Bin ich an allem Schuld? brauche Rat! :(

Hallo ihr Lieben,

ich hoffe, dass mir hier jemand einen Rat geben kann.. und bitte konstruktiv :/ ich weiß selbst, dass ich so einige Probleme habe und nicht ganz unschuldig bin...

Ich habe folgendes Problem;
Ich leide seit vielen Jahren an Depressionen und an einer Persönlichkeitsstörung..
Ich bin Mutter eines kleinen Mädchens und Stiefmutter eines älteren. Mit meinem Partner bin ich seit 6 Jahren zusammen und er hat echt ne Menge Mist mit mir durchgemacht und durchgestanden. Da wären vermutlich alle anderen Männer schon längst weggerannt. Nun ist es so, dass er eine neue Arbeit gefunden hat, in der er echt eine Menge Geld verdienen kann. Jedoch muss er für diese Arbeit viel weg, ist viel unterwegs und das zum Teil über eine Woche jeweils.
Ich habe große Probleme damit, mit den Kindern allein zu sein, gerade für längere Zeit. Ich bin noch sehr jung und zwischen uns herrscht schon ein ziemlich großer Altersunterschied. Bei mir ist es gerade so, dass ich mir durch meine psychischen Probleme mal wieder alles versaut habe zwecks Arbeit und mich neu orientieren muss. Dementsprechend bin ich wieder in einem ziemlich düsteren Loch gefangen.
Außerdem war es nie mein Wunsch soein Leben zu führen. Ich wollte eigentlich nie Mutter werden, ein Hausmütterchen sein oder sonstiges. Ich liebe meinen Mann sehr und führe dieses Leben eigentlich nur ihm zuliebe, weil ich auf keinen Fall ohne ihn sein möchte.
Ich wollte immer viel erleben, reisen, arbeiten, Karriere machen etc., doch seitdem unsere Tochter da ist, wurde ich quasi in die Rolle der Hausmutter gedrängt. die Jobs meines Partners haben es immer verlangt, dass ich zuhause bleibe und mich um Haushalt und Kinder kümmere. Und damit bin ich todunglücklich.
Und gerade dieser Job jetzt kann uns ein unglaublich wohlhabendes Leben ermöglichen.. doch ist es auch genau der, bei dem er noch mehr und länger weg sein wird, und für mich garnichtsmehr möglich ist. Dabei ist er auch nur in Luxushotels unterwegs und macht sich nen Bunten mit seinen Kollegen, neben den paar Stunden Arbeit.
Ich weiß nicht was ich machen soll. Ich weiß, dass er das macht um uns ein tolles Leben zu ermöglichen, doch bin ich hier gefangen und gehe langsam aber sicher ein.
ich weiß auch, dass diese ganzen Umstände ein großer Teil meines Gemütszustandes ausmachen. Ich will meinen Partner nicht verlieren und möchte ja auch ein schönes Leben mit ihm haben und auch mit den Kindern.. aber diese Rolle die ich spiele wird nur ausgehalten und spiegelt in keinster Weise meine Vorstellungen oder Wünsche von einem Leben wieder, das ich mir für mich vorstelle...

vielleicht kann ja jemand von euch diesem Gedankenwirrwarr folgen und mir seine Meinung mitteilen. Ich würde mich sehr freuen!

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"Bei mir ist es gerade so, dass ich mir durch meine psychischen Probleme mal wieder alles versaut habe zwecks Arbeit und mich neu orientieren muss."

Das ist Dir also schon öfter passiert? Ich fürchte, wenn Deine psychische Verfassung derart desolat ist, dass Du dadurch nicht nur eine Arbeitsstelle verloren hast, ist" Karriere machen" wohl eher keine Option. Du solltest zuerst an Deiner Psyche arbeiten. Hast Du da professionelle Unterstützung?

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Hallo Leonie,


ich kann nicht erkennen an was du Schuld sein solltest. Du hast gesundheitliche Probleme und dein Mann hat daher einiges durch. Du hast es aber nicht mit Absicht getan, es sind ungewollte gesundheitliche Probleme.

Ich kann auch verstehen das es dir Kopfzerbrechen bereitet wenn dein Mann dann ständig unterwegs ist. Geld bedeutet irgendwie auch Wohlstand, aber Geld ist auch nicht alles und wenn daran eine Familie zerbricht war es ein sehr hoher Preis. Kurz gesagt würde ich sagen : " Gefangen im Goldenen Käfig" . Es kann noch so glänzen, aber glücklich muss es nicht machen.

Versuche mit deinem Mann zu reden und sage ihm ganz offen wie du die Angelegenheit siehst und sage ihm auch wie du dich in deiner Rolle fühlst.

Frisst du alles weiter in dich hinein, so werden deine gesundheitlichen Probleme mit der Zeit noch größer.


Freundliche Grüße

blaue-Rose

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>>>Ich wollte immer viel erleben, reisen, arbeiten, Karriere machen etc., doch seitdem unsere Tochter da ist, wurde ich quasi in die Rolle der Hausmutter gedrängt.<<<

Das ist doch Wunschdenken. Warum HAST du denn keine Karriere gemacht?
Nicht alle Menschen erreichen das, wass sie sich irgendwann mal erträumt haben.
Dir standen sicher deine Probleme im Weg.

>>>Außerdem war es nie mein Wunsch soein Leben zu führen. Ich wollte eigentlich nie Mutter werden, ein Hausmütterchen sein oder sonstiges. Ich liebe meinen Mann sehr und führe dieses Leben eigentlich nur ihm zuliebe, weil ich auf keinen Fall ohne ihn sein möchte.<<<

Jammern auf hohem Niveau. Was wäre denn die Alternative gewesen?

>>>Dabei ist er auch nur in Luxushotels unterwegs und macht sich nen Bunten mit seinen Kollegen, neben den paar Stunden Arbeit.<<<

Wenn das so easy ist, mit ein paar Stunden Arbeit und ansonsten im Luxushotel sich einen Bunten zu machen, so viel Geld wie dein Mann zu verdienen, warum macghst DU das dann nicht?

Du solltest mal auf dem Teppich bleiben!

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Weißt Du, das Problem ist, dass Menschen mit deinem psychologischen Background gar nicht glücklich sein können, egal wie ihr Leben läuft. Und die "Schuld" dafür sucht Ihr immer in den Umständen, aber nicht da, wo sie liegt: In Euch selbst. Du sagst, Du führst gegen Deinen Willen ein Leben, das Du gar nicht führen wolltest. Genauso hat mein Ex-Mann auch immer geredet (auch depressiv und Persönlichkeitsstörung). Die Kinder waren MEIN Traum, das Haus, alles MEIN Leben, MEIN Traum, er hat sich nur gefügt. Das durfte ich mir jahrelang anhören. Bis das Gemecker so unerträglich wurde, dass ich gegangen bin und ihn von "meinem Traum" erlöst habe. Nur mit der Folge, dass er dann plötzlich erkannt hat, dass er ohne die Kinder und mich doch nicht so traumhaft lebt. Und das Haus war ja plötzlich auch keine Last mehr, sondern etwas, worauf man stolz sein konnte. Tja, zu spät, jetzt sitzt er seit 2 Monaten in einer Psychiatrie und heult "meinem Traum" nach, aber für ihn hat der sich ausgeträumt.

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Wie stellst Du Dir Dein Leben denn vor? Bestverdienender Mann ist jeden Abend um 17.00 Uhr zuhause und betüdelt dann Frau und Kinder oder geht mit ihnen auf Reisen? Die allerwenigsten Gutverdiener können das leisten.
Wie alt seid ihr beide? Ich denke, Du genießt die Geborgenheit und "unglaublich wohlhabende" Sicherheit des älteren Mannes und das durchaus zu Recht. Aber ihm das nun vorzuwerfen, dass er auf seinen Geschäftsreisen auch die Annehmlichkeiten eines guten Hotels genießt und mit seinen Geschäftspartnern zusammensitzt, ist sehr unreif. Gut, Du warst krank, aber er hat Dich unterstützt und war immer für Dich da. Nun bist Du dran, Dich als erwachsene Partnerin auf Augenhöhe Deines Mannes zu zeigen. Sind Deine Krankheiten therapeutisch behandelt/eingestellt?
Wenn Du "eingehst", ist das eigentlich Deine Entscheidung. Wenn Du nichts arbeiten willst/kannst, dann such Dir eine ehrenamtliche Tätigkeit, die auch viel Spaß machen kann. Kein Mensch braucht zuhause versauern, wenn er das nicht will und für sein persönliches Wohlbefinden ist jeder erstmal selbst verantwortlich, ganz sicher nicht der Partner. Reisen kann man im Urlaub und sehr viele Vorstellungen kann man auch verheiratet mit Kindern verwirklichen, wenn man nur will. LG Moni

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>> die Jobs meines Partners haben es immer verlangt, dass ich zuhause bleibe und mich um Haushalt und Kinder kümmere... ...bei dem er noch mehr und länger weg sein wird, und für mich garnichtsmehr möglich ist. <<

Das stimmt so nicht, tut mir leid. Mein Mann und ich führen eine Wochenendbeziehung und ich kann dir sagen, dass dich die Abwesenheit deines Mannes an nichts hindert. Wenn er euch ein unheimlich wohlhabendes Leben ermöglichen kann, dann hast du durchaus die finanziellen Mittel für Unterstützung: Nanny, Babysitter, Putzfee, Fensterputzer, Lebensmittellieferung, etc. So hast du an sich genügend Freiräume um dich "neu zu orientieren" und dein Leben auf die Reihe zu bekommen.

Wenn du dir allerdings "mal wieder alles versaut" hast, klingt das nicht nach einer einmaligen Sache und damit sehe ich aktuelle eine "Karriere" in weiter Ferne. Gut, heutztage spricht ja gleich jeder von einer Karriere, aber ein normaler Job, in dem du dich beständig bewähren kannst, reicht doch auch erstmal.

Auch bist du nicht "gefangen", nur weil dein Mann nicht da ist. Dir fehlt eventuell ein soziales Netz, das du eventuell aufgrund deiner Persönlichkeitsstörung bislang nicht aufbauen konntest. Aber wie sieht es mit der Familie aus oder aber eben bezahlter Unterstützung? Wenn die Kinder eine Betrauung aufsuchen, dann hast du ja auch zu diesen Zeiten frei und kannst dich deiner selbst widmen.

Es gibt Möglichkeiten, du musst aber aus deiner Kompfortzone raus und diese auch entsprechend wahrnehmen. Sprich hierzu mit deinem Mann, welche Möglichkeiten er sieht. Sofern du dich in Therapie befindest, sprich es auch dort an und wenn nicht, dann begib dich in Therapie. Suche nach entsprechenden Angeboten, schau was dir gut tut.

Kommst du hinsichtlich der Arbeit erstmal nicht weiter, dann versuche dich an einem Ehrenamt oder einem Hobby, das dich ausfüllt.

Du bist nicht gezwungen, ein Hausmütterchen zu sein - du machst dich selbst dazu. Aber ich denke, dass du alleine nicht aus dieser Rolle heraus findest und daher entsprechende Hilfe in Anspruch nehmen musst.

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Warum bekommst du ein Kind, wenn du es nicht wolltest? Und was genau hindert dich nun daran einer Tätigkeit nachzugehen?

Such dir nen Job, mach Karriere. Das geht auch mit Kind(ern). Und reisen kannst du auch, wenn die Kids aus dem Haus sind.

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Was ich immer nicht verstehen kann, ist dass sich manche Menschen immer so passiv in eine Opferrolle fügen, alles jahrelang mitmachen ....ach was Jahrzehnte....und dann soll der Partner Schuld sein, weil der alles hatte, nur sie haben verzichtet.

Erstmal denke ich, ist jeder zuerst seines eigenen Glückes Schmidt ist und dass dafür niemand anderes verantwortlich ist, wie man sein Leben gestaltet. Und wenn man sich nicht für sich einsetzt und um sich kämpft, wer soll es dann tun? Ein Partner kann einem helfen, aber er kann einen nicht vor sich selbst retten. Das ist letztlich auch ein Missbrauch der Partnerschaft das zu erwarten. Dazu ist die nicht da.

Es wird sicher deine Krankheit sein, aber es bringt nichts immer wieder theoretisch um das selbe "hätte.. wollte ...könnte ich und wäre dies anders gewesen" zu kreisen. Du musst es einfach machen.

Du willst eine Aufgabe und arbeiten? Dann informiere dich bei der ARGE oder auf Messen über deine Möglichkeiten, such dir ein Ziel. Und zwar nicht theoretisch drei Jahre lang. Sondern zeitnah. Lass deine Kinder auf Listen für Kitas setzen oder sprich bei Tagesmüttern vor oder sucht euch eine Nanny, wenn ihr doch eigentlich so viel Geld habt. Bewerbe dich - nein sagen kannst du jederzeit - und wenn dir jemand was anbietet, dann sagst du zuerst Ja und Amen, gehst nach Hause zu deinen Mann, der nun seinen supertollen Job mit mega viel Geld hat, haust auf den Tisch und sagst Du hast dieses Angebot bekommen. Du möchtest das machen. Und es ist an der Zeit, dass er mit seinem super Gehalt und du mit deinem baldigen eine Betreuung finanziert. Das schaffen andere auch. Und dann versuchst du das.

Ja das wird sicher nicht so einfach zu organisieren sein, aber du musst das schon ernst meinen und was tun. Vom jammern wird es nicht besser.

Und du willst raus, Ausgleich, Freunde? Dann geh los, schau dich um was dein Ort an Freizeitgestaltung anbietet, such für diese Zeit eine Betreuung für deine Kinder, melde dich einfach mal wo an und probier was aus.

Du lebst nur einmal. Natürlich musst du an die Kinder denken und dich um sie kümmern, aber das heißt doch nicht, dass du jetzt da immer rum sitzen und gar nichts tun musst. Was glaubst du denn wie wir anderen Frauen das machen? Du musst dich dafür einsetzen, eine geeignete Betreuung zu finden, falls es nicht gar dein Mann oder Omas machen können und dann musst Du dich schon für deine Freiräume einsetzen. Und glaub mir Du wirst wesentlich lieber und besser Mutter sein, wenn du dir wenigstens für einige Stunden einen anderen Ausgleich suchst. Du musst ja nicht gleich VZ was machen, fängst du eben erstmal überhaupt irgendwo ein paar Stunden an irgendwas anderes zu machen.

Und wenn dein Mann dich in diese Rolle drängt, dann musst Du dich dafür stark machen und ihm sagen, dass das so nicht geht. Du billigst ihm seine Karriere zu und erwartest, dass er dich auf deinem Weg zurück ins gesellschaftliche Leben jenseits von Heim und Herd auch etwas unterstützt. Man muss ja nicht gleich von einem Extrem ins andere Fallen. Es gibt viel dazwischen, was man für sich selbst tun kann.

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>> ich weiß auch, dass diese ganzen Umstände ein großer Teil meines Gemütszustandes ausmachen <<
Ich würde eher sagen, Dein Gemütszustand ist (mit)schuld an diesen Umständen. Du schreibst doch selber, daß Du wegen Deiner psychischen Probleme Deine Arbeit verloren hast. Wenn Du nicht arbeitest, wird das nix mit der erträumten Karriere. Und für Haushalt und Kinder könnt Ihr Euch doch eine Putzfrau und KiTa leisten.
Du schreibst, daß Du nie Mutter werden wolltest, hast aber ein Kind. Warum?

>>Dabei ist er auch nur in Luxushotels unterwegs und macht sich nen Bunten mit seinen Kollegen, neben den paar Stunden Arbeit.<<
Das klingt nach schnödem Neid und einer gehörigen Portion Naivität.

Grüße
BiDi