Wie weitermachen...

Hallo

Ich weiß nicht ob das hier richtig ist alles aufzuschreiben. Aber ich weiß nicht mehr weiter und muss mir alles von der Seele schreiben.

Fangen wir mal vorne an. Ich hab meinen Mann Mitte des Jahres 2013 kennengelernt. Wir waren nur ein halbes Jahr zusammen als ich schwanger wurde. Also quasi von der rosaroten Verliebtheitsphase sofort in die Eltern Phase geworfen. Wir hatten keine Möglichkeit nur paar zu sein und überhaupt zu wissen ob es mit uns klappt.

In der Schwangerschaft hatten wir viel Streit. Mein Mann war öfters kurz davor sich zu trennen. Im Nachhinein denke ich, wäre wohl besser gewesen. Als unsere Tochter geboren wurde, lag sie zwei Monate im Krankenhaus. Sie ist leider Schwerstbehindert und wird immer auf Pflege angewiesen sein. Diese Monate und auch die Krankheit unserer Tochter haben uns wieder mehr zusammengeschweißt.

Es war soweit alles gut. Wir haben beschlossen zu heiraten. Aber schon kurz nachher waren Dinge, die mich eigentlich warnen hätten sollen. Er hatte seinen Geburtstag gefeiert (ich konnte damals nicht mit, unsere Tochter war da erst kurz zuhause aus dem Krankenhaus), da waren auch ein paar Freunde von mir dort. Ein Freund hat ihn eine Geschichte erzählt, die sich lange vor unserer Beziehung statt gefunden hat (da kannten wir uns nicht mal). Er kam dann wutentbrannt Nachhause und hat mich beschimpft, die Einrichtung zerstört usw. meine Schwester war auch den Abend bei mir und hatte lang Zeit Angst vor ihm weil er so durchgedreht ist.

Ich hab ihn dann rausgeworfen. Am nächsten Tag hat er sich entschuldigt, ich hab’s auf den Alkohol geschoben. Danach war alles ruhig. Ein paar Monate später haben wir geheiratet. Oft davor hatte ich schon Zweifel ob es Richtig ist. Aber gleichzeitig hatte ich Angst alleine zu sein mit meiner Tochter. Mich ganz alleine um sie zu kümmern.

Kurz nach der Hochzeit war der Wunsch bei mir nach einem zweiten Kind sehr stark. Wir begannen zu hibbeln und ein halbes Jahr später war ich schwanger.

Da fingen wieder die Probleme an. Es gab oft Streit. Meine Eltern beschlossen dann wieder zurück zu ziehen In unsere Heimatstadt (anderes Land) und ich wollte nicht alleine 1000 km von meinen Eltern getrennt sein, fühlte mich plötzlich so alleine.

Nach vielen Gesprächen haben mein Mann und ich beschlossen ebenfalls mit meinen Eltern mitzuziehen. Er verließ seine Heimat für mich. Das rechne ich ihn heute auch noch hoch an. Nur ab da ging es nur noch bergab.

Wir hatten Anfangs nicht viel Geld. Ich hochschwanger, ein behindertes Kleinkind und eine viel zu kleine Übergangswohnung. Mein Mann fand sehr schnell wieder einen Job. Ich konnte leider auf Grund der Schwangerschaft nicht mehr arbeiten gehen.

Wenn mein Mann mal frei hatte, hat er seine Freizeit lieber dazu genutzt zu zocken anstatt mir mal unsere Tochter für ein paar Stunden abzunehmen. Ich hatte sie jede Nacht, er schlief in einem anderen Raum. Jede Nacht brüllte sie stundenlang. Ich ging nur noch auf dem Zahnfleisch, noch dazu sollte bald unsere Tochter kommen und er war gar keine Hilfe.

Statt mir zu helfen, machte er mir plötzlich Vorwürfe. Ich wollte es so. Also musste ich damit leben. Er wollte das Kind. Am liebsten sollte ich das Kind (hochschwanger) abtrieben oder zur Adoption abgeben. Ich war nur noch am weinen, vollkommen fertig weil ich keine Unterstützung hatte. Meine Eltern waren auch null da für uns. Ich hab sogar wirklich kurz darüber nachgedacht unsere Tochter zur Adoption abzugeben, so verzweifelt war ich.

Als dann unsere Tochter geboren wurde, war er wie ausgewechselt. Plötzlich kümmerte er sich um Haushalt und die große. Leider musste er nach einer woche wieder arbeiten gehen und ich kümmerte mich sehr schnell alleine um beide.

Dann zogen wir um in eine größere Wohnung. Ab da muss ich ehrlich sagen, ging es wirklich gut zwischen uns.

Trotzdem gab es oft Streit. Er hat sich nicht unter Kontrolle. Oft wenn wir streiten fängt er an mich sehr wüst zu beschimpfen. Schlägt auf Gegenstände ein. Doch er selbst meint immer er ist nicht aggressiv.

Jetzt bin ich wieder schwanger. Ich habe bis jetzt keine schöne Schwangerschaft, eine Woche Krankenhausaufenthalt inklusive. Danach wochenlange Bettruhe. Er musste sich plötzlich um Kinder und Haushalt alleine kümmern. Was er gemacht hat.

Aber trotzdem fängt er wieder an mich fertig zu machen. Er beschimpft mich dauernd, er sieht dass ich weine und macht weiter. Jeder Mensch mit Empathie würde doch zumindest in diesem Moment aufhören mit beschimpfen. Und dieses dauernd auf Sachen einschlagen (wir haben sogar ein Loch in der Türe), das will ich einfach nicht mehr. Ich will nicht dauernd runtergemacht werden.

Ich muss dazu sagen, dass ich selbst kein Unschuldslamm bin und ihn auch mal provoziere. Aber in letzter Zeit dreht er wegen Kleinigkeit durch, beschimpft mich oft.

Wenn ich das Kind verliere, wäre es ihm egal. Ein wunderbarer Vater ist er auch nicht unbedingt. Er zockt lieber als dass er was mit den Kindern unternimmt, wenn wir Ausflüge machen, muss ich ihn zwingen damit er mitkommt. Bin ich arbeiten gibt er der kleinen das Handy damit er zocken kann.
Er selbst sieht sicher aber als super Vater.

Wenn ich ihm das alle vorwerfe kommt nur ich mache ihn psychisch fertig. Ich bin an allem schuld.

Ich kann das und will es einfach nicht mehr. Aber den Mut mich zu trennen hab ich nicht wegen den Kindern. Noch dazu wegen der großen. Sie braucht so viel Pflege und das plötzlich alles alleine zu machen, macht mir Angst.

Und Nummer drei kommt auch noch.

Verzweifelte Grüße

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Weshalb bekomt man mit solch einer Person drei Kinder? Das erste entstand ungeplant, okay, dafür kann das Kind natürlich überhaupt nichts. Aber du hast damals bereits gemerkt, dass er offenbar psychisch labil ist und anstatt dich zu trennen bringst du noch zwei weitere Leben in solch eine kaputte Beziehung? Die ändern sich nicht plötzlich wie durch Zauberhand.

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Zugegeben, diese Fragen stellten sich auch mir.
Aber wie soll das jetzt der TE, die hier um Rat fragt, helfen?
Oder ging es dir gar nicht darum zu helfen? Sondern jemandem, dem es eh schon nicht gut geht nochmal hinterher zu treten?

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Vielleicht um zu verhindern ,dass wir in gut einem Jahr die Fortsetzung dieses Beitrags mit Kind NR 4 zu verhindern?
Ich muss zugeben....ich habe sechs Kinder und auch mein Leben war chaotisch.... Aber eins habe ich immer gewusst...ich schaffe es auch alleine mit den Kindern!
Da muss man alle Kräfte mobilisieren ,Hilfe suchen die einem zusteht ,Krone richten und überlegen ,wie das zu schaffen ist.
Sich an einen ,unfähigen ,Mann zu klammern bringt gar nichts...
Liebe Grüße Iris

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es tut mir leid, dass der Text so lange geworden ist. Vielleicht liest es sich doch der eine oder andere durch.

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Wie kann man das seinen Kindern antun? Eure Ehe war nie gut, ihr immer unglücklich. Und bekommt fleißig weiter Kinder! Die sind die einzigen Leidtragenden, die können nicht weg!

Keine Ahnung in welchem
Land ihr euch befindet. Wäret ihr hier, sollten Einrichtungen wie das Jugendamt, die Caritas und ein Scheidungsanwalt deine Anlaufstelle sein. Vielleicht gibt es sowas bei euch ja auch.

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Hm, was soll man dazu sagen?
Das du mit dem 3ten Schwanger bist, obwohl er so ist wie er ist, das du mit ihm immer noch zusammen bist.., da hab ich ehrlicherweise als Außenstehender kein Verständnis, aber du bist ja direkt in der Sitzuation..,

Überleg dir gut was für dich und deine fast 3 Kinder am besten wäre , wie wirkt sich das auf die Kinderseele aus, wenn der Papa so wütend wird und Mutter beschimpft und auf Sachen einschlägt ? Dann zieh endlich Konsequenzen oder lebe so weiter, die Entscheidung kann dir keiner Abnehem

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Es war mir klar, dass viele nicht verstehen können warum ich noch mit ihm zusammen bin oder noch mehr Kinder mit ihm bekommen habe.

Ich habe es eh mehrmals geschrieben. Unsere große ist Schwerst beeinträchtigt, wäre sie gesund, wäre das hier wohl gar kein Thema weil ich längst gegangen wäre.

Aber sie braucht nunmal pflege und Menschen, die sich da nicht auskennen, spielen das auch gerne runter. Ich habe einfach Angst, dass ich das nicht schaffe mit drei Kindern, wären alle drei gesund kein Problem.

Ich brauche Unterstützung, es ist psychisch wie physisch kein leichter Job sich um ein beeinträchtigtes Kind zu kümmern.

Mittlerweile bin ich aber soweit auch das auf mich zu nehmen um endlich nicht mehr diesen Terror von meinen Mann ausgesetzt zu sein.

Das dritte Kind war erstmal ein Unfall. Danach hatte ich eine Fehlgeburt und mein Mann merkte wie schlecht es mir ging deswegen und meinte wenn es wirklich mein großer Wunsch ist noch ein Kind zu bekommen, dann bekommen wir auch eins. Zu der Zeit lief es gut zwischen uns. Es gab auch nicht nur schlechte Momente, aber leider überwiegen sie. Und es wird immer schlimmer.

Ändern kann ich meine aktuelle Situation nicht mehr, schwanger bin ich nunmal.

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So ganz kann ich dich nicht voll nehmen.

Du provoziert, er schimpft. Jeder hat so seinen eigenen Streitstil und nicht jeder ist gleich "schön", aber solange er nicht handgreiflich wird, kann man es hinnehmen, dass er durch Vorleben der eigenen Eltern oder was auch immer in dieser Situation nicht aus seiner Haut kann. Ich weiß aus erster Hand, dass man im Streit jemanden auch mit den schönsten Wörtern so richtig verletzen kann. Solange die Kinder das nicht mitbekommen, ist es tragbar.

Dann aber....du wolltest dich nicht trennen, weil du dir nicht vorstellen konntest dich alleine um euer behindertes Kind zu kümmern. Als du schwanger warst mit dem zweiten schreibst du aber, dass er dich gar nicht unterstützt hat. Ja was denn nun, ist er dir eine Hilfe oder nicht? Zwischendurch ist er wieder ein toller Mann und jetzt mit dem dritten am Weg ist er ja eigentlich doch ein schlechter Vater und macht nichts. Wenn du eh alles mit den Kindern immer schon alleine gestemmt hast, wieso dann die Angst vor einer Trennung?

Dann verlässt er seine Heimat damit du nicht von deinen Eltern getrennt bist, und diese unterstützen dich jetzt gar nicht? Was war dann der Mehrwert des Umzugs?

Es liest sich so, als hättet ihr in deinen Schwangerschaften immer Probleme. Ich rate dir dringend zur Selbstreflexion. Und vielleicht einer Gesprächstherapie.

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Danke für deinen Post.

Leider bekommen es die Kinder schon mit wenn er mich beschimpft. Es ist auch nicht so dass ich jeden Streit provoziere sondern dass er auch wegen Sachen für die ich nichts kann aus der Haut fährt und ich quasi die Schuldige bin und dann beschimpft werde bis zu gegen Sachen schlagen oder kaputt machen.

Seine Mutter ist die Ruhe in Person deswegen kann ich dein Verhalten nicht nachvollziehen. Zu seinen Vater hat er keinen Kontakt mehr seit er ein kind war.

Er war mir in der zweiten Schwangerschaft keine Hilfe, er hat quasi nur bei uns gewohnt und hat gezockt. Mehr hat er nicht gemacht. Erst als die kleinen Tochter da war, war er mir mehr Hilfe und hat sich um die große gekümmert. Auch heute ist es so wenn er von der Arbeit kommt, füttert er die große und wechselt ihr die Windeln. Da sage ich auch nicht dass er sich mittlerweile gut um sie kümmert und mir einiges abnimmt.

Das mit guter Vater schlechter Vater. Ich hab immer gehofft dass es besser wird da er selbst keinen Vater hatte. Aber leider sind seine Hobbies immer an erster stelle. Das macht mich selbst sehr traurig weil ich mir denke, die Kinder haben nur eine Kindheit.

Geplant war (und das wurde uns mehrmals zugesagt), dass sie uns viel unterstützen werden mit beiden Kindern. Leider machen sie nichts. Wenn ich mal Hilfe brauche muss ich bitten und betteln und oft sagen sie trotzdem nein. Ich hab’s mir ja so ausgesucht.

Tatsächlich ist das richtige. Die Schwangerschaften sind bei uns immer ein Knackpunkt. In jeder Schwangerschaft dreht er komplett durch. Ist das Kind aber dann da, gehts wieder komplett.

An eine Therapie gerade eine paar Therapie hab ich auch schon gedacht.

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Es tur mir wirklich leid für dich wenn ich das lese. Du hast geschrieben, dass ihr deinen Eltern gefolgt seid damit du nicht so allein bist und jetzt sind die Eltern nicht bereit euch zu helfen? Wäre Rückkehr nach Deutschland eine Option? Hat deine Tochter vor Ort gute Therapiemöglichkeiten? Hast du auch mal Zeit für dich oder dreht sich alles nur um die Kinder? Es liest sich so als wären die Kids dein Lebensinhalt. Es ist traurig, dass euch niemand entlastet. Die Aggressionen bei deinem Mann resultieren vielleicht auch daraus, dass ihr praktisch nur Eltern seid und eines schwer behinderten Kindes noch dazu. Er sollte das dringend angehen und was dagegen unternehmen wenn er seine Familie nicht verlieren möchte. Vor allem eure Kinder sollten in einem liebevollen und gewaltfreien Umfeld aufwachsen.

Wärst du in Deutschland, würde ich mich an Organisationen wenden, die dich bei der Pflege deiner Tochter unterstützen. Dein Mann müsste seine Aggressionen therapieren, das ist so wichtig für
Euch alle. Ich weiß eben nicht ob du diese Möglichkeiten jetzt hast. Alles Liebe

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Trenn dich! Er ist doch sowieso keine hilfe, und die kinder merken die schlechte Stimmung, bin selbst Ergotherapeutin also kein laie im behinderten bereich, es gibt soviel hilfsangebote, schau doch mal obs eine beratungsstelle gibt, für zb einen schul/kita Platz, oder eine wohngruppe, es bringt niemanden was wenn du dich aufopferst, das geht irgwann nach hinten los, du brauchst auch deine ruhe zeiten..bzw musst du ja eig auch arbeiten? Und dein mann hilft eh nicht! Alles gute

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+ganz tags schul/kita Platz, meinte ich

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Wie alt ist deine Große denn? Geht sie in eine Einrichtung für behinderte Kinder? Ich weiß nicht, wo genau ihr seid, aber hier in Deutschland gäbe es sicher mehr Hilfe und Förderung für deine Große.
Schade, dass deine Eltern keine große Hilfe sind, wieso seid ihr überhaupt weggezogen, wenn eh alles ganz komisch lief?
Deinem Mann würde ich wirklich eine Therapie vorschlagen. Entweder er will die Kinder und bemüht sich oder geht. Ich mag mir gar nicht vorstellen, was sie zu hören und sehen bekommen, wenn er so ausrastet.
Für deine Schwangerschaft alles Gute und hoffentlich findest du einen Weg oder zumindest Hilfe für deine Familie.

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Aber die Ausrede, dass die große schwerbehindert ist zählt einfach nicht.
Du musst die Entscheidung treffen: du schützt deine Kinder und vor allem ihre unschuldigen Kinderseelen oder du hast weiterhin Hilfe von ihm (obwohl dein Text danach ja auch nicht klingt) und zerstörst damit ihre Seelen und machst euch alle unglücklich.
Die Kinder sind die Leidtragenden aufgrund deiner/euren dummen Entscheidungen - zieht endlich die Konsequenzen FÜR die Kinder!
Es gibt so viele Hilfsstellen, noch mehr mit Schwerbehinderten Kindern. Du kannst Hilfe in Anspruch nehmen, du musst es nur wollen. Lass dich beraten und handel zügig.

Alles Gute