Unzuverlässigkeit und Verblendung beim Partner! Was kann ich tun?

Hallo Alle zusammen, ich lese hier nun schon seit längerem mit. Ich befinde mich im Nachhinein betrachtet mit meinem Partner seit Mitte meiner Schwangerschaft in einer Abwärtsspirale, immer wieder auch mit echten Höhen, ich habe viel gekämpft aber mir fehlt so langsam die Kraft und auch die Hoffnung, dass wir diese "Krise" überstehen. ich weiß leider nicht mehr weiter. Es ist wie wenn ich nur noch auf der Stelle treten würde.
Kurz zu uns: Wir sind beide Anfang 30 und Eltern eines fast 2-jährigen Jungen. Mein Partner arbeitet seit 2,5 Jahren sehr viel, da er selbständig ist. Ich bin ebenfalls selbständig, musste durch die Geburt unseres Sohnes aber Kürzer treten. Wir hatten immer ein sehr inniges, kumpelhaftes Verhältnis. Klar auch mit Höhen und Tiefen. Aber stabil, sicher und gesund. Eigentlich fehlt es uns an nichts!

Schon in der Schwangerschaft fing er aber an richtig unzuverlässig, egoistisch und gemein zu werden. Ich habe mich echt verlassen gefühlt. Während ich ihm beim Aufbau seines Business unterstützt habe, war er nur sporadisch für mich da und konnte teilw. Verabredungen und Abmachungen nicht einhalten, weil er seine wenige freie Zeit dafür genutzt hat, durch Clubs zu ziehen und erst Mittags am anderen Tag nach Hause zu kommen. Wochenende gelaufen. Natürlich habe ich es mir dann immer versucht schön zu machen, Freundinnen zu treffen, Spazieren zu gehen usw. aber trotzdem tat es sehr weh. Es gibt auch werdende Väter, die sich anders verhalten. So ging er bis kurz vor den ET heftig und lange feiern. Die Gespräche die wir führten waren sinnlos und drehten sich im Kreis. Er gelobte fast jedes Mal Besserung, aber es passierte nichts. Sodass ich Sorge hatte, er würde es nicht mal zur Geburt schaffen. Es sind teilweise Sachen passiert, da habe ich mich ernsthaft gefragt, bedeute ich ihm überhaupt noch etwas? So z.B. als ich im 8. Monat starke Bauchschmerzen hatte und mir Sorgen machte und nach Hause wollte, da machte er keine Anstalten mit zu gehen. Und schickte mich alleine nach Hause. Die Angst etwas zu verpassen?! Von seiner Familie kam auch nur "Der müsse sich vor der Geburt noch austoben. Lass ihn doch." und "das wird sich alles ändern sobald das Kind auf der Welt ist, du wirst sehen".

Ganz kurz war es so. Er war bei der Geburt dabei und auch eine Riesen große Hilfe. Er war so unglaublich stolz auf mich und unser kleines Wunder. Aber schon zwei Wochen nach der Geburt musste er wieder feiern gehen. Dabei hat er mich noch gefragt ob mich das stören würde. Aber meine Antwort war wie immer wieder später kommend nicht das was er hören wollte.
Ein halbes Jahr später lief er dann leider zur absoluten Höchstform auf. Da wurde dann auch unter der Woche zusätzlich zum Wochenende bis in die frühen Morgenstunden bei irgendeinem Kumpel abgehangen, mit Alkohol und so. Es gab Wochen da war er 3 Nächte unterwegs und musste dann 3 Tage durchhängen. Ich hatte keine Chance etwas für mich zu planen, auch einmal auszugehen, mein Business war am Schleifen, meine Familie hunderte von Kilometern entfernt. Aber er war einfach nicht greifbar. Er ließ mich wieder mit allem alleine (Haushalt, Einkauf, Bank……), nicht zuletzt mit unserem Sohn. Arbeiten und irgendwo abhängen das war sein Universum.

Währenddessen kam mir zu Ohren, wie mein Partner bei Familie und seinen Kumpels erzählte, dass er sich ja auch noch um den kompletten Haushalt und Kind kümmern müsse, wenn er nach Hause komme. Und ich ihm nicht mal die „kleinen“ Auszeiten mit seinen Kumpels gönnen würde. Ich fand es so unheimlich und auch krass, dass er die Realität der Situation verleumdet und sich seine eigene Lügen Realität aufgebaut hat. Erneut suchte ich das Gespräch mit ihm und dabei konnte wirklich jedes seiner Argumente entkräftigt werden. Denkt er ernsthaft er kümmert sich um den kleinen, wenn er im Bett nebenan schläft? Es ist so lächerlich! Ich bin mit allem alleine und er erzählt hinter meinem Rücken, dass er sich um alles kümmert? Ich muss in einer parallel Welt leben….und in die habe ich mich dann nach diesen Ereignissen eingemauert. Ich habe mich aus seiner Familie und dem Freundeskreis herausgezogen und war vollständig für meinen kleinen Mann da. Der mir trotz dieser schrecklichen Zeit so viel Liebe und Freude geschenkt hat.

Ich hatte das Gefühl mit niemandem reden zu können, da ja alle ihre Meinung von meinem Super Partner hatten. Und er mir so oft eingeredet hat, dass ich das Problem sei, bis ich es zuletzt wirklich dachte. Zu diesem Zeitpunkt steckte ich vermutlich in einer Depression, da ich einfach nur noch funktionierte. Von mir forderte er immer nur Verständnis für seine Eskapaden und schließlich würde er ja nur so viel arbeiten, weil er uns was bieten möchte. Auch wenn ich ihm immer wieder gesagt hatte, dass mir das nie wichtig war. Familie und Zeit stehen bei mir an oberster Stelle. Er veränderte sich mehr und mehr zum schlechten.

Anfang des Jahres platzte es bei ein paar Freunden dann einfach aus mir heraus und ich habe mir alles von der Seele geredet. Erstmal waren alle geschockt. Unser Freundeskreis stand dann aber geschlossen hinter mir und wollte mich unterstützen. Erst da ist mein Partner aufgewacht und hat sich eingestanden, dass ER vielleicht doch ein Problem hat. Es folgten viele teils unangenehme Gespräche, die mehr oder minder Erfolg brachten. Erstmal war er dann auch achtsamer, hat gewürdigt was ich alles leiste auch mit dem kleinen, hat mir ein paar Freiräume gegeben, damit ich auch mal raus komme…Ich bin total aufgeblüht und habe wieder viel Energie und Selbtsbewusstsein zurückbekommen.

Aber nun stehen wir schon wieder an dem Punkt. Er sagt er geht nur auf ein Bier irgendwo hin uns kommt dann 8 oder mehr Stunden später. Ohne Bescheid zu geben. Ich mache mir Sorgen, wenn ich am nächsten Tag aufwache und er noch nicht da ist. Es kam in der Vergangenheit leider auch oft vor, dass er betrunken Auto gefahren ist. Obwohl die Kumpels Alkohol am Steuer nicht tolerieren. Aber er trickst uns alle immer wieder aus. Ich schreibe ihm wo er ist, aber er schreibt aufgrund seines schlechten Gewissens nicht zurück. Er hält Verabredungen nicht ein, wo er sich um den kleinen kümmern soll, damit ich auch mal länger schlafen darf (5 x vorgekommen in den letzten 2 Jahren) und dann ist er teilweise nicht mal da wenn der Kleine wach wird oder gerade erst vor 2 Stunden tot ins Bett gefallen.
Und was noch viel schlimmer ist, seit neustem schreit er total rum wenn er so durch nach Hause kommt und ich ihm nicht die Füße küsse, selbst bei Kleinigkeiten. Er sagt er schreit nur wegen mir so und dass ich daran schuld bin…und versucht es immer wieder aufs neue sein Fehlverhalten so umzukonstruieren, dass ich zuletzt nur die Schuldige sein kann. Es ist so hart. Ich schiebe sein Verhalten einfach auf seinen Feierkonsum. Er hat sich so verändert.
Ich kann mich einfach überhaupt nicht mehr auf ihn verlassen.

Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Kann mir irgendjemand einen Ratschlag geben? Oder hat ähnliches durchgemacht? Ich glaube ich halte an dieser Beziehung nur noch so fest, weil ich meinem Kind ein intaktes Elternhaus bieten will. Aber das geht nicht um jeden Preis. Auch ich habe das recht glücklich zu sein. Als letzte Möglichkeit sehe ich noch eine Paartherapie. Hat jemand Erfahrungen damit?

Im Voraus lieben Dank an alle, die sich meinen Text durchgelesen haben.

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Ich habe keine Erfahrung damit, hätte das aber nicht so lange mitgemacht wie du.

>>>Ich glaube ich halte an dieser Beziehung nur noch so fest, weil ich meinem Kind ein intaktes Elternhaus bieten will.<<<

WAS genau ist an diesem Elternhaus intakt #kratz.

Wie kann dein Mann sehr viel arbeiten, wenn er tageweise wegen seiner Sauferei ausfällt?

Dazu fährt er noch besoffen Auto.

Alles etwas zu viel, finde ich.

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Sehe es absolut genauso.

Trenne dich. Du bist ohne ihn besser dran. Ich habe sowas ähnliches auch durchgemacht und dabei war mein Expartner damals nicht ansatzweise so schlimm wie deiner.

Glaub mir, ohne ihn wird’s erst trotz der Differenzen schwer, aber dann merkst du, wie befreiend das ist.

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Hallo,
ersteinmal tief Durchatmen..
Kurz und Knapp: Dein Partner ist nicht "Feierfreudig", er ist ALKOHOLABHÄNGIG....
Da gibt es nichts zu beschönigen...
Meine Frage wäre, was hält dich bei ihm? Er schnürt dir die Luft ab und sieht nur sich.
Möchtest du so ein Vorbild für euer Kind?
Was lernt euet Kind von so einem *Erzeuger* und was anderes ist er ja scheinbar nicht.
Wie ein Vater wirkt er nicht...
Wollte er überhaupt ein Kind, oder halt einfach mitgemacht? Nicht dass das jetzt was ändern würde
Ich bin ein Freund von gemrinsamen dran arbeiten und nicht immer gleich trennen, aber hier?!
Das würde ich für das Kind und mich nicht haben wollen... Eine unglückliche Mutter, ein schlechtes männliches Vorbild, stress zu Hause... Was lernt euer Kind da? Was bringt es dir?
Mein Rat, trennt euch - ihr tut euch nicht gut, vor allem Er eurem Kind und dir nicht ...
Viel Glück

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Liest sich mehr nach Kokain als nach Alkohol.

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Kokain ist teuer - liebe TE, hab einen wachsamen Blick auf eure Familienfinanzen und schaff dir ein finanzielles Polster, auf dass er keinen Zugriff hat. Ist auch bei einer anders gelagerten Suchtproblematik sinnvoll.

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Hallo,
Ich glaube eine (räumliche-) Trennung würde euch gut tun. Kannst du mit eurem Kind irgendwo hin? Kann dein Mann irgendwo hin? Ich glaube nur durch eine harte Linie könnte er den Ernst der Lage erkennen.
Ich könnte mir auch vorstellen das er ein Alkoholproblem hat. Du solltest versuchen mit ihm zu reden. Versuche ihm keine Vorwürfe zu machen sondern nur über deine Gefühle zu reden.
Es gibt auch Beratungsangebote für Angehörige von Alkoholikern. Schlag ihm die Paartherapie vor, ich glaube aber nicht das er sich darauf wirklich einlassen würde. Er kommt ja auch nicht zu anderen Verabredungen mit dir. Wenn du immer so weiter machst wird er nie wirklich einsehen das bei euch etwas gewaltig schief läuft!
Das was du deinem Kind da bietest ist vieles aber ganz sicher kein intakte Elternhaus!
Ich wünsche dir viel Kraft!

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Liebe Sarah, beim Durchlesen musste ich echt schlucken, wie Dein Partner mit Dir und Eurem Sohn umgeht. Vorweg- ich habe keine Erfahrungen mit einer Paartherapie, aber Deine Partnerschaft ist meiner Meinung nach an einem höchst toxischen Punkt für Dich und Dein Kind, dass Du unbedingt handeln solltest. Das Verhalten Deines Partners Dir gegenüber ist unterirdisch und bewegt sich anscheinend schleichend auf die Gewaltebene zu. Ich befürchte, dass Dein Partner auch ein Alkoholproblem hat und Du natürlich mit Deinen berechtigten Vorwürfen an ihn ihm den Spiegel vorhältst, was für ihn schwer zu ertragen ist. Daher geht er Dir aus dem Weg und kommt nicht heim, bzw.wird Dir gegenüber aggressiv und gibt Dir darüber hinaus für die Situation alle Schuld) Aber trotz allem, was für ihn auf dem Spiel steht- es ist ja nicht nur Eure Familie, sondern auch sein Unternehmen auf dem Spiel( ich kann mir nicht vorstellen, dass er mit ständigem Brunnschädel und übermüdet seine Aufträge gut erledigen kann), ist er anscheinend nicht bereit, sein Leben zu ändern. Das ist ein typisches Suchtzeichen.
Auch Dein Wunsch, Deinem Sohn eine intakte Familie zu bieten ist verständlich, aber -wobei ich mir sicher bin,Du weißt das schon- Ihr seid ja keine intakte Familie. Dein Sohn muss schon jetzt mit einem verantwortungslosen, nicht belastbaren und schreienden Vater und einer sehr angespannten Mutter leben. Das ist nicht intakt, das ist Scheiße😕
Ob eine Paartherapie was zu ändert, weiß ich nicht.Wenn Du glaubst, dass er es wert ist, biete ihm diesen Weg an, allerdings mit Ultimatum und Forderungen Deinerseits: Keine ständige Feiern, kein nächtelanges Fortbleiben und aktive Beteiligung an Haushalt und Kind. Falls er nicht bereit ist, würde ich Dir empfehlen, Dich zu trennen, sonst macht Dich die Situation kaputt.
Alles Gute
Tschitty

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Mir fällt nur eins dazu ein: Wenn du noch ein bisschen Selbstachtung hast, dann trenne dich. Der Mann tut dir nicht gut. Ich glaube, er braucht klare Grenzen aufgezeigt.

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Hallo Liebes!

Erstmal tut es mir wahnsinnig leid. Es macht mich schon wütend und traurig beim Lesen.

Zuerst dachte ich: er kommt nachts nicht heim? Bei welcher Frau pennt er denn dann?

Dann der zweite Gedanke: vielleicht Alkoholiker? Nimmt er Drogen?

Also mit 20 hab ich auch noch ab und an bei Freunden übernachtet. Aber regelmäßig? 3 mal wie Woche? Gehen die alle nicht arbeiten? Haben sie keine Familien oder zumindest Partner? Wie geht das?

Also wir haben auch Kinder. Wir sind Patchwork. Wir haben 5 Kinder insgesamt, davon 2 gemeinsame. Beide noch sehr klein, 17 und 3 Monate alt. Manchmal trifft er sich mit seinen Kumpels zum Karten spielen. Ich stille und hab deshalb eher weniger die Möglichkeiten mal raus zu kommen und wenn dann gehen wir zusammen. Letztes Mal ging er früher zurück. Mal mach ich das. Aber das einer von uns über Nacht wegbleibt? Sind wir Teenies? Singles? Wie habrn beide Verantwortung für die Kinder zu tragen.

Ich würde ihm einmal deutlich sagen:

X, es reicht! Ich kann das so nicht mehr. Ich bin sowieso immer alleine. Mit allem!
Du bist der Vater und du bist mein Partner. Ich möchte, dass du deiner Verantwortung gerecht wirst und ab sofort mit noch zuhause schläfst.

Je nachdem wie das Gespräch dann verläuft würde ich deutlich machen:

Ich bin zu keinen Kompromiss mehr bereit. Entweder du schläfst immer zuhause oder du ziehst aus!

Und sollte er dann wieder mal auswärts schlafen: seine Sachen packen, vor die Tür stellen, Schloss auswechseln und die Klingel abstellen.

Anders denkt er immer nur: ach, die redet doch nur!

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Ich denke auch, dass er ein Alkoholproblem haben könnte. Zudem schrillen bei mir die Alarmglocken, weil er sich hinsichtlich seines Verhaltens steigert: erst kleinmachen und überall schlecht über die reden, jetzt kommt schreien und betrunken Auto fahren hinzu... irgendwann rutscht ihm dann mal die Hand aus 😕
Also: das willst du doch nicht für dich oder für dein Kind! Trenne dich. Du hast ihm genug Chancen gegeben. Ein guter Vater kann er ja noch werden...

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Eine Paartherapie halte ich in eurem Fall für rausgeschmissenes Geld. Abgesehen davon, dass Paare sich mehrheitlich erst dann auf eine Therapie einlassen, wenn an der Trennung ohnehin nichts mehr vorbeiführt - was willst du da therapieren? Dein Partner ist abhängig. Könnte Alkohol sein, liest sich für mich allerdings eher, als wären Amphetamine im Spiel.

Trenn dich. Bei euch existiert kein intaktes Elternhaus. Eher läufst du, wenn du dich nicht trennst, Gefahr, dass euer Sohn in dem Glauben aufwächst, man könne sich (auch bei Frauen) alles erlauben, wenn man nur laut genug brüllt.

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Für mich passt die Geschichte irgendwie nicht so ganz.. wie kann man es sich leisten, bei einer legalen Selbstständigkeit immer wieder tagelang auszufallen?!🤔 Wie kannst DU bei alldem überhaupt noch Zeit für DEINE Selbstständigkeit haben? Sorry hier fehlt was..