Ich kann nicht lieben

Hi,
Ich weiß, ich werde mit Häme überschüttet werden. Es ist die bittere Wahrheit und ich frage Euch, was Ihr an meiner Stelle machen würdet:
Ich kann Männer nicht lieben. Ich liebe nur die, die mich nicht wollen oder immer wieder auf Abstand gehen. Der Grund ist nach sehr vielen Jahren Therapie l
Klar: Ich bin ohne Vater groß geworden, er starb als ich 10 war, vorher war er nie da oder hat uns sehr schlecht behandelt.
Wenn ein Mann mich wirklich mag laufe ich weg.
Ich bekomme es einfach nicht aus mir heraus. Jahrelange Therapie bei verschiedenen Therapeuten, hunderte Bücher, Meditation - es ändert nichts. Vom Kopf her weiß ich alles, aber ich bekomme es nicht nach innen.
Und immer frage ich mich: oder war ich noch niemals verliebt, weil der Richtige noch nie dabei war?
Eine Hoffnung, obwohl es im Prinzip keine ist. Bald werde ich 50. Wenn ich sterbe, wird das etwas sein, was immer eine riesige, unerfüllte Sehnsucht geblieben ist. Lieben und geliebt zu werden.
😢 Unfähig

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Hallo,


ich denke nicht das du mit Häme überschüttest wirst.

Du hast ein Problem für das du nichts kannst und somit hat auch niemand das Recht dich deshalb zu verurteilen oder zu beleidigen.

Es kann sein das deine Probleme mit deinem Vater zusammen hängen, aber es kann auch noch andere Ursachen dafür geben.

Wie empfindest du deine Therapien, fühlst es sich für dich so an das man dich dort versteht.

Ich kann auch deine Sehnsucht verstehen. Ich möchte es auch nicht ausschließen das dir wirklich noch nicht der passende Partner begegnet ist. Mit einem Partner der dich so nimmt wie du bist, der mit deinen Problemen umgehen kann, für dich da ist und dich in schwierigen Situationen auffangen sollte es möglich seine eine Beziehung aufzubauen. Setze dich aber auch bitte nicht selbst unter Druck um einen passenden Partner zu finden.

Freundliche Grüße

blaue-Rose

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Ein bisschen kann ich das verstehen und nachvollziehen. Ich finde Männer auch am Interessantesten und Faszinierendsten, wenn sie schwer zu kriegen sind. Männer die mir sofort zeigen, dass sie Interesse an mir haben und gleich "aufs Ganze" gehen (nicht sexuell, allein dass sie Interesse an mir haben reicht schon), schlagen mich in die Flucht, ich bin sofort auf Abwehr, wenn mich einer z.B. anspricht und nach meiner Nummer fragt oder so. Bei Männern, die ich unattraktiv finde, denk ich dann "Der hat's ja nötig!", bei attraktiven Männern denke ich "Das macht der bei jeder / der will dich eh nur vera...schen!" Stattdessen schwirren mir dann Männer im Kopf herum, die abweisend wirken, desinteressiert, kühl - oder die vergeben sind.

Ich denke, bei denen wittere ich keine Gefahr, keine Hintergedanken, und kann deshalb gefahrlos mich verlieben. Ergebnis ist, dass ich immer nur Beziehungen hatte, in denen ich entweder kreuzunglücklich war und von den Männern emotional verhungern lassen wurde, oder Beziehungen, wo ich die Männer nicht so zurückgeliebt habe wie sie mich und ihnen auch fremdgegangen bin dann mit irgendeinem A...loch, das mich wieder schlecht behandelt hat.

Ich bin inzwischen soweit, dass ich gar keine Mann mehr will, weil es kommt eh nur Sch... raus, so oder so... Ich glaube für mich nicht mehr an die große Liebe, das kann so nicht funktionieren. Woran es bei mir liegt, weiß ich nicht, ich habe ein gutes Verhältnis zu meinem Vater.

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Wow krass, dein Text könnte 1 zu 1 von mir sein, bei mir ist es ganz genauso!

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Das hätte ich geschrieben haben können. Wie alt bist Du?

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Hm. Also, ich hatte jag auch ähnliche Probleme, hab mir immer unpassande Partner gesucht. Allerdings wäre ich nicht vor den "richtigen" davongelaufen. Nur, die falschen waren oft schneller. ;)

Dann hab ich das Buch von Robin Norwood gelesen (vor vielen Jahren, das ist schon älter) "Frauen die zu sehr lieben". Und das hat mir echt geholfen, da hab ich die Muster gesehen, wie man sich immer die Situation sucht, die man als Kind hatte und versucht, die noch mal herzustellen und diesmal zu lösen. Eine Art Widerholungszwang also. Das muss nicht der Vater gewesen sein, bei mir war es die Mutter, die das Problem war. Und da hab ich mir Männer gesucht, die ungefähr genauso schwierig und instabil waren wie meine Mutter.

Ich hab es dann aber geschafft, die Anzeichen früh zu erkennen und solche Männer direkt abzuhaken. Nicht auf einmal, ich hatte einige Beziehungen und es wurde jedesmal ein bisschen besser. Und jetzt finde ich, hab ich den idealen Partner. Wir waren beide über 40 und sind jetzt 12 Jahre zusammen.

Ich weiss nicht, ob das für andere funktioniert, aber ich fand es am einfachsten, einfach meine "deal-breakers" zu haben. Alles, was mir nicht gut tut - wenn der Mann da Anzeichen hatte, dann hab ich ihn einfach aussortiert. Vernünftige Sachen natürlich. Wenn einer nicht genug Respekt gezeigt hat, nicht genug Empathie, nicht kompromissbereit war, z.B. Da hätte ich früher wohl doch noch mal versucht... aber das hab ich dann nicht mehr gemacht. Da hab ich einfach auf den Richtigen gewartet.

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Das Buch habe ich auch vor vielen Jahren gelesen. Ich durchblicke meine Muster ganz gut - aber bei zu netten Männern laufe ich nach wie vor weg. Gerade akut wieder jemand, der alles für mich tun will und nett, aufmerksam etc. ist. Ich will nur weg, und denke, wie undankbar ich bin.

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Warum läufst du denn weg? Kannst du es nicht erst auf freundschaftlichem Niveau halten? Und dann irgendwei schrittweise vorgehen, es muss ja nicht allzu schnell gehen.

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