und jetzt.. nicht mehr verliebt?

hallo zusammen,

ich war 13 jahre mit meinem ex-mann zusammen seit knapp einem jahr getrennt. leider ist zu viel kaputt gegangen in den letzten jahre so dass ich keine zukunft sehe. ich bin ausgezogen mit den kindern. fühle mich soweit ganz ok und wohl. natürlich gibt es die momente wo ich mich wie eine versagerin fühle, die, die die familie kaputt gemacht hat und so weiter. aber es gab mehr als einen grund dafür, dass ich ihn nicht mehr liebte. ein ganz großer. er wollte unsere probleme nicht angehen, er hat sie ausgesessen, keine therapie, kein gemeinsamer urlaub, geschweige unternehmungen... es war alles so zerfahren und kaputt. nun werden wir uns scheiden lassen, es ist ein blödes gefühl es tut weh.

andererseits habe ich vor einiger zeit einen mann kennen gelernt und mich hals über kopf verliebt. erst fand ich es toll und fühlte mich in meiner entscheidung mit der trennung wieder einmal bestätigt. nun ist es aber so, dieser mann hat selbst keine kinder, lebt sein leben, ist sehr auf sich konzentriert, ist viel krank (ich denke auch, weil er ständig darüber nachdenkt.. ).. er ist lieb zu mir, wir haben super romantische stunden, tollen sex, gute gespräche, fühlen uns wohl miteinander. doch dann, ich verhüte nicht, er will keine kondome benutzen, so habe ich mir kürzlich die spirale setzen lassen, weil ich jeden monat so angst hatte in meinem alter nochmal schwanger zu werden und auch in der situation und nun, geht mein gefühl für ihn verloren.. es ist sicher nicht nur die sache mit der verhütung, auch dass wir uns nur alle 1-2 wochen sehen können. er arbeitet viel abends und am wochenende, ich habe "normale" arbeitszeiten. jeder hat seine freunde und sein eigenes leben. er fragt immer, wann ich zeit habe und passt sich quasi dann an, aber wir sehen uns meist nur in der woche und dann bin ich immer so müde am nächsten tag bei der arbeit. am wochenende hat er meist viel zu tun oder arbeitet.

ich habe das gefühl, dass das sowiso keine zukunft hat, sollte ich mich einfach rausziehen? bevor die kinder zu sehr involviert sind obwohl er bislang nur ein "guter freund" ist? oder es noch ein wenig versuchen?

ich weiß nicht warum, ich habe irgendwie das gefühl nur ein lückenfüller zu sein. das liegt vieleicht auch daran, dass er ein paar jahre jünger als ich ist. es ist nicht so, dass ich deshalb komplexe hätte, ich weiß, dass ich attraktiv bin und bekomme viel positives feedback in letzter zeit, auch von wildfremden. ich meistere mein leben und bin ganz stolz auf mich, dass ich den mut hatte aus einer zerfahrenen, unglücklichen beziehung zu gehen. das ich arbeite und selbständig bin . das ich zwei wundervolle kinder habe. ich habe soviel, aber ich will meine zeit nicht verschwenden..
dann wiederum denke ich, dass es mit mir ja auch nicht leicht ist, sich zu verabreden, da ich im prinzip einmal die woche und alle 2 wochenenden richtig zeit habe.
mein ex-mann war ein sehr zuverlässiger, beständiger mann, mit fehlern wie alle. dieser neue ist extrem lebhaft, hat auch bisher kein treffen abgesagt, ist charmant und lieb. ich weiß einfach nicht.

hat jemand ähnliche erfahrungen oder weiß rat?
lg

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Nicht selten sucht man sich nach einer langen Beziehung einen Partner, der die in der vorherigen Partnerschaft zu kurz gekommenen Bedürfnisse erfüllt, aber der langfristig nicht der Richtige ist. Sollte das auf Dich und Deinen Freund zutreffen, dann wirst Du das sowieso innerhalb der kommenden Wochen merken. An dem Punkt scheinst Du gerade zu sein, hopp oder top.

Mein Rat wäre, jetzt nicht mehr schweigend zu genießen, sondern mal verbal abzustecken, wo die Reise hingehen soll aus seiner Sicht. Vielleicht ist er auch nicht so ganz zufrieden und kann und will etwas ändern? Sollte Dir aber auch das schon zu viel sein, weil Du den Aufwand nicht betreiben willst, dann hast Du Dich möglicherweise sogar bereits entschieden.

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Du schreibst, du hättest das Gefühl, nur ein Lückenfüller zu sein. Vielleicht ist aber auch er dein Lückenfüller (gewesen).

Der Mensch, den es brauchte, um dich wieder aufzubauen, dir das Gefühl zu geben, dass auch nach 13 Jahren Ehe noch was kommen kann und dass du zu Gefühlen fähig bist.

Jetzt hat sich deine Situation stabilisiert, die rosarote Brille ist auch langsam weg und du brauchst ihn einfach nicht mehr. Deshalb schwinden jetzt auch deine Gefühle.

Du solltest dich zunächst fragen, was du eigentlich willst. Ist es tatsächlich Zeit für die nächste ernste Beziehung (wie immer die gestaltet sein mag) oder doch eher für etwas, das etwas lockerer gestaltet ist? Danach kannst Du für dich prüfen, ob der aktuelle Mann dafür der Richtige ist und dann mit ihm ins Gespräch gehen, ob eure Vorstellungen da übereinander passen.

Ganz unabhängig davon solltest Du dir noch Zeit nehmen euer Eheende zu verarbeiten. Nur weil man der Partner ist, der gegangen ist, ist es nicht weniger schmerzhaft. Und gerade weil du ab und zu noch Schuldgefühle hast und dich als Versagerin fühlst, bist Du offensichtlich noch nicht wirklich "durch" damit.

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vielen Dank für Deine Antwort, ich glaube da ist was dran.. und ja, sprechen wäre mal eine sache..

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eigentlich wolle ich euch beiden schonmal danken. beide antworten helfen mir...

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Vielleicht hilft es euch, wenn ihr euch mal die Frage stellt, was ihr wollt. Jeder für sich und vor allem gemeinsam als Paar.