Ich hab’s einfach getan und nun ?

Hallo
Ich habe heute meine Sachen gepackt und die Kinder geschnappt und bin zu meiner Mutter gefahren. Das alles weil mein Mann heute alleine in der Nacht Alkohol getrunken hat und sich heute morgen ins Bett gelegt hat ( angetrunken)
Ich möchte nicht über sein Problem jetzt hier reden, ich denke aber dass er ein Problem hat.
Er ist ein Quartaltrinker
Er kann absolut wochenlang nix trinken und dann aber so richtig rein scheissen mit dem Alk.
Seinen Führerschein hat er deswegen verloren gehabt.
Öfter kann ich mich nicht auf ihn verlassen.
Seit Jahren führt der Alkohol immer zum Streit.
Er sucht ständig ausreden
Mal bin ich schuld weil er trinkt weil wir uns gestritten haben
Mal ist es der Druck auf der Arbeit usw
Ich bin es ehrlich gesagt leid
Ich trinke selber gerne Alkohol ABER wenn meine Kinder nicht anwesend sind und es einen Anlass gibt ( Geburtstag, Party usw )
Kurz zum Punkt zu kommen: Ich komme allgemein nicht damit klar dass er trinkt und ertrage ihn betrunken nicht ! Nun bin ich gefahren und nun? Was tue ich ?
Ich heule nur noch hier
Er schläft wahrscheinlich seinen Rausch aus und hat sich noch nicht gemeldet

Habt ihr Männer die trinken ? Kommt ihr damit klar ? Könnt ihr euch auf eure Männer verlassen ?
Wie steht ihr generell zum Alkohol?
Ich bin fix und fertig

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Hi, mein Mann und ich sind beide suchtgefährdet, seine Eltern waren Alkoholiker und meine Eltern haben auch jeden Tag Alkohol getrunken (waren aber selten richtig betrunken).
Mein Mann und ich sind uns dieser Problematik bewusst und es gab leider in den letzten 22 Jahren immer wieder Phasen, wo wir täglich Alkohol getrunken haben...unsere Kinder haben uns nie betrunken erlebt, aber Bier und Wein eben als "normale" Getränke wahrgenommen haben.
Vor 2,5 Jahren haben wir dann beschlossen für 1 Jahr nichts zu trinken und es war einfach wie ein Befreiungsschlag. Nach dem Jahr kann ich an einer Hand abzählen, wie oft wir noch was getrunken haben.
Aber wir müssen immer vorsichtig sein...der Gedanke an völlige Abstinenz ist immer wieder da.
Rede in Ruhe mit deinem Mann und sucht nach Lösungswegen. Eventuell müsst ihr beide einfach mal eine längere Zeit abstinent bleiben, um da raus zu kommen. Oder eben ganz aufhören.

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Ich trinke mal ganz gerne Alkohol, mein Mann auch.
Ich habe jetzt mal 4 Monate komplett verzichtet, weil es mir über den Sommer ein bisschen viel geworden war und ich testen wollte, ob ich das kann.
Mein Mann trinkt nicht unbedingt sehr oft, aber manchmal ist es schon viel und ich kann es auch überhaupt nicht leiden, wenn er betrunken ist.

Ich kann dich gut verstehen, dass du erstmal ausgezogen bist.
Kannst du denn erstmal da bleiben?

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Ich bin bei meiner Mutter

Natürlich kann ich hier nicht lange bleiben

Hier leben noch 5 andere unter einem Dach und ich möchte niemanden mit meinem Problem belasten.
Ich habe mich und meine Kids und leider wohnt keine Freundin in der Nähe zu der ich könnte 😕
Ich hatte früher nie Probleme mit Alkohol weil wie schon erwähnt ich selber gerne mal trinken ( wenn es hochkommt dann vielleicht 1 mal in 2-3 Monaten )
Er wiederum könnte immer trinken. Er findet ständig irgendwelche „ Gründe“ um zu trinken und wäre ja bloß das okay aber er übertreibt es ja dann immer.
Kurze Beispiele:
Bleibt lange weg, ich weiß nicht wo er ist

Verliert 2 MAL!!! seinen Führerschein wegen der Trinkerei

Manchmal trinkt er viel manchmal wenig und trotzdem kann ich mich nie auf ihn verlassen nächsten Tag.

Immer heißt es, ich übertreibe.
Ich solle ihm einfach Raum geben zu trinken wann immer er lustig ist
Jedoch möchte und kann ich das nicht!
Deshalb sehe ich leider nur einen Ausweg aber der tut so weh 😔😔
Ich habe Kinder mit ihm
Wir wollten ein Haus bauen
Er ist in vieler Hinsicht ein so toller Mann, hat sehr viele tolle Eigenschaften. Ist erfolgreich im Beruf usw usw aber diese eine Sache mit dem Alkohol 😒 funktioniert einfach nicht bzw ich komm damit einfach nicht klar
Ich wollte nie gehen und ihn verlassen aber so langsam sehe ich keinen Ausweg mehr

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Ich trinke seit 6 Jahren keinen Alkohol. Vielleicht 4 Gläser wein und 3 schluck bier waren alles in der zeit. Ich möchte nicht mehr auf irgendetwas drauf sein. Und: ich bin auch suchtgefährdet. Ich habe zwischen 15 und 20 sehr viel getrunken und auch andres, Gras geraucht bis 30. Für mich kommt das alles nicht mehr in Frage und daher möchte ich auch keinen Partnerschaft, wo Sucht eine Rolle spielt. Mein Mann trinkt einmal in der Woche mit Freunden 3 Bier. Und selten unter der Woche am Abend ein (!) Bier. Er hat wenig suchtpotential.
Ich möchte niemals einen Partner haben, der suchtgefährdet ist. (hatte ich vorher zweimal). Ich verstehe daher sehr, sehr gut, dass du ausgezogen bist.

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Wir trinken beide alle paar Tage oder Wochen gern ein Glas Wein oder ein Bier oder zwei, oder Gin Bitter Lemon oder sowas. Aber nur, weil es schmeckt und nicht aus Gründen. Betrunken waren wir aber schon Jahrzehnte nicht mehr.

Verlassen können wir uns gegenseitig immer; wenn wir wissen, dass wir fahren müssen trinken wir nichts, und sonst nie so viel, dass irgendwas nicht ginge.

Alkoholisiert fahren könnte ich nicht verzeihen. Fehlende Verlässlichkeit auch nicht mehrmals. Und so richtig Angetrunkensein würde mich auch abstoßen.

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*Aufeinander verlassen* meine ich natürlich. Verlassen wollen wir uns lieber nicht ;-).

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Ja ich verstehe das 😔
Ich wünschte bei uns wäre es auch so aber leider sind die Realität bei uns anders aus...
Ich bin einfach unendlich traurig 😞
Ich hätte alles für diesen Mann getan ( habe ich auch in vieler Hinsicht ) ich habe immer alles getan damit es funktioniert

Meine Grenze ist aber so langsam erreicht
Ich glaube er würde immer weiter trinken ( dafür trinke er zu gerne und kann sich nicht vorstellen darauf zu verzichten, sagte er mal )

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Huhu,

Geschichte 1:
Ich kenne ein Paar. Sie waren 20+ Jahre verheiratet. Er war wohl den Großteil der Zeit Alkoholiker. Er war der hauptverdiener. Sie haben sich eine Wohnung gekauft. Sie hat teilzeit gearbeitet und sich um die Kinder gekümmert. Sie hat ihn immer unterstützt. Er ist z-Fach in eine entzugsklinik. >20 Jahre stand sie ihm bei, unterstütze ihn, tat vieles allein, weil auf ihn kein verlass war.
Nach 20 Jahren lernt er plötzlich in der Klinik eine andere kennen die drin ist. Er hat praktisch von jetzt auf gleich seine Frau verlassen, nach dem Geld für die Wohnung gefragt und sie aus seinem Leben geschnitten. Er hat ihr noch vorgeworfen der Grund seines Alkoholproblems zu sein. Die Kinder wollen nichts mit ihm zu tun haben, denn er war wohl nicht der beste Vater.

Geschichte 2:
Mein Vater ist Alki. Er sauft mein Leben lang schon, bis auf einige wenige Ausnahmen.
Meine Mutter und er leben nur neben einander her. Sie kocht, putzt und kümmert sich um den Haushalt und er sitzt, trinkt und schreit sie an, wenn irgendetwas schief läuft. Sie würde sich am liebsten trennen, weiß aber nicht ob sie das kann.

K. A. Wie es bei euch läuft. Aber wenn er weiterhin trinkt, nimm die Beine in die Hand und renn.
Sucht ist halt Sucht, wenn Süchtiger aber nicht bereit ist dagegen anzukämpfen, kämpfst du gegen einen Sturm und machst dich und deine Kinder selbst dabei kaputt.

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Was heißt denn viel trinken? Wie oft denn?

Wie lange seid ihr zusammen?

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Zu deiner Frage: Ich habe in den letzten 6 Jahren insgesamt vielleicht zwei Gläser Wein getrunken. Als ich noch zur Schule ging und dann im Studium war man natürlich jedes Wochenende unterwegs und hat auch öfter was getrunken. Aber schon damals war ich die, die fast nie was getrunken hat.
Mein Mann hat zur gleichen Zeit öfter Alkohol getrunken, wenn er mit Freunden unterwegs war (Bars, Disco etc.). Aber er hat ebenfalls in den letzten 5 Jahren kaum was getrunken. Alle paar Monate vielleicht mal, wenn ein Geburtstag anstand oder so. Uns fehlt das nicht. Aber auch als er noch öfter was getrunken hat, konnte man sich auf ihn immer verlassen. Er war immer so fit, dass er mich heimbringen konnte und auch selbst heimkam (natürlich nie mit dem Auto!). Also nie richtig betrunken. Betrunken fahren geht gar nicht.

Zu deiner Situation: es gibt such Beratungsstellen für Angehörige von Suchtkrankem (weiß den Namen aber nicht). Sobald der Konsum für andere ein Problem ist, ist es in meinen Augen ein Suchtproblem. Du kommst damit nicht klar und das ist entscheidend. Zusätzlich sollten deine Kinder nicht damit aufwachsen, dass das normal ist.

Liebe Grüße

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Hey!

Ich sag es mal frei heraus: Deine Situation wäre mein persönlicher Horror.

Ich bin so aufgewachsen. Erst war meine Mutter Quartalstrinkerin, nun ist sie rund um die Uhr betrunken. Ich fürchte, "Schlimmer geht immer" ist bei Alkoholikern die Devise. Behalte das im Hinterkopf. Eine Sucht wird im Laufe der Zeit schlimmer.
Du solltest es deinen Kindern nicht antun, sie so aufwachsen zu lassen. Es war echt grausam und ich möchte nie, nie wieder in so einer bedrückenden Situation leben. Gut, dass du gegangen bist.

Mein Mann trinkt sehr, sehr selten Alkohol. Ich könnte es anders auch nicht ertragen. Wir sind beide vorbelastet und passen da auf. Früher, vor 9 Jahren, gab es eine Phase, da haben wir mit einem entsprechenden Umfeld häufiger getrunken. Das haben wir aber geändert und nun trinkt mein Mann nur noch sehr selten mal ein Glas Wein, ich seit 13 Monaten wegen der Schwangerschaft gar nicht mehr. Es gibt auch keine Anlässe mehr.

Ich glaube, wenn ein Partner in eine Sucht abrutscht und völlig uneinsichtig ist, reicht Liebe nicht mehr aus. Vielleicht ist die dann auch nicht mehr genug.
Ich habe früher gelesen, dass Alkoholiker dann auch keine Liebe mehr spüren konnten, weil alles vom Alkohol betäubt wird und sich alle Gedanken nur noch um die Flasche drehen. Die schleicht sich in die Beziehung wie eine Geliebte und aus "hast du sie heute gesehen oder ihr geschrieben" wird dann "hast du getrunken?".

Ich möchte dir abschließend den Tipp geben, es durchzuziehen. Frag deine Mutter, wie lange du bleiben kannst, damit du dort Planungssicherheit hast. Dein Mann scheint nicht einsichtig zu sein, sondern sucht die Schuld überall, nur nicht die Verantwortung bei sich selbst. Ich nehme an, du hast ihm die Flasche nicht an den Hals gehalten. So lange sind sie auch nicht in der Lage, trocken zu werden.
Es ist gut, dass du dich dort aus der Schusslinie genommen hast.
Du solltest dein Vorhaben durchziehen, sonst wirst du unglaubwürdig. Er wird dich dann gar nicht mehr ernst nehmen.
Rechne nicht damit, dass er sich alsbald meldet. Er ist betrunken und braucht wahrscheinlich etwas, bis dass die Botschaft ankommt. Falls sie ankommt. Denn die Sucht verzerrt auch seine Wahrnehmung.
Das ist der Punkt, an dem Liebe manchmal nicht ausreicht.


Ich wünsche dir viel Kraft!

Liebe Grüße
Schoko

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Achso. Deine Fragen. Mein Mann trinkt so selten, dass ich gar nicht sagen könnte, in welcher Regelmäßigkeit. Vielleicht alle 4 bis 6 Wochen ein Glas. Verlassen konnte ich mich auf ihn bisher immer. Keine Kater, kein Delirium.

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Suchtprobleme in Form von Alkohol gibt es in meiner nahen Umgebung nicht. Bei mir trinkt man gern mal Bier oder Wein, aber aus Genuss und niemals bis zur Trunkenheit. Ich selber war vl nur ein oder zweimal im Leben richtig sturzbetrunken und das zählt eher zu meinen Jugendsünden. Ansonsten bin ich mal beschwipst, aber auch das ist sehr selten.

Ich finde, jemand der erwachsen sein und Ehepartner sein will, muss sich auch unter Kontrolle haben können bzw seine Grenzen kennen sowie verlässlich sein. Fehler passieren, aber sobald sie zu einem großen Problem werden, dann gehört die Handbremse ruckartig gezogen. Und zweimal seinen Führerschein wegen Trunkenheit zu verlieren geht gar nicht! Dazu muss man aber erst mal als Betroffener selber einsichtig werden - egal, bei welcher Suchtproblematik. Das ist bei deinem Mann (noch) nicht der Fall. Ich würde mich und die Kinder an deiner Stelle auch aus der Situation entfernen, weil Sucht ruiniert vieles und Liebe alleine reicht da nicht. Schon gar nicht in einer Ehe. Das ist Hollywood - Philosophie.