Ich/Wir haben uns getrennt

Ihr Lieben,
Ich weiß gar nicht, was ich mir von diesem Post erhoffe.
Mein Mann und ich haben uns nach knapp 10 Jahren, davon 8 verheiratet, getrennt. Ich wollte die Trennung mehr wie er. Ich hab auch schon länger damit abgeschlossen als er. Ich wollte immer wegen der Kleinen, knapp 4 Jahre, alles aufrecht erhalten. Den Schein waren. Nur ging es mir dabei nicht gut. Er "sitzt alles aus" laut seiner Aussage, da ich mich schon beruhigen würde, hat mich nie ernst genommen oder nur belächelt. Es läuft schon sehr lange in die falsche Richtung. Seit 1,5-2 Jahren jedoch extrem. Wir haben einfach zu unterschiedliche Ansichten was Familienleben betrifft. Ich habe auch nicht alles richtig gemacht und er auch nicht. Darüber sind wir uns einig. Er hätt gerne noch einmal einen Versuch gestartet aber wie soll es funktionieren, wenn er gar nichts dafür macht? Ich möchte nicht so weit ausholen. Auslöser der endgültigen Entscheidung mich zu trennen war, ich bin sehr krank gewesen und er hat mich mit unserer Tochter übers Wochenende allein gelassen. Ich konnte mich nicht kümmern und meine Freundin hat dies übernommen. Am Montag darauf bekam ich eine Diagnose die mich wach gerüttelt hat. Hätte ich noch länger gewartet, wäre es lebensbedrohlich geworden und ich hätte mit Einschränkungen weiter leben müssen. Und da war mir klar, so will ich nicht weiter leben. Irgendwie hab ich ein schlechtes Gewissen meiner kleinen gegenüber, da ich jetzt darauf schaue, dass es mir wieder besser geht.
Aktuell leben wir noch zusammen. Es geht gerade nicht anders. Sind schon dabei unser Haus umzubauen, damit jeder seine eigene Wohnung hat. Ein Verkauf steht aus diversen Gründen außer Frage. Wir sind im Guten auseinander gegangen und seitdem gab es auch keine Streitigkeiten mehr. Ich merke auch, dass meine kleine sich jetzt wieder ganz anders benimmt, die Spannung ist raus und die Luft klart auf.
Mein Mann ist vielleicht ein guter Freund, aber kein guter Ehemann. Es gab sehr viele Situationen wie oben beschrieben. Er schaut nur auf sich und ich wollte es ihm immer recht machen und es war nie genug. Ich liebe ihn nicht mehr, schon zu lange nicht mehr. Ich habe mit der Beziehung abgeschlossen, es fühlt sich großartig an für mich. Nur leider bin ich seitdem ständig krank und auf seine Hilfe mit der kleinen angewiesen und er macht es nur widerwillig. Diese Situation belastet mich sehr und zeigt mir mal wieder, auf ihn ist kein verlass.
Ich mache mir wirklich Gedanken darum, ob meine Tochter mir einmal die Schuld daran gibt, da ich es für mich gemacht hab. Ich bin einfach nur froh, wenn das Haus getrennt ist und wir uns räumlich auch richtig aus dem Weg gehen können..

Musste jetzt mal raus und vielleicht mag mir jemand erzählen, der eine ähnliche Situation durch hat, wie es ihr ergangen ist.

boehmin

2

Du machst aus meiner Sicht einen Denkfehler.

Der Vater Deiner Tochter ist an ihr anscheinend ziemlich uninteressiert, kümmert sich nur um sie, wenn er muss. Wer hätte sich denn um sie gekümmert, wenn Du diese von Dir genannten gesundheitlichen Einschränkungen in Kauf genommen hättest? Deine Tochter braucht eine gesunde Mutter, da der Vater anscheinend keine Lust hat, ein guter Vater zu sein.

Aus meiner Sicht hast Du das Richtige getan. Und es ist auch nicht das Schlimmste, dass Deine Tochter nun häufiger Zeit mit ihrem Vater verbringen darf. Sie wird ihn ja lieb haben, auch wenn er so gleichgültig ist.

8

Hmm.. Du hast wohl recht. So hab ich das ganze noch gar nicht betrachtet.
Wenn es dazu gekommen wäre, in erster Linie er aber sobald ich wieder zu Hause gewesen wäre dann natürlich wieder nur ich.. Genau deswegen hab ich mich endgültig dazu entschlossen die Ehe zu beenden..
Ja sie hat ihn total lieb und hängt sehr an ihm.
Danke für deine Sichtweise

1

Hallo du Liebe,
fühl dich mal gedrückt.
Das klingt nach einer gesunden Entscheidung :) deine Tochter wird profitieren, wenn es euch Dank der Trennung besser geht. Vielleicht wird sie mal eine Phase haben, wenn sie älter ist, in der sie euch dafür verteufelt. Aber das geht vorbei und ist allemal besser, als eine unglückliche Mutter zu haben!
Was du für dich tust, tust du auch für sie.
Dass ihr euch im guten getrennt habt und weiterhin ein haus teilt finde ich super. So hat die kleine euch beide immer noch beisammen. Schön, wenn es so funktioniert :)
Hoffentlich bleibt es dabei, wenn einer von euch mal einen neuen Partner/eine neue Partnerin hat.
Alles Gute für eure Zukunft

7

Danke für deine lieben Worte!

3

Was habt ihr vor der Ehe besprochen wie es mit Kind ablaufen soll?

9

Nicht so wie es jetzt läuft.. Und er kommt damit nicht zurecht. Er arbeitet vollzeit, ich teilzeit. Nur ich erledige den ganzen häuslichen Kram fast alleine sowie um die Kindbetreuung und Bespaßung..

4

"Irgendwie hab ich ein schlechtes Gewissen meiner kleinen gegenüber, da ich jetzt darauf schaue, dass es mir wieder besser geht."

"Ich mache mir wirklich Gedanken darum, ob meine Tochter mir einmal die Schuld daran gibt, da ich es für mich gemacht hab"

Bitte mach das nicht. Bitte rede dir nicht ein, du müsstest ein anderes Leben über deine eigene Gesundheit stellen!!! Deine Tochter braucht dich und soll noch lange was von dir haben, dafür ist es UNERLÄSSLICH, dass du auch auf dich achtest!!! Du machst nix für dich, du machst es für euch! Für euch alle.

Rede dich selber nicht schlecht. Du empfindest keine Liebe mehr. Die Trennung ist richtig. Du bist krank, du achtest darauf, gesund zu bleiben. Das ist richtig. Dir wird es durch diese Aktionen besser gehen. Und das ist das Wichtigste. Davon hat deine Tocher auch mehr als von einer unglücklichen, kranken Mama.

Ich wünsche dir alles Gute.

10

Danke für deine Sichtweise und deiner klaren Worte. Ich will endlich wieder gesund sein, nicht nur körperlich. Es kommt auch meiner Tochter zu Gute, danke dafür

5

Hallo,

nur wenn es dir gut geht, kann es euch gut gehen! Hab da bitte kein schlechtes Gewissen.

Dein Mann ist dir weder ein guter Ehemann, geschweige denn ein guter Freund! Ein Freund würde sofort zur Stelle sein, wenn du Hilfe brauchst.


Alles Liebe für dich und deine Tochter

11

Du hast recht und ja auch da hast du recht.. Ein Freund wäre da gewesen, danke für deine Antwort

6

Es kein schöneres Geschenk für ein Kind als eine glückliche Mama. Ich habe das auch erlebt und mich getrennt. Und ich habe meinem Sohn nicht den Vater genommen, sondern ihm eine Mama geschenkt 🙂

12

Sehr schöne Worte, danke!