Manchmal ist da doch Licht am Horizont

Ein kurzes Fallbeispiel für alle die meinen es geht nicht mehr weiter. Wir sind eine Familie geworden, auseinandergezogen, alles stand auf aus....
Und da war plötzlich das Nichtsprechen, das Nichtbeachten von Dingen, das Leisesein, das Bewusstsein um alles. Desto weniger wir sprachen, desto weniger geklärt war, desto mehr wir beide die Stille lernten "Auszuhalten", desto entspannter wurde es. Falls ihr gerade und das vor Weihnachten auswegslose Situationen zu bewältigen habt, dann entzieht euch Ihnen, indem ihr euch in euch zurückzieht. Diese Situation ist so gewinnbringend. Offen zur Rede stellen, ... da erntet man nur Undank, aber Schweigen? Schweigen und eine gesunde Distanz bringt viel Respekt zurück. Nicht einknicken wenn alles gerade unmöglich aussieht. Gebt einfach auf, lasst es los, fühlt euch wie ihr euch fühlt und vor allem nicht so wie andere es benötigen. Dann wird alles wieder gut ;*

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Oh ja, jeder Psychologe wird dir Recht geben: Probleme in dich hineinfressen ist äußerst gewinnbringend.

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Das habe ich nicht gesagt. Aber sein wir mal ehrlich. Wie viel Prozent der hier kommunizierten Probleme haben WIRKLICH das Recht, einer anderen Person angelastet zu werden und sind nicht den Fehlern Einzelner zuzuschreiben? Desto mehr ich andere beschuldige, desto ohnmächtiger werde ich sozial. Irgendwann nimmt einen keiner mehr für voll. Das habe ich selbst schmerzlich begriffen. Von daher ist abwarten, Tee trinken und darüber nachdenken, WIE schlimm alles gerade eigentlich WIRKLICH ist, die intelligentere Variante.

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Ich glaube, dass viele Probleme auf einfachen Missverständnissen basieren und relativ leicht aus der Welt zu schaffen sind, wenn beide Parteien gewillt dazu sind und konstruktiv miteinander sprechen. Ich bin mir sogar sicher, dass das so ist.
Probleme anderen Menschen anlasten zu wollen ist mMn generell die falsche Herangehensweise. Sich deshalb auszuschweigen und gar nicht zu sprechen aber ebenso.

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Vielleicht versuche ich deinen Tipp mal.
Bei uns ist es gerade sehr anstrengend.
Ständige Nörgeleien und Vorwürfe ohne Ende.

Seid ihr immernoch still? Oder kommuniziert ihr wieder?

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Was soll ich dir sagen? Ich besinne mich auf mich selbst. Ich genieße mich selbst. Ich habe das Hauptaugenmerk wieder auf mich gelegt. Und weißt du was? Rate mal wer gerade ankommt? Desto mehr du die Zeit mit anderen mit unschönen Dingen gestaltest, desto schlimmer wird sie. Ihr streitet nur? Dann geh doch einfach und sag "Bitte lass mich in Ruhe mein Schatz, das stresst mich total". Oder "Musst du sowas erwähnen?" Oder "Das verletzt mich, ich möchte alleine sein" Und versuch Dinge möglichst sachlich zu sein. Wenn Sachen negativ wirken, wirken Folgesachen auch negativ und du bist im Abwärtsstrudel. Lass einfach los und hör mal wieder in dich. Was willst du? Was brauchst du? Was kann er dir wirklich geben? Allein dein Rückzug wird deinen Mann grundlegend beeinflussen.
Wir reden jetzt viel besser, aber ich merke selbst immer, dass ich mich weniger melden muss, damit er mich vermissen kann und sich selbst melden kann. Außerdem ist es ja anstrengend und wenn was ist, wird er das sagen. Es ist schwer, aber ich fühle mich zunehmend wieder sicherer mit ihm auch wenn es dauernd wird. Aber ich glaube es wird harmonischer. Du kannst mir ja gern mal schreiben, wie es läuft, wenn du es probierst.
Viel Erfolg. Das wird wieder gut. Wir müssen uns bloß darauf zurückbesinnen, dass wir hier die Objekte der Begierde sind und Männer es nicht wollen, dass man sie mit Worten, lieber mit Verhalten konfrontiert.

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Darum geht es dir also? Dass du ein "Objekt der Begierde" bist? Du redest also einfach nicht mehr mit ihm und er kommt angekrochen und damit fühlst du dich jetzt gut?

Was denkst du, wie lange er das Spiel (denn nichts anderes ist das) noch mit macht? Das wird ihm irgendwann zu blöd und dann mal schauen wo er hin geht.

Ah ja p.s. es heisst "je.... desto"

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Aber es gibt doch Themen, über die man reden muss, man kann doch nicht alles totschweigen.
Es hilft vielleicht oder bestimmt für eine gewisse Zeit und danach?
Wie geht's denn weiter, sollen die Probleme weiterhin tabu sein bis das nächste Problem kommt?
Auf Dauer ist das nicht die optimale Lösung.

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Wenn man nur über das wirklich notwendige und zielorientiert spricht ist da viel Raum für angenehme Gespräche über Sachen die "nicht gerade Brennen". Diese Art Kommunikation verbesserte viel. Vor allem fühle ich mich entspannter.
Wenn es Probleme gibt, dann muss ich keine Zeit mehr mit dem anderen verbringen. Komischerweise gibt es aber keine, desto mehr ich Schweige. Die männliche Psyche ist aufregend. Vor allem sehe ich wengier Probleme wenn ich weniger Probleme kommuniziere. Mein Fokus ändert sich auch. Für dich vielleicht nicht, aber für mich ist es gerade der Himmel auf Erden.

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Ein interessanter Hinweis, der bei manchen Problematik tatsächlich helfen kann. Inzwischen raten viele renommierte Paartherapeuten gerade NiCHT dazu, jedes Problem totzureden, sondern auch mal 5 grade sein zu lassen (zum Beispiel Gottman, einer der führenden Forscher auf dem Gebiet der „Paarwissenschaft“ momentan).

Intuitiv handhabe ich das zur Zeit ähnlich. Die Stimmung ist wirklich entspannter geworden, mein Mann sucht meinen Nähe mehr und ich lehne mich ein wenig zurück.

„Eine nörgelnde Frau ist so unerträglich wie ein undichtes Dach bei Dauerregen!“ ‭‭(Sprüche‬ ‭27:15‬) Da fühle ich mich tatsächlich manchmal ertappt. Ich lasse im Ernstfall lieber Stile und etwas Rückzug (aber keinen beleidigten) sprechen, als dauernd zu nölen.

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Total interessant, dass du das gerade auch so erlebst! Man fühlt sich besser und der Partner wirkt meist sogar glücklicher, wenn er was "tun muss". Ich wollte nur darauf aufmerksam machen, da diese Idee mir tatsächlich garnciht gekommen ist und ich immer dachte man muss reden. Desto weniger ich jetzt zu meinen aktuellen Kontakten spreche, desto mehr steigt die Spannung, desto mehr fragen sie. Es ist ein Genuss im ganzen. Und die letzte Lösung,wenn ich betrachte, was ich gelernt habe, in meiner Erziehung in der man auch IMMER "reden musste".
Danke für deine Einwände, das ist aufrengend. Wie bist du eigentlich dazu gekommen, das so zu machen?

Gottmann werde ich mir auf jeden Fall mal ansehen. Ich denke ich lerne selbst gerade wieder, was eine Beziehung ist. Weil wir hatten nur noch das "Bäh" - das "Ziehung" s dings war weg ^^

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Wie ich darauf gekommen bin? Ich habe gemerkt, dass viel reden kaum etwas bringt, zumindest nicht bei den „chronischen“ und emotionalen Streitthemen. Bei praktischen oder organisatorischen Fragen ist Reden natürlich Gold wert, weil manchmal jeder an etwas erinnert werden muss. Auch ich selbst.

Aber: Ich kann meinem Mann keine Gefühle „einreden“, die er nicht spürt, kein Bedürfnis durchs ständiges Reden erwecken, keinen Drang nach Nähe aus ihm herauskitzeln. Nicht erwarten, dass er plötzlich alle seine Macken ablegt. Und das will ich ja auch gar nicht. Es soll ja von ihm kommen, sonst ist es nicht echt. Und manches muss ich einfach hinnehmen, solange er mich dennoch respektiert und liebt (es also keine Macke ist, die beinhaltet, dass er mich schlecht behandelt).

Außerdem habe ich irgendwo einen Spruch gelesen der sinngemäß sagte, dass man genau dann Aufmerksamkeit von Menschen bekommt, wenn man sie nicht mehr will (ich würde aber eher sagen „nicht mehr braucht“). Das hat mich ebenfalls zum Nachdenken gebracht. Mich nervt es auch tierisch, wenn ständig jemand will, dass ich mich melde. Dann verschwindet mein eigenes, natürliches Verlangen ganz schnell. So ist es auch in der Paarbeziehung.

Ich will nicht abhängig von der Aufmerksamkeit von irgendjemandem sein, das habe ich also geübt. Mir selbst zu genügen. Alleine zufrieden zu sein (gut, ich habe zwei Kinder, „alleine“ bin ich fast nie), ganz selbstständig Glück zu empfinden, vor allem meinen Mann nicht dazu zu instrumentalisieren mich glücklich zu machen, sondern im Gegenteil ihm uneigennützige Zuneigung zu zeigen.

Und zuletzt, bei Dingen, die ich mir in meiner romantischen Vorstellung von Herzen für unsere Beziehung wünsche, aber weder einfordern kann noch möchte, habe ich gebetet. Ja wirklich. Ganz konkret Gott gesagt, wonach ich mich sehne und ihn gefragt, ob er das evtl. in unserer Beziehung möglich machen kann und andere Dinge beseitigen kann. Ich konnte es selbst kaum glauben, aber schon am nächsten Tag habe ich gemerkt, wie mein Mann sich anders verhalten hat. Liebevoller, aufmerksamer, aktiver. Das war eine ganz spannende Erfahrung für mich.

Jedenfalls werde ich das jetzt häufiger so machen: 1. mir grundsätzlich erstmal selbst genug sein 2. nichts emotionales Einfordern, nur konkrete Dinge ansprechen, die ganz praktisch erledigt werden können 3. beten, wenn ich einen innigen Herzenswunsch habe. Natürlich auch sonst, ich bin halt gläubig.

Wenn du dich in Gottmans Forschung reinlesen willst, kann ich dir sehr das Buch „die 7 Geheimnisse der glücklichen Ehe“ empfehlen. Aber sei beim lesen nicht zu streng mit deiner eigenen Ehe, er zeichnet halt das Idealbild. Gibt aber auch praktische Tipps um diesem Idealzustand näher zu kommen.

Sorry für den Roman 🤓

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Ich finde den Gedanken ganz gut, vor allem, weil ich ein Mensch bin, der einfach alles, was ihn stört an seinen Liebsten, kommunizieren muss, was natürlich oft zu Streit führt.
Ein bisschen Ruhe täte uns auch mal ganz gut.

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Danke liebe Mama,
genau das wollte ich sagen. Ich war auch ein Nörgler und seitdem ist es besser. Den Tipp habe ich bekommen und wollte ihn mit euch teilen. Das hat ganz viele tolle Effekte und man wird auch glücklicher, wenn man Dinge unerwähnt lässt. Das macht richtig glücklich =)
ICh hoffe ich konnte dir einen guten Tipp geben. Eine schöne Weihnachtszeit.

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Dankeschön. Ebenso!

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Man könnte es auch antizyklisches Verhalten nennen.
Will dich jemand provozieren-ziehe dich zurück
Wird jemand laut-werde leise
Ist jemand unfreundlich-sei nett
Willst du ein auswegloses Problem sofort lösen-warte ab und gib dir Zeit...

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Ich denke es ist sehr individuell.

Aber allgemein: nein, langfristig ist mangelnde Kommunikation IMMER der schlechteste Weg. Denn er bedeutet Stillstand und dafür ist der Mensch nicht gemacht.

Natürlich muss man nicht aus einer Mücke einen Elefant machen. Manchmal reflektiere ich meine Ärgernisse und überlege, ob es Sinn macht, sie zu zerkauen und darüber zu streiten oder ob ich nicht doch damit leben kann.

Wenn ich NICHT damit leben kann und es mich unglücklich macht, würde ich es niemals nicht ansprechen. Und einfach auf sich beruhen lassen. Das erwarte ich auch von anderen, die in einer Beziehung mit mir stehen.

Meine Mama ist aber auch Psychologin, hier wurde also eh immer sehr viel und empathisch geredet, aber ich sehe ja, was ich damit erreichen kann und daher ist es für mich der richtige Weg 😂

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Ok, naja aber wann ist es mangelnd?

Prinzipiell finde ich es auch wichtig das nötige zu kommunizieren. Wenn du das richtig gut kannst, ist das richtig beneidenswert =) Ihr redet bestimmt sehr zielführend oder? HAst du da eine tolle Richtlinie?

Ansonsten ging es mir nur darum, dass man nicht sinnlos "rumnörgelt". Ich habe es an mir selbst gemerkt.

Danke für deinen Beitrag

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Da hast du natürlich recht.

Hm Richtlinien nicht. Aber mir ist es wichtig, zu erklären, warum es für mich wichtig ist.

Mein Mann ist z.B. super unpünktlich und ihn stört es auch null, wenn andere zu spät kommen. Mich macht das wahnsinnig, wenn ich hier sitze und er nicht mal Bescheid sagt, wenn es später wird. Ich habe ihm dann erklärt, warum es mich stört und dass es schwer ist, seinen eigenen Tag so zu planen bzw ich ja andere Dinge ausfallen lasse und mich dann ärgere. Letztlich hat er es verstanden und es läuft sehr gut.

Andere Dinge ärgern mich, aber da überlege ich, ob es gerechtfertigt ist. Z.B. isst er wahnsinnig ungesund und beschwert sich dann aber, wenn er zunimmt. Da hab ich anfangs „gepredigt“, inzwischen sag ich da nix mehr 😁

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Davon halte ich gar nichts den inneren Rückzug anzutreten. Schweigen ist oft eine der Ursachen, dass es irgendwann eskaliert. Dieses Sammeln von Ungerechtigkeiten, das Schweigen und das Ertragen statt seine Grenzen bestimmt zu setzen, statt wie Erwachsene eine Diskussionskultur zu entwickeln. Du kannst gern dich in deiner Passivität sonnen, für mich ist das eine Art von Feigheit.

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Auf Dauer ist das bestimmt nicht gut. Es kommt halt immer auf die Situation an. Manche reden auch einfach zu viel 🤭, da wäre Rückzug manchmal die bessere Option. Aber kompletter Rückzug aus allem, würde ich als Partner wahrscheinlich irgendwann als Gleichgültigkeit empfinden 🤔. GLG

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Nur miteinander sprechende Menschen können Probleme aus der Welt räumen.

Vielleicht war euer Problem speziell, vielleicht ist es auch nur verschoben.

Was mir jedoch zu denken gibt, ist deine Aussage, dass Schweigen und eine gewisse Distanz Respekt zurückbringen soll. Ich glaube, du verwechselst Respekt mit etwas anderem.