Mein Mann, der Erbsenzähler (eher ein SiLoPo)

Ich bin reichlich genervt.
Ich weiß nicht genau, ob mein Mann sich irgendwie vernachlässigt fühlt oder sonst was... egal was, ehrlich gesagt, nervt es.

Es war irgendwie schon immer so, dass er alles „ausgeglichen“ haben will, aber eher im negativen und nervifen Sinn. Bspw. haben wir woanders studiert und wenn wir mal auf Heimatbesuch waren, hieß es immer „Wenn wir 2 Nächte bei deinen Eltern schlafen, müssen wir auch 2 bei meinen schlafen.“- ganz ehrlich: mir war es wayne, wo wir schlafen- aber diese Einstellung 🤦🏼‍♀️.

Dann sind wir zurückgezogen, Kinder kamen und dann immer „Wenn seine Eltern unsere Kinder gesehen haben, müssen wir jetzt auch zu meinen Eltern fahren.“

Ich bin momentan in Elternzeit und schminke mich daher eigentlich nur, wenn ich irgendwie weg muss (also nicht unbedingt fürs Einkaufen 😜)- wobei „schminken“ bei mir Mascara und Kajal heißt. Nun war ich am WE mit einer Freundin essen und habe mich dafür natürlich „geschminkt“. Direkt ein beleidigter Blick „für mich schminkst du dich nie.“

Und wenn ich ihn dann auf sein „Vergleichen“ anspreche kommt „ach, das meine ich doch nicht ernst.“ Genau, deswegen kommt es auch immer und immer wieder von ihm.

Ich kann es ja verstehen, wenn man gewisse Dinge „gerecht“ verteilt haben möchte- aber bei ihm ist es schon fast (ja, wie soll ich es nennen?) zwanghaft,kontrollig,Eifersucht 🤔🤷🏼‍♀️?
Aber ehrlich, er ist (eigentlich) erwachsen und so Sachen wie mit den Besuchen der Kinder bei den Großeltern- ist mir eigentlich echt zu blöd. Sowas muss man doch nicht „stundengenau“ aufdröseln.

Danke fürs „zuhören“ 🙈.

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Ich wundere mich, warum dich diese Sache jetzt auf einmal stört. Scheinbar ist dein Mann ja schon immer so gewesen. Für mich ist so eine Abrechnerei dermassen unverständlich, dass ich niemals so eine Beziehung eingegangen wäre.

Gerechtigkeit bedeutet für mich nicht, dass man immer alles 1:1 vergleich kann, sondern der jeweiligen Situation/Person als solche gerecht zu werden - ohne Vergleiche nach aussen. Das erwarte ich auch von meinem Partner, zumindest in einem gewissen Masse.

Ich befürchte, du wirst das nicht ändern können, vor allem nicht nach all dieser Zeit. Dennoch würde ich ein Gespräch mit deinem Partner in einer ruhigen Minute suchen und ihm einmal deine Sichtweise (vorwurfsfrei!) zu erklären. All zu viel Versprechen würde ich mir davon eben allerdings nicht.

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Ändern kann ich es natürlich nicht, dessen bin ich mir bewusst. ;)

Es war ja erst nur dieses „Wenn wir da schlafen, dann auch da“- dass er damit noch schlimmer wird, konnte ich ja nicht ahnen 🤦🏼‍♀️.

Vllt.kommt da ja auch was von seiner Mutter nach dem Motto „😢 nie seid ihr hier blabla“- das kann ich mir sehr gut vorstellen. Als er weggezogen ist, hat sie ihm auch andauernd ein schlechtes Gewissen eingeredet 😖...

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Wenn er gerecht in alle Richtungen ist und nicht nur zum eigenen Vorteil, finde ich das nicht schlimm, dass er zumindest drauf achtet. Wenn es zeitlich nicht passt, kann man ja drüber reden, aber wenn es dir eh "wayne" ist, dann mach es doch mit, ihm ist es halt nicht wurscht.

Zum Schminken, naja, ich war nie eine Frau, die in Elternzeit aufgehört hat, sich zu schminken und als Frau was aus mir zu machen, egal ob ich weggehe oder nicht, ich habe mich immer jeden Morgen gleich geschminkt und gestylt, ob ich nun einkaufen ging, das Haus gar nicht verlassen habe oder mit jemandem ausging. Ich finde nicht, dass man sich da gehen lassen sollte, und denke, wenn Deinem Mann das auffällt, dann solltest du vielleicht das als Signal nehmen und auch für ihn dich schminken, nicht nur für Andere. Aber das ist nur meine Meinung. Mein Mann arbeitete halt in einem Büro, wo alle jeden Tag in Schlips und Kragen erscheinen, die Mitarbeiterinnen entsprechend auch sich herrichten, ich wollte nie, dass er nach der Arbeit nach Hause kommt und sich fragt, was für ein ungeschminktes Zottelviech da im Bequemdress auf der Couch jeden Tag auf ihn wartet. ;-)

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🤣 „mich gehen“ lasse ich mich nicht- keine Sorge 😁. Bei mir ist schminken halt nur Mascara und Kajal- zottelig oder gar in Joggingpinte bin ich NIE 😁.
Ich finde sowas dann eher oberflächlich- (m)ein Mann sollte seine Frau auch „ungeschminkt“ mögen.

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Korrekt
Ein Mann sollte heimkommen und denken "zum Glück hab ich meine Frau", denn es gibt überall optische Wildfänge draußen.

Ich bin auch geschminkt, nur wenn ich krank bin, def. daheim bleibe und keiner kommt, bin ich naturell.

Natürlich liebt meiner mich auch ohne, aber es ist immer schöner, wenn sich jemand herrichtet, eine Jogginghose ist halt keine sexy Jeans oder schönes Kleid,zum Vergleich.

Ich bin auch sehr gerecht, kann das nicht abstellen, aber wer wen wann oft sieht, das zähle ich nicht.

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Hallo,

Ich musste grade ein wenig schmunzeln.
Als ich meinen Mann kennengelernt habe (ich war 15), hat er sich zuhause oft um eine kleine Nichte und seinen zwölf Jahre jüngeren Bruder gekümmert. In seiner Familie ist es mir immer sehr auf die Nerven gegangen, dass beide Kinder, die Nichte und der Bruder (sie sind 4 Jahre getrennt alterlich) immer genau das selbe bekommen mussten, bis hin zu blöden Spielsachen aus diesen McDonald's Kinderboxen. Wenn dann einer etwas bekam, und der andere was anderes, dann war das Gezeter gross. So verbog sich die gesamte Familie, damit beide immer genau das Gleiche bekamen. Ich fand das so dermassen störend und es war mir immer total unbegreiflich. Ich kannte das so nicht.

Hat sich dann aber bei meinem Mann irgendwie "ausgewachsen" als der Bruder und die Nichte grösser wurden. Das ist bei uns kein Thema mehr. Bei meinem Mann allerdings habe ich das Gefühl, dass er Jahr für Jahr ängstlicher wird. Auch was, das mich manchmal tierisch nervt, meist aber ein wenig amüsiert, wenn er wieder mal mit einer verrückten Idee kommt, wie man das Haus noch sicherer machen könnte. :-D

Es ist okay, dass dich das manchmal auf die Palme bringt. Frag ihn doch, wieso er das so wichtig findet? VIelleicht sind seine Eltern ja da sehr sensibel? Vielleicht hat er sonst ein schlechtes Gewissen? Hat es bei ihm vielleicht familiäre Hintergründe aus der eigenen Kindheit? Was passiert denn, wenn es mal nicht "gerecht" aufgeteilt ist? Sprich, wenn du dich weigerst nur zu den Schwiegereltern zu fahren, weil ihr bei deinen Eltern wart?

Wir haben doch alle so unsere Schrullen und Macken.

Liebe Grüsse,

dragonflies #blume

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Mein Gott wie anstrengend. Wie im Kindergarten.

Gabi

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Klingt für mich nicht nur anstrengend sondern auch nach Machtkämpfen. Wäre mir zu nervig...

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Ich bekomme schon Schüttelfrost beim Lesen und meine Erotikgefühle wären da ganz schnell den Bach runter gewesen,der Mann wäre nicht der Vater meiner Kinder geworden.
Er scheint aber größere Qualitäten zu haben,Du hast ihn genommen.
Und wer kann jetzt was dafür?
Warum stört es Dich plötzlich jetzt?

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Hast du ihn mal offen gefragt, warum er das so macht?

Gibt es Situationen, in denen er es nicht macht? (Mir fallen z.B. meist nur "anderes" auf. 2 Situationen in denen es mich stört, fällt es mir sehr auf. In anderen Situationen, in denen es nicht vorkommt, fallen mir nicht auf. Daher bemerke ich dann manchmal gar nicht, wie häufig/nicht häufig es ist. Die Heftigkeit macht es gefühlt immer).


Da ich selbst Erbsenzähler sein kann und Freunde mit verschiedenen Ticks oder Rhythmen habe, hinterfrage ich dann schon.

Meine Reaktion kommt dann auch auf die Ursache an

- ich und meine Ticks.
Manche sind mir bewusst. Stören sie mich oder andere:
wann kommen sie vor?
warum mache ich das?
geht es auch ohne?

Übersicht verschaffen, Nervosität, Gerechtigkeitssinn (der zu krass ungerecht werden kann: wenn vor lauter Gerechtigkeit die Befindlichkeit der Menschen nicht mehr gesehen wird)

Wenn ich es weiß, passe ich es der Situation an.

- Freunde mit Asperger Autismus
hier kommt es darauf an, ob es ihnen bewusst ist oder nicht.
Ist es ihnen bewusst und sie können es nicht ändern, finden es selbst doof, kann ich besser damit umgehen. Sie selbst leiden ja mehr darunter, als dass es mich stört.

Ist es ihnen nicht bewusst, spreche ich es einmal an.
Dann denken sie darüber nach. Die Absprache ist, dass ich es anspreche, weil sie selbst wissen, dass sie vieles nicht bemerken und blumige Hinweise von anderen nicht bemerken.
Wenn sie es wissen, können sie erst begreifen, ob es sie selbst stört mit Versuch es zu ändern oder ob es sie nicht stört ob sie es versuchen zu ändern oder nicht. Je nachdem ob es eine Funktion erfüllt, die sie für ihr Gleichgewicht brauchen.

Freunde ohne Asperger Autismus
Ansprechen, Reaktion abwarten.
Vieles ist ihnen nicht bewusst.
Wenn es ihnen bewusst wird, versuchen sie es so zu modifizieren, dass es mit anderen kompatibel ist - oder können begründen, warum sich an ihrer Handlung nichts ändern lässt.


und diejenigen die als Antwort schreien, streiten, angreifen, auf ihr Verhalten bestehen weil andere dumm/uneinsichtig/blöd/unfähig sind
deren Antwort ist, dass sie es machen MÜSSEN, aus Prinzip, egal in welcher Situation, bei denen es auch in extremen Situationen keine Ausnahme geben darf, die sich der Situation anpasst,
diese sind nicht mehr in meinem Umfeld. Bzw. da schaffe ich die extreme Situation: nur noch grüßen bei zufälligem Sehen, aber kein Kontakt. Wenn das ihrem Prinzip nicht entspricht oder nicht ausreicht, ist das nicht mein Problem.

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Beim Schminken würde ich etwas anders nachfragen.

Das kann auch ohne Prinzipienreiterei eine ungeschickt formulierte Frage sein.

Ich schminke mich nie. Würde ich das aber bspw. nach außen hin anders machen, als wenn ich mit Partner unterwegs bin, fände ich es durchaus in Ordnung, wenn er nachfragt.
In einer Beziehung ist mir z.B. nicht aufgefallen, dass bei Aktivitäten mit ihm "seine Lieblingskleidung an mir" nicht mehr trug. Ich wusste zwar, was ihm gefällt, aber nicht, was er besonders gerne an mir sieht.

Wir haben dann darüber gesprochen
1. mir ist es wirklich nicht aufgefallen
2. haben wir dann bewusst eine Aktivität gemacht, zu der diese Kleidung gepasst hat
ich wollte es nicht einfach so zu Hause tragen, er wollte mich gerne wieder darin sehen;
bei anderen Anlässen hat es nicht gepasst.

Im Grunde war es auch so: Zeit haben wir gemeinsam verbracht, aber gleichzeitig auch schleifen lassen mit dem, was wir eigentlich gerne zusammen machten.


Also stand hinter der Bitte bzw. der Frage: Warum in Situation 1 und nicht bei ihm, etwas tieferes.



Mein og. Beitrag bezieht sich auf den anderen Teil. Mit der ständigen in scheinbar allen Situationen "Prinzipienreiterei". Nicht nach Situation, sondern nach Prinzip.