Trennungsgrund?

"Ist es wirklich so unangebracht, dass ich den Freitag Abend mit meinem Freund verbringen möchte?"

Nein, das ist ein ganz legitimer Wunsch.

"Und darf ich nicht in einer Beziehung auch erwarten, dass er selbstverständlich darauf eingeht?"

Nein, denn er hat eine Verabredung, die er jetzt nicht einfach spontan noch canceln kann. Das wäre unhöflich seiner Tanzpartnerin gegenüber (genauso wie es das wäre, wenn er jeden Freitag mit seinem besten Kumpel Essen gehen würde).

"Wäre ein solches Verhalten für euch ein Trennungsgrund?"

Nein, wäre es für mich nicht, denn die Tanzerei ist sein Hobby und wenn er das Essen gehen als zusätzliche soziale Interaktion schon immer so macht, dann würde ich das akzeptieren.

Ich bin aber nicht Du und Du bist dadurch offenbar gekränkt, fühlst Dich zurückgestellt. Wenn Du damit nicht umgehen kannst, dass er den üblichen Freitag Abend nicht aufgeben möchte, wenn Dir dadurch ein wichtiger Teil von ihm fehlt, dann musst Du entsprechende Konsequenzen ziehen. Es ist auch nachvollziehbar, dass Du mehr Zeit mit ihm verbringen willst als nur Samstag und Sonntag. Nur klingt nichts danach, als würde er das genauso sehen, ihm reicht die Zeit mit Dir wohl völlig aus. Vielleicht fragst Du ihn das auch mal direkt? Ob er zufrieden mit der Beziehung ist, so wie sie ist oder ob er vor hat, daran irgendwann einmal etwas zu ändern?

Ich war in deiner Konstellation mal die Tanzpartnerin. Mein Exfreud und ich haben semiprofessionell getanzt, also auf hohem Niveau aber ohne Turniere, nur noch zum Spaß. Auch nach unserer Trennung haben wir uns sehr gut verstanden und haben weiter zusammen getanzt, alleine schon weil es schwer gewesen wäre auf dem Niveau andere Tanzpartner zu finden.

Als ich einen neuen Freund hatte, hat der die "Tanzpartnerschaft" schnell akzeptiert. Er hat mir vertraut und es war ok, dass ich einmal wöchentlich mit einem anderen Mann tanzen gehe, wir haben hinterher auch oft noch mit den anderen Tänzern zusammen gesessen.

Als mein Ex eine neue Freundin hatte, war es leider bald vorbei. Anfangs hat sie noch so getan, als ob sie es akzeptiert, hat ihn dann aber immer weiter unter Druck gesetzt, dass er das Tanzen mit mir aufgeben soll, was er dann noch knapp 8 Monaten auch gemacht hat. Ich hatte Glück und habe schnell einen anderen Tanzpartner gefunden, die Beziehung meines Ex hat nicht lange gehalten, die Frau war in allen Bereichen übergriffig und bestimmend. Wir hatten nach der Trennung wieder Kontakt und er war sehr traurig, dass wir nicht mehr gemeinsam tanzen können. Kurz danach ist er aber weggezogen, damit wäre es dann vermutlich eh erledigt gewesen.

Was ich dir sagen will: Würde er mit einem Kumpel Tennis spielen und hinterher was trinken gehen, würde dir das genauso stinken? Warum glaubst du, hast du ein Monopol auf seine Freizeit? Für mich wäre das nur an seiner Stelle ein Trennungsgrund aber es ist für ihn vermutlich besser, wenn du dich trennst!

Vielleicht solltet ihr generell mal eure gegenseitigen Erwartungen an die Beziehung abgleichen?

Er scheint zufrieden zu sein mit der Zeit, die ihr miteinander verbringt, du aber nicht. Und da wäre wohl eher die Frage, ob es Kompromissbereitschaft von ihm gibt.

Was mich zum Beispiel stören würde ist, dass du seine Tanzpartnerin nicht kennen lernen darfst. Er verbringt so viel Zeit mit ihr, sie scheinen sich sehr gut zu verstehen - dann wirst du doch wenigstens mal Hallo sagen dürfen?

Ich kann nachvollziehen, dass er weder das Tanzen noch die Tradition des gemeinsamen Ausgehens nicht aufgeben will. Ich kann nicht verstehen, wieso er sich strikt weigert, an einem Kompromiss zu arbeiten. Sie scheint ja auch gelegentlich abzusagen also ist der Abend nicht in Stein gemeißelt.

Ein Trennungsgrund wäre das für mich nicht. Aber ein Grund, mal miteinander zu sprechen und herausfinden, ob eure Wünsche und Erwartungen übereinander zu bringen sind.

Hi,
ja, das wäre mir zu doof und meine Toleranz seiner Freiheit ggü. zu sehr strapaziert.
Er sagt dir ja deutlich, dass er lieber Zeit mit ihr verbringt, als mit dir. Und eure gemeinsame Zeit ist ja ohnehin stark eingeschränkt.
Ich finde seine Reaktion auf deinen Vorschlag, den Nikolaustag gemeinsam zu verbringen, total überzogen.
Ich würde ihn davontanzen lassen, irgendwas ist da faul.

vlg tina

Ich verstehe nicht, dass du sie nicht kennenlernen kannst. Das ist keinesfalls partnerschaftlich.

Eine neutrale Meinung? Du bist dem Typ doch scheißegal. Vielleicht fürs Bett ganz gut oder wenn er Pause von der anderen braucht. Sorry dass ich das so direkt sage. Aber ist der Mensch eigentlich noch dicht?? Dass du das auch nur 1 Tag mit dir machen lässt verstehe ich nicht. Tanzen ist die eine Sache, aber danach noch ausgehen? Du spielst doch ganz offensichtlich nur die Zweitbesetzung!

Das Einzige, was ich an der Nummer seltsam finde, ist eigentlich, dass er nicht möchte, dass du sie kennenlernst.

Das Hobby find ich ok, die Tanzpartnerin auch, das Ausgehen.. Ja nun, da würde es für mich wohl drauf ankommen, was sie machen. Candlelightdinner wirds ja hoffentlich nicht sein.

Aber wenn mein Mann jetzt so ein Hobby hätte und mit einer anderen Frau tanzen würde (was ja von Grund auf irgendwie immer mit viel Körperkontakt und Intimität zu tun hat), würd ich es komisch finden, wenn er vehement dagegen protestiert, dass ich diese Frau kennenlerne.

Abgesehen davon: Wenn die Vorstellungen davon, wie viel Zeit man in einer Beziehung verbringt, so sehr abweichen (mir wäre Samstag/Sonntag auf Dauer auch zu wenig!), sollte man drüber sprechen und abgleichen, ob da Kompromisse möglich sind. Ansonsten würde ich tatsächlich überdenken, wie viel Zukunft das so hat.

Ich hätte viel Verständnis für das Hobby, außer, wenn ich komplett ausgeschlossen werden würde.
Sprich: Warum darfst Du die Tanzpartnerin nicht kennenlernen und was spricht dagegen, Dich zumindest ab und zu mitzunehmen, wenn sie nach dem Tanzkurs ausgehen?

Das würde mich auch stören, auch weil ihr ja nur die Wochenenden habt.

LG
Karin