Mich zerreisst es vor Wut und Enttäuschung

Hallo! Mein Partner und ich sind seit fast 1 Jahr ein Paar. Die Scheidung mit seiner Ex läuft. Sie sind aber schon seit 5 Jahren getrennt.
Nun ist leider seine Mutter verstorben und es geht um die Beerdigung. Nachdem eigentlich zunächst klar was, dass ich ihn natürlich selbstverständlich begleiten und für ihn da sein werde, kam es nun ganz anders:
Es ging zuerst um die Traueranzeige.
Er wollte mich mit ihm zusammen aufführen und darunter seine Nochfrau als Schwiegertochter.
Letztendlich wurde sie aber dann abgeändert, so dass nur er als Sohn allein drin steht und keine von uns 2 Frauen.
Nun gut. Kein Problem.
Dann Beerdigung. Zuerst war ausgemacht, dass ich ihn abhole und ihn begleite. Auf den Leichenschmaus sagte er solle ich auch mitgehen.
Es kam anders. Er sagte plötzlich, dass seine Nochfrau auch vorne bei ihm stehen werde und sie auch auf den Leichenschmaus mitgehen wird, weil sie ja über 25 Jahre die Schwiegertochter war.
Ich war überrascht und äusserte, ob ich dann fern bleiben solle. Da meinte er, dies sei wahrscheinlich sogar besser.
Somit gehe ich nun nicht. Ich fühle mich wie das 5. Rad am Wagen. Ich dachte es sei selbstverständlich, dass ich an der Seite meines Partners in einer so schwierigen Situation bin.
Bin voll enttäuscht.
Könnt ihr das Verstehen?
Ich fühle mich plötzlich nicht mehr als seine Partnerin.
Was sagt ihr?
LG

18

Du siehst die Beerdigung seiner Mutter als Social Event, bei dem du dich als „SEINE PARTNERIN“ etablieren kannst.

Und ja, da ist auch was dran. Wenn er dich in so einer Situation nicht dabei haben will, sondern statt dessen die Ex mitnimmt, dann sagt das was über die Familienkonstellation - und in dieser nimmt die Ex tatsächlich immer noch einen wichtigeren Platz ein als du.

Ich nehme an, es gibt gemeinsame Kinder? In dem Fall halte ich die Entscheidung, das die Nutter der Enkelkinder mit beim Begräbnis ist, völlig nachvollziehbar. Ihr seid erst wenige Monate zusammen - die Ex und vor allem ihre Kinder gehören seit Jahrzehnten zur Familie. Ich würde auch auf das Begräbnis meiner Schwiegereltern gehen - auch wenn ich von meinem Ex inzwischen seit 14 Jahren getrennt bin. mir wäre es dabei auch egal, ob ich in der Traueranzeige genannt werde oder ob die Ex auch da ist. Ich mag meine Schwiegereltern, die immer sehr freundlich und liebevoll zu mir waren.

Ich war auch auf dem Begräbnis des Vaters meines Freundes - um auf seine Kinder aufzupassen und ihn zu unterstützen. Aber ich stand nicht auf der Taueranzeige und mir ging es auch nicht darum, mich als seine Partnerin in Szene zu setzen.

du fühlst dich zurückgesetzt, weil du das Gefühl hast, das dir der Status der “Frau an seiner Seite” nicht zuerkannt wurde. Darum geht es aber grade gar nicht. Es geht darum, Abschied zu nehmen und gemeinsam zu trauern. Nach einem Jahr glaube ich kaum, das du da schon eine entsprechende Bindung zu seiner Mutter hattest. Und offenbar braucht er dich auch nicht als Halt an seiner Seite.

Möglicherweise bist du zu egozentrisch, zu statusbewusst, um in einer solchen Situation eine emotionale Stütze für deinen Freund zu sein? Offenbar bist du ja nicht traurig, weil eine geliebte Person gestorben ist, und hast auch nicht das Gefühl, das dein Partner dich braucht - es scheint, als ginge es dir nur darum, das du dich als „seine uFrau“ etablieren kannst.

1

Ich kann deine Enttäuschung nachvollziehen, verstehe aber auch deinen Partner. Ihr seit noch nicht mal 1 Jahr lang zusammen. Wie gut kanntest du seine Mutter? Die baldige Ex war einfach sehr lange Zeit Teil der Familie.

Gib dem ganzen etwas Zeit.

2

Mag sein, dass die Ex die Schwiegermutter lange kannte.
Aber ich bin aktuell an seiner Seite. Sie hätte ja auch auf die Beerdigung gehen können, das ist ja normal. Aber als Nicht mehr Frau an seiner Seite auch im Hintergrund bleiben können.

3

Warum willst du dich bei der Beerdigung dieser sehr alten Dame so in den Vordergrund schieben? Lass deinen Partner das mit Anstand und Würde hinter sich bringen und bringe ihm Verständnis entgegen.

weitere Kommentare laden
5

Ich finde das Vorgehen ok, verstehe aber dass su irritiert bist.

8

Dein Freund ist in tiefer Trauer, da er seine Mutter verloren hat. Und jetzt soll er sich auch noch mit so einem Theater beschäftigen?!

9

Hallo!

Da es seine Mutter war, finde ich es nicht schlimm wenn die neue Partnerin mit dabei ist.
Das die Exfrau dabei ist, find ich auch in Ordnung. Sie hatte eine Bindung zur Mutter und möchte ihr die letzte Ehre erweisen. Ich finde das unter diesen Umständen nur logisch.
Er hätte dich ja mitgenommen, aber du hast ja dann gefragt ob du dann lieber daheim bleiben sollst, weil die Ex wohl mit vorne steht.....er dürfte gemerkt haben, das du stinkig wirst und dann gefolgert, das es wirklich besser wäre, wenn du fern bleibst. Vielleicht weil du womöglich den Anblick nicht ertragen kannst, das die Ex mit vorne steht und du eher weiter hinten.... Den Stress möchte er sich wohl nicht geben.


Wenn bei mir sowas wäre....hmm...da ich eh nicht scharf auf Beerdigungen bin, wäre ich froh wenn ich nicht dahin müßte. Würde das also wirklich nur den Partner zuliebe machen. Sauer wäre ich also an deiner Stelle jetzt nicht wirklich. Er möchte das lieber alleine machen, dann lass ihm das. Seine Entscheidung wäre für mich wichtig und ich würde mir da auch keine weiteren Gedanken machen. Deswegen bist du doch noch immer die Partnerin von ihm.
Du siehst das wirklich viel zu eng. Er ist in einer Aussnahmesitation und du scheinst zusätzlich noch diskutieren zu wollen. Lass ihn einfach so machen, wie er es möchte, stelle mal deine eigenen Befindlichkeiten zurück und dann bist du auch eine gute Partnerin. Das ist für deinen Freund alles nicht einfach.

LG Sonja

10

25 Jahre sind eine lange Zeit! Das verbindet! In so einer schweren Lebensphase wohl nochmal etwas mehr! Gibt es Kinder aus dieser Behiehung? Warst du der Trennungsgrund? Anyway....ich bin geschieden und habe wirklich ein richtig gutes Verhältnis zu meinem Exmann und dessen neuer Frau an seiner Seite! Nie und nimmer hätte ich mich bei der Beerdigung meines Ex-Schwiegervaters mit nach vorn gesetzt! Ich erweiste ihm die letzte Ehre, aber dafür muss ich mich nicht in das neue Leben meines Exmannes einmischen und auch wenn ich unsere beiden Jungs gern in dieser schweren Phase unterstützt hätte, so war mein Platz definitiv nicht vorne bei ihrem Vater und seiner Partnerin! Ich finde es komisch, dass du nicht dabei sein darfst, schließlich ist es dein Partner!

12

Nein, ich war nicht der Trennungsgrund. Sie waren schon viele Jahre vorher getrennt.

Ja es gibt Kinder aus dieser Beziehung. Aber diese sind bereits über 30. Bei kleinen Kindern hätte ich es ja noch verstanden.

Ich finde mein Ausschluss ist nicht akzeptabel. Das ist wie ein Verleugnen unserer Beziehung. So sehe ich das.

30

"Ich finde mein Ausschluss ist nicht akzeptabel."

Aber du hast doch sogar danach gefragt!
Wenn du gerne mitgegangen wärst, dann hättest du doch auch das sagen können...

Ich kann schon verstehen, dass dein Partner an der Beerdigung seiner Mutter keine Lust auf Zickenkrieg hat und es ihm deshalb lieber ist, wenn nur eine von euch kommt. Es ist in dieser schwierigen Situation für ihn der einfacherer Weg.

weiteren Kommentar laden
13

Ich war mit meinem zweiten Mann schon ein paar Jahre verheiratet, als seine Ex-Schwiegermutter starb, mit der er ja immerhin über 20 Jahre zusammenlebte, sie hatten sich immer gut verstanden. Selbstverständlich ging er zur Beerdigung, aber nicht zum Leichenschmaus. Ich blieb fern. Er ging auch zur Beerdigung seiner ersten Frau, es war die Mutter seiner Kinder.....nach der Beerdigung holte ich ihn ab.
Ich ging übrigens mit meinen Kindern auch zur Beerdigung meines ersten Mannes, schon um das Kapitel förmlich abzuschließen. Selbstverständlich war da mein zweiter Mann auch nicht dabei.
Man muss wissen, wann man eben nicht die Nummer 1 ist. Hier beleidigt zu sein, ist unpassend, der Mann hat nunmal ein Leben vor Dir.
LG Moni

15

"Könnt ihr das Verstehen?"

Ich kann lediglich nicht verstehen, wieso er seine Meinung geändert hat. Denn offenbar wollte er Dich zunächst in der Traueranzeige mit anführen, genauso, wie er Dich bei der Trauerfeier dabei haben wollte.

Hat ihn da jemand beeinflusst?

20

Vielleicht hat ihn jemand beeinflusst?
Ich glaube ja. Seine Kinder.

23

Hast du sonst ein Problem mit seinen Kindern? Wenn es wirklich nur in dieser Situation, die für alle eine Ausnahmesituation darstellt, schwierig ist, dann würde ich darüber hinweg sehen.

16

Ja, ich verstehe das.
An einer Beerdigung nimmt man teil aus Sympathie für den Verstorbenen, bzw. um Abschied zu nehmen oder als Beistand für die nahen Angehörigen.
Dass die Exfrau aus dem ersten Grund hingeht, sowohl zur Beerdigung als auch zum Leichenschmaus ist völlig normal.

Dass sie mit ihm zusammen (als Paar) auftritt und er dich nicht dabei haben will (in einer solch schlimmen Situation hat man doch normalerweise gern den Menschen, der einem am nächsten steht, um sich) empfinde ich als äußerst seltsam.