Herz & Bauch vs. Kopf

Hallo,

vielleicht könnt ihr mir mit euren Meinungen etwas weiterhelfen.

Ich versuche, die Situation zu umreißen: Ich war in den letzten Jahren in meiner Ehe sehr unglücklich und habe lange mit mir gerungen, ob eine Trennung für mich nicht der bessere Weg wäre. Ich hatte zugegebenermaßen Angst vor dem Alleinsein. Im Sommer wurde der Leidensdruck dann schließlich so groß, dass er die Angst überwog, und ich entschied mich am Ende des Sommers dazu, mich tatsächlich zu trennen.

Auf dem Weg zu dieser Entscheidung hatte ich ebenfalls in einem Forum Rat gesucht, und hatte auch mit einigen Usern des Forums per PN Kontakt, Männlein wie Weiblein. Unter diesen Kontakten war einer zu einem Mann, der von Anfang an etwas bei mir triggerte, bei dem ich mich wirklich auskotzen konnte, und der irgendwie immer da war, wenn ich ein Tief hatte. Das fiel gerade in die Phase, in der ich nach dem richtigen Weg und Moment suchte, meinem Mann mitzuteilen, dass ich mich trennen möchte. Der Mann aus dem Forum wurde mir schnell eine wichtige Stütze, und wir hatten täglich Kontakt. Es stellte sich heraus, dass wir viel gemeinsam haben, und wir verstanden uns sehr gut. Und um ehrlich zu sein: Wir kamen uns sehr nahe und begannen auch mit Sexting.

Als der Trennungswunsch dann endlich ausgesprochen war (es waren ständig kranke Kinder und sonstwas alles dazwischen gekommen), fühlte ich mich für zwei Tage frei und gelöst - mir war eine riesige Last vom Herzen gefallen. In dieser Euphorie schlug ich meinem Chat-Partner vor, sich endlich mal "ich echt" kennenzulernen, um zu sehen, ob die Chemie zwischen uns auch im echten Leben so gut sei. Wir vereinbarten ein Date drei Wochen später. Aber dann kam die Apokalypse, mein Mann klappte völlig zusammen, drohte mit Selbstmord, und schaffte es, seine schlechten Gewohnheiten urplötzlich abzustellen. Er entdeckte seine Gefühle für mich wieder und ist seitdem wie ausgewechselt. Er war aber auch wirklich ein Wrack, unendlich verzweifelt. Um seinen Absturz zu verhindern oder zu mildern, stimmte ich, auch aus schlechtem Gewissen den Kindern gegenüber, zu, eine Paartherapie zu beginnen, um zu sehen, ob unsere Ehe vielleicht doch noch zu retten sei.

Den anderen Mann, mit dem ich weiter täglich Kontakt hatte, oft auch intim, bat ich um Geduld und eine Verschiebung unseres Dates, um mein Ehe-Chaos zu sortieren. Er zeigte sich auch geduldig und sagte, ich solle mir so viel Zeit nehmen, wie ich brauche. Er hatte mir übrigens inzwischen gestanden, bei ihm würden sich langsam Gefühle für mich entwickeln. Ich erwischte mich selbst auch dabei, dass er mir nicht mehr aus dem Kopf ging, und zog die emotionale Notbremse, indem ich mir vor Augen führte, dass ich ihn ja noch nicht "richtig" kannte, und der reale Eindruck von ihm vielleicht ganz anders ausfallen könnte. Ich merkte, wie ich mich zu ihm hingezogen fühlte, und wie wichtig er mir geworden war. Der Wunsch, ihn endlich mal kennenzulernen, um einschätzen zu können, ob da wirklich so viel passt wie es scheint, wurde immer größer.
Und ich bekam ehrlich gesagt nicht mehr auseinander, ob ich mich zu ihm hingezogen fühlte, weil ich meinem Mann nicht mehr verbunden war, oder ob es mich von meinem Mann weg zog, weil er da war. Wahrscheinlich stimmte beides irgendwie.

Es kam schließlich wie es kommen musste: mein Mann schnüffelte in meinem Handy und fand heraus, dass es diesen Kontakt gab, dass wir auch sehr Intimes ausgetauscht hatten und es de facto eine Online-Affäre war, wenn es auch zu einem echten Treffen noch nicht gekommen war. Er stellte mich also vor die Wahl, was sollte er auch anderes tun. Ich konnte mich ehrlich gesagt weder für den einen noch den anderen entscheiden. Bei meinem Mann kann ich weiterhin nicht einschätzen, ob sich meine Gefühle reaktivieren lassen. Den anderen konnte ich nie real treffen. Also entschied ich mich auf die einzig mögliche Weise, nämlich im Sinne der Kinder: schauen, ob die Ehe ihrer Eltern noch zu retten ist. Aber ich muss gestehen, ich schaffte es nicht, den Kontakt zu dem anderen Mann ganz abzubrechen. Gerade ein paar Tage vorher hatte ich ihm gestanden, dass ich wohl doch mehr Gefühle für ihn habe, als ich bis dahin selbst bereit war, mir einzugestehen. Nun schrieb ich ihm unter vielen Tränen, dass ich offensichtlich ernsthaft verliebt sei, jeden Tag an ihn denken werde, er mir schrecklich fehlen wird, und bat ihn erstmal um eine Pause bis Jahresende. Um Abstand zu gewinnen, mich nochmal voll auf meinen Mann zu konzentrieren und zu sehen, ob hier vielleicht doch noch etwas geht.

Der Versuch läuft noch. Mein Mann bemüht sich sehr um mich und ist wieder komplett verliebt. Es fühlt sich alles vertraut und gut an, und auf der freundschaftlichen Ebene funktionieren wir sehr gut. Aber ich habe weiterhin das Gefühl, dass mir etwas fehlt (nämlich Liebe für ihn). Und wenn ich mich selbst frage, ob er der Mann ist, den ich an meiner Seite haben möchte, kommt irgendwoher ein recht deutliches Nein.

Mein Herz und mein Bauch sagen, mit den anderen passt so viel. Er war immer für mich da, zeigte unendliche Geduld, wir haben viel gemeinsam, und wir fühlen uns beide verliebt. Wenn ich versuche, auf mein Herz zu hören, merke ich eigentlich deutlich, wo es mich hin zieht. Es bleibt nur das Problem, dass wir uns nur vom Chatten und Telefonieren kennen.

Mein Kopf sagt aber, wenn mein Mann so bleibt wie jetzt, ist es hier doch gut auszuhalten. Er meint das wirklich ernst mit dem bis ans Lebensende. Bleibe ich bei ihm, habe ich ihn sicher.

Aber der Bauch sagt: Wo bleibe ich denn da? Ich will mehr als einen guten Freund an meiner Seite. Ich wünsche mir einen Partner, zu dem ich mich wirklich hingezogen fühle. Ich habe Angst, es ewig zu bereuen, wenn ich diesen tollen Mann, den ich da kennengelernt habe, gehen lasse, und am Ende in meiner Ehe vielleicht nie wirkliche Erfüllung finde. Ich fürchte ich habe mich emotional bereits zu sehr gelöst.

Es bleibt trotzdem die Angst vor dem kalten Wasser.
Es kann beides falsch sein.
Bleibe ich bei meinem Mann, trauere ich dem anderen vielleicht ewig nach und werde vielleicht immer etwas vermissen und das Gefühl haben, auf Liebe verzichtet zu haben aus Angst (mal davon ausgehend, dass die Gefühle für meinen Mann freundschaftlich bleiben). Dafür kann ich wohl recht sicher sein, nicht alleine alt zu werden.
Entscheide ich mich für den anderen, ist es natürlich Ungewissheit pur - vielleicht scheitert der Versuch einfach, und ich stehe danach (zumindest erstmal) alleine da.

Also Herz und Bauch sagen: lerne den Neuen endlich real kennen - und wenn es dann passt, dann wage es mit ihm!
Mein Kopf sagt: Sei dankbar für die treue Seele von Mann und sieh zu, dass du deine Gefühle wieder in Gang kriegst! Tu das den Kindern nicht an, und ihm auch nicht! Ich fühle mich verpflichtet. Aber ehrlich gesagt auch irgendwie gefangen in dieser Verpflichtung.

Ich habe auf der einen Seite Angst, meine Familie auseinander zu sprengen, womöglich weil das Abenteuer lockt oder das Gras grüner ist auf der anderen Seite (allerdings kam der Neue ja erst in mein Leben, als ich bereits dabei war, den Mut für die Trennung zu sammeln - er war ja nicht der Auslöser für den Trennungswunsch).
Auf der anderen Seite habe ich große Angst, wenn ich bei meinem Mann bleibe, am Ende mal wieder das zu bereuen, was ich nicht getan habe (diese Reue zieht sich bisher durch mein Leben, und ich möchte da nicht noch einen Punkt mehr auf der Liste haben).

Was meint ihr dazu?
Vielen Dank

1

Als erstes solltest dir darüber klar werden, ob du deinen Mann verlassen willst oder nicht, ganz unabhängig von dem anderen Mann.

"Mein Kopf sagt aber, wenn mein Mann so bleibt wie jetzt, ist es hier doch gut auszuhalten."
Das wäre mir, wie dir auch, zu wenig.

Auf der einen Seite reizt dich der Neue, auf der anderen Seite würdest du gerne das Vertraute behalten.
Du solltest jetzt nicht den Fehler machen, wegen des Neuen eine Entscheidung gegen deinen Mann zu treffen, denn es ist gar nicht klar, ob du mit dem Neuen überhaupt zusammen kommen würdest.

Wenn du der Meinung bist, die Liebe zu deinem Mann ist nicht nur verschüttet, sondern nicht mehr vorhanden, solltest du dich trennen.
Aber du solltest dir die Zeit nehmen, das rauszufinden, evtl. mit einer Paartherapie. Und dabei so fair bleiben, deinen Mann nicht permanent mit dem Neuen zu vergleichen, denn bei ihm hast du Schmetterlinge, bei deinem Mann nicht mehr.

2

Ich denke, dass du dich fragen solltest (und zwar völlig unabhängig von dem neuen Kerl!) ob du die Ehe und deinen Mann noch willst. Wenn du das, wie ich bisher herauslesen konnte, mit nein beantwortest, solltest du dich trennen und zwar unabhängig von dem anderen und ob es da hinhaut oder nicht.
Warum? Du solltest dein Leben nicht mit jemandem verbringen, den du nicht liebst, weil es doch mehr im Leben gibt und man nicht für immer nur eine WG haben will.
Zudem ist es deinem Mann gegenüber unfair, mit ihm zusammenzuleben, ihm etwas vorzuheucheln und ihm die Chance auf die richtige Frau zu nehmen.
Ja, ihr habt Kinder. Aber die verkraften eine Trennung, wenn ihr gute Eltern bleibt und für sie da seid. Sie wünschen sich sicher auch, dass ihr glücklich seid.

Liebe Grüße

3

Ich würde vorerst auch beide Männer auf Eis legen.

Ich finde nicht, dass du im Sinne der Kinder handelst. Denn letztlich bleibst du nur bei deinem Mann, weil es die Kinder gibt und das lastet ja schon schwer auf ihren Schultern. Du lebst ihnen ja vor, dass die eigenen Gefühle nix wert sind, nur weil es Kinder gibt 🤷‍♀️

Ich würde mich also definitiv von meinem Mann trennen. Wenn er mit Selbstmord usw droht und zusammen bricht, braucht er professionelle Hilfe! Das kannst du gar nicht abfangen und dir diese Bürde aufladen!

Der andere Mann... vielleicht ist er einfach nur deine Idealvorstellung und Traum und strahlt deshalb so viel, weil er die Defizite deines Mannes so deutlich werden lässt. Aber auch er wird nicht perfekt sein 😅 und ich denke, um wirklich rational zu entscheiden, ob er zu dir passt, solltest du frei von deinem Mann und mit dir im reinen sein. Sonst wird man schnell „blind“ und überstürzt dinge.

Also ich würde so vorgehen: trennen, ausziehen und wenn ich alleine gut klar komme und alles geregelt ist, den anderen Mann treffen und schauen.

Alles Gute!

4

Am Traurigsten an der ganzen Geschichte ist eigentlich, dass für dich lediglich die Optionen "du und dein Mann" oder "du und der Andere" existieren. Hast du nie gelernt, dir selbst genug zu sein? Das Unbekannte ist reizvoll, aber ja nichts Altvertrautes aufgeben, bevor man nichts Neues sicher hat...wäre mir ja irgendwie zu mager. Aber ich wäre auch nicht (mehr) mit jemandem zusammen, der bei Trennung(sandrohung)/Streit mit Selbstmord droht.

5

Ich war ab dem Moment „...er war immer für mich da“ raus. IMMER?! Das ist völlig irre. Du kennst diesen Mann noch nicht mal real, wahrscheinlich kennst du ihn noch nicht mal ein ganzes Jahr u d faselst hier etwas von er war immer für dich da?! Merkst du es noch? Tut mir leid, aber ich frage mich mittlerweile wo ich lebe. Erwachsene Menschen, die sich ihre rosa Welt selbst malen. Halleluja, willkommen in 2020!
Wo war denn dein Mann? Der, der urplötzlich alle schlechten Gewohnheiten abgestellt hat. Ich meine, du würdest aktuell einen ganz schönen Trip fahren. Ich spreche dir nicht ab, dass du eventuell deine Gefühle für deinen Mann aktuell nicht mehr findest, er wird einiges dafür getan haben, DU ABER AKTUELL AUCH.
Wenn du dich für den Menschen, den du überhaupt nicht kennst, nein(!) man kennt sich nicht, nur weil man miteinander schreibt (ich kann dir online auch das blaue vom Himmel erzählen) entscheidest, und es nicht klappt, komm bitte nicht reumütig wie ein gedemütigtes Schaf bei deinem Mann angekrochen...!
Harte Worte, aber ich hoffe, sie regen dich nicht zum nachdenken an, sondern wohl aktuell mal zum Denken......

6

Hallo,
mir ging es vor etwa 4 Jahren ähnlich.

Ich haderte schon ewig mit meiner Ehe (2 Kinder),
war sehr unglücklich und die Gefühle für meinen Mann
gestorben. Ich hielt es wegen den Kindern lange aus und
wagte die Trennung erst als ein neuer Mann ins Spiel
kam. Es fing auch über schreiben (aber ich kannte ihn
aus der Jugend) an. Wir wagten allerdings ein Treffen und
nach dem Treffen (es hatte sofort gefunkt), sagte ich meinem Mann, dass ich mit den Kindern ausziehen werde.
Ich zog dann innerhalb von 4 Wochen mit den
Kindern aus, mein neuer Freund half mir dabei tatkräftig.
Doch ich kam vom Regen in die Traufe...😔

Wir waren verliebt und es schien alles super zu passen...
Aber wir sahen uns die ersten 1,5 Jahre nur am Wochenende.
In der Zeit ersteigerten wir auch ein Haus (noch im Umbau)
und beschlossen täglich zusammen zu leben.
Also wechselte er die Arbeit und war nun immer da....
und das Drama begann...
Es kamen viele negative Dinge (z.B. Lügen)
ans Licht und er kam auch immer schlechter im Alltag mit meinen Kindern zurecht (behandelte sie schlecht),
mal abgesehen davon, dass er sich aufführte als wäre
meine Wohnung ein All-inklusive-Hotel.

Es hat mit dem neuen Partner also nicht funktioniert...

Ich habe viel gegrübelt, auch ob ich bei meinem Mann hätte
bleiben sollen...

Mein Fazit ist: die Trennung von meinem Exmann war richtig!
Ich hätte es allerdings allein schaffen müssen ohne Neuen.
Oder hätte allein mit den Kindern wohnen bleiben sollen und
erst einmal geschaut wie es mit dem neuen Partner läuft,
sich entwickelt, bevor ich mit ihm ein Haus kaufe und ihn meinen Kindern vorstelle.
Ob ich so seine negativen Sachen auch aufgedeckt hätte, weiß ich natürlich nicht.🤷🏼‍♀️

Wenn du unglücklich bist, dann solltest du dich trennen!
Aber du musst auch allein zurechtkommen können,
allein sein können, allein leben können!
Und du darfst dich nicht gleich vollkommen in die neue Beziehung stürzen.
Dir muss bewusst sein,
dass das Neue auch schiefgehen kann!
Und du dann allein glücklich werden musst...

Viel Glück!
Es ist so schwer, ich kann dich gut verstehen.
Ich habe auch Angst vor dem Alleinsein....
Fühle mich irgendwie immer unvollständig...
ohne Partner...
Ich bin noch nicht durch damit und
leider wieder am kämpfen....

7

Meine Erfahrung aus dem Freundeskreis ist, dass je länger eine "Liebe" auf Schreiberei beruht, umso desillusionierter in der Realität 🤷‍♀️
Wenn die Fantasie gegen unangenehmen Körpergeruch oder einen für die Person unansprechenden Körper trifft.
Die Alltagsgewohnheiten nicht passen.
Man in die Schreiberei eine Person fantasiert hat, die der andere gar nicht ist.

Ich halte solche Geschichten für Strohfeuer.

Die Beziehung zum Mann scheint aber auch nicht zu kitten, wenn du für solche Aktionen dermaßen empfänglich bist.

Trenn dich, wenn die Paartherapie erfolglos ist und leb doch erstmal als du selbst und genieß die Zeit allein.

8

In einer Krise ist das Verlieben leicht: da ist jemand, der dir genau das gibt, was du im Moment brauchst - Zuhören, Schmeicheln, Gefühle. Aber es ist online. Wie hat es Zukunft, wenn der Alltag einkehrt, wenn du krank bist oder deine Kinder? Wer steht dir dann zur Seite? Deine Onlineaffäre?
Du hast den Trennungswunsch ausgesprochen, dein Mann versucht eure Beziehung zu retten - wie geht es weiter, wenn du bleibst? Ich sage voraus, dass sich nichts ändert und du dich wieder dem nächsten Mann widmest, weil er dir das gibt, was du brauchst. Es wird Zeit unabhängig zu werden. Wenn du die Trennung willst, dann mach es, aber ohne sich gleich den nächsten Mann ans Bein zu binden, denn von einer gescheiterten Beziehung in die nächste zu stolpern - nicht gut.

9

"Was meint ihr dazu?"

Ich würde mich jetzt erstmal auf meine Ehe konzentrieren und ihr eine wirkliche, faire Chance geben.
Du machst zwar die Paartherapie mit, aber bist abgelenkt, durch den anderen Mann, mit dem du täglich Kontakt hast.
Dein Zeitlimit, bis Ende des Jahres, finde ich gut.
Ich würde dir raten, dich in dieser Zeit ausschließlich auf deinen Mann zu konzentrieren, tiefe und offene Gespräche mit ihm zu führen und den Kontakt in dieser Zeit zu dem anderen Mann komplett einzustellen.
Nur dann gibst du euch eine faire Chance.

Rede mit deinem Mann offen. Ihr seid sicherlich zu jung, um eine WG- Freundschaft zu führen und nebeneinander her zu leben. Auch eure Kinder bekommen das mit und würden mitunter von euch, als gutes Eltern-Team, mehr profitieren, als als zusammenlebende Eltern, die nicht wirklich glücklich sind.
Wenn du die Gefühle nicht mehr reaktivieren kannst, dann ist eine Trennung besser- auch als Chance für deinen Mann, eine Frau kennenzulernen, die ihn wirklich seinetwillen will, nicht nur aus Vernunft und schlechtem Gewissen heraus.
Dein Mann hat mehr verdient, als das!

Jeden Abend solltet ihr diese tiefen Gespräche führen und das gemeinsam erörtern, euch eure Gefühle sagen: Offen und ehrlich.
Dann könnt ihr beide am besten entscheiden, was für die Kinder und euch am besten ist. Vom Verstand geleitet, nicht von verletzten Gefühlen oder ( Du) geleitet von verliebten Gefühlen ( deshalb lege den Kontakt erstmal auf Eis!).


Auch dem anderen Mann gegenüber wäre ich ehrlich.
Würde ihm jetzt sagen, dass ich jetzt erstmal alles mit meinem Mann kläre und in dieser Zeit keinen Kontakt mehr möchte, denn nur dann kann man das fair und konzentriert klären.
Der andere Mann wird es verstehen und warten, wenn er es wirklich ernst mit dir meint.

"Der Richtige kann warten" sagte meine Oma damals schon zu mir. Und sie hatte recht. Wer wirklich liebt, der versteht das auch.

Wenn du das mit deinem Mann geklärt hast und ihr beide zu dem Schluss kommt, dass es besser für Alle ist, wenn ihr euch trennt, dann fährst du nicht zweigleisig und die Beziehung zum Anderen hätte eine reale Chance. Dann treffe dich mit ihm.
Falls du persönlich feststellst, dass der andere Mann nichts für dich ist- dann ist es halt so.
Dann wirst du alleine besser zurecht kommen, als du jetzt denkst.


Aber du solltest das fair und unabhängig voneinander angehen.
Sonst hat weder das Eine, noch das Andere eine wirkliche Chance.
Das ist meine Meinung hierzu und mein Vorschlag, wie ich vorgehen würde.

Alles Gute Dir #klee