Partnerin weint wegen Baby

Hallo, vielleicht kann mir hier jemand einen Rat geben.
Wir haben vor 8,5 Monaten unsere Tochter bekommen.
Meine Frau ist in Elternzeit und ich gehe arbeiten. Wenn ich heimkomme übernehme ich die Kleine oft.
Jetzt zum Problem: wenn die Kleine nachts nicht schlafen will, habe ich schon oft angeboten sie zu übernehmen. Es sei denn sie muss gestillt werden. Meine Frau lehnt das ab. Sie sagt, sie hat dann ein schlechtes Gewissen der Kleinen gegenüber und kann dann nicht schlafen, obwohl sie oft auf dem Zahnfleisch geht.
Wenn die Kleine weint, und meine Frau mich um Hilfe bittet und sie lässt sich bei mir beruhigen oder ich bringe sie zum schlafen, weint meine Frau und hält sich für eine schlechte Mutter. Sie ist dann auch beleidigt. Sie nimmt das weinen der Kleinen persönlich.

Was soll ich denn da machen? Wie kann ich helfen?

Beste Grüße

2

Eure Denkweise ist das Problem. Du nimmst nicht "Deiner Partnerin die Kleine ab", Du "hilfst" nicht bzw. musst nicht "um Hilfe gebeten werden" und Du verweist Deine Frau nicht auf den Platz der schlechten Mutter, wenn das Kind sich bei Dir beruhigt.

Du kümmerst Dich einfach ganz fucking normal als engagierter Vater um DEINE Tochter!

Macht nicht so ein Gewese um Euren Stellenwert als Eltern und schon ist das Problem gelöst. Für das Kind gibt es nicht Platz 1 und Platz 2, mit noch nichtmal einem Jahr braucht sie entspannte Eltern, die sich möglichst zu gleichen Teilen um sie kümmern. Wenn sich das Problem bei Deiner Frau weiter so manifestiert, sollte man aber auch mal einen Arzt aufsuchen. Das kann sowohl körperliche als auch psychische Ursachen haben, wenn sich eine Mutter so einen Druck macht.

3

Dem ist nichts hinzuzufügen 👍

7

Ich finde, du unterstellst dem Herren hier etwas. Er schreibt zwei mal, dass er die Kleine übernimmt, was ziemlich neutral ist und nicht daraufhin deutet, dass er es als aushelfen ansieht. Einmal schreibt er, dass sie ihn um Hilfe bittet. Wo ist denn da das Problem? Auch in einer paritätischen Beziehung kann man einander um Hilfe bitten, wenn man gerade mit einer Aufgabe nicht fertig wird.

weitere Kommentare laden
1

Wie alt seid ihr beide denn?

Ehrlich gesagt klingt sie und auch du vollkommen überfordert. An eurer Stelle würde ich mir Hilfe suchen. Gibt es bei euch in der Nähe Familienhilfe? Oder berät das Jugendamt?

Evtl steuert deine Partnerin sogar auf eine Depression zu? Das ist natürlich aus deinem kurzen Text nicht zu beurteilen aber ich würde das ernst nehmen und einen Arzt konsultieren.

5

Wir sind 33 und 32. Insgesamt wirkt sie nicht überfordert. Sie managt alles super. Nur wenn ich mich um unsere Tochter kümmere und diese vorher bei ihr schlecht drauf war und bei mir ist sie dann fröhlich, nimmt sie das einfach persönlich und ist dann sehr traurig. Sie denkt dann selbst sie sei nicht gut genug.

4

Ich kenne das. Ich hab ähnlich reagiert wie Deine Partnerin. Was mir sehr geholfen hat waren Worte von meinem Mann:

- Das ist auch mein Baby, um das ich mich künmern möchte
- Du brauchst auch mal Ruhe
- Es ist nicht Dein Job, alles alleine zu machen!
- Hormone sind scheiße, aber das pegelt sich wieder ein! (Ich wusste oft selbst nicht, warum ich heule und hab mich gut rein gesteigert)

Sei einfach der Papa, der sich um sein Baby kümmert und der Partner, der verständnisvolle Worte für die Mama hat. Dad machst Du ja schon vollkommen richtig. Das pegelt sich alles ein und bis dahin seid ihr ein tolles Team geworden, was für das Baby ne Extraportion Entspannung und Wohlbefinden gibt :-)

6

Danke für die lieben Worte!

9

Hey,
Ich bin Alleinerziehende Mama und solche schönen Sätze habe ich noch nie gehört :-( weder vom Vater meines Kindes, noch von Freunden oder Familie..was würde ich darum geben, wenn mich/uns mal jemand unterstützen würde :-)

Ist nur ein SILOPO

weitere Kommentare laden
12

Hey.
Wir hatten die Situation auch schon und auch umgekehrt.
Wir haben aber immer die Ansicht „Wir sind ein Team und egal wer in dem Moment die Lösung hat oder ist- es ist die Lösung fürs Team“. Letztlich ist das Baby wichtig und nicht die eigenen Eitelkeiten.

Liebe Grüße

13

Ich habe selbst vor ein paar Monaten entbunden und kann dir sagen, dass es mir ganz am Anfang genauso ging wie deiner Frau.
Ich habe mich schlecht gefühlt, wenn mein Mann die Kleine besser beruhigen konnte als ich, ihr Weinen hat mich fertig gemacht. Ich habe mich nutzlos gefühlt, weil ich hilflos war. Dabei hat er einfach nur mehr Geduld gehabt und war ruhiger, sowas spüren Babies. Bei ihm war sie dann ruhiger und ich fühlte mich, als hätte ich keine gute Bindung zu meinem Kind und mein Baby würde mich nicht so sehr mögen wie den Vater.

Ich habe dann darüber nachgedacht, woher das kommt und ich denke, meine Ängste resultieren aus der schwierigen Beziehung, die ich selbst früher mit meiner Mutter hatte.

Mittlerweile habe ich solche Zweifel und Ängste gar nicht mehr. Seit mein Mann wieder arbeitet und ich meinen eigenen Rhythmus mit meiner Kleinen gefunden habe, sind wir ein tolles Team! Ich musste mich nur überwinden, mir Zweifel zu machen. Natürlich liebt ein Baby seine Eltern, vor allem, wenn sie es gut behandeln und auf es eingehen!

Dass bei deiner Frau diese Zweifel so lange anhalten und sie sich selbst so im Weg steht, ist schwierig. Ist sie in eine Depression gerutscht? Ihr solltet das ernst nehmen. An ihrer Stelle würde ich professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, damit sie nicht eine gestörte Beziehung zu eurem Kind aufbaut.
Klingt jetzt krass, aber besser frühzeitig ansetzen, als sich total festfahren! Schlafmangel und Babyzeit zehren sowieso schon an den Nerven einer jungen Mutter.

Übrigens, mach bitte soviel wie möglich mit deinem Kind, fordere es ein, auch wenn sie den Vorteil gerade nicht sehen kann.

14

Vielleicht weint das Baby wirklich, weil es das Bedürfnis nach Nähe mit seinem Vater hat?
Eigentlich sollte deine Frau da doch froh sein. Ihr seid doch keine Konkurrenten, sondern kümmert euch gemeinsam um euer Kind. Mal kann der eine, Mal der andere das Kind besser beruhigen. Das ist doch völlig normal.

Grüße

18

hallo

deine frau sollte dringend in therapie

20

Ich kenne das leider auch von mir persönlich. Ich bin gerade in schwangerschaft und Stillzeit bzw. Babyzeit sehr emotional. Auch sonst eher der emotionale Typ.

Ich verstehe, dass du dich fragst, wie man deiner Partnerin helfen kann, aber ganz ehrlich: für mich war sofort nach dem Heulen klar, dass das eine kurze emotionale Entgleisung von mir war ohne jegliche Konsequenz für die Vater-Kind-Beziehung oder meiner Psyche 😅

Manchmal musste das einfach raus. Gerade nachts, wenn man eventuell schon ein paar schlaflose Nächte hinter sich hat.

Ich würde euch da keinesfalls Überforderung oder sonstige Probleme unterstellen. Bleibt gelassen - das geht alles vorbei ;)

Finde es aber sehr schön, dass du dich fragst, wie du deiner Partnerin helfen kannst.

22

Sie hat nen völlig falsches Bild, was eine Mutter ausmachen sollte. Daran müsst ihr arbeiten. Eine Mama ist nicht automatisch toll, wenn sie sich ans Kind klammert und helikoptert. Es ist völlig legitim auch den Vater "ran zu lassen". Er ist genauso Eltern des Kindes.