Mutter schreit „Halt’s Maul“... ich bin Ü30

Wie würdet ihr reagieren?
Meine Mutter ist sehr schwierig und erwartet immer sehr viel. Es dreht sich alles um sie und man ist dauernd dran aufzupassen nichts falsch zu machen. Es passiert trotzdem immer mal wieder, dass sie sich vernachlässigt fühlt und mir dann Vorwürfe macht. Meistens endet es dann im anschreien und schmollen.
„Ich könnte tot in der Ecke liegen und es wurde keinen interessieren. „ „ich bin’s wieso egal.“ und dabei versuche ich mich zu kümmern. Ich rufe regelmäßig an, lade sie ein, wir gehen mal essen und ich zahle, ich begleite zum Arzt, besuche bei Krankheit, besuche sowieso, wenn es geht. Letztes Weihnachten hatte ich ein Foto Geschenk. Sie war leider nicht mit auf dem Foto, weil sie sich selbst auf Fotos nicht mag und bei besagtem Foto zur Seite getreten ist, um nicht mit drauf zu sein. Aber mein Vater ist drauf. Sie ist komplett ausgerastet. Sie würde nicht dazu gehören, ich hätte sie zutiefst verletzt weil sie nicht auf dem Foto von diesem Geschenk ist. Sie hat mich angebrüllt, getobt und geweint und danach wochenlang nicht mit mir gesprochen.
Dann gab es ein Gewitter und alles war latent ok.
Momentan habe ich viel Stress und habe sie seit den Herbstferien nur 3 mal gesehen (jedes Mal eingeladen bei uns). Ich rufe an, sie NIE.
Heute habe ich sie gesehen und etwas gefragt. Da kam wieder der Spruch: ist doch egal, ich bin doch egal.
Da habe ich gesagt: oh nein, bitte fang nicht wieder damit an.
Da hat sie mich angefaucht: halt die Klappe. Halt’s M...
in dem Moment kam jemand in den Raum was die Situation beendete ... Gott sei dank.
Ich bin mit meinem Latein am Ende. Ich kann es nicht recht machen es reicht nie. Darüber reden bringt auch nichts, die sieht es nicht ein, hält sich eine Weile zurück aber irgendwann ist es dann wieder soweit.
Ich fühle mich furchtbar und hilflos und wieder wie ein Kleinkind in so einer Situation. Der Witz ist , mein Bruder meldet sich zwar 1 mal die Woche aber sehen tun sie sich 3 mal im Jahr. Aber der hat ja so viel Stress und ist so großartig. Da ist das in Ordnung. Was läuft hier falsch?
Ich überlege nun ganz klar zu sagen, dass ich eine Entschuldigung erwarte sonst habe ich erstmal Bedarf nach einer Pause. Oder wie reagiert man da ? Offenbar hat sie keinerlei Respekt und ich habe ihr keine Grenzen gesetzt, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass auch das nicht hilft.

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Hallo,
schwierige Sache...
Wäre ich an deiner Stelle, würde ich den Kontakt erstmal einschränken, bis sie in der Lage ist, sich wie ein erwachsener Mensch zu benehmen. Vorher würde ich ihr das auch ganz klar so sagen. Ich finde nicht, dass du da übertreibst. So musst du definitiv nicht mit dir umgehen lassen.

Grüße

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Ja, aber es geht immer mal eine Zeit gut und dann kommen diese Ausbrüche. Dann ziehe ich mich zurück was in einem Teufelskreis endet. Ich meide sie und lasse sie nicht an mich ran. Das wurmt sie und führt dann zu diesem Frust von ihr. Aber wenn ich sie an mich ran lasse, verletzt sie mich und weiß wo sie ansetzen muss. Momentan ist es sicherlich auch noch Eifersucht die dazu kommt. Meine Schwiegermutter hat Krebs und ich helfe ihr und begleite sie zu Terminen. Das hält meine Mutter nicht aus

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Oh jemine.. War sie auch schon so unterwegs, als du noch klein warst? Dein Text liest sich, als hätte sie ein ganz arges Selbstwert-Problem..
Wie dem auch sei, ich finde, dass es hier eine recht klare Herangehensweise gibt:
Sie ist eine erwachsene Frau, die seit vielen Jahrzehnten (drei mehr als du) den Umgang mit Menschen in unserer Gesellschaft und in ihrer Familie übt - sie ist nicht mehr fünf.
Lass so nicht mit dir umgehen. Es gibt einen Unterschied, zwischen "abblitzen lassen" oder "Liebe verweigern"( von wegen "Ich bin euch ja egal" und so) und eigene Grenzen schützen.
Ich würde in einer ruhigen Situation auf sie zugehen und sagen: "Mama, ich möchte nicht, dass du so mit mir sprichst, ich bin erwachsen und das geht zu weit." Wenn du das dann in einer Explosionssituation wiederholst, weiß sie, dass du nicht aus dem Affekt handelst sondern unterstreichst, was du ihr bereits gesagt hast. Wenn sie nicht reagiert, dann verlass die Situation. Ich glaube, wenn erwachsene Menschen in Situationen, in denen sie sich angegriffen oder verletzt fühlen, auf dieses Kindergartenniveau zurückfallen, muss man mit ihnen auch umgehen wie mit einem Kind: "Entweder du redest gesittet mit mir, oder garnicht. Ich lasse mich nicht anschreien."
Bleib dran und lass dir das nicht gefallen, deine Mutter ist selbst verantwortlich für ihren Umgang mit ihren Gefühlen!

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>>>Ich kann es nicht recht machen es reicht nie.<<<

Dann mach gar nichts mehr für eine gewisse Zeit (falls du das aushalten kannst).
Ob du dir ein Bein ausreißt oder nicht, ist egal, du bist sowieso die Doofe.
Ich finde solche Diven ganz furchtbar, sie halten sich für den Nabel der Welt und sehen nur ihre Bedürfnisse und fordern diese lautstark ein. Empathie = 0

>>>Ich überlege nun ganz klar zu sagen, dass ich eine Entschuldigung erwarte sonst habe ich erstmal Bedarf nach einer Pause.<<<
Das wird einen Riesenstreit auslösen, weil du so eine "undankbare, unverschämte Tochter bist und überhaupt, du warst ja schon immer so"...
Aber vielleicht hättest du dann eine Zeit Ruhe vor ihr.

>>>„ich bin’s wieso egal.“<<<

Das kann passieren, wenn du irgendwann ihr dummes Getue nicht mehr erträgst und dich von ihr abwendest, das wäre dann aber ihre eigene Schuld und sie hat ja auch jahrelang darauf hingearbeitet.

So eine Mutter braucht kein Mensch, sie wird dich auch noch tyrannisieren, wenn du 50 bist.

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Ja das ist der Weg den wir immer wieder gehen. Distanzieren, sie wird wieder netter, bemüht sich, und dann kommt irgendwann der Knall, weil ich mich zum Beispiel um meine kranke Schwiegermutter kümmere ... dann wird sie eifersüchtig und rastet aus.

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Was hier schief läuft?
Deine Mutter läuft schief. Du hast es richtig erkannt: du kannst es ihr nicht recht machen. Daher würde ich weniger bemüht sein.
Denn deine Mühen werden nicht wert geschätzt.

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Meine Mutter hatte die gleichen Sprüche drauf. Und noch viel mehr.
Sie ist inzwischen verstorben - sind uns im Nachhinein aber sicher, dass sie Borderline und starke Depressionen hatte. Den ganzen "Psychokram" hat sie zeitlebens strikt abgelehnt. Sie ist und wäre nie in Therapie gegangen, auch wenn es mehrere Versuche von meiner Familie gab.

Da hilft dann auch einfach nix außer Distanz und ein dickes Fell.

Ich denke, bei deiner Mum wird das nicht ganz so krass sein. Aber lass solche Sprüche einfach nicht so an dich heran. Und wenns dir zuviel wird - sage ihr warum und was und dann raus aus der Situation. Mach klare Ansagen, was du dir jetzt erwartest und welche Konsequenzen das nach sich zieht. Das kann von: "bevor du dich nicht entschuldigst..." bis zum harmloseren "das Treffen nächste Woche kannst jetzt erstmal vergessen" gehen.

Lös dich davon, dass du das Kind bist. Du wirst im Gegenteil jetzt deine Mutter erziehen müssen, wenn du nicht selbst komplett wahnsinnig werden willst.

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Ja, da bin ich dran an der Erziehung 🤪
Meist indem ich mich in solchen Phasen klar entferne und distanziere. Man wünscht sich eine schöne enge Bindung aber die ist nicht möglich, denn wenn sie meine Schwachstellen kennt, wird sie diese irgendwann nutzen um mich zu verletzen. Die Gedanken hatte ich auch schon, dass sie psychisch krank ist. Ob Narzissmus oder Depression kann ich nicht beurteilen. Aber sie würde sich da nicht ändern. Das muss ich akzeptieren und weiter für mich einen Weg finden damit zu leben. Ich muss mich jetzt mal wieder zurückziehen. „Halt’s M...“ ist sowas von Unterste Schiene. Wir sind keine Familie in der so gesprochen wird, das ist schon unfassbar wieviel Wut und Frust da aus ihr kommt. Sie empfindet es so und fühlt sich im Recht. Da kann ich mit noch so vielen Argumenten kommen. Ich muss mich dauernd rechtfertigen. Ehrlich gesagt halte ich den Kontakt nur meinem Vater zu liebe.

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Die Gedanken hatte ich auch schon, dass sie psychisch krank ist. Ob Narzissmus oder Depression kann ich nicht beurteilen.
----'

Und wie erklärst du dir, dass sie sich bei deinem Bruder zusammenreißt, Verständnis dafür hat, dass er zeitlich so eingespannt ist und mit dem wenigen Kontakt offenbar klarkommt ohne ihn zu terroriesieren?

Sie weiß, dass sie mit ihrem Theater bei dir landen kann. Das ist auch eine Form der Aufmerksamkeit. Wenn du dich zurückziehst, reißt sie sich zusammen u. will wieder Kontakt. Den Kreislauf versteht sie offenbar.

Wenn du es nicht schaffst, dich dauerhaft zu distanzieren, bist du irgendwann reif für den Therapeuten. Das Leben kann herausfordern genug sein und da braucht man nicht solche Energieräuber, von denen man nichts zurückbekommt.

Leider herrscht ja oft die Meinung vor, dass Familie über alles geht u. die eigene Mutter sowieso.
Wenn sie sich wie eine Mutter verhält, dann verdient sie das Attribut auch und wird auch so behandelt.

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Hi,
wir hatten eine ganz ähnliche Situation mit meiner Schwiegermutter. Sie war nicht zum Aushalten... zu dem Gemecker und "ich bin sowieso egal" kam bei uns noch psychotische Geschrei und ein Kontrollzwang bei ihr.
Eines Tages hat sie die Grenze so arg überschritten, dass wir aus dem gemeinsamen Elternhaus ausgezogen sind uns 1,5 Jahre nur schriftlich 2-3x Kontakt hatten. Das war 2016. Ich habe seitdem gar keinen Kontakt mehr mit beiden Schwiegereltern.

Es war der einzig richtige Schritt für das 1x Selbstbestimmtheit im Leben meines Mannes. In diesen 1,5 Jahren war er ein ganz anderer Mensch, ohne gesundheitliche Probleme. Seine Mutter hat ihn die ganze Kindheit schon emotional missbraucht und ihn wie zu ihrem Sklaven gemacht. Er hat einfach alles für sie getan, bevor ich in sein Leben gekommen bin. -Hört sich ähnlich wie bei dir an.
Meine Empfehlung sag ihr einmal in Ruhe was du möchtest und von ihr als Mutter erwartest. Im Moment bist du nämlich eher die Mutter für sie und sie ein pubertierende Monster. Wenn sie dann das nächste Mal eskaliert zieh direkt den Strich und Teil ihr das schriftlich mit. Informiere deinen Bruder vorsichtshalber über den Schritt.
Dann schmeiß deine Zweifel und den Schweinehund aus dem Fenster und genieße Die Zeit ohne deine Mutter in deinem Leben, was nur dir gehört. Danach habt ihr vielleicht eine gute Basis für eine Neuauflage eurer Beziehung.
Nach ein paar Durchgängen dieser Art hat mein Freund jetzt eine bessere Beziehung zu seiner Mutter. Aber es ist ein schwerer Weg.
Viel Glück!

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Ganz ehrlich: ich würde mich niemals und von niemandem derart beschimpfen und betiteln lassen.
Wenn hierzu keine Entschuldigung kommt, wäre der Kontakt für mich erledigt.
Vielleicht reflektiert sie ihr Verhalten ja dann und ändert in Zukunft Einiges, wenn sie merkt, dass du das ab sofort wirklich nicht mehr mit dir machen lässt.
Und wenn sie trotzdem nichts merkt - dann ist sie nicht mehr zu retten.
Aber Du solltest dich retten und dich nicht weiter solchen Demütigungen aussetzen.
Das nennt man dann: die Notbremse ziehen.

Lasse dich nicht mehr emotional erpressen - denn das tut sie mit Aussagen, wie: " Ich bin`s wieso egal".
Die harte Wahrheit für deine Mutter ist: du bist längstens erwachsen und im Stande, dein eigenes Leben zu führen.
Du brauchst sie tatsächlich nicht mehr zum Überleben.
Zieh die Notbremse für dich.

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Du lässt es mit dir machen und kommst immer wieder angedackelt, warum soll sie es nicht so weitermachen?!Weil sie deine Mutter ist?!

Ich bin so froh, keine Ahnung warum ich das so gut kann, aber bei mir war noch nie Blut dicker als Wasser und noch nie habe ich mich verpflichtet gefühlt, dass wenn jemand mich so behandelt, dass ich es letztlich gerade biegen muss

Wenn jemand ein Ar*** ist, ist es mir egal ob Freunde, Bekannte, Nachbar oder ein Familienmitglied...es tut mir nicht gut und ich muss mir diese Person, der an mir offenkundig nichts liegt, nicht geben.Erst versuche ich es mit Verständnis und verstehen, mich zu hinterfragen, drauf anzusprechen, evtl. zanken usw....aber nicht endlios.
Spätestens nach dem 3. Gespräch weiß mein Gegenüber genau um was es geht und meint er dann er muss weiter so sein, dann reicht es.

Ich habe drei ältere Brüder und keinen Kontakt....und im April habe ich einer Freundin die Freundschaft gekündigt die es schon 35 Jahre gab.
In meinem Umfeld gibt es nur Menschen an denen mir was liegt, denen ich gut tu und die mir gut tun...natürlich hat man immer wieder mal Bekannte die dazu kömmen über Feier, Vereine oder was weiß ich, wo es nicht so passt, aber das lasse ich einfach so laufen.
Ich habe eine sehr gute selbreflexion und zweifel nicht an mir, ich weiß was ich mache und überlege mir vorher alles gut, gebe meinem Gegenüber Zeit, warte ab ....aber dann reicht es.Wenn es nicht passt, passt es nicht und nur weil es ein Familienmitglied ist, wofür ich null kann, fühle ich mich nicht deswegen ihm zu irgendwas verpflichtet....er ja auch nicht.

Und ich lebe damit sowas von gut, es gibt so viele tolle andere Menschen...

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Ja, man muss manchmal Kontakte abbrechen. Mir fällt das bei Familie trotzdem schwer, vor allem in diesem Fall, weil mein Vater darunter leiden müsste und ich habe oft das Gefühl ihn auch mit beschützen zu müssen. Er ist inzwischen ziemlich hilfsbedürftig und alles was ihr dazu einfällt ist, was das für Nachteile und Einschränkungen für sie bedeutet. Das tut mir so leid für ihn, da er zeitlebens sie immer an erste Stelle gestellt hat. Nun wäre eigentlich er mal dran, sie kümmert sich auch, aber unter dauerndem Gemecker und mit wenig Geduld. Für meinen Vater möchte ich weiter da sein, aber erstmal ist ein Gespräch nötig mit meiner Mutter. Ich erkläre ihr, warum ich mich jetzt wieder distanzieren muss und sie von mir nichts zu erwarten hat. Ichkann so nicht mit mir reden lassen.

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Kann ich verstehen, mir würde da dein Vater ebenfalls leid tun.
Ich würde das Gespräch noch 1x mit deiner Mutter suchen und vernünftig eine klare Ansage machen, jedoch ohne Rechenschaft abzulegen , kurz und knapp...keine Vorwürfe annehmen...klare Worte und dann wäre mir der Vater am wichtigstens.Wenn sie meint weiter machen zu müssen, haste taube Ohren oder sagst nur:"ja, ja"...ignorier sie zu 80%, bleib ansonsten sachlich und freundlich, aber kurz und bündig, keine ausschweifenden Antworten...bringt ja eh nichts, sobald du mehr als nötig sagst, fängt sie wieder an und dann sei für deinen Vater da

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Das klingt krank. Sie ist krank, psychisch.
Ich würde ab sofort sie im Stich lassen, soll sie ihre Spiele woanders spielen oder zum Therapeuten. Klingt unaushaltbar.