Der richtige Mann zur Familiengründung

Ich habe den Eindruck, dass viele Männer untauglich sind, um wirklich offen darüber zu diskutieren, wie beide Elternteile Beruf und Familie miteinander in Einklang bringen.
Die meisten gehen anscheinend davon aus, dass sie maximal 2 Monate Elternzeit nehmen und danach weiter arbeiten wie vor dem Kind und natürlich auch ihre Freizeit haben wie immer.
Wenn man dann als Frau sagt, dass man sich vorstellt, die Elternzeit zu teilen und auch die Zeit danach offen besprechen will, erstmal auf Verwirrung stößt.
Also Vorschläge wie , beide reduzieren die Arbeitszeit oder auch als Frau will man Vollzeit weiter machen und der Mann könnte doch 3 Jahre daheim bleiben oder auf Teilzeit gehen sind anscheinend bei vielen Männern im Kopf gar nicht vorhanden.
Oder noch verwegener, er könnte ja ein Jahr Elternzeit nehmen und man geht als Mutter nach acht Wochen wieder arbeiten.
Sehe ich gerade wieder bei zwei Freundinnen.
Ich würde mit einem Mann der da nicht Kompromiss bereit ist, kein Kind bekommen.
Warum sind solche Modelle für viele Männer aber auch für viele Frauen nicht vorstellbar?
Ich verdiene mehr als mein Mann, trotzdem sehe ich es nicht automatisch so, dass er zu Hause bleibt und die gesamte Elternzeit machen muss.
Umgekehrt finde ich es aber genauso daneben.
Also der Mann verdient mehr, also muss die Frau die Care Arbeit übernehmen, Elternzeit nehmen und danach Teilzeit arbeiten.
Ich finde das ehrlich gesagt völlig unverständlich, wo ist da die Augenhöhe und die Gleichberechtigung?
Sind Männer und Frauen da im Kopf immer noch in den 50er Jahren hängen geblieben,?
Und nachher sind dann viele Frauen unzufrieden, schimpfen über ihre Männer, die sich nicht ums Kind kümmern und ihr Leben weiter leben.
Dabei kann man das doch besprechen und dann entscheiden kein Kind zu bekommen weil der Msnn einfach nicht geeignet ist.
Oder ist es so, dass Frauen einfach nur ihren Kinder wunsch sehen und diese Dinge zunächst in Kauf nehmen?
Also Hauptsache ein Kind, egal welcher Honk der Vater ist?
Wie seid ihr in die Diskussion rein gegangen?

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Ist das alles nicht ein wenig sehr polemisch?
Du suggerierst, dass andere Absprachen, ausser die von dir ausgeführten, nicht zeitgemäß sind.
Mag man so sehen, trotzdem können beide Partner damit zufrieden sein, ohne gleich "Vollhonks" zu sein. Wer bist du, dass du über andere Urteilst?

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Das meinte ich eben nicht.
Wenn beide zufrieden sind, ist das doch was ganz anderes.
Ich rede davon dass die Frauen sich auf ein Arrangement einlassen, weil sie unbedingt ein Kind wollen, obwohl klar ist, dass sie nicht dahinter stehen.
Und dann beschweren sie sich über ihre Männer, die nichts zu Hause übernehmen und nur arbeiten und ihren Hobbies nachgehen.
Dabei haben die Männer meist klar gesagt dass sie kein Interesse an der Care Arbeit haben
Das meinte ich mit Honk.
Männer die gar nicht zu den eigenen Vorstellungen von Familie passen werden dann trotzdem als Vater in Kauf genommen.
Das finde ich einfach unverständlich.
Paare die sich einig sind, da beschwert sich ja auch niemand weil beide zufrieden sind.
Ich rede halt davon dass keine Absprachen getroffen wurden vor dem ersten Kind oder sogar klar war, dass er erwartet dass sie zu Hause bleibt und sich kümmert, obwohl sie nicht einverstanden ist.

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Ok, das regt dich nun auf, dass es solchen Menschen gibt, die trotz, dass sie wussten, wie es laufen wird, Kinder mit ihrem Partner bekommen haben. Und nun? Einfach mal aufregen? Bestätigung deiner Aufregung durch ein Forum? SiLoPo? Ich finde solche Allgemeinplätze (hochgerechnet aus den minimalen Erfahrungen aus dem eigenen Umfeld) immer schwierig. Das wird schnell gesellschaftspolitisch.

Was sollen die Frauen deiner Meinung nach denn machen, wenn sie keinen Mann finden, der ihr Model teilt UND dann auch noch der wahren Liebe tiefer Kern sind? Kinderlos bleiben? Singelmom? Bloß nicht aufregen? Sich abfinden, damit du dich nicht aufregen? Ist gar nicht böse gemeint, ich verstehe nur immer nicht, was sich die Leute für Gedanken machen. Nervt dich jemand in deinem Umfeld direkt mit seinen Ausschweifungen? Wenn ja und es nervt dich, dann sage derjenige einfach, dass du sowas nicht diskutieren möchtest.

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Ich habe mir damals einen gesucht bei dem klar war dass er sich gerne um die Kinder kümmern wird. Auf Paarebene hat das dann zwar nicht funktioniert (intellektuelles Niveau unterschiedlich, generell andere Vorstellungen der Freizeitgestaltung etc. etc.), aber man kann halt im Leben nicht alles haben. Bezüglich der Familiengründung habe ich das aber nie bereut. Wir kümmern uns beide gut, und das wohl der Kinder steht im Vordergrund (sind seit 10 Jahren getrennt jetzt)

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So war das bei mir auch. Wir haben damals lange geredet, bevor wir Kinder bekommen haben. Für mich war damals klar, wenn wir Kinder bekommen, dann wird bei ihm die Hauptlast der Betreuung liegen, da ich einen Beruf habe bei dem ich viel unterwegs bin. So haben wir uns die Elternzeit bei der grossen gleichmässig aufgeteilt. Beim Kleinen hatte ich einen grösseren Anteil. Und wir haben die Zeit genutzt um in dieser Zeit gemeinsam zu reisen. Bei mir war aber immer die Option im Hinterkopf, dass es keine Kinder gibt, wenn wir dort keinen Weg finden.

Die Elternebene ist heute perfekt. Die Paarebene hat leider nicht geklappt. Wir haben uns zu sehr in verschiedene Richtungen entwickeltl. Durch die super Elternebene haben meine Kinder heute zwei völlig unterschiedliche Umgebungen in der sie sich entwickeln und ausprobieren können. Auf der einen Seite die eher chaotische, aber sehr naturverbundene Seite mit eigenen Tieren, eher einfachem Urlaube/Campingurlaube. Auf der anderen Seite die eher strukturierte, technologische Welt, mit Fernreisen.

Ich denke, dass die Elternebene so gut funktioniert hat zum ganz grossen Teil damit zu tun, dass schon vor den Kindern besprochen war, wie wir uns die Betreuung vorstellen. Welchen Anspruch wir jeweils an das Leben mit den Kindern haben. Somit waren die Kinder bei der Trennung dann auch gar kein Thema. Es war klar, dass sie beim Papa in ihrer gewohnten Struktur und in ihrem gewohnten Umfeld bleiben. Ich als Mama setze alles dran, um die dadurch wenig verbleibende Zeit so intensiv wie möglich zu nutzen und den Papa aus der Ferne zu unterstützen.

Diese positive Erfahrung aus meiner Ehe habe ich auch mit in meine heutige Beziehung genommen. Hier haben wir noch bevor wir den finalen Schritt in eine Beziehung gegangen sind ganz klar den Rahmen gesteckt. Und dieser Rahmen ist für uns beide die Bedingung unter der wir die Beziehung eingegangen sind. Und dieser Rahmen sieht in dieser Beziehung eben keine Kinder vor.

Klar kann es immer noch Situationen geben, dass sich Einstellungen ändern oder das etwas passiert und eben nicht nach Plan läuft. Aber ich finde es verdammt gut uns richtig, wenn vorher die Erwartungshaltung ganz klar und auf lange Sicht geklärt ist.

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Ich beobachte es schon öfter und es sind auch meine Erfahrungen das viele Männer noch in anderen, veralteten Jahrzehnten Leben, alte Rollenbilder. Und das nicht nur bei Kinderwunsch. Lernte Anfang des Jahres einen Mann kennen, der gleich sagte er würde keineswegs in meine Stadt ziehen, als ich bei ihm war das erste Mal, zeigte er mir vorstellend das Kinderzimmer für meine Tochter. Man könnte ja anbauen und die Küche präsentierte er auch vorzüglich, wenn er Abends von der Arbeit kommt und ich etwas koche. Warum wird angenommen das ich mit Kind zu ihm ziehe? Habe ich keinerlei Anspruch? Naja das Ding war aus noch anderen Gründen gegessen. Meine Ex Beziehung davor, war ein Mann mit Kinderwunsch, Status war hoch, mit Titel und Haus. Selbstverständlich das ich 3 Jahre Zuhause sein würde laut ihm und seine Freizeit sollte natürlich nicht abgeschnitten werden, als ich ihm erzählte das er mit Baby nicht mehr bis 11 schlafen könne, regte er sich auf..ob ich es ihm madig machen möchte, oder gar Ausreden. Ohne seinen Sport ginge nix, ich wäre ja dabei und könnte in derzeit spazieren gehen mit Kind, wie es andere Mütter tun. Ja wer bin ich denn? Nein sowas möchte ich nicht.
Lasst euch bloß nicht auf solche Männer ein die alles an euch hängen lassen, mit der Ausrede er arbeitet ja schließlich, damit ihr daheim sitzen könnt, damit rechtfertigen sie es gerne ihren Lebensstil so weiter zu führen als wäre nichts gewesen. Beine in die Hand und laufen.
Sucht euch Männer die gegen das System sind, Wert auf wenig Arbeit legen und bei der Familie sein wollen, oft sind das alternative Männer. Meine Erfahrung.

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Hm, bei uns gibt es da keine Diskussion. Mein Mann verdient sehr viel mehr als ich, wir können es uns nicht leisten, die elternzeit halbe/halbe zu teilen. Vor ein paar Jahren war es umgekehrt, da habe ich deutlich mehr verdient, jetzt ist es halt anders herum.
Bei uns ist allerdings auch klar, dass ich nicht einfach Hausfrau werde bis anno dazumal, sondern das der Zwerg mit 1-2 Jahren in die Kita geht und ich wieder arbeite (Teilzeit). Wir denken das es finanziell dann auch möglich sein wird, dass mein Mann ein paar Stunden reduziert (Und ich entsprechend mehr arbeite), so dass wir die care arbeit auf 70/30 aufteilen können, evtl. Sogar 60/40. So bleiben ich beruflich am Ball und sorge für die Rente vor, er bekommt kinderzeit (die er sich wünscht - wir kennen es von unseren Familien auch nicht anders, unsere Väter waren immer in die kinderversorgung involviert) und finanziell haut es trotzdem noch hin.

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Ich würde nicht sagen, dass es bei allen Männern so ist, aber es ist das vorherrschende Modell in unserer Gesellschaft und das, mit dem die meisten groß geworden sind und es folglich als "normal" empfinden.
In meinem Freundeskreis wird dieses Klischee leider auch vorwiegend gelebt. Inklusive des Frusts, den sie Frauen haben, weil sie einerseits für die CareArbeit zuständig sind und dem Mann den Rücken für die Karriere frei halten, aber andererseits auch den Druck haben, dass man dieses Klischee doch bitte nicht so stehen lassen kann und sie trotz Kinderbetreuung und Haushalt zusätzlich arbeiten gehen sollen.

Ich bin mit einem Mann zusammen, der von sich selbst behauptet, nicht so Klischeemäßig zu denken. Trotzdem hat er einen vollkommen unrealistischen Blick auf einen Alltag mit Kind und schon alleine deswegen verfallen wir immer wieder in klischeemäßige Rollenmuster. Elternzeit wollte er teilen, aber trotzdem weiterhin alle Freiheiten, die er vor den Kindern hatte. Karriere sollten wir auch beide machen. Dass es aufgrund der eingeschränkten Betreuungsmöglichkeiten kaum möglich ist, dass wir beide 100% arbeiten kam in seiner Planung nicht vor. Und das sich ein Haushalt nicht alleine erledigt ist eh jede Woche eine neue Erkenntnis.

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Gebe Dir völlig Recht:
Fast alle Männer in meinem Umkreis sind so groß geworden, dass die Mutter den Löwenanteil wenn nicht gar ganz zuhause alles alleine managte. Und dieses Rollenbild ist so verankert, dass das Gros sich auch so verhält und lebt.

Mein Mann denkt für sich auch, dass er super modern eingestellt ist und noch mehr: er glaubt, er integriere sich auch mehr als andere Männer in Familienpflichten.
Und OBWOHL wir vor den Kindern vereinbart haben, dass er dann auch Kinder im Alltag hütet (im Homeoffice oder mit weniger Arbeiten und Homeoffice), managte ich Jahre alles alleine mit Job.

Mein Mann hat einfach nicht Wort gehalten und konterte oft, andere Frauen schaffen es ja auch. Erst nach Jahren immer wieder Streit hat er feste Aufgaben im Haushalt.

Nebenbei möchte ich auch anmerken: dieses Rollenbild haben meiner Meinung nach auch noch viele Frauen - wie an einigen Kommentaren hier im Forum immer wieder sieht, wenn arbeitende Frauen werden von anderen (Teilzeit oder gar nicht arbeitenden) teils abgewertet werden, sie würden die Kinder vernachlässigen...

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Sehe ich bei sämtlichen Paaren im Verwandten- und Freundeskreis. Mein Schwager ist der Einzige, der bei den ersten beiden Kindern jeweils ein halbes Jahr EZ genommen hat, das wars aber auch. Der Rest macht Karriere, arbeitet teilweise 70 Stunden pro Woche und geht im bisschen Freizeit seinen Hobbies nach, während sich die Frau um Haushalt, Kinder und ggf. auch Garten, Hunde etc. kümmert. Muss da auch oft an meinen ehemaligen Chef denken, der mir ganz stolz erzählt hat, dass er ja jetzt, beim zweiten Kind, kein Problem mehr damit habe, dass seine Frau "schon" nach zwei Jahren EZ wieder stundenweise arbeiten geht...puh.

Kam für mich niemals in Frage, ich hab nicht studiert, um dann Jahre daheimzusitzen und anschließend ewig in Teilzeit rumzukrebsen. Für mich stand immer fest, dass sich EZ geteilt wird und anschließend beide ihre Stunden reduzieren. Dass man das selten genau 50/50 aufteilen und Vieles generell nicht planen kann, ist mir völlig klar. Aber mein Kinderwunsch ist gottseidank auch nicht derart riesig, dass ich meine Prinzipien über Bord werfen würde. Meine Mutter ist nach dem Mutterschutz wieder TZ eingestiegen, meine Schwester und ich wurden, bis wir in den KiGa kamen, oft von meiner Oma betreut und später hat auch mein Vater seine Stunden reduziert.

Glaube aber, dass bei vielen großer Kinderwunsch gepaart mit Blauäugigkeit ("der ändert sich schon, sobald das Kind da ist") eine große Rolle spielt.

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Etwas unglücklich ausgedrückt mit dem 'Honk' finde ich. Das ist so eine individuelle Sache. Verallgemeinern kann man da nichts. Mein Honk möchte auch keine Elternzeit nehmen. Warum? Weil er das dreifache von mir verdient und beruflich im Gegensatz zu mir eine auch wichtige Position hat. Und vernünftige Arbeitszeiten. Fehlt mir komplett. Also war klar, dass ich die Elternzeit jetzt ab Herbst mache. Aber wir sind zufrieden damit, da es für uns die stimmigste Variante ist! Seinen Trainerposten gibt er ab 2023 ab, vorher ist es nicht mehr möglich, weil der Vertrag unterschrieben ist. Aber er hat sich um einen Co Trainer gekümmert, damit er eben nicht ständig in seiner Freizeit weg ist. Ihm ist trotz Job klar, dass auch er sich einschränken muss

Und mal im Ernst, wie viele Frauen lehnen sich zurück, weil der Mann arbeiten geht und sie zuhause bleiben können? Auch genügend. Dieses Schubladendenken finde ich einfach nur sche***! Ich suche mir doch auch keinen Mann für die Familienplanung, das kann doch gar nicht funktionieren!

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Wenn beide damit zufrieden sind, ist es doch völlig ok.
Ich stelle aber fest, dass Frauen mit Männern Kinder bekommen, wo sie Vorstellungen einfach nicht vereinbar sind und diese beschweren sich dann obwohl das Ergebnis absehbar war.
Das meinte ich etwas abwertend mit Honk.
Es passt zwar nicht, ach egal, blende ich aus, vielleicht ändert er sich ja wenn das Kind da ist, aber ein Kind muss sein.
Menschen die sich einigen und dann auch beide zufrieden sind, das ist doch was ganz anderes.
Was ich beobachte, ist halt, dass viele Frauen mit dem Modell eben nicht zufrieden sind, über ihre Männer herziehen, und ihnen Egoismus und Desinteresse vorwerfen.
Und das obwohl es absehbar war wie es laufen wird und die Männer auch klar gesagt haben, dass sie nicht bereit sind beruflich zurück zu stecken oder Elternzeit zu nehmen oder auch nur annähernd ein Interesse daran haben einen nennenswerten Teil der Kinderbetreuung zu übernehmen.
Das meine ich.
Diese offensichtliche Diskrepanz und trotzdem lässt Frau sich drauf ein und ist dann völlig frustriert und unzufrieden und das für eine sehr lange Zeit.
Dass es auch Frauen gibt die sich gerne auf dem Gehalt des Mannes ausruhen, ist eine andere Sache.
Wenn beide damit zufrieden sind, völlig ok, aber dann auch im Falle der Trennung die Konsequenzen bedenken und tragen.

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In meinem Umkreis ist das nicht so. Auch bei uns nicht: Elternzeit damals geteilt, danach beide reduziert. Wir waren vor dem Kind schon einige Jahre zusammen und wussten einfach, wie wir ticken. Ich hätte kein Kind bekommen mit jmd, der sich nicht kümmern will. Ich hätte wohl auch nicht mit einem Mann harmonisiert, dem Arbeit und Geld am allerwichtigsten sind (ist uns beiden auch wichtig, aber muss sich die Waage halten mit dem Familien- und Privatleben). So hat sich das mit der richtigen „Männerwahl“ einfach automatisch ergeben.
Aber wie gesagt, bei Freunden/Bekannten läuft es größtenteils auch so. Ich kenne insgesamt nur zwei Frauen etwas näher, die mit mehreren Kindern ganz Zuhause sind, die Männer verdienen sehr gut. Bei der einen ist die Ehe ziemlich hin, der Mann hat zumindest eine emotionale Affäre, wenn nicht mehr. Bei den anderen sieht zumindest von außen alles glücklich aus. So oder so, dieses antiquierte Familienbild würde mich persönlich nicht ausfüllen und wollte ich meinem Kind auch nicht vorleben. Und so geht es den meisten meiner Freundinnen/Freunde eben auch. Ist hier in der Stadt vielleicht anders als in ländlicheren Gegenden?

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Puh. Ich finde deinen Beitrag etwas zu „pauschalisiert“.
Natürlich gibt es Paare, viele sogar mittlerweile, in denen Frau mehr verdient als Mann. Und es gibt nach wie vor sicher viele Männer, die Frauen in die Care Arbeit „drängen“ und ihre eigene Karriere sowie ihre Freizeit vorziehen statt kompromissbereit zu sein oder gar gänzlich zurückzustecken.
Trotzdem ist es nun mal leider nach wie vor Fakt, dass Frauen überwiegend immer noch weitaus weniger verdienen als Männer in vergleichbaren Positionen/Jobs.
Das erklärt u.a. meiner Ansicht nach auch, wieso immer noch heute überwiegend Frauen die Care Arbeit leisten.

So ist das zumindest bei uns und auch Familien in unserem Umfeld. Alle Väter erfüllen ihre Rolle wirklich mit Hingabe und viel, viel Liebe. Ihre Freizeit verbringen sie zum Großteil mit der Familie und übernehmen die Kids auch regelmäßig, um der Mama Freiraum zu schaffen. Aber sie sind eben der Hauptverdiener in der Familie und oftmals sind nicht nur Kind(er) da, sondern auch ein Haus, das abbezahlt werden muss. Da fällt die Entscheidung leider ziemlich schnell und einfach, wer zu Hause bleibt 🤷🏼‍♀️

Ist bei uns auch so. Mein Mann verdient wesentlich mehr als ich und da wir das Haus abzahlen und uns nach wie vor trotz Kind etwas Luxus (essen gehen, Urlaube, etc) leisten wollen, bleibe ich eben aktuell zu Hause. Das war aber eine rein finanzielle Entscheidung und er hätte sich definitiv die Elternzeit mit mir geteilt, würde ich ebenso gut verdienen wie er. Ist nur eben nicht so. Er erwartet aber auch trotz Elternzeit kein Essen auf dem Herd nach Feierabend, kein blitzblank geputztes Haus o.ä. Er übernimmt auch nach Feierabend die Hausarbeit, übernimmt den Kleinen und ich kann 1-3x pro Woche zum Sport oder „meinen Feierabend“ anderweitig verbringen, während er den Abendbrei gibt und den Kleinen bettfertig macht/ins Bett bringt. Im Gegenzug hat er natürlich dieselben Freiheiten und geht mal einen Abend mit Kumpels was trinken, macht selbst Sport, usw.
nach der Elternzeit werde ich auch wieder mit relativ vielen Stunden in den Job einsteigen und da wird das Bringen/Holen von der Kita ebenfalls zwischen uns aufgeteilt und ich werde auch nicht jedes Mal Home Office machen oder einen Krankentag nehmen können, wenn Mini krank ist. Das alles sowie auch Urlaubstage werden gemeinsam besprochen und fair aufgeteilt.

Ein Mann, der Voraussetzt, dass ich ganz allein für Haus und Kind zuständig bin und er sein Leben so gut wie gar nicht ändern würde für eine Familie, käme als Familienvater nicht für mich in Frage.