Eheproblem

Mein Mann und ich haben 2 Kinder (4 und 1). Seit Kind Nummer 2 ist bei uns der Wurm drin.
Er arbeitet viel (nebenbei noch selbstständig) und macht momentan noch zusätzlich viel im Garten (haben vor 3 Jahren gebaut).
Ich bin noch 1 Jahr in Elternzeit dann werde ich wieder 15 bis 20 Stunden arbeiten.
Da ich zuhause bin ist es selbstverständlich dass ich mich voll um die Kinder kümmere, einkaufe, putze, die Wäsche machen, seine Buchhaltung und alles was anfällt.
Teilweise bin ich täglich bis 23/24 Uhr beschäftigt dann falle ich todmüde ins Bett. Mein Mann ist allerdings auch erst gegen 21 Uhr zuhause dann essen/ duschen/ schlafen. Also Zweisamkeit gibt es bei uns schon ewig nicht mehr.
Akutell hat er noch 4 Wochen Elternzeit. Er möchte jetzt den Garten fertig machen - was ich natürlich toll finde. Aber ist es zu viel verlangt dass ich einmal für 30 Minuten alleine duschen gehe oder mich einmal mit einer Freundin treffe? Anscheinend ja denn er hat keine Zeit. Ich war das letzte Jahr 2x beim Friseur und 1x beim Arzt ansonsten hatte ich die Kinder immer. Ich bin ausgelaugt und fertig, bräuchte auch einmal eine Auszeit bzw sozialen Kontakt zu Freunden. Aber er versteht es einfach nicht.
Ich habe schon oft versucht mit ihm darüber zu sprechen aber dann kommt nur dass er auch fertig ist weil er so viel arbeitet und ich das nicht schätze...
Finanziell geht es uns sehr gut und er bräuchte nicht so viel arbeiten. Aber er will absolut nicht zurück schrauben.

Ich weiß nicht mehr was ich tun soll? Sehne mich einfach nach Ruhe und wenn es nur für 2 Stunden ist...
Ich bin nicht mehr ich selbst und kann so nicht mehr weiter machen.
Sehen wir uns dann doch einmal wird zu 90 Prozent gestritten und dann wieder Eiszeit und Funkstille...
Ist unsere Ehe nach 13 Jahren am Ende? Ich habe das Gefühl wir haben uns nichts mehr zu sagen...

2

Wenn es euch finanziell sehr gut geht, keiner von euch zurückstecken will bei der Erwerbstätigkeit, warum finanziert ihr euch nicht Entlastung in Form eines Babysitters, Putzfrau usw.?
Statt sich anzufeinden und zu jammern.

4

Das habe ich ihm auch schon vorgeschlagen aber er möchte keine "Fremden" im Haus.
Mir kommt es so vor als er macht wie er will und es selbstverständlich ist dass ich mich um die Kinder kümmere...

5

Ich glaube wir Mütter mit kleinen Kindern machen alle die Phasen mal mehr oder weniger durch. Sobald dein kleinstes Kind 3o.4 Jahre als ist, wird es dir viel besser gehen. Ich hatte diese Phase mit meinen beiden auch und dann wird der Partner gerne mal zum Ventil -leider. Seitdem mein Kleinster aber 3 Jahre alt ist, ist alles viel leichter und lockerer geworden.
Bloß nicht zu schnell aufgeben. Familie ist soo kostbar. 👨‍👩‍👧‍👦💝

weitere Kommentare laden
1

Die Kinder sind 4 und 1. Sind die beiden nicht in Betreuung, habt ihr keinen Babysitter, was ist mit den Großeltern?

Während seiner Elternzeit finde ich es überhaupt nicht übertrieben, wenn du mal einige Stunden für dich selbst hast - wenn er diese denn auch bekommt. Zeit bei der Gartenarbeit oder im Büro zählt nicht.

3

Der Große geht in den Kiga aber momentan sind noch Sommerferien. Der Kleine ist noch zuhause und soll ab frühestens Februar in die Kita gehen. Die Großeltern wohnen beide weiter weg und sind selbst noch berufstätig.
Für ihn ist die Gartenarbeit ein Ausgleich zum Alltag. Für mich ändert sich in seiner Elternzeit nichts.

7

Ich würde ihm ganz klar sagen wo dein Problem liegt und dass es so nicht weiter geht.

Es ist toll dass er viel macht, aber Elternzeit nehme ich um Zeit mit meinem Kind zu haben und nicht um unvollendete Projekte zu beenden. Wenn das nebenbei Zeit findet, okay...aber es kann nicht sein dass er Elternzeit hat und dich trotzdem mit den Kindern alleine hängen lässt. Und auch außerhalb der Elternzeit würde ich mir Unterstützung einfordern. Es sind auch seine Kinder, daher muss auch er sich in Erziehung und Pflege einbringen.

Wenn ihm der Vorschlag mit einem Babysitter nicht gefällt, dann soll er einen besseren Vorschlag machen. Tut er das nicht dann würde ich darauf keine Rücksicht nehmen und mir einen Babysitter besorgen.

Wenn es euch finanziell nicht schlecht geht würde es ihm vielleicht auch ganz gut tun wenn er jobtechnisch etwas zurückrudern würde. Vielleicht hätte auch er dann mehr Energie um sich auch um die Kinder zu kümmern und am Familienleben teilzunehmen...

Ich denke nicht dass Hopfen und Malz verloren ist, aber so kann es auch nicht weitergehen. Aktuell reibst du dich auf und das ist eigentlich nicht die Idee einer Familie. Alle müssen gemeinsam Aufgaben übernehmen und es kann sich nicht einer dauerhaft rausnehmen und so tun als wäre das alles nicht sein Problem.

8

Wenn es euch finanziell gut geht, wieso dann keine Putzfrau und Babysitterin für dich zur Entlastung?

10

Da hilft nur die Methode Brechstange.

Bad 30 Minuten abschließen während er mit den Kindern frühstückt;
Friseurtermin einfach machen und losgehen, Kinder dürfen raus in den Garten zu Papa, usw.

Er versteckt sich hinter Gartenarbeit und sonstigen Aktivitäten, die er gerne macht, um sich nicht kümmern zu müssen.

Es kann gerne mal Unkraut im Garten wuchern, wenn er sich dafür zuhause einbringt und sich an der Arbeit beteiligt oder Dir wenigstens den Rücken frei hält.

11

Ich lese grade, dass er keine fremden im Haus haben will. Deinem Mann scheinst du ziemlich egal zu sein-traurig. Ich würde mir klaren Worten Veränderung einfordern-entweder er packt mehr an, oder du bekommst anderweitig Unterstützung!

14

Vielen Dank für eure Antworten. Ich habe mittlerweile schon an mir gezweifelt ob nur ich das so sehe... Weil seine Begründung immer ist dass es anderswo auch so ist und ich nicht belastbar bin. Vielleicht ist es so weil es bei nur einem Kind so lief sprich er konnte machen was er wollte und ich kümmerte mich um Kind Haushalt usw. Doch jetzt mit dem zweiten (sehr lebhaft) komme ich einfach nicht mehr um die Runden. Sein Vorschlag war dass ich länger Zuhause bleibe aber dann soll Kind 2 auch erst mit 3 sprich in 2 Jahren in den Kiga. Das möchte ich aber nicht denn ich muss raus! Ich kann reden was ich will, er versteht es einfach nicht. Seit 1 Woche reden wir nur das nötigste - hat für ihn den Vorteil dass ich mit den Kindern unterwegs bin und er machen kann was er will. Ich habe das Gefühl es stört ihn nicht, ich soll nur funktionieren dann passt für ihn alles aber ich kann nicht mehr...

18

Vor allem, selbst wenn es so wäre, dass du weniger belastbar bist, dann wäre es halt so.
Unverschämt, dir das vorzuwerfen.

15

Ich würde gar nicht um Erlaubnis fragen. Friseurtermin machen, Verabredung mit Freundin treffen, ihm sagen: "Dann und dann bin ich weg, plane bitte ein, in der Zeit die Kinder zu übernehmen." Du willst duschen? Dann sag ihm das beim Frühstück oder Abendbrot: "Schatz, ich gehe jetzt duschen." Einfach machen.

Wie ist es denn sonst aufgeteilt, wer bringt den Großen zu Kita? Wenn er das macht, drück ihm den Kleinen mit aufs Auge, zack, wieder ne halbe Stunde für Dich.

Du musst mehr abwälzen auf ihn. Wie soll das sonst funktionieren, wenn du dann auch noch selbst arbeitest?

16

Warum will er nicht zurückschrauben?

Da würde ich mir durchaus Sorgen machen - um seine Gesundheit.
Auch um meine Gesundheit, als Folge.

Ist er Perfektionist? Will er alles sehrgut, schnell, alles erledigt haben?

Hat er Angst vor Schulden? und versucht diese Schnellstmöglich abzutragen?

Sieht er sich als Hauptverantwortlicher/Hauptverdiener und kommt aus seiner geprägten Rolle nicht heraus? Fühlt er sich als Schwächling wenn er weniger arbeitet?


Ist es Flucht vor der Familie?


Aus meinem Verwandtenkreis und Freunde meiner Eltern kenne ich die aufgezählten Punkte nur zu gut.
Bei Flucht endete es meist in Trennung.
Bei den anderen (Prägugungen) im besten Fall im Burn out mit psychischer Begleitung, in den schlechteren Fällen im Sarg nach frühem Herzinfarkt oder als früher Pflegefall und Mehrbelastung für die Liebsten, die er mit Mehrarbeit eigentlich entlasten wollte.



Wenn es DIR nicht gut geht, buckle dir SEIN Problem nicht auf. Ihn kannst du nicht ändern. Ansprechen: ja. Das würde ich auch weiterhin.

Auch mit der Bitte auf seine Gesundheit zu achten!
Wenn er wegen Mehrarbeit als Pflegefall ausfällt, tut er dir und sich selbst nichts Gutes.


Nun zu dir. Es IST hart nicht man selbst zu sein.
Was kannst du für DICH selbst tun - ohne auf ihn angewiesen zu sein.

1. nimm dir das Trugbild raus auf ihn angewiesen zu sein.
Ja, in einer Ehe SOLLTE es anders sein, ist es bei euch aber nicht.....

2. such dir Hilfe. Im Zweifel von außen.
(passt ihm das nicht? Pech. Dann kann er zu seiner Verantwortung stehen und dich entlasten oder akzeptieren, dass DU sonst zusammenbrichst)

3. organisiere dich so, dass es auch MIT Kind geht. Schwierig, ich weiß. Im Zweifel geht es. Ausgenommen Kind ist krank, braucht spezielle Betreuung etc.

4. wie kann Selbsthilfe aussehen?

- Kind ist krank braucht spezielle betreuung etc. dringende Unterstützung durch Caritative Stellen (beratung, was es in eurem Umfeld gibt), Arzt mit ins Boot holen usw.

- Kinder sind gesund, es ist einfach anstrengend?
Freunde treffen an kindgerechten Orten.
Kinderlose Freunde trafen mich z.B. auf dem Spielplatz. Kind spielte, ich unterhielt mich mit Freunden. Zack: ein Teil von mir selbst erhalten.

Weg von der Perfektion: ja, Treffen auf dem Spielplatz IST anders, es ist kein Erwachsenenlokal. Aber hey, ich habe mich mit erwachsenen unterhalten #huepf
Nicht perfekt, aber hey, es hat mir sooooooo gut getan

Mit Freunden von Kindern organisieren
mit manchen Müttern blieb es (zum Glück) bei hallo und vor allem tschüüüüß
mit anderen waren Müttergespräche ok. Vorteil: 4 Augen sehen mehr als 2.
Ich brauche keine Freundschaft mit ihnen. Mal rauskommen, mal was anderes sehen: prima. Hat mir gut getan.

Netzwerk aufbauen:
mein klarer Vorteil als Alleinerziehende: ich habe mir früh ein soziales Netzwerk aufgebaut, weil es ganz alleine nicht geht.
Nachteil, ich habe keinen Partner auf den ich mich verlassen kann.
Andererseits wenn bei manchen der Partner wegbricht (Krankenhaus, Trennung etc.) bricht die komplette Organisation zusammen. Ist bei einigen wirklich so gekommen. Hilfe angeboten habe ich halbherzig. Vorher große Sprüche, ich müsste mir einen Partner suchen, ohne würde es nicht gehen .... dann tief gefallen. Es war hart für sie und ich wünsche es niemandem. Die Sprüche hätten sie sich sparen können.

Was ich sagen will damit: es geht auch ohne Parnter. Bei Trennung müsstest du dich auch anders organisieren. Ohne Trennung mit Partner geht es auch. Es ist SCHWER umzudenken, weil EIGENTLICH ist er ja da. EIGENTLICH ist er in deinem Kopf da (logisch, würde mir auch so gehen), aber EIGENTLICH ist er faktisch doch nicht da.


- Mutter-Kind-Kur
das ist hart ohne Unterstützung. Andererseits. Welche Unterstützung? wenn du jetzt schon alles alleine machst, dann wird es dor nicht anders sein? Doch... wird es. Vor Ort kannst du um Unterstützung bitten!
Alles mal von außen betrachten.
Tipps bekommen für den Alltag.
Was kannst du selbst verändern, damit es für DICH besser wird.

Vielleicht zieht er mit, weil er merkt, dass es funktioniert.
Vielleicht macht er weiter wie zu vor.
Für DICH aber kann eine Veränderung geben! Nämlich die, die du dort lernst und dir selbst gestaltest!


Hast du Freunde?

Würden sie dein Kind auch mal nehmen? Eines? Beide? Eines im Kindergarten und eines bei Freunden?
Kein schlechtes Gewissen haben! Wenn sie es freiwillig tun , einen guten Draht zum Kind haben, prima.
So lange es kein dauerzustand ist und du auch (in anderer Form) ihnen zur Seite stehen würdest, ist es KEIN ausnutzen!


eigene Ansichten?

Wie sieht es bei dir aus mit Perfektion? Alles alleine schaffen wollen müssen können? Nur kein Schwächling sein?
Räum auf damit! Ein Schwächling sucht sich keine Hilfe und wartet darauf bis was passiert (besserung oder Zusammenbruch).

Blöd formuliert. Dreh es um, dann macht es mehr Sinn: wer sich Hilfe sucht, ist NICHT schwach! Sondern lebensnah, realistisch, hat Weitblick für die eigenen Kinder, sorgt für sich selbst.

Du bist nicht abhängig von deinem Mann.
Es wäre schön, wenn er dich unterstützen würde, tut er aber nicht.
Rede mit ihm und rede mit anderen Menschen.

Informiere dich, was es noch an Möglichkeiten gibt
- 2 Stunden Krippe
- caritative Stellen
- situative Betreuungsmöglichkeiten
- Einkaufszentrum mit Kinderbetreuung (klappt nicht mit allen Kindern und nicht in jedem Alter). Meine hat es stundenweise geliebt, als Kindergarten noch nicht möglich war. 3x vielleicht gebraucht, es hat mir gut getan

Treffpunkte Kindgerecht legen und so beides verbinden.

mit meiner war ich als Kleinkind in Museen. Halbe Stunde? Passt. Vorher Spielplatz, hinterher "Bestechung", ICH habe mir für 30 Minuten etwas GUTES getan.

Im Kindergartenalter gab es hinterher ein Eis, vorher Spielplatz. Dazwischen kam sie zwar mit, aber es klappte. Mama-Zeit habe ich mir genommen! Nicht darauf gewartet, dass mein Kind sie mir gnädigerweise lässt.

Kindgerechte Mama-Zeit geht auch mit Kind.
Langsam gesteigert. Anfangs 1 Minute (Kind den Zeiger gezeigt, der dann ganz unten war, fand sie spannend), dann zwei Minuten

irgendwann 3 Minuten, dann 10 Minuten. (ausgebaut auf - es geht auch mal länger)

10 Minuten sind mir heute noch heilig. Klappt auch mit Pubertist. Besser gesagt, jetzt wieder noch wichtiger. Kein Haushalt, kein Telefon, keine Erwartungen an mich selbst! (letzteres ist das extrem wichtigste). Zeit für mich heißt, atmen und ich selbst sein.

Überlege dir, was DIR wichtig ist
und dann führe es ein. Kindgerecht in kleinen Dosierungshappen. Dann langsam steigern.
Das sind Momente, die ich heute noch brauche - die ich mir nehme.

In den anderen Momenten bleibt meinem Kind umso mehr von mir. Weil ich so ich selbst bleibe.