Ehevertrag oder gar nicht erst heiraten

Mein Partner möchte gerne heiraten, ich sehe da keinen Vorteil, außer man will sich als Frau finanziell absichern und jahrelang Hausfrau sein.
Anspruch, wegen der Symbolik?
Mich verbindet ja meine Liebe mit ihm, keine Unterschrift im Standesamt.
Das ist doch nur ein Verwaltungsakt der die gegenseitige finanzielle Verantwortung deutlich macht damit der Staat fein raus ist.
Sieht man ja deutlich wenn es zur Scheidung kommt.
Es geht dann nur noch um Unterhalt, Versorgungsausgleich, ganz toll.
Wenn man heute heiratet dann doch besser mit Ehevertrag um sich vor solchen Auswirkungen zu schützen.
Ich betreibe doch keine Altersvorsorge um dann meinem Ex, den ich nicht mehr in meinem Leben will, die Hälfte abzugeben.
Er kann doch selbst vorsorgen.
Und immerhin werden 35 Prozent der Ehen geschieden und jeder 3.geht fremd, egal ob Mann oder Frau.
Von daher, was soll es bringen zu heiraten, außer ein finanzielles Desaster zu produzieren, wenn es zur Scheidung kommt.
Welche Nachteile soll es haben nicht zu heiraten?
Wir haben zwei Kinder, die ich locker alleine finanzieren kann.
Warum soll ich riskieren ,dass mein Mann nach einer Scheidung Unterhalt von mir fordern kann?
Selbst auf Unterhalt für die Kinder wäre ich nicht angewiesen.
Wir arbeiten beide, verdienen ähnlich gut, was soll dann ein Hin und Her Schieben von Rentenpunkten bringen?
Lebensversicherung, Betriebs Rente, jeder sorgt doch da für sich und baut eine ordentliche Altersvorsorge auf.
Ist die Ehe nicht einfach nur eine Versorgungsgemeinschaft auch uber die Scheidung hinaus?

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Dann lass' es halt mit Heiraten das steht ja jedem frei.
Ich sehe nicht, wohin eine diesbezügliche Grundsatzdiskussion führen sollte.

Grüsse
BiDi

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Ja, rechtlich gesehen ist eine Ehe einfach ein knallharter Vertrag zwischen zwei Leuten, der von vielen aber nur unter den romantischen Gesichtspunkten gesehen wird.

Die Vor oder Nachteile einer Ehe sind je nach Land unterschiedlich.

Neben der finanziellen Absicherung sprich Unterhalt gibt es noch folgende Punkte:
- Zugewinn (spielt natürlich umso mehr eine Rolle je größer der Unterschied beim Einkommen ist)
- Erbrecht, LG sind nicht automatisch erbberechtigt, man kann vieles über ein Testament regeln, allerdings lässt sich ein Testament auch jederzeit ändern, ohne dass es der andere mitbekommt
- Recht auf Auskunft und ev Entscheidungen falls einer schwer krank wird. Lässt sich allerdings auch per Vollmacht regeln.
- in Deutschland andere Steuern bei Lohn und bei Erbe

Ist je nach Staat auch unterschiedlich. In Österreich trifft der letzte Punkt zb nicht zu (keine Steuerklassen, keine Erbschaftsteuer), auch keine Aufteilung der Pension (Rente). Dafür gibt es Betreuungsunterhalt bei kleinen Kindern nur für eine Gattin (aber niemals für eine Lebensgefährtin).

Und natürlich gibt es auch Länder wo alles noch Mal anders ist, wenn du als Frau zb als nicht verheiratete Lebensgefährtin gesellschaftlich nur geächtet wirst. Ist hierzulande zum Glück nicht mehr der Fall.

Ich selbst bin übrigens in einer ähnlichen Lage wie du: finanziell unabhängig und kein Bock auf Ehe ;-)

LG

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Wir haben nach 7 Jahren Beziehung ohne Ehevertrag geheiratet.

Nenn es romantisch oder dumm, aber für uns war und ist es nach wie vor richtig gewesen. Wir waren auch ohne Trauschein glücklich, aber die Ehe hat auch die Verantwortung die man füreinander hat nochmal gestärkt. Finanziell abhängig ist keiner vom anderen. Ehevertrag gibt's trotzdem nicht, da keiner Vermögen besitzt.

Jeder wie er mag!

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Wenn du das so siehst, dann lass es...

Zwingt dich ja keiner dazu ;-)

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Ich lese raus, das du so gar keine Lust hast zu heiraten. Dann lass es

Jetzt mal alle Punkte aussen vor, schon allein für die Kinder ist es schön, wenn alle den selben Familiennamen tragen. In der Schulklasse werden die meisten Eltern verheiratet sein.
Klar, es ist die Sache der Eltern. Ich finde es nur am Rande schön für die Kids.
Es kommt auch drauf an, wo ihr lebt. In einer Grossstadt ist man offener für sowas. In einem Dorf eher nicht so. Da wird es oft einfach automatisch gemacht, weil die Generationen davor es auch gemacht haben.
Manche Partner denken auch, eine Ehe schützt vor Fremdgehen etc.

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Hallooo,
Ich kenne einige die verheiratet sind, wo aber jeder seinen Namen behalten hat

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Ja, es war ja nur so am Rande ein Gedankengang. Klassisch ist halt den Namen des Mannes anzunehmen.

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Aus welchen Gründen möchte denn dein Partner heiraten?

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Ich denke, er hat Angst dass ich abhaue.
Kinder sind groß, ich finanziell komplett unabhängig, hab genug Möglichkeiten bei Männern, zwei seiner Kumpels wurden nach 20 Jahren Beziehung gerade verlassen, nachdem die Kinder groß waren.
Aber eine Garantie gibt es nun mal nicht.
Auch Verheiratet zu sein, schützt nicht vor fremd gehen oder Trennung.
Eine Freundin von mir hatte schon oft Affären mit verheirateten Männern und auch ich bekomme regelmäßig zweideutige Angebote aus dem Freundes oder Kollegenkreis von verheirateten oder vergebenen Männern.

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Tja, irgendwie habe ich so eine Antwort erwartet.

Sorry, aber ich glaube das kleinste "Problem" ist bei dir, dass dein Partner dich evtl. heiraten möchte.
Mich stößt es immer wieder ab, wenn Frauen die Kids groß haben usw. und dann anpreisen müssen, dass sie genug Chancen hätten bei anderen Männern.Warum stuft man sich so runter?!
Warum MUSS das immer betont werden?!Genieß es doch einfach wie jede andere Frau auch und gut ist.
Oder generell diese Weisheit, dieses "Augen öffnen" und dann so umschrieben verkaufen...

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*Das ist doch nur ein Verwaltungsakt der die gegenseitige finanzielle Verantwortung deutlich macht damit der Staat fein raus ist.*
In einem eheähnlichem Verhältnis ist der Staat auch fein raus, weil man bei Arbeitslosigkeit auch gegenseitig verpflichtet ist.
Mein Mann (damals nicht verheiratet) bekam z. B. kein Arbeitlosengeld, weil wir länger als 3 Monate zusammen gewohnt haben.
Fand ich echt zum Kotzen.

Ohne Heirat werden euch auch Pflichten aufgedrückt, aber leider nicht die entsprechenden Rechte wie z. B. eine Steuerersparnis.
SO ist der Staat fein raus.
(Sorry, aber das ist ein Thema, das mich total ärgert.)

*Warum soll ich riskieren ,dass mein Mann nach einer Scheidung Unterhalt von mir fordern kann?*
Wenn Kinder da sind, besteht auch ohne Ehe ein Anspruch.

"Regelungen zum Unterhalt bei der eheähnlichen und nicht­ehe­lichen Lebensgemein­schaften
Bei unverheirateten Partner bestehen keine gegenseitigen Unterhaltsansprüche. Dies ändert sich, wenn sie gemeinsamen Nachwuchs haben. Dann kann der Partner, der die Kinder hauptsächlich betreut, einen finanziellen Ausgleich fordern. Dieser ähnelt dem Betreuungsunterhalt nach dem Ende einer Ehe oder eingetragenen Lebenspartnerschaft. „Die Unterhaltspflicht besteht in der Regel bis zum 3. Lebensjahr des gemeinsamen Kindes“, sagt Rechtsanwältin Eva Becker."

https://anwaltauskunft.de/magazin/leben/ehe-familie/ehe%C3%A4hnliche-gemeinschaft-was-gilt-bei-trennung-unterhalt-sorge


Wenn du das alles noch genauer abwägen willst, solltest du dich noch viel genauer informieren.

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Es geht mir nicht um die ersten drei Lebensjahre , sondern darum, dass es immer noch Usus ist, dass Ex Frauen unbegrenzt Unterhalt bekommen besonders nach langjährigen Ehen.
Aber das wäre bei uns sowieso keine Option da wir beide Vollzeit arbeiten und auch nie was anderes zur Debatte stand.
Unsere Kinder sind 18 und 14.
Gemeinsamer Name wäre nicht in Frage gekommen, ich hätte meinen Familiennamen niemals aufgegeben, mein Partner auch nicht.
Die meisten Frauen die ich kenne und die verheiratet sind, haben ihren Namen behalten.
Wir wohnen im Ostteil von Berlin, hier interessiert niemanden wie man lebt.
Unsere Nachbarn haben eine Polygame Beziehung mit Kindern, andere Nachbarn sind Patchwork mit mehreren Müttern und Vätern die involviert sind, da weiß niemand wer zu wem gehört.
Ich bin mit Hippie Eltern in einer Kommune in Westberlin groß geworden, die die Ehe als Institution komplett abgelehnt haben.
Mein Partner lebt seit er 16 ist in Berlin, direkt nach der Wende ist er hier her gekommen.
Er ist in einem Dorf in Bayern groß geworden und offenbar hat das Schäden hinterlassen....😁

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Also wir haben auch unsere Namen behalten, ist doch alles möglich heutzutage.

Zu Bayern sage ich jetzt lieber nichts #cool
Immer wenn ich gerade Vorurteile abbauen will, zeigt sich, dass es keinen Sinn hat, es zu versuchen.

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Eine Ehevertrag ist aber nicht dazu gemacht und rechtlich auch nicht haltbar, wenn ein Part totale Nachteile erhält. Man macht sowieso Eheverträge, wenn eine Firma, viel Geld oder Immobilien vorhanden sind. Unterhalt kann sowieso nicht ausgeschlossen werden. Das ist sittenwidrig. Aber da du nicht heiraten willst, dann lass es.

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Dann heirate doch einfach nicht - und gut ist.
Warum machst du dir einen Kopf was andere für sich als richtig erachten? Geht dich doch nichts an. Mach dein Ding, und sei so glücklich!

Für mich/uns war heiraten wichtig. Wieso, weshalb, warum - würde ich gar nichts diskutieren.

Mach dir Gedanken, die dir was bringen. Alles andere bringt Kopfschmerzen.