Heiratsantrag abgelehnt, und jetzt?

Mein Partner und ich sind seit 4 Jahren zusammen, ich war vorher 22 Jahre liiert und danach ein paar Jahre Single.
Er selbst war 20 Jahre verheiratet und seine Scheidung ist erst seit 1 Jahr durch, er war aber auch schon Jahre getrennt.
Für mich ist klar, keine Heirat, es ist mir nicht wichtig und bringt keine Vorteile, weder emotional noch sonst wie. Das wusste er, ich habe das klar und deutlich von Anfang an kommuniziert.
Wir haben Vorsorge Vollmachten für den anderen ausgestellt, Lebensversicherungen auf den anderen abgeschlossen, haben beide eine eigene Altersvorsorge, leben beide zur Miete in getrennten Wohnungen, es gibt kein gemeinsames Eigentum und auch nicht die Absicht dazu.
So, und jetzt hat er mir trotzdem einen Antrag gemacht, den ich, wie zu erwarten, abgelehnt habe.
Er ist gekränkt, ob, kann ich nicht ändern, ich bin enttäuscht, dass er mich nicht ernst genommen hat, als ich sagte, dass Heiraten für mich nicht in Frage kommt.
Hat er gedacht, ich sage nein und meine ja?
War ich nicht deutlich genug, was ich wirklich nicht bin?
Warum hat er sich diese Antwortabgeholt, wenn er doch wusste, wie ich reagiere.
Denkt er, ich rede nur und in Wirklichkeit träume ich von einer Hochzeit ?
Er meinte nur, ich sei komisch, alle Frauen wollen doch einen Antrag, nur ich nicht.
Ich bin ehrlich gesagt, sprachlos über eine solche Verallgemeinerung und dass er mich so sieht.
Er ist wie gesagt beleidigt , aber ich kann mich nicht entschuldigen, denn ich habe nur gesagt, was mir entspricht.
Wie können wir das lösen?

1

Ich glaube, der erste wichtige Schritt um das zu lösen wäre, einzusehen, dass keiner von euch etwas falsch gemacht hat. Lass es, dich zu fragen warum er das gemacht hat. Die Antwort ist einfach: weil er dich heiraten möchte. Dafür muss er sich nicht rechtfertigen. Es ist in Ordnung, dass du das nicht möchtest, aber dass er es möchte, ist genauso okay. Und ich glaube, dass du seine gepflegt Gefühle verletzt hast, denn er wird in so einer Situation schon gern zurück gewiesen.
Überlegt lieber, ob ihr einen Weg findet, der für euch beide passt anstatt einem die schuld in die Schuhe zu schieben.

2

Wahrscheinlich ist ihm die ganze Situation sehr peinlich gerade.

Du bist von euch beiden in der emotional stärkeren Position (Du hast abgelehnt), weshalb ich sagen würde, Du gehst auf ihn zu.

Du musst dich nicht dafür entschuldigen, dass du nicht heiraten möchtest. Aber kannst ja sowas sagen wie, ich weiß, du hast dir den Abend anders vorgestellt.

Dann hörst du ihm einmal zu, warum er geglaubt hat, du würdest heiraten wollen. Danach sagst du ihm, dass er das falsch verstanden hat, dass du es wirklich nicht möchtest.

Je nachdem wie tief sein Heiratswunsch geht, müsste man da nochmal vertieft reden.

Wahrscheinlich basiert das Ganze auf ein Missverständnis. Es steckt keine böse Absicht dahinter, wenn er dir einen Heiratsantrag macht.

3

Durch reden.
Geh auf ihn zu. Definiere nochmal klar deine Gefühle ihm gegenüber.
Er hat sich insgeheim wohl doch mehr erhofft. Klar, dass er jetzt enttäuscht ist.
Hat er sich nie dazu geäußert wie er zu diesem Thema steht? Immerhin habt ihr euch gegenseitig abgesichert.
Da war dieses Thema doch bestimmt am Tisch.
Du hast ihm immer klar gesagt, dass du nicht heiraten möchtest. Was hat er in diesen Gesprächen erwidert?