Ein Mann reicht mir eigentlich nicht

Je mehr ich nachdenke, komme ich immer mehr zu dem Schluss, dass der Spruch stimmt: Frau braucht mehrere Männer. Einen zu Quatschen, einen zum Kochen und für den Haushalt, einen für's Bett (einen für harten Sex, einen für Kuscheln und einen wenn die anderen beiden gerade nicht können) usw.

Warum nur haben wir uns so auf die Monogamie fixiert? Ein Leben mit mehreren Männer gleichzeitig ist viel abwechslungsreicher aber leider gesellschaftlich niemals durchsetzbar.

Wer hier denkt noch wie ich?

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Ich habe lange Zeit so gedacht und bin im Geiste sicher keine sehr monogame Frau. Ich vergucke mich schnell und lebe das dann gedanklich auch gerne aus. Das Leben, bis zu meinem Mann, war geprägt durch die Suche nach jemanden, der mich erdet und dauerhaft gefangen nimmt.

Die ersten Jahre unserer Ehe wurde ich aber innerlich nicht ruhiger und haderte oft mit dem Konzept der Monogamie und habe darüber dann auch irgendwann mit meinem Mann gesprochen, der da sehr liberal reagierte und mir alle Freifahrtscheine der Welt ausstellte.

Ich habe diese Tickets bisher nicht eingelöst, u.a. weil ich irgendwann mal eine Dokumentation über die Künstlerin Marie Bauermeister gesehen habe, die an der Seite des polyamor lebenden Komponisten Karlheinz Stockhausens lebte und ihr Leben mit ihm reflektierte und dabei sagte, sie habe sich dazu entschlossen monogam zu sein, denn wer sorge denn dann für die Tiefe in der Beziehung, wenn beide Partner ständig “rumflippten“ und das leuchtete mir irgendwie ein: Es ist einfach, sich verschiedene Partner für unterschiedliche Bereiche zu suchen, einfach und bequem, aber ich befürchte, Tiefe, also echte Intimität, erlebt man dadurch nicht. Es gibt dann halt auch niemanden, der zu dir als Gesamtpaket ja sagt oder einen Menschen, zu dem man selbst das sagen könnte. Es gibt keine ernsthaften Auseinandersetzungen, kein gewinnbringendes Sich-Aneinander-Reiben.
Und irgendwie bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich lieber in die Tiefe statt in die Breite investieren will.

Ich verurteile das aber überhaupt nicht, wenn jemand anders lebt. Wie gesagt, ich verstehe den Gedanken dahinter, denke aber mittlerweile, dass es für mich keine Erfüllung bringen würde.

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Ich

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" Ein Leben mit mehreren Männer gleichzeitig ist viel abwechslungsreicher aber leider gesellschaftlich niemals durchsetzbar."

Wieso nicht?
Polyamorie ist ja nun kein neues Thema und wird durchaus (auch öffentlich) gelebt.

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Nur, weil Du Dich von gesellschaftlichen Normen einengen lässt, musst Du nicht für die Allgemeinheit sprechen. Monogamie ist ein Konzept, was man leben kann, wenn man will, aber doch nicht muss. Was man nur nicht tun sollte: Jemandem Treue versprechen und hintenrum anders handeln. Polygamie heißt nicht, dass man lügt und betrügt und dadurch den Partner verletzt.

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Trotzdem geht man doch wohl in 99,99% von Monogamie aus oder etwa nicht.

Natürlich engen diese Normen ein und wenn ich einen Mann kennen lerne, würde der sich wahrscheinlich nicht darauf einlassen, einer von mehreren zu sein.

Ich wollte aber auch darauf hinaus, dass ein Mann alleine wohl auf Dauer nie alle meine vielfältigen Bedürfnisse befriedigen kann. ich werden immer Abstriche machen müssen. Deswegen denke ich manchmal, Monogamie ist ein sehr beschränkendes Modell.

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"Trotzdem geht man doch wohl in 99,99% von Monogamie aus oder etwa nicht."

Nö, nicht umsonst gibts heute die vielgepriesene Freundschaft Plus. Ist ja nichts weiter als "unverbindlichen Sex mit freundschaftlichen Unternehmungen". Viele betonen dann ja dazu, dass man auch kein Recht auf Verbindlichkeit und Exclusivität hat.

"Natürlich engen diese Normen ein und wenn ich einen Mann kennen lerne, würde der sich wahrscheinlich nicht darauf einlassen, einer von mehreren zu sein."

Du nimmst schon wieder an - probier es doch aus? ;-) Hier war jahrelang auch eine Userin unterwegs, die immer mehrere Partner gleichzeitig hatte. Die wussten selbstverständlich voneinander.

"Ich wollte aber auch darauf hinaus, dass ein Mann alleine wohl auf Dauer nie alle meine vielfältigen Bedürfnisse befriedigen kann. ich werden immer Abstriche machen müssen. Deswegen denke ich manchmal, Monogamie ist ein sehr beschränkendes Modell."

Monogamie beschränkt auf einen Partner, ganz klar. Und wenn dieser die Bedürfnisse nicht erfüllt bleibt da eben eine Lücke. Der Zaubertrick an der Monogamie könnte auch sein, dass man jemanden findet, der gar nicht viele Lücken offen lässt.

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Bedank dich bei der Kirche, die dieses Weltbild entscheidend geprägt haben, denn der Mensch ist nicht monogam.

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Monogamie gab es lange vor dem Aufstieg der katholischen Kirche. Kulturhistorisch nahm sie vor allem mit der Seßhaftwerdung des Menschen vor etwa 20.000 Jahren zu.

Die erste Prägung fand vor allem durch antikes römisches Recht statt, die die Einehe nach römischem Recht manifestiert hat. Die katholische Kirche hat diese in weiten Teilen übernommen und durch Anteile der Morallehre angereichert, die seit dem Frühmittelalter bis in die Neuzeit aber eher ganz praktische Hintergründe hatten. So. z.B. der Vermeidung von Epidemien durch promiskuitives Verhalten.

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Wo genau habe ich katholische Kirche geschrieben? Es gab Gottesglauben auch schon lange vor dem Christentum.

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Hallo, ich denke niemand hindert dich daran, so zu leben, sofern du die richtigen Partner dazu findest und dem Modell zustimmen. Ein wichtiger Punkt ist hier bestimmt die Kommunikation und Transparenz. Ansonsten kommt es ganz sicher zu Enttäuschungen, Konflikten und vielen vielen Scherben. Aber möglich ist es bestimmt und ich denke, dass es auch einige Männer gibt, die so leben möchten, vielleicht auch nur phasenweise.
Ich persönlich bin total dankbar, dass ich "nur" einen Mann habe, alles andere wäre mir zu stressig und ich bin froh, dass ich ihn habe, da er viele Seiten an sich hat, die mich rundum befriedigen (ihn ebenso). Er kocht mega gut, wenn er mal dafür Zeit findet. Wir können zusammen Quatsch machen und gemeinsam ganz ernst sein, mal ist der Sex romantisch und zart, ein anderes mal wild. Er ist ein toller Papa und Ehemann. Ich wüsste gar nicht, für was ich einen zusätzlichen Mann bräuchte.
Ich wünsche Dir, dass du deinen Weg findest!

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Du sprichst mir aus der Seele :-) genau so mache ich es jetzt, nachdem ich mir die monogamie ausgeredet habe.

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#pro
Ist wohl eine Entwicklungssache. Monogamie kann es wohl definitiv nicht sein. Trotzdem ist sie so populär.

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Ich glaube nicht, dass monogamie beliebt ist. Ist wohl mehr dieses, was sein darf und was nicht.... Und kein Mann, mit dem ich mich treffe ist monogam.... Sie betrügen ihre partnerinnen... Soviel dazu.

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Kann doch heutzutage jede machen wie sie will. Es muss doch niemand auf Monogamie fixiert sein.
Da mir das mit mehreren Männern wahrscheinlich zu anstrengend wäre, hab ich mir lieber ein Allroundtalent gesucht. Nur ein paar Stunden mehr dürfte der Tag haben;-).

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Bigamie und Polyganie sind nicht legal. Also so einfach ist esnicht. Außerdem sind die allermeisten Menschen wohl auf monogame Modelle fixiert.

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Klar, ich hab das Wort Monogamie jetzt nicht ganz wörtlich genommen. Aber man muss sie ja nicht alle heiraten.

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Dürfen deine Männer dann auch jeder für alles noch andere Frauen als Dich haben? Wenn ja spricht ja nix dagegen, ich für meinen Teil teile meine Männer nicht gern, weshalb ich auch versuche immer nur einen gleichzeitig zu haben. Und dann eben lieber gucke, dass der zumindest das Wichtigste abdeckt, was ich brauche. Kochen, quatschen und einkaufen kann ich auch mit Freundinnen, ausgehen ebenso. Sexuell mögen es wohl viele Männer auch abwechslungsreich, mal zart, mal hart, daher ärgere ich mich nicht gern mit mehr Typen herum als unbedingt nötig. 😅

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Abwechslung im Bett ist das allergrößte. Bei dem einen hure, bei dem anderen kuschelig usw. Toll. Und überall kann ich sein, wie ich bin. Ich gebe mich diesem jemand komplett hin ohne Hemmungen. Und genieße jeden Augenblick.... Tja, aber so unterschiedlich kann es sein.

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Ich stell mir gerade vor, ich freu mich auf ein leckeres Essen und er sagt, nein, heute koche ich für Hildegard;-).

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