Eheringe in 333, 375, 585 oder 750 Gold?

Einen schönen Sonntag Nachmittag euch allen!

Ich habe vor einiger Zeit geschrieben, dass ich vor ein paar Jahren meinen Ehering verloren habe und dieser ist natürlich nachwievor nicht aufgetaucht.

Jetzt wollte ich meinen Mann überraschen und neue bestellen/kaufen. Unsere Ringgrößen kenne ich, das ist also nicht das Problem.

Ich strauchel allerdings noch ein wenig über den Feingehalt und die Oberfläche des Goldes und werde da auch nicht ganz schlau draus. Damals hatten wir mattiertes Weißgold genommen in 585er Legierung und ich einen kleinen Brillanten. Allerdings hatte ich damals - und eigentlich auch nachwievor - wenig Ahnung von Gold und wie es sich über die Jahre so verhält, da ich ausschließlich Silber getragen habe. Mittlerweile trage ich am ehesten Gelbgold, bzw. gelb- und rosévergoldeten Schmuck, da es mir definitiv besser steht.

Mein Ring war nach kürzester Zeit vollkommen unansehnlich geworden, also würde ich jetzt zumindest zu polierter Oberfläche tendieren, die mattiert ohnehin nach. Ebenso werde ich wohl kein Weißgold mehr holen, weil ich, wie geschrieben, kein Silber mehr trage und es meinem Mann eher egal ist.

Nun aber zu meinem eigentlichen Teil der Frage: Welchen Feingehalt sollte ich wählen? Diesmal bleibt es finanziell ja leider komplett an mir hängen, also ich würde nicht sooooo viel für Ringe ausgeben wollen und ich möchte auch keinen Stein mehr, weil es zu unpraktisch im Alltag ist. Es soll halt aber auch eine Überraschung werden, weil er meckert immer, dass wir keine Ringe mehr haben, obwohl er seinen ja auch nicht mehr trägt, aber er sich auch keine Zeit nimmt, mal neue oder meinen nachmachen zu lassen.

Tendenziell neige ich erneut zu 585er Gelbgold mit halbrundem Profil. Ich habe aber auch gelesen, dass 333er und 375er Gold sehr viel härter sein sollen. Bei dem niedrigen Goldgehalt soll der Ring allerdings auch schneller brechen und irgendwann rötlich werden? Das wäre nun ziemlich schade, zumal gerade ihm Rot und Rosé so gar nicht stehen. 750er Gold hingegen ist ja sehr weich und verzeiht Kratzer wohl schnell? Zumindest kann man Kratzer wohl leichter wieder ausprobieren? Oder doch ganz einfach den Allrounder 585 Gold?

Ach ja, ich werde wohl auf eine Onlinebestellung zurückgreifen müssen, weil damals waren wir bei 123Gold und mir ist das super peinlich dort nochmal aufzukreuzen. Da wir aber beide nur schmale, ganz schlichte Ringe möchten und das niemand bei uns anbietet, muss es eben online sein. Mit schmal meine ich übrigens 3mm für mich, bzw. maximal 4mm für ihn.

Welchen Anbieter würdet ihr da empfehlen? Wo kann man seriös und mit halbwegs guter Qualität online Eheringe bestellen? Wie gesagt, unsere Größen kenne ich, das ich kein Problem!

Vielen Dank schonmal im Voraus für eure Hilfe, ich bin vollkommen hilflos in diesem unübersichtlichen Dschungel.

Welcher Feingehalt für die Eheringe?

Anmelden und Abstimmen
1

Die Juweliere empfehlen 585er

2

Ich weiß, deswegen haben wir damals auch 585 genommen, aber so richtig erklären konnte man uns das nicht. Ich habe letztens noch bei einem Goldschmied gefragt und der empfahl 585 wegen der Farbe, da 333 und 375 blasser sind, aber zu gelb mag ich auch nicht.

Aber vielleicht hat ja jemand auch ein wenig Ahnung auf dem Gebiet oder wurde besser als wir/ich beraten und kann berichten.

3

Ich bin aus der Branche. Wenn es nach dem Preis geht, ist es natürlich günstiger, je geringer der Goldgehalt ist. 333er ist somit das Günstigste, 750er das Teuerste.

Reines Gold ist sehr weich, je geringer der Feingehalt, desto härter der Schmuck. Bei Ringen würde ich daher tatsächlich eher zu weniger Feingehalt raten, da sie dann robuster sind und weniger schnell zerkratzen. Klar kann man es bei höherem Feingehalt auch besser wegpolieren, bei geringerem Feingehalt zerkratzen sie aber gar nicht erst so arg.

Goldschmuck verändert nicht die Farbe, was Du meinst, ist dass geringerer Feingehalt von vornherein eher ins Rötliche geht durch die Beimengung anderer Metalle. Je höher der Feingehalt, desto gelber wirkt das Gelbgold. Wenn du eh zu Roségold tendierst, bist du mit geringerem Feingehalt farbtechnisch schon auf der richtigen Spur.

Alles in allem würde ich dir daher zu 333er oder 375er Gold raten. Vorteile: Robuster/härter und günstiger. Nachteile: Eigentlich keine, außer dass sie weniger wert sind. Es sei denn du stehst total auf den Gelbton und magst keine Tendenz ins Rötliche. Letztere ist aber wie gesagt von Anfang an da und rötet nicht nach.

4

P.S. Die Juweliere empfehlen 585er, weil es teurer ist und sie mehr dran verdienen. Bei Ringen die der Kunde täglich zu tragen gedenkt (auch bei der Hausarbeit etc. nicht abnimmt) finde ich diese Empfehlung nicht in Ordnung, denn wie gesagt, 585er zerkratzt viel schneller. Und auch Edelsteine empfinde ich in Eheringen als unpraktisch. Die meisten Steine vertragen keine Seifen, Laugen und womit ein Ehering alles in Berührung kommt. Diamanten sind robuster, aber rein optisch nicht von günstigem Zirkonia zu unterscheiden. Die Fassungen sind dann auch noch mal Schwachstelle, schnell gehen die Steinchen in Eheringen verloren, weil sie dem alltäglichen Gebrauch gar nicht gewachsen sind.

8

Danke dir für deine ausführliche Antwort!

Also würdest du 333 oder 375 empfehlen, weil es weniger zerkratzt, ja? Man liest und hört ja so viel Verschiedenes, da verliert man schnell den Überblick. Bei Silber ist es doch einfacher, da gibt es 925 Sterling und viel mehr bietet der Markt auch nicht, außer vielleicht Vergoldung oder Rhodinierung, aber für Eheringe ist mir das definitiv nichts.

Wir haben uns ja damals auch zu 585er Weißgold hinreißen lassen, da sagte man uns, dass andere Legierungen gelbstichiger sind und das habe ich nun auch schon etliche Male gehört. Keine Ahung wie das nun hinhaut oder nicht, aber bei Weißgold bin ich mittlerweile ohnehin raus. Ein Rotschimmer stört hingegen gar nicht, ich habe zwar leicht rötliche Haut, aber solange es kein Rotgold ist, sieht es tatsächlich gut aus.

Preislich wäre es mir relativ egal ob ich nun 250€ oder um die 600€ zahle, das ist beides machbar, denke ich. Die alten Ringe haben ja auch nicht die Welt gekostet, ich finde auch ein Ehering muss kein Vermögen kosten, da traut man sich am Ende ja gar nicht mehr den Ring zu tragen. Viele Juweliere und Goldschmiede bieten ja erst ab 2000€ das Paar an, das finde ich schon happig.

Ach ja, hast du einen Tip, wo man ohne viel Federlesens online bestellen kann? Mit halbwegs guter Qualität versteht sich, es muss aber nicht unbedingt reine Handarbeit sein, aus dem Guss tut es dann auch. Wie gesagt, ich würde zwar lieber vor Ort kaufen, aber das erweist sich als unmöglich.

weitere Kommentare laden
5

Prinzipiell ist es so das je niedriger der Feigehalt Gold ist das Material auch härter ist.

Je höher der Feingehalt umso höher der Goldanteil, umso teurer der Ring.

Bei den Ringen handelt es sich immer um Legierungen, also Gold + mindestens 1 weiterer Werkstoff. Die hinzugefuegten Metalle bestimmen die Farbe des Ringes. Weißlich, rötlich mehr gelb und so weiter ( Nickel, Platin, Bronze, Silber koennen solche Metalle sein... Achtung Bronze selbst ist ja schon eine Legierung

Schoenen Sonntag

BlueH6

6

Leider falsch, die meisten Goldlegierungen bestehen aus Gold mit Silber oder mit Kupfer. Platin wird Gold nicht untergemischt als Legierung, da es viel wertvoller ist als das Gold selbst. Eher umgekehrt, aber auch das ist unüblich.

7

Naja, paldium, Silber nickel oder Platin, sogar Titan werden zurerstelkung von Weissgold durchaus zugemischt.

Das Verhaeltnis sei dahingestellt, aber unueblich ist das nicht.

Ich trage selbst einen solchen Ring. Das Metall ist knallhart

weitere Kommentare laden
12

Was die anderen geschrieben haben stimmt teilweise, ist aber zu vereinfacht.

Die zulegierten Metalle können zu unterschiedlichen Härten führen. Auch ein Ring mit 750er Feinanteil kann härter sein als ein 333er. Die Härte hängt weniger vom Feingehalt und mehr von den zulegierten Metallen und der Verarbeitung ab.

Wichtiger als die Härte ist der Abrieb. 750er Ringe haben im Allgemeinen einen geringeren Abrieb, man hat also platt gesagt länger was von ihnen.

Bei 333er Gold kommen auf 2 Goldatome 9 Fremdatome. (Der Feinanteil sind Massen-%, nicht Atom-%.) Das erklärt die sehr unedlen Eigenschaften dieses Materials, wie hohe Anlaufneigung, Korrosionsverhalten und geringe Farbtiefe. Viele Goldschmiede und Länder, wie die Schweiz, lehnen es ab, diese Legierung noch als „Gold“ aufzufassen. (aus wikipedia)

375er Ringe sind auch NICHT immer Farbfest, sondern können durchaus leichte Farbänderungen bekommen. Da ist einfach verhältnismäßig viel anderes Metall drinnen. Kupferhältige Ringe (Rot, Rose) können z.B. einen leichten Grünstich bekommen. Man denke an alte Kirchendächer, die ja auch grün werden.

Bzgl. Farbfestigkeit: Weißgold wird gerne noch zusätzlich rhodiniert, da es Farbe und (vorübergegehnd) Festigkeit verbessert. Ein Rhodiumüberzug muss nicht explizit angegeben werden. Mit der Zeit nutzt sich der Überzug aber ab und das eigentliche Weißgold kommt raus, was eher gräulicher ist und als nicht so schön empfunden wird.

Unter einem Feingehalt von 750 ist Gold auch noch anfällig für Säuren. Das fällt aber vermutlich im normalen Alltagsleben nicht so auf.

Ich persönlich bevorzuge 750er Gold und aufwärts. Es gibt übrigens keinen Grund, dass Goldringe super teuer sein müssen. Ein Ring wiegt ca. 5g (der ist dann schon recht groß), das entspricht heute einem Materialwert von ca. 200 €.

13

Punkto Materialwert machen 2 oder 3g Gold, die mehr drin sind eigentlich keinen Unterschied, allerdings beim Verkaufspreis ggf. schon. Bei Weissgold kommt es auf die Legierung an.Die Verfärbung, die gewisse Weissgoldringe kriegen, wenn der Rhodium-Überzug abgekratzt ist, kommt meines Wissens vom zugesetzten Mangan. Weissgold, das nur Palladium enthält und kein Mangan, hat dies nicht. Ich würde Ringe immer ohne Rhodiumüberzug auswählen oder auf den Rhodiumüberzug generell verzichten, weil das der Zustand ist, den sie früher oder später ohnehin haben werden.

14

Es gibt viele verschiedene Weißgold-Varianten. Nickel-Weißgold hat sehr attraktive Eigenschaften, das darf aber glaube ich in D nicht mehr verkauft werden (wg. Sensibilisierung gegenüber Nickel).

Mangan-Weißgold ist eine "günstige" Variante und kann sich verfärben.

Palladium-Weißgold wäre die wertigere Variante (in Bezug auf mechanische Eigenschaften, Farbtiefe, keine Verfärbungen) ist aber etwas teurer.

Der Vollständigkeit halber: Beim Verkauf gebrauchten Schmucks zählt nur der Goldgehalt, nicht die zulegierten anderen Elemente. Also ein wertiger Palladium-Weißgold Ring bringt im Verkauf an eine Scheideanstalt o.ä. nicht mehr als ein Mangan-Weißgold Ring gleichen Gewichts und Feingehalts.

Weißgold soll ja das noch teurere Platin nachahmen. Um die Nachahmung besser zu machen, wird gerne rhodiniert. Ich würde auf Rhodiumüberzüge auch verzichten (insbesondere bei Ringen, die sind einfach zu stark belastet), da man dann nachher mitunter enttäuscht ist, wenn das "echte" Material mit der Zeit rauskommt. Wie gesagt, dieser Überzug muss leider nicht erwähnt werden beim Verkauf. Man erkennt es aber optisch - funkelt das Weißgold wie schönstes Platin, ist es vermutlich rhodiniert. "Richtiges" Weißgold ist eigentlich grau. Graugold ist dafür auch der passendere (aber weniger gebräuchliche) Ausdruck.

weitere Kommentare laden
19

Einfach günstige Ringe nehmen, die ihren Zweck erfüllen. Der Wert einer Beziehung hängt sicherlich nicht daran, wie viel Geld man dem Juwelier in den Rachen wirft.

20

Günstige Ringe wollte ich sowieso haben, ganz einfach ohne Stein und 3-3,5mm dick. Das würde zusammen dann etwas zwischen 200€ und 600€, je nach Goldgehalt, machen.

Ich denke, ich nehme dann 585 Gelbgold, das wären dann so um die 400€ für beide Ringe. Schade, dass Gold aktuell so teuer ist.