Trennung in Elternzeit mit zwei kleinen Kindern 😥

Guten Morgen ihr Lieben,

ich danke Euch im Voraus fürs Lesen!

Da ich nicht weiß an welche Stelle ich mich wenden kann (Profamilia konnte mich bei unserem letzten Anliegen leider nicht überzeugen) versuche ich es vorerst einmal hier.

Mein Entschluss ist gefasst... Nachdem gestern Abend ein Streit, zum wiederholten Male, wieder völlig eskalierte (Details erspare ich euch und mir), möchte ich (30) nun endgültig den Mut aufbringen, mich von meinem Freund zu trennen. Das wäre alles nicht ganz so schwer, wären da nicht unsere zwei Kinder (10 Monate, 26 Monate).

Ich befinde mich in Elternzeit.. voraussichtlich noch bis nächsten Sommer. Da wir aber in einer Großstadt leben und Kita Plätze rar sind ist es auch möglich, dass wir erst eine Betreuung für 2021 finden (ich weiß, ich weiß, es gibt auch noch die Möglichkeit einer Tagespflege..), aber das soll nun gar nicht das Hauptthema sein.

Mein Elterngeld endet in den nächsten Monaten, danach habe ich dann kein Einkommen mehr und erhalte lediglich das Kindergeld. Ich sehe es/mich immer so, dass ich (finanziell) „abhängig“ bin von meinem Freund. Sollten wir uns also trennen, brauche ich -logischerweise- eine geeignete Wohnung. Mit zwei Kindern. Ohne Geld. Ich habe wohl ein paar Ersparnisse, aber das reicht bei weitem nicht, zumal ja auch neues Mobiliar sowie eine Küche, Waschmaschine etc. her muss.

Nun interessiert mich vor allem, ob es irgendwelche Möglichkeiten gibt (eher noch: welche Möglichkeiten es konkret gibt ☺️), eine Unterstützung durch den Staat oder die Stadt zu erhalten, um dieses Leben als -teilweise/zeitweise- Alleinerziehende aufzubauen und zu erhalten (wir haben uns natürlich noch nicht zusammengesetzt und entschieden wer wen wann,.... zu sich nimmt).

In meinem Kopf schwirren also tausende von unbeantworteten Fragen herum:

Allen voran: WIE KANN ICH DAS NUR SCHAFFEN??? Obwohl ich weiß, ich schaffe es. Wenn ich will, schaffe ich es!

Wie finde ich eine Wohnung? (Warten seit über zwei Jahren auf ein Mietangebot für eine andere Wohnung, da unsere aktuell sogar für uns zusammen zu teuer ist). Habe ich da irgendwie Vorrecht wegen der Kinder und unserer häuslichen Situation? Darf/kann ich finanzielle Unterstützung einfordern, wenn doch meine Ersparnisse vorliegen (leider befindet sich alles auf einem Konto, da ich keine zusätzlichen Versicherungen o.ä. habe). Gibt es Bezuschussungen bspw. zur Einrichtung eines neuen Kinderzimmers oder sogar, wie oben erwähnt, zur Anschaffung neuer Einrichtungsgegenstände, die im Alltag nicht fehlen dürfen?

Und zu allem Übel kommen noch die teuren Kitagebühren von knapp 500€ dazu... wer soll das alles bezahlen?!

All sowas beschäftigte mich die ganze letzte Nacht (und eigentlich auch schon die vorangegangen Monate). 🙈

Ich habe in diesem Moment keine Ahnung, wie ich das wuppen soll, aber ich bin mir sicher wie nie zuvor, dass ich nicht möchte, dass meine Kinder mit so unglücklichen und unzufriedenen Eltern aufwachsen.

Bitte schickt mir all eure Erfahrungen und Ideen, Anregungen und Mut! 🙏🏻💜

Ich hoffe, ich stoße hier auf Verständnis und ernte keine allzu negativen Kommentare... denn ich bin gerade ziemlich verletzlich und wünsche mir daher von Euch, dies zu unterlassen.

Ich bin mir sehr wohl bewusst darüber, dass eine Trennung beide Kinder „mitnimmt“. Vor allem weil ich selbst mit Sicherheit damit zu kämpfen haben werden. Das weiß ich jetzt schon. Denn natürlich liebe ich meinen Freund. Trotz allem! Aber es funktioniert halt nicht gut mit uns. Nicht so wie es sein sollte. Nicht so, dass wir vier gemeinsam glücklich werden (können). Deshalb muss ich die Reißleine ziehen. Wir müssen vernünftig sein. Wir sind Eltern und für unser eigenes und das Wohl unserer Kinder verantwortlich.

Herzlichst, T.

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Ich würde bald mit einem Anwalt reden wegen Unterhalt. Du bekommst zwar keinen Trennungsunterhalt weil ihr nicht verheiratet seid, aber Kindesunterhalt und Betreungsunterhalt, wenn Du wegen der Kinder nicht voll arbeiten kannst. Beim Jugendamt kann man sich auch beraten lassen wegen Unterhalt. Dann gibt es bei uns auch noch kirchliche Beratungsstellen.

Wie Du an eine Wohnung kommst, weiss ich leider nicht.
Kannst Du erstmal zu Deinen Eltern ziehen?

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Auch ihr steht Unterhalt zu, solange sie gemeinsame Kleinkinder allein betreut, dazu muss man heutzutage nicht mehr verheiratet gewesen sein.

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Sie hier, in dem Fall steht man sich sogar besser, wenn man nicht verheiratet war, wegen Gesetzeslücke. Ihr steht Unterhalt auch für sich zu, bis das jüngste Kind 3 ist, und vorher muss sie sich auch keinen Job suchen.

https://www.lto.de/recht/nachrichten/n/olg-frankfurt-2uf273-17-unterhalt-betreuung-kind-freundin-nicht-verheiratet/

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Dir steht Unterhalt für dich und die Kinder zu von ihm,solange du keine Betreuung für die Kids hast, ansonsten müsste er dir im Wechselmodell die Kinder annehmen, damit du auch zumindest Teilzeit schon arbeiten kannst. Verdient er zu wenig (sein Selbstbehalt liegt bei ca. 1100-1200€), hast du Anspruch auf Unterhaltsvorschuss für die Kids (beim Jugendamt zu beantragen, auch dann, wenn er nicht oder nicht regelmäßig zahlt, die holen sich das Geld dann bei ihm). Das JA kann dir auch Kitaplätze vermitteln. Deren Preise sind einkommensgestaffelt, evtl. musst du nichts oder sehr wenig an Beitrag zahlen bei deinem "Einkommen".

Reicht das nicht zum Leben, kannst Du Sozialgeld (solange die Kinder keinej Kitaplatz haben) und Wohngeld beantragen (Amt für Wohnen und Bauen, die vermitteln auch Sozialwohnungen und da müsstest du eh hin, einen Wohnberechtigungsschein beantragen, damit findest du leichter eine Wohnung). Melde dich aber besser vorher auch bei der der Arge und frag, ob die dir helfen können. Ja, viel Amtsrennerei, aber so kommen einige Gelder zusammen.

Überlege dir auch gut, ob du im teuren Ballungsgebiet weiter leben musst oder nicht im Umland Wohnen und Leben günstiger wäre, gute Verkehrsanbindung für Job, Schulen, Kitas vorausgesetzt. Auch wäre überlegenswert, in die Nähe der eigenen Eltern, Geschwister etc. zu ziehen, um im Notfall Betreuungshilfe zu haben und nicht immer auf ihn angewiesen zu sein. Meiner Erfahrung nach ist auf lange Sicht auf Ex-Partner da weniger Verlass gerade bei Krankheit etc. als auf die eigenen Leute.

Alles Gut Dir. Und nein, für die Kinder ist eine saubere Trennung nicht schlimm, schlimmer ist,mit streitenden unglücklichen Eltern großzuwerden, die sich nicht mehr lieben, denn sann lebst du ihnen vor, dass das normal ist, und sie suchen sich später auch solche Beziehungsmuster.

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Anlaufstelle ist das Jobcenter. Oder hast du Anspruch auf ALG I???

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Hallo! Leider (oder Gott sei Dank) nicht. Ich befinde mich in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis, setzt nur gerade aus wegen der Elternzeit und kehre danach zurück in mein n Job. (Aber auch kein Waaahnsinnsverdienst (als Erzieherin)).

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Wenn du Erzieherin bist, kannst Du Deine Kids dann nicht in der Einrichtung unterbringen, wo du arbeitest? Oder ist das da nicht gern gesehen, dass die Erzieher die eigenen Kids da betreuen (lassen)?

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Hallo, stark von dir, dass du den Entschluss gefasst hast und gehen wirst. Ich denke es hat seine guten Gründe.

Du wirst nicht ohne Geld dastehen, du kannst Wohngeld beantragen oder ALG II. Eventuell auch Kinderzuschlag. Man lässt nichts unversucht, einfach die Anträge stellen und prüfen lassen, ob du Anspruch hast. Das Jugendamt ist der richtige Ansprechpartner für den Unterhalt. Am besten Lohnabrechnungen des Mannes abfotografieren.

Eine perfekte Wohnung zu finden ist zeitaufwendig oder man hat Glück. Vielleicht genügt jetzt aber auch eine Übergangslösung. Hauptsache zügig räumlich lösen. Bitte vor (!) Unterschrift im Mietvertrag mit dem Jobcenter in Kontakt treten, falls du Leistungen beziehen wirst zu dem Zeitpunkt. Ich wünsche dir alles Gute für die Zukunft!

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Guten Morgen, es gibt noch diverse Institutionen, an die du dich wenden könntest und eine Beratung versuchen könntest.
Z.B. VAMV, Frauenberatungsstelle, Caritas/Diakonie usw.
Insbesondere erstere haben sehr viel Erfahrung und könnten dir ggf. Auch Anwältinnen empfehlen.

Lg

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Hallo! Erstmal Hut ab dass du den Mut dazu hast das durchzuziehen. Ich bin gerade in einer ähnlichen Situation. Mein Partner und ich sind 13 Jahre zusammen, haben eine Tochter und gemeinsam ein Haus gekauft. Seit Monaten distanziert er sich und eigentlich weiß ich dass eine Trennung unausweichlich ist. Aber unsere Tochter ist schwerbehindert und ich kann deshalb nur Teilzeit arbeiten. Ich würde aus dem Haus ausziehen mit meiner Tochter. Problem ist auch dass ich nur befristet beschäftigt bin und kaum Ersparnisse habe. Zwar würde ich meinen Anteil vom Haus bekommen, also was ich beim Kauf beigesteuert habe. Trotzdem habe ich Angst vor der Zukunft.

Ob ich das allein schaffen kann. Wie ich das finanziell hinbekommen kann und ob ich durch die besondere Situation mit unserer Tochter je wieder einen Partner finde der das so mitmacht.

Was Hilfen angeht würde ich dir auch raten zum Sozialamt, Jugendamt und Frauenberatung zu gehen. Finanziell steht dir Hilfe zu, da habe ich auch schon einiges an Informationen bekommen. Und ein Leben im ländlichen Raum kann ich dir auch ans Herz legen. Da hat man es mit einigen Dingen leichter, so lange natürlich alle notwendigen Einrichtungen gut erreichbar sind.

Fühl dich unbekannter Weise gedrückt, ich kann nachvollziehen welches Chaos gerade in deinem Kopf herrscht 😉

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Cheissylein, ich drücke dich unbekannterweise ebenso fest und herzlich!

Danke dir für deine Antwort. Das Sozialamt hier ist wohl nur für ältere Leute zuständig?! 🤔

Ich habe bereits mit dem Jobcenter gesprochen. Es stellt sich mir aber die Frage wie zuverlässig dieses Hilfsangebot (Mietkostenübernahme, Übernahme der Kosten für eventuelle Renovierungsarbeiten und Geld für die Erstausstattung) letztendlich wirklich ist. Ich habe Schiss nachher dazustehen und nichts zu bekommen.

Bei Profamilia würde ich einmal sehr unqualifiziert beraten, weshalb ich eher Abstand vor den kostenfreien Beratungsstellen nehme.

Aus der Stadt zu ziehen kommt für uns nicht infrage, da wir hier Familie und Freunde Handbuch auch der Kindergarten von unserem 1. Kind ist.

Ich wünsche Dir, dass du, so wie ich es mir vorgenommen habe, den „Absprung“ schaffst. Wenn du keine Kraft mehr hast, kannst du auch keine Kraft und Energie mehr für dein Kind aufbringen. Das ist doch solch ein übler Teufelskreis! Natürlich sehr ich deine besondere Situation und möchte mir das nicht vorstellen, aber auch du kannst alles schaffen. Wir müssen „nur“ Mut haben und uns selbst vertrauen! Wir wird Mamas (geworden) - wir können durchs Feuer gehen... vor allem wenn es um unsere Kinder geht!!

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Hallo Chaoskopf! Ich war eine weile offline und habe deshalb gar nicht mehr auf deine letzte Nachricht reagiert. Wie ist es dir denn ergangen? Hast du Hilfen und Unterstützung von den Ämtern oder irgendwo herbekommen?
Ich hab mit meinem Partner in den Tagen und Wochen nach deinem Beitrag viel Gesprochen und endlich mal Antworten bekommen. Und ich muss sagen es hat doch viel gebracht zumindest bis jetzt. Ein großes Thema für mich ist nach wie vor ein weitere Kind. Und das geht nur mit gesunder Beziehung und wenn es beide wollen. Und das ist noch nicht sicher. Lg

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Hallo.

Dir steht Unterhalt zu, solange das kleinere Kind 3 ist. Unter Umständen länger.

Für die Kinder sowieso.

Wenn du vorher arbeiten warst, steht dir doch sicher Arbeitslosengeld zu?

Bei uns werden die Kita-Gebühren nach Einkommen gestaffelt, somit dürfte bei dir nicht viel anfallen.

Bis zum 3 ten Lebensjahr brauchst du nicht arbeiten gehen. Zudem braucht man dafür ja definitiv ein Kita-Platz.

Unterstützung könntest du dir ansonsten beim Sozialamt holen und Alg2 beantragen.

Regulär steht der Mutter Küche und Waschmaschine zu.

Auch wenn du Sozialhilfe bekommst und die Wohnung zu teuer ist, bekommt man glaub ich eine gewisse Zeit um sich was neues zu suchen, das weiss ich aber nicht genau.

Wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg

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Hey

Erstmal ist es wichtig, dass du zu Anlaufstellen gehat.
Du kannst zb Jugendamt gehen deine Entscheidung dort erklären die erklären dir die nächsten Schritte.
Die werden dir wahrscheinlich erstmals dazu raten zum Arbeitsamt oder Jobcenter zu gehen dort bekommst du Hilfe. Auch geben die Unterhaltsvorschuss bis das mit deinem Freund geklärt ist.

Auch kannst du dann in derzeit dich um eine Wohnung kümmern. Das Arbeitsamt oder Jobcenter übernimmt auch die Kaution die du zb monatlich abbezahlen kannst mit kleiner rate.

Keiner muss hier in Deutschland ohne geld sein.

Kita-Platz falls zb dein Freund nicht zahlen kann oder zu wenig verdient übernimmt auch das Arbeitsamt/Jobcenter.