Warum wird bei ungewollten Kinderlosigkeit so lange rum probiert, bis Untersuchungen stattfinden

Hallo,
Ich selbst hatte auch Schwierigkeiten schwanger zu werden, aber mein Mann und ich sind die Sache aus einer anderen Perspektive angegangen als die meisten.
Wir sind davon ausgegangen, dass es nicht einfach klappt, daher haben wir bestimmte Untersuchungen machen lassen, bevor wir es überhaupt probieren.
Also zuerst Spermiogramm, weil Unfruchtbarkeit bei Männern doch ziemlich häufig vorkommt.
Ich habe Hormone checken lassen, Eierstockreserve und Eileiterdurchgängigkeit.
Außerdem habe ich den Chlamydien Test machen lassen.
Daher haben wir sofort gesehen wo wir ansetzen müssen, denn auf normalem Wege hätten wir vergeblich versucht schwanger zu werden.
Mein Ex hatte OAT3 bei mir waren beide Eileiter zu.
Meine Schwester versucht seit fast 2 Jahren schwanger zu werden, erst jetzt werden Untersuchungen angeleiert, nicht mal ein Spermiogramm wurde gemacht, was ja völlig problemlos und ohne Aufwand geht.
So, jetzt ist die Überraschung groß, ihr Mann ist zeugungsungähig wegen einer Krebserkrankung im Jugendalter.
Da hätte man doch viel früher drauf kommen können.
Sind Ärzte da so wenig engagiert, da früher zumindest einfache Untersuchungen zu veranlassen?
Die wissen doch, dass es nicht unwahrscheinlich ist, dass es nicht klappt.
Und als Frau, geht man ernsthaft davon aus, dass man selbst nicht zu denen gehört, die nicht so einfach schwanger werden?
Und die Männer, glauben alle, dass sie natürlich Kinder zeugen können?
Obwohl ja durch Medien und auch meistens aus dem Umfeld hinreichend bekannt ist dass es ein Problem sein kann.
Ich finde das naiv, zu denken, ach klappt schon.
Wie seid ihr an die Familienplanung ran gegangen?

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Hallo
Also ich finde das ist mit Kanonen auf Spatzen geschossen 🤷‍♀️. Man kann es ja erstmal ganz entspannt angehen und einfach die Verhütung weglassen. Wenn sich dann nix tut vielleicht mal den Eisprung bestimmen.
Aber noch bevor man es überhaupt so versucht hat gleich alle möglichen Untersuchungen machen? Wozu?

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Außerdem zahlt die KK ja nicht ohne unerfüllten Kinderwunsch, und alles selbst zahlen, nur um zu sehen, dass bei 80% aller Paare alles ohne irgendwelche Hilfen klappt!? Nonsens...

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Hallo :)

Ach ja dieses Thema kenne ich nur zu gut.
Wir haben 5 Jahre versucht schwanger zu werden. Ich habe es meiner Frauenärztin erzählt und sie meinte es ist alles gut,ich muss mich nur locker machen, dann klappt es schon! Weitere Jahre vergingen. Dann habe ich mein Arzt gewechselt und habe mein Problem geschildert. Sofort habe ich eine Überweisung in die kinderwunschlinik bekommen. Alle Untersuchungen gemacht und hat sich herausgestellt das ich chlamydien hatte und meine Eileiter verstopft waren. Hatte eine OP und einen Monat später wurde ich schwanger. Nun ja aber so habe ich auch herausgefunden das mein ex und Vater des Kindes fremdgegangen ist. Also ich kann immer nur raten nicht nur auf einen Arzt zu hören.

Lg

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Chlamydien hatte ich auch, aber woher, keine Ahnung.
Mein Ex Mann hatte nichts, war aber wahrscheinlich einfach nicht mehr nachweisbar.
Ob er sich bei mir angesteckt hat oder umgekehrt, wer weiß das schon?
Er hatte einige Frauen vor mir und ich hatte auch einige Männer vor ihm.

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Ich wusste es auch vorher nicht, dachte ich hätte mich bei jemand anderen angesteckt obwohl ich immer verhütet habe. Aber dann hat er es ja selber gestanden. Ich wollte nur damit sagen das man nach einem Jahr sich wirklich durchchecken lassen sollte.

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Hey!

Mein Bauchgefühl sagte mir schon seit Jahren, dass ich mal eine ICSI haben werde. Daher war ich sensibilisiert.

Als wir es letztes Jahr dann versuchten, wusste ich seit einem halben Jahr, dass ich pcos habe. Mein Arzt hat mir Letrozol verschrieben und wir gemeinsam besprochen, dass ein SG nun sinnvoll wäre, bevor ich monatelang stimuliere.
OAT-Spermie war der Befund und somit waren wir ICSI-Kandidaten. Im Januar hatte ich die Pille abgesetzt, in November begann die ICSI und ich war schwanger. Damit haben wir uns viel erspart.


Liebe Grüße
Schoko

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Die überwiegende Mehrheit der Paare kann durchaus einfach die Verhütung absetzten und abwarten, und es kommt dann früher oder später zu einer Schwangerschaft.

Nach ärztlicher Empfehlung sollte man nach einem erfolglosen Jahr mal nachzuschauen woran es liegen könnte- soviel Zeit und Geduld sollte jedes Paar aufbringen meiner Ansicht nach.

Man macht sich sonst auch schnell unnötig verrückt. Ich bin mit dem ersten Kind nach drei Monaten schwanger gewesen, fürs zweite haben wir fast ein Jahr gebraucht, (in der Zeit hatte ich zwei frühe Fehlgeburten). Wäre ich nicht nach einem Jahr schwanger gewesen hätten wir uns näher untersuchen lassen, einen Termin hatte ich uns schon besorgt.

Ich kenne aber auch viele Paare die sich nie abklären lassen haben als die Schwangerschaft ausblieb. Die wollten einfach diesen Weg nicht um ein Kind zu bekommen und haben dann lieber akzeptiert das es kein Kind gibt. Finde ich auch legitim.

Wenn die biologische Uhr noch nicht zu sehr tickt sollte man erstmal der Natur eine Chance lassen finde ich.

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Ich bin selbst nur durch ICSi schwanger geworden. Aber das jede Frau und Mann sich vor der Kiwu Zeit mal komplett durchchecken lassen sollte um festzustellen ob man überhaupt schwanger werden kann ist doch reichlich zu viel des Guten. Oftmals dauert es länger als man sich das vorstellt, aber trotzdem haben 85% der Paare nach durchschnittlich 9 Monaten die erhoffte Schwangerschaft.
Eine richtige Zyklus Aufklärung wäre viel sinnvoller. Den das erschreckende... Frauen können heute große Firmen leiten, begleiten Managerposten oder werden Chef@rztinnen, aber viele wissen nicht wann sie ihre fruchtbaren Tage haben. 🤷🏻‍♀️
Für viele kommt eine medizinische Unterstützung auch nicht in Frage, manchmal ändern sich dann die Meinungen nach Jahren. Manche trauen sich nicht das Thema anzusprechen. Und und und.

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Da die Menschheit es ja immerhin ein paar Jahrtausende geschafft hat, sich ohne fremde Hilfe fortzupflanzen, war ich tatsächlich auch einfach eins der Naivchen, das es einfach mal nur mit Sex ohne Verhütung probiert hat.

Man muss ja nun nicht unbedingt davon ausgehen, dass der Großteil der Menschheit unfruchtbar ist und nein, ich würde definitiv nicht zig sinnfreie Untersuchungen machen lassen nur um dann doch "einfach so" ein Kind zu zeugen.

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"Da die Menschheit es ja immerhin ein paar Jahrtausende geschafft hat, sich ohne fremde Hilfe fortzupflanzen" 👍

Genau, es gab auch eine Zeit vor der Kinderwunschklinik.

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Nach einem Jahr ohne Verhütung sind 85% aller Paare schwanger, nach 2 Jahren 90%.

Mir anderen Worten: wenn nicht gravierende Vorerkrankungen (wie eben in deinem Beispiel: Krebs!) bekannt sind, warum zum Kuckuck soll man sich denn dann verrückt machen?

Ok, mir wurde schon Jahre vorher gesagt, es KÖNNTE Probleme geben, von mehreren Ärzten unabhängig von einander. Gerade beim letzten weiß ich, dass er gerne behandelt und hab das daher eher als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme denn als echte Prognose gesehen 😉

Nie im Leben wäre ich auf die Idee gekommen, dass ich dann ernsthaft zu den traurigen 10% gehöre, bei denen es einfach nicht ohne Hilfe klappt.

Genauso wie ich jetzt absolut nicht davon ausgehe, das unglaubliche "Glück" zu haben, nochmals zu den 10% zu gehören, die auch trotz ärztlicher Hilfe übrig bleiben.

Dank Corona gibts da auch grade ganz aktuelle Studien dazu. Warum Menschen, obwohl sie die Wahrscheinlichkeit kennen, dass es sie schlimm erwischen KÖNNTE, nicht wahrhaben wollen, dass sie der eine sind, dens trifft. Oder auch andersherum: warum wir, wenn wir in einer besch***enen Situation stecken diese nicht als solche erkennen wollen. (bzw. Diejenigen die ihre besch***ene Situation erkennen eher ohnehin zu Depressionen neigen). Ist ganz interessant, der Psychokram.

Jedenfalls trifft Unfruchtbarkeit nach wie vor nur eine Minderheit, auch wenn es (leider) eine wachsende Minderheit ist.

Zeit für eine Untersuchung ist daher meiner Meinung nach nach einem erfolglosen Jahr, da es danach einfach unwahrscheinlich ist, dass es ohne Hilfe doch noch klappt. Es sei denn, man hat eben bekannte Vorgeschichten, dann entsprechend früher.

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Kennst du Schroedingers Katze?!

Solange man keine Untersuchungen macht, ist noch alles möglich. Man kann noch hoffen und glauben, dass alles "normal" ist und es einfach klappt. Vielleicht kann/will man sich auch einfach noch nicht damit auseinandersetzen, was das bedeutet. Für die Beziehung, die Lebensplanung.

Wir haben auch 2,5 Jahre einfach nur so nicht verhütet und Sex nach Lust und Laune gehabt bis es geklappt hat. Kein NFP, keine Ovus. Einfach nur so.

Bei einem Geschwisterchen würde ich es wahrscheinlich anders angehen, aber so wie es war, war es gut.

Liebe Grüße
Merveilleux

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Ich bin lieber naiv als immer gleich was Schlimmes anzunehmen, das macht das Leben einfacher.
Wäre ich nach einem Jahr noch nicht schwanger gewesen, dann hätte ich ja immer noch zum Arzt gehen können.