Fühle mich manchmal alleine bei wichtigen Themen

Hallo ihr Lieben,
mein Mann ist sehr harmoniebedürftig, meine Schwiegereltern und vor allem meine Schwiegermutter zwar insgesamt sehr lieb aber doch sehr dominant. Seit wir von der Schwangerschaft wissen spricht sie zum Beispiel immer von "unserem" Kind (also so als wäre es ihres) und hat relativ klare Vorstellungen wie das mal wird und was für Vorlieben das Kind haben wird. Da mich das Thema Wochenbett und Besuche beschäftigt hat, nachdem ich hier zahlreiche Berichte gelesen habe von Frauen die total früh eher unerwünschte Besuchen bekommen haben, hatte ich das Thema auch schon recht früh mit meinem Mann besprochen. Wir zwei waren uns da eigentlich einig, dass wir es so machen das erst einmal von uns die Info kommt "Kein spontaner Besuch bis wir sagen es passt soweit", es kann ja sein das mir/uns schon nach zwei Tagen danach ist oder eher drei Wochen. Meine Eltern hatte ich das schon gesagt die das sowieso so gemacht hätten. Jetzt kam das Thema Geburt und Besuch heute beim Besuch meiner Schwiegereltern auf und ich habe das dann (weil es passend war) schonmal vorab kommuniziert, also das wir uns das so und so gedacht hätten mal im Vorfeld . Mein Mann verfällt bei solchen Themen dann allerdings immer in eisige Schweigen, als seine Mama dann meinte ich würde mich viel zu sehr stressen und das sie ja eh weiß das erst meine Mama kommen darf (sie meinte mal sowas von das sie ja eh nur Oma 2. Klasse ist) und ich da dann auch wiedersprochen habe (das ich es schade finde das sie das so sieht und ich das anders wahrnehme) kam von ihm auch wieder gar nichts. Das war in den letzten Monaten öfter so, obwohl ihn die Sachen teilweise auch stören sagt er es dann erst mir hinterher und nie zu seinen Eltern. Ich würde mir manchmal wünschen das wir in so einer Situation zusammen sprechen, schließlich hatten wir es ja auch zusammen so beschlossen. Wird es aber kritisch gesehen oder gibt es Kommentare dazu kriege nur ich die ab, weil ich es natürlich angesprochen habe und er gar nichts dazu sagt. So kommt auch das Bild auf als ob es nur meine Meinung wäre, obwohl wir es ja zuvor angesprochen haben.

Ich weiß nicht ob ich zuviel verlange, wie seht ihr das?

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Ihr wohnt anscheinend einigermaßen nah bei den Schwiegereltern? Falls ja, käme ich mir so albern vor, schon vor der Geburt zu verkünden, dass man evtl bis zu drei Wochen keinen Besuch haben will. Als ob du daran eingehen wirst, dass deine SE mal für eine Stunde zum Enkelgucken kommen! Wahrscheinlich bringen sie noch etwas zum Essen mit, wunderbar! Lass doch das Kind mal erst auf die Welt kommen, bevor du die Schwiegereltern schon mal „zur Sicherheit“ vor den Kopf stößt, weil du irgendwas in irgendwelchen Foren liest. Man kann sich das Leben auch selbst schwer machen. Dein Mann stimmt dir wahrscheinlich Zuhause aus Harmoniebedürftigkeit zu und vor seiner Mutter wird ihm dann klar, wie albern das Ganze ist. Auch nicht toll, aber so wirds wohl sein.

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Tausend Sterne!

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Abgesehen davon das ich deine Nachricht etwas herablassend formuliert finde geht es nicht darum das sie nicht zu Besuch kommen dürfen, denn das dürfen sie selbstverständlich und gerne! Es geht darum das sie nicht einfach vor der Tür stehen und man das schon vorab kommuniziert. Wir möchten die Freiheit haben zu sagen "Hey, jetzt Besuch gerne" weil man beim 1. Kind nicht abschätzen kann wie es einem nach er Geburt geht. Wenn dir das egal wäre ist das doch toll, wenn du eine andere Sicht hast kannst du die auch gerne sagen aber vielleicht in einem anderen Ton. Und nein mein Mann stimmt mir da zuhause nicht aus Harmoniebedürftigkekt zu, wir haben das heute Morgen sehr gut geklärt. Dennoch Danke für deine Antwort!

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Ich kann dich verstehen. Mein Mann ist auch sehr konfliktscheu, vor allem seinen Eltern gegenüber.
Deswegen bin ich dazu übergegangen ihm vorher zu sagen, dass es seine Aufgabe ist es seinen Eltern zu sagen. Und wenn wir dann da sind, stoße ich ihn vor den Bus und er muss dann darüber reden, ob er will oder nicht.

Er ist inzwischen viel besser darin geworden.
Ich würde bei solchen Diskussionen ihn ganz offen ansprechen zu sagen was er davon hält.

Hast du denn mit ihm schon darüber geredet?

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Vielen Dank für deine Antwort! Wir hatten noch ein sehr gutes Gespräch darüber, er meinte das er sich noch manchmal sehr für seine Mutter verantwortlich fühlt und es dann nicht so gut schafft für seine Meinung einzustehen, da sie dann oft sehr emotional und getroffen wird - das kann ich natürlich auch verstehen. Seine Mutter hängt noch sehr an ihren Söhnen (Bei unserer Hochzeit war das auch sehr schwer für sie, das sie jetzt quasi nicht mehr die Nummer eins in seinem Leben ist wobei das ja Quatsch ist, wir sind doch beide auf unterschiedliche Weise unersetzlich für ihn). Er hat sich aber trotzdem vorgenommen mehr für "unsere" Themen einzustehen und ähnlich so wie du das ja sehr gut gelöst hast werde ich mich in Zukunft dann vielleicht eher zurückhalten und ihn es erstmal auf seine Art ansprechen lassen. Vielen Dank für deine Antwort!

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Mein Mann ist auch einer, der Diskussionen eher scheut. Inzwischen ist es mir egal, denn grade im Wochenbett gab es Dinge, die ICH nicht wollte (ich war körperlich auch etwas angeschlagen) und dann hab ich in den sauren Apfel gebissen und selbst was gesagt.

Ab und zu fordere ich meinen Mann dann aber auch direkt auf und sag „Schatz, was meinst du dazu? Wir hatten es ja so und so besprochen!“

Viele (Schwieger)Mütter werden ja sehr „übergriffig“. Einerseits schön, dass sie sich so auf das Kind freuen, andererseits auch anstrengend, so seine Grenzen zu wahren.

Ich würde es etwas mit Humor kontern (tat ich im Wochenbett oft, die Strategie war super).

Wenn SchwiMu sagst: „Oh man, du stresst dich aber“ sagst du „Jaaaa ich weiß, 1. Kind, da übertreibt doch jede Mutter gern ;)“ oder so.

Als schwangere/mit Kind muss man echt lernen, für sich (und die kernfamilie) einzustehen, und die Grenzen zu wahren. Wenn es dir nach Geburt schlecht geht, dann ist das so und dann willst du keinen sehen, PUNKT!

Und Oma 2. klasse, wenn sie das denkt (ihr sie aber nicht so behandelt), dann ist das ihr Problem und das würde ich auch so kommunizieren. ;)

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Vielen Dank für deine Antwort, dass ist ein echt guter Tipp :-) Und ja ich glaube gerade mit Kindern bekommt man sowieso sehr viele verschiedene Meinungen auf einmal, da ist es wahrscheinlich ratsam das immer mit etwas Humor zu sehen und schlussendlich zu schauen was für einen selbst und den Partner am besten ist - das ist ja auch sehr individuell.

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Es ist schwer einzelne Aspekte eines Menschens zu ändern, wenn Du ihn im Gesamtpaket genommen hast.

Die Konfliktscheuheit hat sicherlich auch Vorteile im restlichen Leben auch Vorteile, zum Beispiel das Zusammenleben, das dadurch harmonischer ist.

Ich finde, Du wirkst sehr fair gegenüber Deinen Schwiegereltern. Auch wenn unfaire Dinge Dir an den Kopf geschmissen werden, bleibst Du konstruktiv. Das trägt sicher auch dazu bei, dass die Schwiegermutter sich Bedenken äußern traut.

Vielleicht kannst Du Deinen Mann mehr ins Boot holen, wenn Du ihn die kritischen Themen bei den Schwiegereltern ansprechen lässt. Es sind immerhin seine Eltern. Das kommt sicherlich besser an.

Du als Schwangere würde ich an Deiner Stelle diplomatisch vorgehen: Grenzen nett und freundlich setzen und keinen Zentimeter von den eigenen gesetzte Grenze abweichen. Das hast Du Dir verdient.

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Vielen Dank für deine Antwort, ja ich versuche tatsächlich konstruktiv zu sein und vielleicht auch Dinge deshalb schon vorab zu klären bzw. anzusprechen bevor die Gegenseite da eine ganz andere Vorstellung hat und man dann unter Stress aneinander gerät. Du hast aber absolut Recht, dass mein Mann eher der Ruhepol ist, ist natürlich in vielen anderen Bereichen super und wir ergänzen uns da auch toll. Wir haben ncih sehr gut darüber geredet und er meinte wenn seine Mutter dann emotional wird fällt es ihm schwer für "unsere" Themen einzustehen, was ich natürlich verstehen kann. Das geht jetzt gar nicht nur um das Thema im Beitrag sondern es gab schon mehrere Situationen. Wir haben aber glaube ich erstmal eine gute Lösung gefunden, mir hilft es aber sehr auch nochmal andere Blickwinkel zu erhalten und es ist auch schön, dass du das geschrieben hast das man jemanden nicht grundsätzlich nicht ändern kann - damit hast du ja absolut Recht :)

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Ich finde es gut auch von Deinem
Mann, dass er auch auf seine Mutter achtet. Gewisse Emotionalität kann ich ja verstehen, gerade wenn das Kind eigene Familie gründet. Vielleicht braucht seine Mutter auch Zeit zu verstehen, dass sie keinen Sohn verloren hat, sondern eine Schwiegertochter hinzugewonnen hat.

Ich denke, ihr macht das bisher ganz gut. Weiterhin alles Gute für die Zukunft.

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Klare Grenzen setzen und nicht anfangen darüber zu diskutieren. Du brauchst ja keine Genehmigung von ihr für deine Entscheidung.#gruebel

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Bei uns ist es glücklicherweise nicht ganz so extrem, aber häufig habe ich mir auch gewünscht, dass mein Mann noch was dazu sagt.
Wir haben es so gelöst: wenn wir vorhaben irgendwas "unangenehmes" zu verkünden oder irgendwelche Regeln oder Forderungen aufzustellen, dann soll mein Mann das bei seinen Eltern ansprechen und ich bei meinen.
Ich spreche ihn dann zum Beispiel nochmal in einem ungestörten Moment darauf an ("sag es ihnen jetzt!") oder wenn das Thema zur Sprache kommt schaue ich knallhart zu ihm, sodass er die Sache erklären soll.

Mal als Beispiel:
- Wir haben das Geschlecht in der Schwangerschaft nicht direkt verraten
- wir kaufen nicht sofort einen Kinderwagen (unvorstellbar für Schwiegermutter)
Und Besuche nach der Geburt wollen wir auch nicht so früh (wir haben aber das Glück, dass unsere Eltern etwas weiter weg wohnen)

Bei deinem Mann und seiner Mutter prallen halt zusätzlich die Charaktere aufeinander, aber er muss unbedingt jetzt schon lernen für sich und euch als Familie und für euer Kind einzustehen, auch gegenüber den eigenen Eltern.
Es wird jetzt solange bis euer Kind erfolgreich seine Ausbildung abgeschlossen und seine eigene Familie gegründet hat weiterhin ständig gut gemeinte Tipps von den Eltern und Schwiegereltern geben, wenn sie sich jetzt teilweise schon so einmischen wird das nach der Geburt ganz bestimmt nicht aufhören.
Es ist eure kleine Familie und ihr müsst nur euren Ansprüchen genügen und vielleicht auch eigene Erfahrungen und Fehler machen um daraus zu lernen, auch, wenn die Elterngeneration das natürlich nicht gerne mit ansieht. Hinterher kommt wahrscheinlich dann das "Haben wir euch ja gleich gesagt" und auch da müsst ihr drüber stehen.
Ihr trefft immerhin eigene bewusste Entscheidungen als mündige Erwachsene, ob das den anderen gefällt oder nicht kann euch erstmal egal sein.

Also an deiner Stelle würde ich ihm das genauso sagen und ankündigen, dass er beim nächsten Mal seinen Eltern das Ganze erklären soll.