bin ich zu starr oder ungeduldig.. kennen lernen

Hallo,

zur Situation. Ich habe jemanden kennegelernt. Es ist einige Jahre her, dass ich in so einer Situation war, denn ich war 10 Jahre verheiratet.
Nun haben wir uns etwa 2-3 Monate getroffen und uns kennen gelernt. Ich bin sehr klar und verbindlich in meinen Entscheidungen und weiß relativ schnell ob mir mein Gegenüber gefällt oder ich Zweifel habe. Ich lasse mich meist zu schnell auf der Gefühlsebene ein und dann nach 3 Monaten sagt das Gegenüber "ach doch nicht".. aber egal, das war in der Vergangenheit so.
Nun die letzte sich anbahnende Geschichte war sehr intensiv und auch verbindlich zumindest von meiner Seite aus. Aber auch vom Gegenüber kam Bestätigung. Nur, wie die Beziehung laufen soll, welche Pläne man so für die Zukunft hat, darüber haben wir nicht wirklich gesprochen, denn nach meiner Trennung muss ich mich erst selbst sortieren bevor ich Zukunftspläne schmiede, wie wohne ich mit wem usw.
Ich dachte also es wäre tatsächlich eine Beziehung entstanden wo man erstmal zuversichtlich weiter macht. Und dann von einem Tag auf den anderen bzw. natürlich hat sich etwas abgezeichnet war dies alles anders.
Die sich anbahnende Beziehung hat krankheitsbedingte (physische wie psychische Probleme die sich bedingen). Da ich selbst schon eine Therapie hinter mir habe und sowas kein Ausschlusskriterium für mich ist, habe ich es erstmal so stehen lassen. Bis (wie es bei mir gerne passiert) das Fass übergelaufen ist.
Ich hatte den Eindruck, ich muss immer dann parat stehen wenn der Gegenüber Zeit und Muse hat und eben auch stabil ist. Wenn nicht zog er sich komplett zurück. Ich verstehe das Verhalten, habe einen Brief geschrieben, er hat lieb aber geantwortet aber dennoch die wichtigste Frage ignoriert "was ist das zwischen uns".
Ich weiß, er hatte in den letzten Jahren lediglich Affairen. ich fühlte mich so dazwischen, zwischen Affaire und Beziehung. Ich wollte Klarheit. Ich will keine Affaire sein obwohl ich weiß, dass auch dies sehr intensiv sein kann.
Dies habe ich glaube ich dann ziemlich deutlich kommuniziert. Ebenfalls, das mich diese sporadische "nicht-melderei" unentspannt macht.
Fazit war, ich bin raus aus der Nummer und zwar komplett weil ich als Freundin nicht in Frage komme, da ich emotional zu sehr drin stecke.
Er will sich um eine Therapie kümmern und sich irgendwann wieder melden, wenn er auf den Beinen ist. Vielleicht wollte er auch einen Cut oder eine Pause oder? Aber dennoch.
Ist es zuviel verlangt, dass jemand sich nach einigen Wochen verbindlich zeigt und sich meldet wenn es ihm nicht danach ist?

LG

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Naja, er will halt nicht so eng und verpflichtend wie Du ihm gern in die Pflicht genommen hättest. Was hättest Du denn davon, wenn er sich bei Dir zwangsweise meldet, obwohl ihm nicht danach ist, was würde dir das denn geben, wenn er das gar nicht will und nur macht, damit Du nicht meckerst? Wenn ihm nicht nach Konversation ist, was sollen das für Gespräche sein?

Manchmal muss man einfach akzeptieren, dass Menschen unterschiedliche Bedürfnisse nach Nähe und Distanz haben. Was bringt es dir, dass "man" (wer ist dieser man überhaupt? ;-) ) nach 2-3 Monaten verbindlicher wird, dieser "man" will es nicht. Entweder man akzeptiert das oder man muss sich eben trennen, weil die Bedürfnisse nicht zueinander passen.

Ich habe auch einen Freund, der sich immer wieder deutlich weniger meldet als ich das bräuchte. Wir hatten darüber zig Diskussionen, die nichts dran änderten, und ich hatte irgendwann keine Lust mehr, um mehr Aufmerksamkeit immer zu betteln. Also lasse ich ihn jetzt komplett in Ruhe, melde mich gar nicht mehr, lebe mein Leben weiter ohne ihn, wenn er sich meldet, okay, wenn nicht, auch okay, Beziehungsmaterial ist er so natürlich keins, aber ich finde auch nicht, dass man den Kontakt komplett abbrechen muss, wenn man sich ansonsten gut versteht, lasse es jetzt einfach locker laufen ohne Druck und Erwartungen, freue mich, wenn er sich meldet, aber wenn er es nicht tut, geht meine Welt auch nicht unter.

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Du hast hier letztens schon geschrieben und offenbar hinterfragst du das alles immer noch.Warum?

Es waren 3 Monate und viele Menschen fühlen sich nach dieser Zeit nicht so miteinander verbunden das der Andere den Wert hat ihn bis auf die Knochen alles erklären zu müssen
Klar, dann sagt man, man hätte nur eine Frage, möchte nur eine Antwort und sobald der Andere es zulässt kommt die nächste Frage usw....das erdrückt einen, nimmt die Luft zum atmen und man distanziert sich verständlicherweise ganz.
Und sorry, du hättest nach einer weiteren Antwort keine Ruhe gelassen, sonst würdest du dich nicht noch so damit beschäftigen.Er möchte nicht und das war es, du machst alles nur noch komplizierter und schlimmer.
Es ist schon extrem sich einen Strohhalm vorzumachen....

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"Ist es zuviel verlangt, dass jemand sich nach einigen Wochen verbindlich zeigt und sich meldet wenn es ihm nicht danach ist?"

Ja, ist es. Man kann auch unverbindlich bleiben und sich nur melden, wenn man sich danach fühlt. Das gilt nicht nur für den Fall einer Depression.

Er entscheidet, wie intensiv er empfindet und ob eine Beziehung will, bzw. wie er das nennen möchte. Du entscheidest das ja auch für Dich. Und entweder passt es oder eben nicht.