Neuer Partner will Scheidung aktiv betreiben

Ich habe mich vor ein paar Jahren von meinem Mann getrennt. Wir haben eine Trennungsvereinbarung aufgesetzt und sind damit so gut wie geschieden.

Er war immer sehr bestimmend und alles musste nach seiner Nase laufen, sonst gab es Ärger. Ich sehe ihn nur selten und habe auch immer etwas Angst vor einer möglichen Auseinandersetzung.

Mein neuer Partner, mit dem ich seit ein paar Jahren zusammen bin, möchte, dass ich mich ganz scheiden lasse. Ich möchte mich aber nicht mit meinem Examen auseinander setzen und ich möchte auch nichts bezahlen. Ich würde am liebsten alles so weiter laufen lassen wie jetzt.

Nun hat mein Partner vor ein paar Tagen unseren Hausanwalt angerufen, um zu fragen, was für Kosten auf mich zu kämen im falle einer Scheidung. Als er mir das erzählt hat, habe ich es als übergriffig aufgenommen. Ich finde nicht, dass er das Recht hat, sich so in meine Sachen einzumischen. Ich will mich auch gar nicht scheiden lassen - das würde doch sowieso nichts ändern.

Findet ihr das auch übergriffig?

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Ich finde dein Verhalten eher nicht normal!

Warum willst du keine Scheidung?

Also rein rechtlich ist die Situation im Moment so:

Du stirbst, dein Ex (und eventuelle Kinder) erben dein ganzes hab und gut, dein Partner geht leer aus.

Du wirst schwanger, dein Ex ist automatisch erstmal der Vater, erhält das Sorgerecht jnd wird zu Unterhalt verpflichtet.

Wenn dir etwas passiert, darf dein Partner keine Informationen erhalten. Die erhält nur dein gesetzlich angetrauter Ehemann.

Dein Partner möchte vielleicht eine Ehe mit dir eingehen, aber solange du verheiratet bist, geht das nicht.
Er möchte insgesamt vielleicht einen sichereren Standpunkt mit dir haben.

Und ich kann mir gut vorstellen, da du dich dagegen so auflehnst, dass er sich furchtbar fühlen muss. Warum will man denn nach Jahren der Trennung und neuer Partnerschaft nicht sein leben aufräumen?

Ich stellte den scheidungsantrag nach dem Trennungsjahr. Bis wir tatsächlich geschieden waren, verging nochmal ein Jahr. Aber danach war ich frei und als mein Mann mir letztes Jahr einen Antrag machte, konnte ich problemlos ja sagen! Es gab keine Altlasten, die geregelt werden mussten!

Warum wehrst du dich so dagegen?

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Du bist erst geschieden, wenn du das Urteil in den Händen hast. Warum ist es immer noch nicht vollzogen, zumal du ja eine neue Liebe hast.

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Guten Morgen

Also ich kann ihn gut verstehen.

Aus den bereits genannten Gründen würde ich sofort alles in die Wege leiten für die Scheidung.

Ich liebe auch getrennt und warte sehnsüchtig auf den Scheidungstermin weil ich diese Sache einfach für mich abschließen möchte.

Ich Könnte mit halben Sachen nicht leben.

Dein Freund denkt vielleicht auch das du nicht mit der Sache abgeschlossen hast, denkt doch mal wie er sich fühlt.

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Guten Morgen,
ich finde das Verhalten nicht übergriffig von Deinem Partner - immerhin ist er, seit mehreren Jahren, der Mann an Deiner Seite.
Er hat sich ja lediglich informiert, was für Kosten auf Euch zukommen würden.


Nicht falsch verstehen - ich finde auch, dass man sich im Trennungsfall nicht zwingend scheiden lassen muss. Der Status "verheiratet" bietet durchaus beiden Seiten Vorteile.
Es kommt mMn immer auf den jeweiligen Fall an.
Eine Trennung sollte nicht die Zerstörung der Existenzen bedeuten. Wenn man sich nicht total zerstritten hat, ist es in manchen Fällen besser, alles vernünftig unter sich zu regeln.
Außerdem steht einem nicht auf der Stirn geschrieben, dass man verheiratet ist.

Allerdings kommt in Deinem Fall, Dein neuer Partner nicht mit der Tatsache zurecht, dass Du auf dem Papier noch verheiratet bist.
Du schreibst: "Mein neuer Partner, mit dem ich seit ein paar Jahren zusammen bin, möchte dass ich mich scheiden lasse".
Du solltest Dir für Dich überlegen, ob Du Dich nicht lieber doch mit Deinem Ex auseinander setzen willst, anstatt Deinen neuen Partner vor den Kopf zu stoßen.
Er sagt offen und ehrlich, dass er mit der Situation nicht zurecht kommt. Darauf würde ich, an Deiner Stelle, schon eingehen.

Hat er denn einen besonderen Grund, jetzt nach Jahren, Deine Scheidung zu fordern?
Möchte er Dich evtl. heiraten?

LG

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Dein Partner mag gegen Deinen Willen gehandelt haben und es ist normal, dass Du es als übergriffig empfunden hast. Allerdings ist die Weiterführung der Ehe ein sehr hohes finanzielles Risiko, was ja bereits schon erwähnt wurde. Es würde also sogar sehr viel ändern, wenn Du Dich scheiden lässt.

Du musst die Scheidung ja nicht anstreben, aber vor der Wahrheit die Augen verschließen solltest Du auch nicht. Daher würde ich dem Anwalt tatsächlich die Trennungsvereinbarung nochmal vorlegen und ihn fragen, was nun der rechtliche Unterschied zur Scheidung ist. Vergiss auch nicht, dass umgekehrt dasselbe gilt und Du mit diesen Argumenten auch Deinem Ex eine Scheidung schmackhaft machen kannst.

Was war denn nun eigentlich das Ergebnis bei der Frage nach den Kosten? Wieviel kommt da auf Dich zu?

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Ja, es war eigenmächtig und übergriffig von ihm.

So etwas sollte man immer in Absprache mit dem anderen Partner machen. Er kann nicht so einfach das Heft in die Hand nehmen.

Er sollte Dir vor allem in einem ruhigen und klärenden Gespräch sagen, warum ihm an der Scheidung so gelegen und Du ihm, warum eben nicht.

Es stecken vermutlich irrationale Ängste und Emotionen dahinter, die Ihr beide mal auf den Tisch bringen solltet um einander besser zu verstehen.

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Hallo, jch finde nur nach den Kosten zu fragen, hat nichts mit eigenmächtig oder übergriffig zu tun. Auch weil ja gerade diese Kosten als Argument gegen die Scheidung angeführt werden. Das ist nur eine Information, nicht mehr. Wenn die von der TE genannten Kosten deutlich zu hoch sind, um ein Argument gegen die Scheidung zu haben, kann schon sein das das nicht gut beim Partner ankommt.
Solange man verheiratet ist hat man ja auch gewisse Verpflichtungen, da denke ich nur an die Kosten einer möglichen Pflege. Auch daran ist zu denken.

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Wenn die TE es als übergriffig oder eigenmächtig empfindet, dann ist das Fakt. Es sind ihre Gefühle. Wie andere das sehen, ist eigentlich gar nicht relevant.

Und bevor sich der Partner über Scheidungskosten für IHRE Scheidung erkundigt, wäre es doch viel sinnvoller, sich erst einmal zu erklären, warum ihm ihre Scheidung so wichtig ist.

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Ich frage mich, ob es für dich nicht heilsam wäre, diesen großen Angstbrocken "Exmann" endlich auch offiziell loszuwerden?
Du scheinst große Angst vor ihm zu haben und wäre es da nicht sogar eine Chance, dich mit der Unterstützung deines Partners diesem Brocken endlich zu stellen, um das Thema ein für allemal beenden zu können? Du wärst nicht alleine, sondern hättest jemanden an deiner Seite, der dir hilft und dich aktiv unterstützen möchte.

Ich stelle es mir belastend vor, wenn einem diese Furcht vor Auseinandersetzungen immer im Nacken sitzt. Dein Exmann könnte ja auch von selbst irgendwann den Streit anzetteln, den du so fürchtest, weil er es sich halt anders überlegt hat. Nach einer Scheidung wären die Fronten geklärt und er hätte für den Rest deines Lebens nichts mehr zu melden und auch nicht diese Macht über deine negativen Empfindungen.

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Ach, bei ihm findest du es übergriffig aber das dein Ex schon immer bestimmend war und du sogar jetzt noch zu schissig bist ihm entgegenzutreten, ist ok?!

Ich gehe mal davon aus das dein Partner sonst nicht so ist und er darüber, dass du dich so devot gegenüber deinem Ex verhältst, schon angesäuert ist (verständlich von ihm ) und da agiert man auch mal blöde.

Jetzt machst du da ein Fass auf, hast aber nicht den Ar*** in der Hose mit deinem Ex mal Tacheless zu reden, nö, lieber gefällt dir ja angeblich alles wie es ist, ist ja bequem......ganz schön feige von dir und ebenso ungerecht gegenüber deinem Freund.

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Wenn Du morgen einen Autounfall hast, weil einer von der Hitze ganz döselig ist und Dir ins Auto fährt und Du entscheidungsunfähig auf Intensiv liegst, dann kann Dein Mann da reinmaschieren und als nächster Angehöriger Entscheidungen treffen, wohingegen Dein Freund auf die Gnade der Stationsschwestern angewiesen ist, ob er überhaupt zu Dir ins Zimmer darf.

Von daher kann ich ihn absolut verstehen, hätte aber vorherige Absprache vor dem Kontakt mit dem Anwalt besser gefunden.