Mein Mann möchte, das ich aufhöre zu arbeiten

Hallo ins Forum

ich habe derzeit mit meinem Mann einen gravierenden Konflikt. Wir (er 41, ich 29), sind seit drei Jahren verheiratet und nun kam das Thema Kinder auf. Wir sind beide berufstätig. Er ist als Manager bei einem großen Konzern und verdient sehr gut. Ich arbeite bei der Gemeinde und verdiene auch nicht schlecht aber nur ein Bruchteil von dem, was mein Mann verdient.
Nun hat er mir gesagt, er würde gerne eine Familie gründen, erwartet aber von mir, dass ich meinen Job an den Nagel hänge und mich in den ersten Jahren komplett um's Kind kümmere. Sein Gehalt würde locker reichen.
Ich würde mich damit nicht so wohl fühlen obwohl es natürlich auch seinen Charme hat, dass ich mich Vollzeit um's Kind kümmern kann. Elternzeit würde ich auf jeden Fall nehmen. Aber danach kann das Kind auch in Betreuung und ich zumindestens halbtags wieder in meinen Job.
Wir kommen da derzeit zu keinem Kompromiss. Mein Mann meint, ein kleines Kind braucht seine Mutter Vollzeit und nicht nur für ein paar Stunden.
Wie kann ich meinen Mann noch überzeugen.

LG
Nana

14

Ich bin Mann und rate jedem dringend von diesem Modell ab, auch gerade, wenn man Stories liest, die hier von Frauen gepostet werden. Solange du dein eigenes Einkommen hast, könnt ihr zusammen sein, weil ihr beide es so wollt, nicht in einer ggf. zerbrochenen Beziehung nur noch aus ökonomischen Zwängen oder ggf. von Seite des Mannes wegen Schuldgefühlen, weil er dich ja dazu gedrängt hat, den Job aufzugeben.

Als Mann in einer Beziehung, in der wir beide gleich viel Zeit mit dem Kind verbringen, kann ich übrigens sagen, dass aus meiner Sicht auch der Mann unbedingt Zeit mit seinem Kind verbringen sollte. Es ist vielleicht der grösste Fehler, den mein Vater gemacht hat. Heute ist er seit 12 Jahren im Ruhestand, in den er dank der vielen Arbeit schon fünf Jahre früher gehen konnte. Von seiner seinerzeit beeindruckenden Karriere redet heute keiner mehr, weil an seinem ehemaligen Arbeitsplatz andere ihn längst ersetzt haben. Aber die gemeinsame Vater-Kind-Zeit, die wir nie hatten, kommt nie wieder zurück. Ich mache ihm keinen Vorwurf, praktisch alle anderen Männer in der Zeit haben das gleiche gemacht im Glauben, dass es das beste sei. Man erkennt solche Dinge halt erst hinterher.

Aus meiner Sicht ist ein ausgeglichener Ansatz, wo jeder Teil sowohl ein Standbein in der Arbeit hat, als sich auch zeitweise ums Kind kümmert, ggf. ergänzt durch Kita-Tage, Grosseltern etc. wünschenswert.

Wie du deinen Mann überzeugen kannst, weiss ich auch nicht. Ich für meinen Teil hätte meine Frau nicht geheiratet, wenn sie erwartet hätte, dass ich dann das ganze Einkommen bestreite und sie sich allein um die Kinder kümmert. Solche Dinge sind vermutlich grundlegende Fragen der Lebenseinstellung, bei denen man kompatibel sein muss.

32

Das kann ich nur unterschreiben. Mein Vater hat zwar nicht wirklich Karriere gemacht aber sich extrem viel ehrenamtlich engagiert und ich denke, das bereut er heute ein Stück weit. Auf jeden Fall ist er m.E. ein besserer Großvater als er Vater war.

60

Cooler Beitrag schweinenaeschen!
Ich finde es so wichtig das die Erziehung auch auf zwei aufgeteilt wird.

1

Sei du selbst überzeugt und lass dich nicht von deinem Weg abbringen.

2

Hi,
das kann er doch gar nicht mitentscheiden, weil es dein Leben und deine berufliche Entwicklung ist. Du kannst ja wahrscheinlich nicht mal eben drei Jahre aussteigen und dann wieder auf deine alte Stelle zurück.
Darauf würde ich mich nicht einlassen. Der spinnt ja wohl.

vlg tina

3

Soll er doch Stunden reduzieren. Toller Manager hin oder her. Dem würde ich was erzählen

4

Hallo,

ich kann dir sagen: warte es ab bis ihr erst einmal Kinder habt, dann änderst du deine Meinung vllt oder er dann sein? Nach dem 1. Kind wusste ich, dass ich nach 2 Jahren wieder arbeiten gehen möchte. Ich bin gerade mit Kind 2 zu Hause die vollen 3 Jahren und wenn ich jetzt dran denke, wieder arbeiten gehen zu müssen....evtl. bleibe ich danach noch länger zu Hause. Momentan genieße ich es in vollen Zügen und bin auch ganz gut bedient mit beiden. Aber wie gesagt, warte erst ein Mal ab, vllt ändert ihr ja auch beide eure Meinungen noch, wenn es dann soweit ist. 🙂

LG

7

Das halte ich für die schlechteste aller Möglichkeiten. Dann verständigen sie sich jetzt auf eine Lösung und es kracht in 2 / 3 Jahren wieder, weil sie dann eben gerne arbeiten gehen möchte. Sowas würde ich vorher klären.

5

Ob und wie du deinen Mann überzeugen kannst, kann hier niemand wissen. Wir kennen ihn ja nicht.

Ich persönlich würde gewiss nicht meinen Beruf aufgeben, würde mein Mann dies von mir verlangen. Es ist DEIN Leben und DEIN Beruf. Obwohl ihr zusammen und eine Familie seid und die Entscheidung sicherlich GEMEINSAM für die Familie getroffen werden sollte - ich würde mich nicht gegen meinen Willen von einem Mann aus dem Beruf drängen lassen.

Du bist sehr jung und musst immer auch an Dinge wie Trennung, Krankheit, Todesfall, Rente, etc. denken.

Gibst du deinen "sicheren" Job bei der Gemeinde ihm zuliebe auf, dann begibst du dich meiner Ansicht nach in eine absolute Abhängigkeit zu ihm. Natürlich wäre es für ihn angenehmer, wenn er wüsste, dass du dich zu Hause um alles kümmerst und er sich beruflich nicht einschränken muss, weil mal ein Kind krank ist oder so.

Seid ihr jedoch in euren Grundanschauungen nicht kompatibel, würde ich wahrscheinlich eher dazu raten, kein Kind mit ihm zu bekommen.

6

Ich lese nur was du willst und was Dein Partner will. Ihr seid dann aber zu dritt, wie gut ist denn die Betreuung für ein Einjähriges Kind?

Informier Dich über die Für und Wider von früher Fremdbetreuung und schaue Dir die Betreuungsmöglichkeiten fürs Kind genau an die Euch zur Verfügung stehen. Es gibt da durchaus kritische Stimmen die sagen U3 Kinder sollten nur soviel wie unbedingt möglich in Betreuungseinrichtungen gehen, und das hängt auch viel von der Einrichtung ab. Bei mir kam der Plan ins Wanken als ich mir unsere Einrichtungen vor Ort angesehen habe und mich etwas damit beschäftigt habe was Kleinkinder brauchen und was man ihnen da bietet. Wir standen dann vor dem selben Dilemma, unsere Lösung war dass ich wirklich 3 Jahre zu Hause bleibe, die Zeit für Weiterbildung nutzte um dann als das Kind mit 3 in den Kindergarten konnte qualifizierter wieder in den Beurf zu starten. Denn wenn erst mal Kinder da sind dann nochmal mit berufsbegleitender Weiterbildung anzufangen ist sehr schwer, und somit war allen gedient. Ich bereue die Entscheidung kein bisschen.

8

Mann kann doch eine tagesmutter suchen

11

Tagesmütter haben hier meist ihren Betreuungsschlüssel von 1:5 ausgeschöpft, das ist sogar noch schlechter als in der städtischen Krippe! Empfohlen ist 1:3.

Außerdem gibt es nicht überall Tagesmütter, unser Nachbarlandkreis bezuschusst z.B. keine Tagesmütter, da zahlst du die komplett aus der eigenen Tasche, wenn du eine finden würdest, es gibt aber keine weil niemand das macht.

Dazu kommt dass oft die Urlaubs- und Krankheitsvertretung schlecht geregelt ist, eine Bekannte von mir ist bei einer Tagesmutter, die muss öfter mal schließen, weil sie krank ist, weil ihr eigenes Kind krank ist, ...

9

Die ersten Jahre heißt was genau? Vielleicht könnt ihr da euren Kompromiss finden. Die ersten 3 Jahre z.B. und dann wieder auf 50 %, so habe ich das auch gemacht--natürlich freiwillig ;-)

10

Das ist ein schöner Luxus, den dein Mann dir schmackhaft machen möchte.

Ich finde, eine Lösung ist doch nicht besonders schwer zu finden. Er sagt, dass ein Kind Vollzeit die Mutter braucht. Ich gehe davon aus, dass er nicht generell gegen Kitabesuche eingestellt ist.

Wenn das Kind in der Kita ist, macht es keinen Sinn, dass du zeitgleich zuhause sitzt - es ist ja kein Kind zu betreuen.
Also bleibt nur noch die Einigung auf den Zeitraum deiner Elternzeit. Da sollte unter Erwachsenen wohl eine Lösung gefunden werden.

Auch wenn hier einige ganz stumpf poltern, der Mann solle doch reduzieren. Das ist in manchen Positionen schlichtweg nicht umzusetzen. Ein/e Geschäftsführer/in z. B. muss seinen/ihren Job und die Menge Arbeit, die das mit sich bringt, erledigen. Der/sie kann nicht einfach jegliche Art von Arbeit partiell auf Sachbearbeiter verteilen. Er/sie hat vermutlich nicht einmal eine geregelte 40-Stunden-Woche. Daher kann ich verstehen, dass in manchen Konstellationen nur einer in der Familie zurücksteckt.

15

Ich nicht. Kinder sind für den Rest des eigenen Lebens, ein Managerjob vielleicht nur bis zur nächsten Umstrukturierung. Entsprechend sollten die Prioritäten sein. Ich denke, dass gerade Männer sich gern hinter der vielen Arbeit verstecken, um sich vor familiären Pflichten zu drücken, oder weil sie insgeheim davon ausgehen, dass sie es gar nicht so gut mit Kindern können.

23

"Auch wenn hier einige ganz stumpf poltern, der Mann solle doch reduzieren. Das ist in manchen Positionen schlichtweg nicht umzusetzen. Ein/e Geschäftsführer/in z. B. muss seinen/ihren Job und die Menge Arbeit, die das mit sich bringt, erledigen. Der/sie kann nicht einfach jegliche Art von Arbeit partiell auf Sachbearbeiter verteilen. Er/sie hat vermutlich nicht einmal eine geregelte 40-Stunden-Woche. Daher kann ich verstehen, dass in manchen Konstellationen nur einer in der Familie zurücksteckt."

Rückständiger Unsinn, sorry.

weitere Kommentare laden