Neuer Partner - wie den Kindern sagen?

Hallo alle,

ich bin seit wenigen Monaten getrennt, ausgezogen mit meinen Kindern, habe mich neu sortiert.
Nicht auf dem Plan stand ein neuer Partner. Der lief mir aber über die Füße. Vor wenigen Wochen. Wir haben uns sehr heftig ineinander verliebt. Es ist mehr als Verliebtheit, ehrlich gesagt...
Nun stellt sich die Frage, wann der richtige Zeitpunkt ist, dass ich ihn meinen Kindern vorstelle? Meine Tochter ist 12, der Sohn 14. Wie gesagt, die Trennung von meinem Mann ist erst vor einem knappen halben Jahr vollzogen worden, eigentlich wollte ich mit den Kindern erst mal Ruhe...ich konnte nicht ahnen, dass es mich in der Kürze der Zeit so dermaßen erwischt.

Logistisch wäre es schon gut, wenn er mal die Möglichkeit hätte, auch zu mir nach Hause zu kommen. Derzeit möchte ich das nicht, weil ich eben nicht weiß, wie ich das zu Hause kommunizieren soll...ich bin da grade überfragt.

Wer hat denn da Erfahrung mit? Und wie soll ich das angehen? Ich bin da echt unsicher...

Lg

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Setz Dich mit Deinen Kindern an den Tisch und erzähl es ihnen, einfach wie es ist. Wäre blöd, wenn sie es per Zufall von anderer Seite erführen.
Frag sie doch einfach, ob sie ihn schon kennenlernen möchten oder noch Zeit brauchen. Frag sie auch, wo sie ihn kennenlernen wollen, falls es ihnen bei euch Zuhause " zu privat" ist. Je offener Du mit der Situation umgehst, desto eher fühlen sie sich mit einbezogen. Ich halte nichts von Heimlichkeiten, sie sind alt genug, um es zu verstehen.
LG Moni

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Ehrlich gesagt 12 und 14 ist ein sensibles Alter. Und eine Trennung erst vor einem halben Jahr...... Deine Verliebtheit und Wünsche in Ehren, aber ich würde da noch bisschen Piano machen. Die sind noch dabei sich zu sortieren. Dein Vorteil dürfte ja sein, dass du sie auch mal nicht durch die Bank weg betreuen musst und hier und da ein Stündchen Zeit hast.

Ich würde versuchen das Verkünden dieser Nachricht noch ein bisschen nach hinten raus zu ziehen, dann grob erwähnen, dass du ausgehst, dann immer mal was gutes über den erzählen und wenn sie dann sagen, sie wollen den mal kennen lernen, auf ganz neutralem Boden treffen und irgendwas ganz unverfängliches, spaßiges machen und nicht gleich knutschend übernander herfallen. Einfach erstmal beschnuppern. Und auch nach dem Beschnuppern, sollte er jetzt nicht sofort da ein und ausgehen wie es gerade passt. Sondern einfach Mal immer was zusammen machen. Das sie sich so langsam an den gewöhnen. Dann vielleicht Mal zusammen nen Probekurztripp....nen Urlaub....und dann wenn du merkst Chemie stimmt und die kommen mitnander klar, kann man über ernste Pläne reden.

Ich wäre einfach noch ein bisschen vorsichtig. Erfahrungsgemäß verlaufen auch verheißungsreiche Beziehungen nicht glücklich, wenn es mit den Kindern und dem neuen Partner nicht läuft. Da würde ich meine Priorität hinlegen....dass sie das packen können.

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So gesehen weiß man nie, wann das "richtige Alter" für so eine Situation ist.
Hier bei urbia haben sich schon 25jährige Frauen bitterlich darüber beschwert, dass der Vater zwei Jahre nach dem Tod seiner Frau eine Freundin hatte und die "Mutter somit verraten hat". Drama hoch zehn.
Die damals 19jährige Tochter meines Exschwiegersohns (war der Schwieso meines Mannes) vergraulte nacheinander zwei Freundinnen ihres Vaters noch Jahre nach der Scheidung von der Mutter - und wie hysterisch, sie versaute mir meine Geburtstagsfeier so gründlich damit, dass andere Gäste gingen. Peinlich ohne Ende. Dabei ist ihre Mutter fremdgegangen über Jahre und dann mit ihrem Lover abgehau'n. Der Mann brauchte wirklich lange, um damit fertig zu werden.

Es gibt wirklich verständige 13jährige und total uneinsichtige 30jährige. Das muss natürlich die TE selber einschätzen können bei ihren Kindern. Auf alle Fälle ist es besser, sie erfahren es von ihr als wenn es ihnen der Vater aufs Brot schmiert. Wir kennen ja die Verhältnisse nicht.
LG Moni

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Ja das schon, aber halbes Jahr ist halbes Jahr und nen bisschen zusammen reißen und dezent planeb im Interesse der Kinder wird ja wohl möglich sein. Ich meine , wenn der Freund dafür kein Verständnis hätte, wäre es eh nicht der richtige.

Meine Kinder sind ja nun 11/12 und die große knabbert mitunter immer noch an der sehr harmonischen Trennung ihrer Eltern und ich habe schon öfter ein Stossgebet zum Himmel geschickt und mich bedankt, dass ich im Grunde rein gar nichts mit dem Zeitraum der Trennung zu tun habe, denn da hätte glaube ich kommen können wer wollte....die hätte es schwer gehabt.

Die erste Beziehung meines Mannes nach einigen Monaten nach der Trennung ging dann auch in die Hose. Und sagen wir es so. Meine Ziehtochter macht keinen Hehl daraus, dass sie nicht leiden konnte.

Ich bin erst dazu gekommen, da war schon ne Weile Ruhe mit Partnern jeglicher Art und wir waren uns auch erst nicht so sicher. Er hatte gerade gelernt, das sowas nicht funktioniert, wenn sich Kinder und neuer Partner nicht grün sind und ich hatte gerade durch, wie es ist wenn sich der erste nicht ums Kind kümmert und der Nachfolger nach Jahren....ich bin ja eigentlich der Papa hier und da....dann sang und klanglos verarbeschiedet wegen Midlife-Crisis und noch Mal verantwortungslos Leben. Hat sich nie wieder bei meinem Kind gemeldet.

Jedenfalls....im Nachgang war es goldrichtig, dass wir alle Zeit hatten diese vorherige Kacke zu verarbeiten. Nicht gleich wieder der nächste sich breit gemacht hat. Man einfach unverkrampft sich getroffen hat und irgendwann.....war's einfach so.....aber auch weil dann schon die Kinder so waren.....na wollt ihr nicht Mal langsam.... das passt doch. Und das war gut. Im ganzen hatten wir 2 Jahre Zeit bis wir zusammen gezogen sind und .....es läuft.

Für die Kinder ist da einfach ein Bruch. Den sollte man sortieren. Klar sollten sie es offiziell von der Mutter erfahren und klar gibt es verständige 13 Jährige und klar muss sie das abschätzen. Aber wir sind alle triebgesteuert wenn wir verliebt sind und die Kinder sind mitten in der Selbstfindung wo die leibliche Abstammung noch Mal besonders wichtig wird. Da würde ich nicht per se schon davon ausgehen, dass die verständig sind, sondern lieber erstmal langsam machen....dann was andeuten...und gucken wie sie so reagieren.

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Meine Kinder waren viel kleiner und meinen jetzigen Mann habe ich auch ca. 7 Monate nach der Trennung kennengelernt.

Ich habe auch nicht gesucht, wir haben uns einfach kennengelernt und verliebt.

Sowas kann man nicht planen, trotzdem war ich vorsichtig, denn gerade mein älterer Sohn hatte keine guten Erfahrungen mit dem Ex-Mann gemacht.
Du kennst deine Kinder am besten und weißt wie sie ticken.

Vlt. erzählst du erstmal das du jemanden kennengelernt hast, den sie unbedingt kennen lernen sollen und wartest die Reaktion ab.
Eine direkte Konfrontation (zuhause) halte ich nicht für so gut, ein paar Tage nach dem Gespräch kann man sich "zufällig" in der Eisdiele oder beim bummeln treffen.... ist natürlich offensichtlich, aber wie soll man es sonst anstellen? #gruebel

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Mein Sohn war damals 8, die Trennung erst 2 Monate her. Auch ich habe mich, ungeplant, Hals über Kopf verliebt. Die erste Zeit kam mein neuer Partner immer abends wenn mein Sohn schlief. Aber er hat es natürlich mitbekommen dass ab und an eine männliche Stimme im Haus war. Irgedwann fragte er dann wer denn nun mein "Verheimlicher" 🤣 sei und wollte ihn kennen lernen. Das hat eigentlich ganz gut geklappt und wir sind jetzt seit 4,5 Jahren ein Paar ☺️

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Deine Kinder sind schon größer und haben den Verlust eines langjährigen Familienlebens zu betrauern und zu verkraften. Auch wenn die Trennung vielleicht zwischen euch friedlich ablief, wird das nach wie vor in ihnen wirken. Bitte versetz dich mal in deine zwei jugendlichen Kinder, die gerade einiges zu verpacken haben an Neuerungen, und überfordere sie nicht. Warte doch mal ab, bis sich die neue Beziehung stabilisiert hat.

Und so nebenbei, doch, ihr seid höchstens verliebt, da noch in der Anfangsphase, und im Hormonrausch: Eine Partnerschaft mit Perspektive ist das noch gar nicht, heftige Gefühle hin oder her. Oder möchtest du, dass deine Kinder in ein paar Monaten das nächste Trennungsdrama miterleben?

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Mein Partner hat auch einen Sohn mit 14 Jahren, der auch bei ihm wohnt.
Wir führten anfangs eine Fernbeziehung und waren dadurch viel über Handynachrichten und telefonieren verbunden.
Sein 14 jähriger Sohn hat damals mitbekommen, dass Papa ganz oft am Handy hängt...und ihm ist auch das Grinsen nicht entgangen, das Papa dabei im Gesicht hatte.
Er fragte wohl auch nach, mit wem Papa da schreibt und mein Partner sagte ihm meinen Namen und erzählte ihm, wo er mich kennengelernt hat - aber noch nicht, dass wir ein Paar sind. Ausgewählte Teile unseres WA- Chats durfte sein Sohn auch lesen.
Er bekam natürlich auch mit, dass Papa all abendlich mit mir telefonierte.
Die Treffen fanden die ersten Wochen an kinderfreien Wochenenden statt.
Er erzählte seinem Sohn aber schon Anfangs vieles von mir und sein Sohn merkte auch, wie glücklich sein Papa ist.

Nachdem wir uns beidseits sicher waren, sagte mein Partner seinem Sohn, dass er am Wochenende zu mir fährt und sich mit mir trifft.
Und 2 Wochen später sagte er ihm, dass er wieder zu mir fährt und mich fragen wird, ob ich mit ihm zusammen sein möchte - von seiner Seite aus würde er gerne mit mir zusammen sein wollen.
Der Sohn drückte ihm feste die Daumen und am nächsten Morgen kam gleich eine WA- Nachricht vom Sohn, ob der Papa nun vergeben wäre? :-)
So hat das bei uns sehr gut geklappt und war für den Jugendlichen gut nachvollziehbar.

Ich habe seinen Sohn dann recht zeitnah persönlich kennengelernt, bin dann übers nächste Wochenende zu ihnen nach Hause gefahren.
Es hat wunderbar funktioniert- ich mag seinen Sohn sehr und er mich auch.
Im Grunde möchte er nur, dass sein Papa glücklich ist.
Kinder in diesem Alter können das schon gut nachvollziehen.
Allerdings ist die Trennung der Eltern hier auch schon 8 Jahre her.

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Es gibt kein richtig und falsch, die Eltern selbst kennen ihre Kinder am besten und wissen wie sie es verkraften und reagieren.
Mein großer Sohn damals hatte zwar schlechte Erfahrungen gemacht, aber wenn die Kinder sehen wie glücklich man ist, dann wollen sie diesen Menschen auch ganz schnell kennenlernen der uns das Lachen wieder ins Gesicht zaubert....

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Genau, Minnie. Da kann ich dir nur vollstens zustimmen!

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Vielleicht könnten sie ihn erst mal als (D)einen "Bekannten" kennenlernen?
Ihr müsst ja vor den Kindern nicht gleich die große Liebe demonstrieren, sondern ganz locker und unverbindlich mal "Hallo" sagen.

Ich glaube es gibt grundsätzlich nicht den richtigen Zeitpunkt. Wichtig ist viel mehr, dass er nicht direkt als Konkurrent ihres Papas wahrgenommen wird...

LG

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Das kommt drauf an. Welches Verhältnis haben die Kinder zu Vater, zu dir, wie sind sie sonst gestrickt.

Ich habe damit sehr schlechte Erfahrungen gemacht wenn die Trennung vom anderen Elternteil noch nicht lange her ist.

Für das damals 12-jährige Kind meiner Partnerin war ich 2 Jahre eine persona non grata nachdem sie erfahren hat, ich "soll den Platz ihres Vaters" einnehmen.

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Herzlichen Dank erst mal für eure Meinungen. Das hilft mir schon sehr.

Hier und da wurde angemerkt, dass der Vater der Kinder eine Rolle spielen könnte. Das ist hier nicht der Fall. Der leibliche Vater verstarb kurz nach der Geburt meiner Tochter. Ich war anschließend 3 Jahre alleine und lernte dann meinen jetzigen Mann kennen. Leider hat er nie so ein besonders gutes Verhältnis zu den Kindern aufbauen können, wie ich es mir gewünscht hätte.
Deshalb habe ich mich nun u.a. auch getrennt. Für die Kinder ist er eigentlich kein großes Thema. Es ist, als habe es ihn nie gegeben...

Von der Seite her, wären also keine Konflikte zu erwarten. Wir sind wohl alle froh, dass das Kapitel beendet ist.

Ja, ich bin da nicht ganz glücklich drüber, dass so schnell wieder ein neuer Mann in meinem Leben ist... eigentlich ist mir das auch zu früh, aber die Gefühle grade sind so überwältigend, dass ich das nach den ganzen Turbulenzen sehr genieße. Und irgendwie möchte ich auch mal wieder das Recht haben, frei und glücklich zu sein. Die letzten Jahre waren wirklich hart und ich habe sehr gelitten.

Schade ist, dass er eben nicht um die Ecke wohnt. Deshalb sind Treffen eher schwieriger...und er würde die Kids gerne kennenlernen, damit sich die Treffen mal leichter gestalten. Deshalb bin ich am überlegen, was nun Sinn macht....Die Frage würde sich mir nicht stellen, wäre er näher dran. Dann könnte ich sicher öfter mal hinfahren.
Das ist aber so nicht möglich, muss immer gut geplant werden und ist ein Aufwand.

Hm. Blöd.

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Ich finde es in deiner Situation aber gar nicht so schlecht, dass dein Partner nicht um die Ecke wohnt.
So könnt ihr euch erstmal terminiert sehen, erstmal gut kennenlernen und die Kinder auch erstmal weitestgehend raus lassen.
Organisiere für die Treffen eine Betreuung und genießt die Zeit zusammen.

Ich habe in meiner Fernbeziehung die Erfahrung gemacht, dass man sich, durch intensiven Austausch der Gedanken per Mail und durch stundenlange Gespräche am Telefon sehr gut kennenlernen kann. Denn dabei gibt es keine Ablenkung von Außen, man ist quasi gezwungen, sich ausschließlich mit dem Gegenüber auseinanderzusetzen und erfährt viel über die Einstellung und den Charakter.
Schneller und intensiver, als würde man nah wohnen und z.B essen gehen oder ins Kino. Da lenken dann Film und andere Eindrücke ab, während man sich am Telefon tatsächlich nur mit dem Anderen auseinandersetzt.

Wie weit wohnt ihr denn auseinander?

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Hallo Elfengleich,

deine Geschichte ähnelt meiner schon sehr..

Ja, grundsätzlich ist die Distanz eigentlich erst mal gut. So kommt man nicht in Verlegenheit, zu vorschnell oder zu häufig alles zu intensivieren...sondern ist gezwungen, ein langsameres Tempo anzunehmen.

Wobei ich dir recht gebe, die Telefonate sind sehr intensiv und lang...jeden Abend mindestens 1 Stunde, eher länger. Es tut mir gut und ja, ich finde auch, man lernt viel über den Menschen kennen. Meine Kinder wundern sich schon ,dass ich neuerdings soviel telefoniere...ich habe das auf Freundinnen geschoben..

Wir wohnen etwa 125 km auseinander.

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