stinklangweilig finde. Manchmal genau andersherum. Manche Dinge mochte früher nur einer von uns und der andere hat sie für sich entdeckt.
Von manchen Dingen können wir gemeinsam schwärmen, sie gemeinsam unternehmen.

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Ich war mal mit einem Arbeitskollegen, mit dem ich gut befreundet bin, etwas über eine Woche auf einer Geschäftsreise, so dass wir quasi den ganzen Tag ausser die Schlafenszeit miteinander verbracht haben. Wir sind zu folgendem Schluss gekommen: Wir sind gute Freunde, aber nach einer Woche gehen wir uns auf die Nerven. Meine Ansicht dazu: Leute, die gegensätzlich sind, können gute Freunde sein, aber nicht Partner. Der Unterschied zwischen dem einen und dem anderen ist, dass man Konflikten bei Freunden leichter ausweichen kann, bzw. dass sie gar nicht erst entstehen.