Finde dass Freund zu viel/oft trinkt

Hallo,

Mein Freund und ich sind seit 10 Jahren mehr oder weniger zusammen. Nun bekommen wir unser ersten Kind und irgendwie hab ich das Gefühl, dass er seither unglaublich oft und teilweise auch viel trinkt. Wir hatten beim Kinderwunsch ausgemacht, dass er quasi solidarisch mit mir nicht über die Stränge schlägt. Trinken wäre okay, aber eben nur in Maßen (halt Mal n Bier oder n Alster oder auch Mal zwei). Ich weiß auch dass im Sommer gar nicht so wenige Menschen häufiger zum Alkohol greifen (das gute Wetter, draußen sitzen, was trinken, schmeckt auch alles gleich doppelt so gut). Erst dachte ich, es liegt vielleicht daran, dass ich gar nicht trinke, dass ich deinen Konsum so viel finde, aber mittlerweile mache ich mir echt Sorgen. Und ich muss gestehen, ich bin auch echt angepisst. Er trinkt fast täglich, meist dann nur 1-2 Bier, aber ich hab jetzt Mal aktiv drauf geachtet und ich würde sagen er ist 1-2 Mal die Woche angetrunken bis betrunken. Wie doll bekomme ich nicht mit, da ich zu Hause bin, schwanger und dann im anderen Zimmer schlafe, weil ich keine Lust hab, von einem lauten, stinkenden Mann geweckt zu werden, aber dem Kater nach zu urteilen, war es dann auch meistens etwas mehr. Gleichzeitig bewundert er dauernd seine jungen Arbeitskollegen dafür, dass die bis 5 Uhr saufen sind und er sich um 1.30 abgeseilt hat und die trotzdem fitter auf der Arbeit sind als er. Mich nervt es gerade hart. Ich hab diese Woche schon zweimal rumgemotzt (heute erst wieder, er ist gerade unterwegs) und komme mir total bescheuert vor. Ich finds total peinlich wie er (meiner Ansicht nach) versucht mit den jüngeren Leuten mitzuhalten und es macht mich sauer, dass er nicht auf meine Sorgen eingeht. Ich hatte bereits ein paar Mal gefragt, ob er nicht, wie abgemacht, solidarisch mit mir Pause macht, weil es ihm auch echt nicht gut geht, wenn er getrunken hat und dann mindestens der ganze Tag im A.... Ist. Er tut das dann ab und sagt nur, er habe das schon alles im Blick.

Ich mach mir echt Sorgen und ich bin soooo wütend. Keine Ahnung vielleicht hat er auch nur wegen der Schwangerschaft ne Krise und muss nochmal richtig auf die Kacke hauen, aber ich möchte nicht, dass sich aus sowas eine richtige Sucht entwickelt.

Weiß gerade nicht so wirklich weiter. Musste mich aber Mal ausheulen

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Guten Morgen,

Ich kann aus der Ferne schlecht beurteilen, ob er schon ein Suchtproblem hat, oder noch auf dem Weg dahin ist. Wenn er so weiter macht, wird er aber wohl recht bald ganz sicher eines haben.

Dass er es trotz Absprache nicht schafft, für einen begrenzten Zeitraum auf Alkohol zu verzichten oder seinen Konsum auf ein erträgliches Maß herunter zu fahren, ist wirklich besorgniserregend. Dass er es herunter spielt, auch.

Unterstützung kannst du bei AlAnon finden. Es gibt Gruppen in allen größeren Städten.

Erspare bitte deinem Kind das aufwachsen mit einem suchtkranken Elternteil.

Liebe Grüße

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Hallo,

Danke für Deinen Beitrag. Er kam gestern um halb drei nach Hause und hat wohl dann erst meine ganzen Nachrichten gelesen, in denen ich mich aufgeregt habe und mir Sorgen gemacht habe, weil ich auch Mal wieder nicht informiert wurde, dass es später wird und wir eigentlich die Absprache haben, dass er von alleine Bescheid sagt, wenn es später wird als verabredet. Er hat dann, obwohl ich ja anwesend war, betrunken über WhatsApp unsere Beziehung beendet. Richtig aggressiv und herablassend in seiner Wortwahl. Das ist auch noch so ein Ding: er wird ein ganz unsympathischer Mensch, wenn er betrunken ist. Arrogant, herablassend, aggressiv (nicht handgreiflich aber verbal) und gefühlskalt. Ich finde ihn dann richtig widerlich, so rein menschlich und auch darüber hatten wir eigentlich schon Mal ein längeres Gespräch, in dem er eigentlich sehr einsichtig und verständig war.

Nachdem er sich jetzt so albern benimmt (mit 38 Jahren über WhatsApp betrunken eine 10 Jahres Beziehung beenden) bin ich ehrlich gesagt einfach nur sauer. Ich hätte nicht schlecht Lust dem die Pistole auf die Brust zu setzen ala "entweder Alkohol oder wir", hab aber auch keine Lust auf einen Tag voller Drama. Bin total müde, weil ich dann emotional so aufgerieben war heute Nacht, dass ich nur noch 2 Stunden Schlaf bekommen habe.

Danke für den Tipp mit der Beratung. Das werde ich wohl erst Mal machen! Hatte eh schon angefangen zu googlen heute Nacht🙈

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Dem ist nichts hinzuzufügen. Ich habe mich von meinem alkoholkranken Mann getrennt wegen der Kinder, es war bei ihm genauso anfangs und am Ende hat der Alkohol auch körperlich gewirkt (Bluthochdruck, Gewichtszunahme, Herzprobleme, Nierenprobleme, Gedächtsnisaussetzer und beginnende Hirnschädigung, Halluzinationen, Verfolgungswahn, Aggressionen, Panikattacken...)

Wenn es erst soweit ist, ist es zu spät, ich hätte gehen sollen als es noch so war wie hier beschrieben. Mein Mann hat erst nach / durch die Trennung sein Problem realisiert und aufgehört, nur die körperlichen Schäden sind jetzt da, vor allem das psychisch-mentale ist schlimm für ihn und sorgte auch für Jobverlust und Arbeitsunfähigkeit. Ich hätte vorher die Reißleine ziehen müssen, jetzt ist es zu spät gewesen, auch für unsere Ehe, da ich erst ging, als meine Gefühle auch weg waren. Denke, wenn ich "in Liebe" früher gegangen wäre, hätten wir die Kurve noch mal gekriegt.

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Meines Erachtens ist dein Partner bereits alkoholsüchtig, da er jeden Tag Bier trinkt und zudem auch noch regelmäßig betrunken ist. Allerdings kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass er erst seit Beginn der Schwangerschaft mit dem Trinken angefangen hat. Meistens fängt das ja schleichend an und wird dann immer schlimmer. Ich würde ihn daher bitten, eine entsprechende Beratungsstelle für Alkoholsüchtige aufzusuchen. Falls er diesbezüglich nicht einsichtig ist, würde ich mich trennen.

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Na das haut zeitlich schon hin mit der Schwangerschaft. Ich habe den April den positiven Test in der Hand gehalten und seitdem ist es ja auch immer wärmer geworden. Ich würde sagen, vielleicht ist er sowas wie ein Quartalstrinker.
Wir haben die Abmachung eigentlich nicht getroffen, weil er vorher schon so über die Strenge geschlagen hätte, sondern weil ich schon auch gerne mit Freundinnen hier ne Weinschorle da n Sekt und auch mit meinem Freund gerne abends draußen Mal n Bier getrunken habe und ich einfach fand das macht es mir leichter. Und ich irgendwie der Meinung bin, so rein feministisch, wenn ich schon alles machen muss, weil er kein Kind bekommen kann, dann soll er ruhig einen Teil mitgehen bei den Konsequenzen die es für mich hat.

Naja...ich hab direkt als die erste es schrieb schon nach den Angehörigen Treffen hier in der Stadt gegoogelt und werde gucken, dass ich es die Woche dahin schaffe.

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Ich vermute mal, dass es Zufall ist, dass er seit Beginn der Schwangerschaft trinkt und recht wenig mit der Außentemperatur zu tun hat. Meiner Meinung nach muss dein Partner jetzt zwar aus Solidarität mit dir nicht komplett auf Alkohol verzichten, sondern eben seinen Konsum herunterfahren. Die Tatsache, dass er die Beziehung jetzt trotz Schwangerschaft einfach beendet hat, zeigt recht deutlich, dass er ein unreifer und verantwortungsloser Mensch ist. Offensichtlich hat er kalte Füße bekommen, weil er merkt, dass sich sein Leben künftig grundlegend ändern wird. Die Idee mit dem Angehörigentreffen ist zwar sehr gut, nützt aber wenig, wenn dein Partner nicht mit dem Trinken aufhören kann oder möchte.

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Richtig blöde Situation. Ich würde das nicht mitmachen.

Allerdings denke ich auch, dass es nicht erst seit der Schwangerschaft so ist, da sonst eine solche Absprache doch gar nicht nötig gewesen wäre? Zumindest habe ich mit meinem Partner nichts der Gleichen angesprochen zum Thema Kinderwunsch, weil er sich schon vorher höchstens 1-2 mal im Jahr mal etwas mehr getrunken hat und mich das nicht weiter stört.

Vielleicht ist es auch eine Art verfrühte Midlife Crisis. Ich würde auch dringend zu einer Therapie raten und mich ansonsten trennen. Die Pistole würde ich ihm in jedem Fall unverzüglich auf die Brust setzen. Alleinerziehend ist nicht schön, aber in deinem Fall deutlich Stress freier. Er zieht ja in seiner freien Zeit eh mit seinen Kollegen um die Häuser anstatt bei dir zu sein und dann musst du die wenigstens keinen betrunkenen Mann geben.

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er ist 1-2 Mal die Woche angetrunken bis betrunken.

Er entwickelt keine Sucht - er ist bereits süchtig. Dafür spricht auch, dass ihm ziemlich egal ist, was Du davon hältst und er beteuert, er habe alles im Griff. Tja - das hat er sicher nicht, sonst könnte er den Konsum einfach mal sein lassen.
Diese "Mithalte-Spielchen" sind sowas von unreif, kann er das nicht den 19jährigen überlassen?
Gehe bitte mal zu Al-Anon, einer Beratungsstelle für Angehörige von Alkoholikern, die sagen Dir genau, welche Anzeichen wofür sprechen.
Ich war in erster Ehe mit einem Alkoholiker verheiratet - ich kenne alle Spielchen und Argumente.
LG Moni

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Das klingt ja nicht so toll! Fast so, als hätte er Torschlusspanik oder sowas, Angst vor der kommenden Verantwortung? Verständlich, dass du dir Sorgen machst, wobei ich generell nicht verstehe, warum der Mann zwangsläufig abstinent sein soll, weil die Frau schwanger ist? In deinem Fall klingt es aber so, als hätte sich dein Partner gerade nicht sehr gut im Griff. Da muss man aufpassen, dass er nicht in die totale Gewohnheit abrutscht. Ich würde an deiner Stelle aber nicht in getrennten Zimmern schlafen, so schaffst du ja bereits Distanz zwischen euch, bevor das Kind da ist. Tut der Beziehung bestimmt nicht gut. Könntest du einen Kompromiss mit ihm finden, dass er zum Beispiel nur am Wochenende was in Maßen trinken geht? Ganz verbieten finde ich blöd, er ist ja kein kleines Kind und geht vielleicht aus Missmut über die Maßregelung öfter aus, als dir lieb ist. Wollte er das Kind? Wie alt ist er denn?

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Also das ist keine Maßregelung von mir, sondern wir haben das gemeinsam überlegt und besprochen. Und es geht nicht darum nichts zu trinken, sondern einfach solidarisch nicht zu feiern..das ist nichts was ich ihm aufgezwungen habe oder so, sondern sogar sein Vorschlag.

Das Kind wollte und will er. Wir haben da jetzt 1,5 Jahre dran "gebastelt" und wir haben uns sehr gefreut, als es geklappt hat. Er ist 38, aber gerade finde ich, dass er sich wie Anfang 20 benimmt. Hab auch schon an eine verfrühte Midlife Crisis gedacht, aber letztlich spielt der Grund auch keine Rolle, denn sein Konsum besorgt mich sehr.

Er hat dann gestern Abend/Nacht noch betrunken die Beziehung beendet🤷. Meint es aber auch heute nüchtern noch so und somit setzte ich mich jetzt akut nicht mehr mit dem Trinken, sondern der Trennung auseinander

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Mein Mann ist offizieller (aktuell gerade trockener) Alkoholiker.
Mir kommt deine Situation ziemlich bekannt vor. Auch mir ist erst während der Schwangerschaft klar geworden, wie gross sein Problem wirklich ist. Ich muss auch zugeben, dass mein eigener Alkoholkonsum vor meiner Schwangerschaft ebenfalls im kritischen Bereich lag.
Auch mein Mann hat im Suff ständig mit mir Schluss gemacht. Üblicherweise wusste er am nächsten Tag aber nichts mehr davon. Ich kann dir nur raten, dich nicht auf irgendwelche Diskussionen einzulassen. Er wird sich im Zweifelsfall für den Alkohol entscheiden, wenn du ihn beim Trinken störst. Nicht weil er dich nicht liebt, sondern weil er krank ist und nicht anders kann.
Ignoriere ihn erstmal so weit wie möglich und konzentriere dich auf dich und dein Leben.

Falls du Interesse hast können wir uns auch gerne per PN austauschen.

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Es tut bestimmt weh das er Schluss gemacht hat aber glaube mir es ist besser für dich und dein Kind. Mein Vater war/ ist ein Alkoholiker und meine Kindheit war nicht schön bis meine Mama endlich weg gegangen ist. Es wird bestimmt nicht leicht aber auf jedenfall besser. Auch wenn ihr euch wieder vertragen würdet wohnt lieber erst mal getrennt damit du und dein Kind immer eine sicheren Ort habt. Und damit er es euch beweisen kann das er sich wirklich änderen möchte. Mein Mann ist nicht besser wie deiner also ich rede wirklich aus Erfahrung. Fühl dich umarmt von mir. Du wirst eine tolle und starke mama ♥️
Lg