mein mann will das wechselmodell

Hallo zusammen,

ich kann mir vorstellen, dass dieses Thema die Geister scheidet.
Ich habe meinem Mann eröffnet das ich mich scheiden lassen will. Nach 3 Jahren in denen wir nebeneinander herlebten und die Liebe auf der Strecke blieb. Einer von vielen Gründen ist seine Schreierei..
Wir haben 2 Kinder. Nun schlägt er vor im wöchentlichen Wechsel zu betreuen. Ich kann mir das gar nicht vorstellen. Ich hatte das als Kind und fand es schlimm immer eine Woche hier und eine Woche da. M.E. geht es ihm nur um seine Zufriedenheit.. aber gut.

Ich sagt spontan, mann müsse die Kinder fragen, aber die sind doch noch zu klein und ich will sie nicht in diese Entscheidungsfindung mit einbeziehen.. Der größere vielleicht, den kleineren nicht.

Ich sehe, dass der Kleine inzwischen gut mit seinem Papa zurecht kommt, er wurde auch viel angebrüllt, aber das scheint besser geworden zu sein. Jedenfalls fragt er ab und zu ob er zum Papa kann und wenn es zeitlich klappt, darf er selbstverständlich. Der größere ist nicht mehr besonders scharf drauf rüber zu gehen (13) er meint, man könne dort nichts machen. Nun er ist lustlos, in der Pubertät und der Vater kümmert sich verstärkt um den Kleinen, der große interessiert sich für seinen Computer und der steht hier und sein Vater hat ihn dabei nicht unterstützt. Wenn ich frage, "wollt ihr schon Mittwoch rüber bis Sonntag" anstatt nur Freitag bis Sonntag ist der Große im Prinzip für die kürzeste Variante.
Der Kleine ist da offener und geht dann auch schon mal am Mittwoch, fragt dann aber ob er zwischendurch zum Playstation spielen kommen darf.. Der Vater läßt das alles nicht durchgehen.
Ich habe vorgeschlagen es mit einer Erweiterung zu versuchen, also ein verlängertes Wochenende in den Zeiten wo sie sowiso bei ihm wären, also Mittwoch oder Donnerstag bis Sonntag.
Das muss natürlich dann auch den Kindern vorgetragen werden.. Wie macht man das? Oder sollten sie doch gefragt werden? Ich bin gespannt auf Eure Erfahrungen und Meinungen.

LG

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Also grundsätzlich kann ich dich verstehen - deinen Mann aber auch!

Ich verstehe nicht, warum von Mittwoch bis Sonntag geht, zwei Tage mehr aber ein Problem sein sollen. 🤔
Wohnt ihr nah aneinander? So hört sich das an. Wenn also die Kinder einfach zwischendurch ohne groß Aufwand zu Dir rüber können ist das doch gut. Auch für euch Eltern.

Ich kenne Eltern die das Wechselmodell praktizieren (mit Schulkindern) und an unterschiedlichen Orten wohnen. Das ist ätzend! Aber nah aneinander finde ich das gut!

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Und warum wirfst Du die Kinder sozusagen in einen Hut? Der Große kann mit seinem Vater doch ein eigenes Umgangsmodell ausmachen, er ist alt genug dafür. Der Kleine freut sich über mehr Zeit mit seinem Papa, also gönn ihm das.

Ich sehe kein Problem darin, dass die Kinder nach ihren Wünschen zu fragen und sich danach zu richten. Was ich aber auch bescheuert finde ist, dass der Kleine im Umgang mit dem Vater dann zum PS zocken nach Hause geht. Das könnte man so machen, wenn alle einverstanden wären, aber der Vater mag es nicht und von daher würde ich das auch unterbinden.

Dein Großer soll ein Gespräch mit seinem Vater führen und ihm erklären, wieso er lieber weniger Zeit mit ihm verbringen möchte. Vielleicht klappt es dann auch besser, wenn der Vater realisiert, dass der Sohn sich langweilt und er mit ihm altersgerechtere Unternehmungen planen muss.
Und für den Kleinen wäre ein Wechselmodell doch nicht schlecht, aber dann ohne PS-Unterbrechungen. Auch er kann ja wohl schon sagen, was er sich wünscht.

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hier wäre ein individuelles modell je kind angesagt.

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Nun, ich finde unser Wechselmodell auch nicht so prickelnd, aber es geht bei so einem Modell ja nicht um mich.
Mich verwirrt deine Beschreibung etwas und - ich weiß nicht wie alt der Kleine ist - ich finde, eine klare Betreuungslinie viel besser als ein hin und her.
Wenn es beim Vater keine Playstation gibt, dann gibt es eben keine, was schadet es?
Meine Empfehlung also: macht eine klare Betreuung aus und dann lebt das auch.

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Ich weiß nicht wie klein dein Kleinstes ist, aber sollte es bereits 3-4 aufwärts sein, würde ich beide Kinder bereits mit einbeziehen. Was du willst, ist egal. Was er will ist egal. Es geht um die Kinder, die müssen damit glücklich sein. Wir haben auch Wechselmodell, erst im 3 Tage, dann im 7 Tage-Rhythmus und nun im 2 Wochentakt. Angepasst wurde auf Wunsch des Kindes. Jetzt leben wir schon ewig im zwei Wochen Takt und sind alle glücklich damit.

Traurig ist das Kind nur über die Trennung der Eltern und dass es nicht beide gleichzeitig haben kann, aber es würde niemals lieber ein anderes Modell haben, weil es keinen Elternteil nur 1-2 Tage sehen will, sondern genauso viel wie den anderen.

Außerdem gibt es große Familie auf beiden Seiten. Und hätte einer nur eine Wochenendregelung wäre praktisch kaum Zeit den Kontakt zu Omas Tanten Onkels Cousinen und Cousins von dieser Seite der Familie zu pflegen. Und ist das dann fair?

Vermutlich hast du den Wechsel negativ erlebt, weil er dir zu häufig war, aber niemand Rücksicht auf dass was Du wolltest genommen hat als du älter wurdest und mehr Ruhe und Freiraum gebraucht hättest.

Vermutlich musstest du Dinge hin und hersortieren. Wir schaffen sogar oft gleiche Sachen an, damit das Kind gar nix außer Schulsachen und Handy mit nehmen muss.

Vermutlich konnten deine Eltern nicht gut miteinander reden und haben es sehr starr und über deinen Kopf hinweg gelebt.

Aber so muss es nicht sein. Und das liegt allein in eurer Hand. Du kannst nun natürlich deinen persönlichen Belangen Vorrang geben und dich quer stellen und über die Kinder entscheiden, aber wenn Du ein bisschen besser werden willst, dann besprich das sachlich mit dem Vater als das was. Zeigt ihnen fair und neutral, alle Möglichkeiten gemeinsam auf und gebt ihnen eine eigene individuelle Stimme.

Und wenn sie dann feststellen, dass es nicht das Richtige ist, dann passt es an. Ich finde ihr solltet die Kinder nicht beide zum Spielball eurer Bedürfnisse machen, sondern die Wünsche der Kinder ins Zentrum rücken.

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Erstens würde ich individuell für jedes Kind ein eigenes Modell vereinbaren, Kinder miteinbeziehen, zb mit einer Meditation.

Was ich noch anmerken möchte: elektronische Medien gehören nun mal heutzutage zum Alltag, wenn also Kinder nicht nur besuchsweise beim Vater sind sondern dort ebenso ihren Lebensalltag haben wie bei dir, dann gehört auch dazu, dass die elektronischen Medien, welche den Kindern viel bedeuten , an beiden Standorten verfügbar sind.
Zumindest Pc, bei Playstation könnte man sich vielleicht einigen, dass bei einem Elternteil die Playstation ist, beim anderen eine andere Konsole oder ein Gaming Pc.
Über Medienkonsum müssen sich Eltern ohnehin einigen, egal ab geschieden oder innerhalb der Ehe.

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Ich finde auch, dass mit 13 der Zugang zu einem Computer gegeben sein muss. Ich bin nun weiss Gott schon lange aus der Schule, aber schon damals hätte ich ohne PC arg Schwierigkeiten bekommen, weil ich etliche Hausaufgaben nicht hätte machen können.
Konsole ist mMn ein nice to have. Wir haben ne ganze Sammlung hier, aber da bin ich der Meinung, dass es auch ohne gehen muss.

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Ich wohne in Schweden, wo man grundsätzlich das Wechselmodell anwendet. Immer! Ausser wenn nun einer der Eltern das Kind nicht so oft haben will, was sehr selten vorkommt. Und ich bin selbst geschieden, meine Kinder sind auch damit aufgewachsen.

Der Unterschied zwischen Deutschland und Schweden scheint da riesig zu sein. In Deutschland scheint es für Kinder ein Trauma zu sein, wenn sich die Eltern scheiden lassen. Hier nicht. Das ist der Unterschied. Die Kinder verlieren nichts beim Wechselmodell, sie machen sich auch keine Sorgen, wenn sie wissen, dass sie beide Eltern regelmässig sehen. Meine Kinder haben da nicht sonderlich negativ reagiert, dass wir uns trennten. Sie waren eher neugierig, wie das andere Zuhause aussehen wird.

Natürlich sind wir anfangs mit vergessenen Spielsachen und anderem hin-und hergefahren. Und haben beide jeden Tag mit den Kindern gesprochen, entweder am Telefon, oder sie kamen vor der Schule kurz bei mir vorbei, wenn sie bei Papa waren. Man muss damit rechnen dass man in der ersten Zeit viel hin- und -her hat. Aber wenn sich das erst mal eingespielt hat, dann geht es gut. Man muss sich als Eltern auch dran gewöhnen, klar. Aber du kannst es ja auch vielleicht irgendwie einrichten, dass du die Kinder auch in der Papa-Woche mal zu sehen bekommst. Das Wichtige ist, dass man nicht zu weit voneinander wohnt. Wir wohnten nur so 2 - 3 Kilometer auseinander. Das erleichtert natürlich ungemein.

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Sorry, ich hab nicht alles gelesen. Teenager sind da manchmal schwieriger. Vielleicht solltet ihr euch alle zusammensetzen und den 13-jährigen selbst Vorschläge machen lassen? Vielleicht kann sein Vater auch spezielle Sachen für ihn einplanen, vielleicht können die beiden in einen Sportverein zusammen gehen oder ähnliches? Vielleicht kann er mehr bei dir sein, oder vielleicht braucht er einen extra Computer beim Vater, oder Freunde dort .... Schwer zu sagen, aber bohrt mal ein bisschen nach.

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#augen du schon wieder...

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dein problem? zu viel zeit und phantasie und das eigene leben rockt nicht? ;)))))))))

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Ab ca. 12 Jahren kann man den Kindern nicht mehr so ganz vorschreiben, bei wem sie sein „müssen“.

Was spricht denn dagegen nur mit dem Kleinen das Wechselmodell zu machen?
Es muss ja kein wöchentlicher Wechsel sein.
Wir wechseln alle zwei Tage (bzw. 5, wenn das WE mit drin is).