Psychospielchen - immer bin ich "die Schwierige"

Hallo Urbia, ich schon wieder.

Mir ist ein Licht aufgegangen: Ich führte eine Beziehung, in der mir mein Partner quasi von Anfang an vermittelt, dass ich "schwierig" sei und mit mir etwas nicht stimme.

Egal, wie ich mich drehe und wende in der Beziehung: Es läuft gut, wenn ich nichts kritisiere und wenn ich alles abnicke, vor allem seine Faulheit.

Stört mich etwas, dann sage ich es, und ich habe es gelernt, dass ich es sachlich und ruhig vortragen kann - aber egal, wie ich es anstelle: Er dreht mir einen Strick daraus und dreht es immer so hin, dass ich die Schuldige bin, das tut er auch vor meinen Kindern. Erst vor zwei Wochen fing er eine seltsame Diskussion vor meinen Kindern an, in der er dann die Theorie vertrat, dass ich ständig schlecht gelaunt sei und immer überreagieren würde, was damit zusammenhänge, dass ich viel arbeite (bin selbstständig und arbeite von zuhause aus). Ich arbeite gern, ich bin stressresistent (da seit vielen Jahren alleinerziehend und selbstständig), vor zwei Wochen zeichnete sich schon Corona ab, und ich habe mich ziemlich gut im Griff, deshalb irritiere mich seine Wahrnehmung, die meine Kinder nicht bestätigten, die aber dazu führte, dass ich mit meinem Büro aus meinem eigenen Haus auszog, was den Sinn haben sollte, dass ich abends nicht mehr arbeite (was ich nur deshalb mache, weil wir als Paar nur vor dem TV sitzen und keinerlei Aktivitäten haben, weil er alles blöd findet - ich arbeite lieber, anstatt Fern zu sehen). Aber was da seit Monaten in der Beziehung abläuft, wurde mir erst gestern abend mit einem Schlag klar: Alles, was ich sage, dreht er zu meinen Ungunsten - inzwischen fühlte ich mich wie ein beziehungsunfähiges Monster?! Oder anders gesagt: In dem er mich ständig in diese Psychospielchen verwickelt, lenkt er in Wahrheit permanent von sich und seiner chronischen Faulheit ab, die er echt gut tarnt.

Gestern eskalierte die Situation, weil er ein Drama aus meiner Bitte, das Bad, das er in meinem Haus ausschließlich alleine nutzt, zu putzen, machte. Meine Kinder waren dabei und haben gehört, wie ich es gesagt habe: Ganz ruhig, ganz normal.

Er verließ daraufhin das Haus, ohne ein Wort zu verlieren, und kreuzte spät abends betrunken wieder auf. Ich habe ihn rausgeschmissen und die Beziehung ist beendet.

Was schrieb er mir daraufhin: Es habe ihn aufgeregt, WIE ich ihm das mit dem Bad gesagt habe. Und es gehe immer nur um mich.

Ich weiß, dass ich mich gestern NORMAL verhalten habe - und wenn ich ehrlich bin, geht es nur peripher um ein geputztes oder nicht geputztes Bad. Ich glaube, ich habe indirekt gespürt, dass die Basis der Beziehung einen massiven "Schuss" weg hat; dass man über normale Alltagssachen immer und immer wieder diskutiert, dass er zu 100% hier wohnt, aber sich kaum in die Aufgaben einbringt, und wenn ich wieder mal was sage, ist er beleidigt und sucht einen Grund, mir alles in die Schuhe zu schieben, beleidigt abzuziehen und wieder einen zu heben (ist auch schon öfter vorgekommen).

Psychospielchen - nein danke...