Ein Kind? Jein

Hallo, meine Schwester ist hier Dauerleserin und da dachte ich mir, versuch ichs auch mal. :)

Ich habe ein kleines Problem mit meiner Freundin, und sie wohl ein sehr großes mit sich selbst...

Wir sind seit 4 Jahren zusammen, ich bin sehr glücklich mit ihr und habe vor ihr noch heuer einen Antrag zu machen. Bei uns läuft es wirklich sehr gut zur Zeit.

Sie ist beruflich und mit einer Weiterbildung seit zwei Jahren ziemlich eingespannt, hat in Prufungszeiten oft schwer depressive Phasen, dafür gibt es aber auch Zeiten wo alles perfekt läuft. Wir planen unsere Zukunft bzw. Wird es nächstes Jahr nach ihrem Abschluss ernst, wir brauchen neuen Wohnraum, sie einen neuen Job und die kinderfrage steht auch mitten im Raum...

Hier liegt eigentlich das größte Problem... Als wir uns kennenlernten war meine Freundin absolut gegen Kinder, nach einem Jahr Beziehung wollte sie am liebsten jetzt sofort ein baby weil sie zu der Zeit arbeitslos war und ein baby wollte als ausrede keinen neuen Job zu finden.

Frisch bei der neuen Firma angefangen war der Wunsch weg. Im Laufe der darauffolgenden zwei Jahre kam immer wieder der Wunsch hoch... Immer wenn die Arbeit blöd oder die Weiterbildung scheiße waren.

Anfang diesen Jahres wieder babywunsch, ich würde sie hassen weil ich mit jeder Frau ein Kind wollen würde nur mit ihr nicht... Inzwischen sind wir wieder bei "niemals ich will mein Leben nicht so wegschmeißen".

Es ändert sich ständig bei ihr und das ist extrem anstrengend für mich... Gerade wo wir uns nächstes Jahr eine andere Wohnung suchen müssen... Haus oder Wohnung, Stadt oder Land, mit zwei Kinderzimmern oder ohne...

Ist das normal bei jungen Frauen dass sich der Kinderwunsch mindestens halbjährlich zwischen sofort oder niemals ändert?

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Na eigentlich ist ja ein Muster zu erkennen. Solange sie der Job erfüllt, will sie nicht. Wenn es doof läuft dann doch, sozusagen als Plan B.
Vielleicht solltest du ihr in diesen Momenten sagen, was du beobachtest und sie erinnern, wie sie darüber dachte, als es im Job gut lief. Und dann muss man ihr klar machen, dass das mit einem Kind nicht geht. Wenn das Kind dann anstrengend ist, kann man nicht sagen, dass Plan B jetzt doch noch blöder ist und man wieder lieber Plan A verfolgt. Da kann man seine Meinung dann nicht mehr ändern, bzw. ändern kann sich die Meinung schon, aber man selbst, das Kind und alle anderen Beteiligten leiden dann darunter.

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Das ist definitiv nicht normal!!
Das man Mal seine Meinung ändert, kann ich verstehen. Aber eigentlich hat man so einen groben Plan. Für mich stand früher fest, dass ich kinderlos bleibe - so im Teenie Alter. Mit 20 war dann doch schon ein Kinderwunsch da, aber nur "in 5 Jahren wäre das ganz schön".. dabei blieb es dann auch eine Weile.. mit 25 habe ich dann geheiratet und danach war auch ein "sofort" da - bis es geklappt hat. 😅
Wenn unvorhergesehene Dinge passieren und man deswegen die Meinung MAL ändert, kann ich das auch noch verstehen. Aber auch das passiert wohl normalerweise nur 2-4x im Leben und dann nicht mehr.
Dieses auf und ab macht gar keinen Sinn..

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Wenn sie nicht wirklich schwer depressive Phasen hat, und das nicht nur so von dir dahingesagt ist, würde ich von einem Kind abraten wenn sie dann die Hauptbezugsperson sein soll. Ein schwer depressiver schafft das nicht (außer mit sehr viel Hilfe und Anstrengung)
Ich war selber mal lange in der Psychiatrie, und keiner der schwer depressiven dort hätte ich ein Baby zugetraut. Und die die Kinder hatten konnten sich nicht richtig kümmern. Ist einfach so. Und diese Stimmungsschwankungen mit miesem Selbstwertgefühl gepaart sind kein gutes Zeichen.
Ich hab selber Asperger und bei uns war mein Exmann mit den Kindern zu Hause, ich wäre nicht mit Babys und Kleinkindern zurecht gekommen, sondern komplett durchgedreht.

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Die Depressionen kommen vom Druck und von der Arbeit, sie hat, 9 Wochen im Sommer ausgenommen durchgehend 70-80 Stunden Wochen mit teilweise massivem Prüfungs und Leistungsdruck, das geht dort an keinem spurlos vorbei der das macht...

In den Ferien und ruhigeren Phasen geht es ihr eh gut, in den schlimmen sagt sie jeden Tag dass sie sterben will und das nicht mehr aushält... Aber es ist nur noch ein Jahr dann ist sie fertig.

Ich bin mir sicher dass sie eine tolle Mutter wäre, sie hat so ein gutes Herz, ist ein wirklich toller Mensch den nichts so leicht aus der Ruhe bringt, da mach ich mir überhaupt keine Sorgen. Die meisten Menschen würden das Programm dass sie seit zwei Jahren so gut meistert gar nicht schaffen, da ist sie mega stark und zäh.

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Deswegen fragte ich ja ob sie echt schwer depressiv ist oder dass nur so dahingesagt ist.
Trotzdem finde ich es nicht normal, jeden Tag zu sagen dass man sterben will nur weil man ein paar Prüfungen schreiben muss. Ich hab als ich meinen Master gemacht habe schon 40 Stunden gearbeitet, Kleinkind zuhause und schwanger und hatte nie den Wunsch zu sterben, sondern nur dass die stressige Phase auch mal vorbei geht.
Aber gut, im Zweifel hast du dann die Sorge um das Kind.
Sie muss sich halt klar darüber werden ob der Kinderwunsch nur „Flucht vor der Arbeit“ ist (das ist übrigens bei einigen Frauen so) , das wäre dann nämlich keine gute Idee. Das kannst du bzw solltest du mal ansprechen.

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Normal. War bei mir auch so. Ich hatte schon den Plan Kinder zu bekommen aber den besten Zeitpunkt gibt es nunmal nicht. Dafür aber Trigger/ Auslöser um den Wunsch stark werden zulassen. Heutzutage definiert man sich vorallem über die Arbeit. Das Einzige was "wichtiger" ist, ist die Familie.
Als wir uns dazu entschlossen hatten Kinder zu bekommen, habe ich nach dem ersten Mal ungeschützten Sex geheult. Ich hatte plötzlich Angst vor unserer Entscheidung. Man sagt ja immer alles würde sich ändern.
Jetzt haben wir eine wundervolle Tochter. Die ganzen Horrorgeschichten über Kinder sind totaler Quatsch. Unser Leben ist genauso schön wie vorher. Vielleicht sogar noch erfüllter. ;)
Lg TanteLillifee mit Blume auf dem Arm

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Danke für deine Antwort... Vl geht es bei uns ja auch so gut aus wie bei euch :)

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Ich finde das normal. Ich hab Phasen, in denen ich von Schwangerschaft und Kindern Träume, und wochenlang einen brennenden Kinderwunsch verspüre, nur um dann monatelang die Vorstellung relativ entsetzt weit von mir zu weisen.

Bei mir hängt das definitiv nicht mit dem Job oder Depressionen zusammen, und auch in den Kinderwunsch-Phasen hält der Verstand mich sehr geerdet.

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Nein, das ist nicht normal.
Es ist vielleicht normal, dass man eigentlich möchte, sich aber noch unsicher ist, wann der richtige Zeitpunkt ist.
Aber dieses krasse ja und nein hört sich sehr anstrengend an.

Wie willst du da weiter machen? Abwarten oder eine Entscheidung "verlangen"?

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Aufjeden Fall erstmal abwarten....

Ich hätte gerne Kinder aber wenn sie nie welche will ist es eben so, da ist mir die Beziehung wichtiger. Ich hätte ja zwischendurch die Chance bei ihr gehabt...

Aber ich will halt erst Kinder wenn alles passt und ich mir sicher bin dass sie auch welche will... Und das länger als 3 Monate...

Sie hat halt viele Sorgen, ich hoffe das legt sich irgendwann...

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Ist sie Borderliner? Dass sich der Wunsch im Laufe des Lebens mal ändern kann, ist normal, aber ständig und so extrem? Um ehrlich zu sein, tun mir die Kinder jetzt schon leid, sollte sie dann ebenfalls so unzurechnungsfähig bei den Kindern sein. Mach dich schon mal drauf gefasst, dass du dann möglicherweise der kümmernde Fels in Brandung für Kinder sein musst.