Ich werde alt - meine Möglichkeiten schwinden

Ich (w, fast 42) komme mit meinem Alter nicht klar. Ich bin einfach nicht da wo ich hin wollte, nicht das was ich sein möchte, ich habe nicht die Partnerschaft die ich gerne hätte, wohne nicht so wie ich es brauchen würde und merke, dass aufgrund meines Alters einfach nun viele Türen zu gehen, die für mich lange wie selbstverständlich immer offen waren.

Ich habe gerade einen Mann kennengelernt, er ist „erst“ 29. Ich finde ihn unfassbar toll, sexy, spannend, attraktiv, ich bin begeistert von ihm auf so viele Arten. Er mag mich auch und hegt offenbar eine gewisse Faszination für mich, mehr kann ich dazu noch nicht sagen. Früher hätte ich alles dran gesetzt, ihn zu bekommen. Heute denke ich, wie sollte das denn bitte aussehen. Wie würden seine Freunde reagieren. Wie meine. Ich könnte ihm vermutlich kein Kind mehr schenken und wie wäre unser Alltag bei 12 1/2 Jahren Altersunterschied? Er lebt doch in einer ganz anderen Welt, und das war mir noch nie so klar wie jetzt.

Ich bin nicht mehr Ende 20. ich bin an einem anderen Punkt im Leben und ich hasse es. Ich war eine wilde Partynudel, aber auch sehr tiefgründig. Ich habe gefeiert, gearbeitet, ich war frei, ungebunden und selbstbestimmt. Heute bin ich festgestrickt in einem Netz aus Verantwortungen, aus Arbeit, den Aufgaben einer alleinerziehenden Mutter, abends zuhause festgetackert in einer Mietwohnung, habe einen netten aber etwas langweiligen, ebenfalls alleinerziehenden Partner, der mit seinen zwei etwas speziellen Kindern beschäftigt ist und welche mein Kind nicht wirklich mögen, ich habe alternde Eltern mit Demenz, mein Bruder hält sich raus. Ich bin einfach unzufrieden, immer für alles und alle verantwortlich und würde wirklich alles dafür geben, die Zeit 15 Jahre zurückdrehen zu können.

Versteht mich nicht falsch, natürlich habe ich vieles, für das ich dankbar sein kann und bin. Ich habe ein gesundes Kind, für das ich allerdings seit seiner Empfängnis alleine verantwortlich bin, ich hätte mir so sehr ein zweites Kind gewünscht zusammen mit der Erfahrung, ein solches Projekt mit einem liebenden Partner durchzuziehen, ich habe eine leitende Position in einem vernünftigen Unternehmen und verdiene bei 30 Stunden mehr als viele in Vollzeit nach Hause tragen und bin doch oftmals nur der Laufbursche für die Geschäftsführerin, ich habe ein hübsche Maisonettewohnung aber nicht den Garten den ich mir so sehr wünsche, ich fühle mich für meine Eltern verantwortlich obwohl sie die Hilfe nicht mal wollen und ich würde gerne schlanker, aktiver, organisierter, ordentlicher und schlicht eine bessere Version meiner selbst sein.

So wie ich bin reicht es eben gerade noch für den etwas langweiligen Einfamilienhausbesitzer Anfang 40, aber nicht mehr für den wilden jungen Mann. Vielleicht stimmt das noch nicht mal, aber ich empfinde es so. Und dabei ist mein Freund doch eigentlich ein lieber, er ist zuverlässig, verlässlich, treu, loyal und wir teilen einige Hobbys und verbringen gerne Zeit dabei zusammen. Allerdings können wir nicht zusammenleben, weil die Kids sich nicht verstehen und ich auch meinen Freiraum brauche. Haha Freiraum. Im Sinne von meine Ruhe zuhause wenn das Kind pennt. #rofl

Mein Bild von mir selbst wird immer negativer, je älter ich werde und desto mehr mir klar wird, dass weder der Traummann noch das Traumhaus in absehbarer Zeit möglich sein werden. Aus meinem wilden Leben ist ein seicht dahinplätschernder Bach geworden, wo keine Überraschungen mehr kommen und die Möglichkeiten schrumpfen. Dabei habe ich noch so viel vor und so viel zu geben und mir läuft einfach die Zeit weg.

Ich weiß gerade selber nicht, warum ich das hier schreibe. Ist das die berühmte Midlifecrisis, wo man ein Resümee des bisher gelebten Lebens zieht und das nicht gut ausfällt? Bin ich undankbar und sehe den schönen Wald vor lauter Bäumen nicht? Ist es mir Esel zu wohl und suche ich einfach nur ein Eis zum draufgehen?

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Du bist Ü40? Herzlichen Glückwunsch, du kannst Bundespräsidentin werden. Außerdem finde ich, dass Frauen in unserem Alter z.B. knallroter Lippenstift viel besser steht, weil wir ihn mit viel mehr Haltung tragen als unsere jüngeren Geschlechtsgenossinnen.
Geschlossene Türen? Wo denn? Ich finde, wir haben das optimale Alter. Je nach Styling switche ich zwischen Girlie und Dame und beides nimmt man mir gerade ab.

Du hörst dich so an, als würdest du dich momentan festgefahren und eingesperrt fühlen. Woher kommt das? Wie alt ist dein Kind?
Mein Sohn ist jetzt 7 und ich finde, ich habe ganz schön viel Freiheit zurück bekommen. Anflüge von Midlife-Crisis bekämpfe ich mit neuen Projekten: ich bin vor einem halben Jahr mit dem Laufen angefangen und will nächstes Jahr einen Halbmarathon mitrennen. Ich lernte gerade aus Jux und Dollerei die “Ode an die Freude“ auswendig und meiner etwas alltagslangweiligen, aber tollen Beziehung habe ich neulich unter dem Einfluss von viiiiiel Wein einen neuen Anstrich verliehen, indem ich vorschlug, was man in der Horizontalen noch so ausprobieren könnte, bevor und die Dritten beim Knutschen verrutschen und war sehr positiv überrascht, wie offen die Türen waren, die ich meinte, einrennen zu müssen.

Die Situation mit dem Jungspund hatte ich neulich auch mal, hübsche 29Jahre standen da vor mir und wir unkten rum und in einem kurzen Anflug von Wehmut wurde ich mir meiner Krähenfüße um die Augen und Regenrinnen im Dekollete bewusst. Dann dachte ich aber an die Begegnungen mit solchen Männern im Bett vor etlichen Jahren und die Erfahrung, dass sie in dem Alter noch so um sich kreisen, dass sie sich gar nicht richtig auf Frau einlassen können. Ich finde, dass Sex mit zunehmenden Alter der Partner echt besser wird, nicht schlechter.

Druck dir mal Hesses Gedicht “Stufen“ aus und höre auf, Vergangenem nachzutrauern. Mit 40 hat man in der Regel noch so viel Zukunft, dass das echt ein Jammer wäre, bereits in retrospektiven Seufzen zu verweilen.

Und alles was dich lähmt, versuche doch zu beseitigen. Entweder indem du den Lahmen Beine machst oder indem du neue Wege gehst.

Und was mir hilft: Ich nehme mir jeden Tag ganz bewusst Zeit, dankbar zu sein für das Gute in meinem Leben. Das vergisst man nämlich so häufig, weil das Gute die Angewohnheit hat, dezent im Hintergrund gut zu sein.

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hallo

ich bin bald 43, und dein text könnte in etwa von mir sein. allerdings habe ich das mit dem jüngeren schon hinter mir (er ist/war 'nur' 9 j. jünger). er vergötterte mich, ich ihn.. bis er merkte: ups, wir haben ja einen generationenunterschied. dabei bin ich im kopf moderner und fortschrittlicher als er. er hat z.b. noch fixe rollenbilder m/w im kopf.. wie man als frau sein sollte - wtf. also ja: du/ich esel - uns ist es zu wohl. noch jetzt denke ich an die zeit mit dem jüngeren zurück.

ich habe vor einigen tagen einen artikel gelesen.. ein interview mit jemandem, der meinte: echte liebe ist eigentlich langweilig. das mit den schmetterlingen, das vergeht. echte liebe ist 'alltag', ein gutes team sein, füreinander da sein. das ist eine eher stille liebe.

denk vielleicht darüber nach.. ich führe mir das immer wieder vor augen und hoffe, dass ich irgendwann die vergangenheit nicht mehr so vermissen werde.

gruss

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Hm... meine Tante ist 54 und seit über 10 Jahren mit einem ca. 12 Jahre jüngeren Mann zusammen. Seit sechs Jahren sind sie verheiratet. Klappt prima. ;-)

Der Rest kann ja noch kommen... nur weil sich die Kinder aktuell verstehen, heißt das ja nicht, dass das nicht noch werden kann. Und man muss ja auch nicht sofort zusammenziehen. Vielleicht brauchst du einfach ein bisschen Mut. :) Viel Glück!

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Dein Text macht mich traurig!

Schade, dass du nicht zufrieden bist.

Ich finde ein Kind und einen zuverlässigen Partner sehr viel. Ich habe ebenfalls beides und bin unendlich zufrieden und dankbar und glücklich dafür.

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Ich finde es schade, dass du die negativen Seiten so hervor hebst. Ich kenne selbst Phasen, in denen ich mir denke, ich habe alles falsch gemacht.. Aber am Ende denke ich dann, wer weiß, ob ich glücklich wäre, wenn ich das hätte, was ich mir vor 15 Jahren vorgestellt habe.

Bei mir betrifft das vor allem die berufliche Situation. Ich habe 2 Ausbildungen gemacht und ein habe ein abgeschlossenes Studium. Dennoch sitze ich jetzt in einem Büro und mache in meinen Augen stupide Blödsinnsarbeit, die jeder ohne Ausbildung machen könnte. Warum? Weil ich in meinem Leben nie mein Ziel verfolgt habe sondern immer nur den Weg des geringsten Widerstandes genommen habe und einfach in den Job geschlittert bin, der sich mir vor die Füße geworfen hat.
Dankbar bin ich denn dieser Job ist zu 100% stressfrei und zu 100% sicher. Ich bin quasi unkündbar, verdiene gutes Geld (viel zu viel für die Arbeit, die ich mache eigentlich) und kann mich darauf verlassen, dass mein Arbeitgeber alle geltenden Regelungen und Gesetze einhält, was definitiv nicht selbstverständlich ist.
Das ermöglicht mir jetzt, vollkommen entspannt in die Elternzeit zu gehen.

Ich habe mir übrigens nie ein Leben mit Kindern vorgestellt. Jetzt bin ich schwanger und sehr glücklich damit. Ich habe einen tollen Mann (der übrigens auch deutlich jünger ist als ich..) und wollte eigentlich nie heiraten.

Ich wollte ein selbstbestimmtes, flexibles und wildes Leben. So, wie ich früher gelebt habe. Ich wollte einen spannenden Job, einen Job in dem ich aufgehen und glücklich sein kann. Ich wollte in der Großstadt leben und mein Leben in vollen Zügen genießen (wir suchen gerade ein Haus auf dem Land).

Sicherlich hat mein Leben durch die Wege, die ich genommen habe auch negative Seiten. Der Schuldenberg aus dem Studium zum Beipiel wird mich noch eine Weile begleiten. Warum hab ich überhaupt studiert, um am Ende in diesem lächerlichen häßlichen Büro zu sitzen und Briefe einzutüten mit saudämlichen Kolleginnen, die zu dumm sind die einfachsten Abläufe zu kapieren und ich jedes Mal wenn ich mal ne Woche nicht da bin das Trümmerfeld beseitigen darf was sie mit ihrer Unfähigkeit hinterlassen haben.
Sicherlich würde ich mehr verdienen, wenn ich in meinem Studienberuf arbeiten würde. Vielleicht wäre der Schuldenberg schon weg.

Wer weiß, vielleicht orientiere ich mich nach der Elternzeit auch nochmal um. Dann bin ich übrigens ungefähr so alt wie du. Meine Mutter hat mit 45 noch eine neue Ausbildung gemacht und ist mit dem neuen Beruf total glücklich. Es ist nie zu spät, Dinge zu ändern, mit denen man unglücklich ist.

Es ist alles anders, als ich es wollte. Aber es ist gut und okay so. Man sollte nicht immer so sehr an einer Vorstellung aus der Vergangenheit festhalten. Man sollte dankbar sein für die Dinge, die man hat. Und was einen wirklich stört sollte man versuchen zu ändern. Wege gibt es immer.

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Sorry für die Grammatik- und Rechtschreibfehler. Editieren ist leider nicht. War noch zu früh ;-)

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Hallo,

"Warum hab ich überhaupt studiert, um am Ende in diesem lächerlichen häßlichen Büro zu sitzen und Briefe einzutüten mit saudämlichen Kolleginnen, die zu dumm sind die einfachsten Abläufe zu kapieren und ich jedes Mal wenn ich mal ne Woche nicht da bin das Trümmerfeld beseitigen darf was sie mit ihrer Unfähigkeit hinterlassen haben."

Das frage ich mich allerdings auch. Wahrscheinlich um mit dich aufgrund deiner 2 Ausbildungen und deines Studiums über deine "saudämlichen" Kolleginnen erheben zu können und dich besser zu fühlen.

Du kommst ganz schön überheblich rüber. Warum änderst du nicht etwas und arbeitest in deinem studierten Beruf. Dann hättest du endlich Kollegen auf "Augenhöhe". Für mich völlig unverständlich, wie man sich als studierte Frau mit stupiden Bürotätigkeiten zufrieden geben kann. Ach ja, stressfrei und sicher. So bleibt man immer schön in der persönlichen Komfortzone, auch wenn man sich dabei zu Tode langweilt.

LG

Nici

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Guten Morgen,

mir scheint, als ob Du aktuell einfach alles nur etwas zu negativ siehst.

Geh die Dinge doch mal Stück für Stück durch.


Vorab: alleinerziehend seit der Geburt des Kindes ist schon eine beachtliche Leistung, dazu arbeitest Du und "nullst" nicht zuhause rum, verdienst gut.

Gehe doch mal Deine Baustellen Stück für Stück durch und mache nicht Dein Alter verantwortlich. 42 ist kein Alter, im Gegenteil.
Es ist das, was Du daraus machst.
Ich kenne einige Frauen, die erst nach der 40 so richtig nochmal durchgestartet sind.
Da sind die Kinder schon etwas älter und eigenständiger, man muss nicht mehr überall hinterher sein, jobmässig lässt sich ggf auch wieder mehr rausholen.

Zudem ist man reifer und erfahrener.
Kein junges albernes Naivchen mehr, die sich hier und da noch was vom Pferd erzählen lässt, sich von Kerlen vergackeiern lässt oder dem Falschen nachläuft und sich komplett zum Horst macht. Man hat Erfahrungen gemacht und daraus gelernt, man weiß mit ü40 viel besser, was man will und was nicht.
Wenn ich heute zurückdenke, manche Dinge die sich z.B. Exen von mir geleistet haben - so weit würde ich es heute gar nicht mehr kommen lassen.
Bei einigen habe ich viel zu lange hingeschaut, alles schöngeredet, viel mit mir machen lassen (Turteleien mit anderen Mädels nebenher, Frechheiten und Abwertungen mir gegenüber, büffliges Verhalten, Frust wegen Uni etc wurde an mir ausgelassen während ihm bei Freunden stets fröhlich das Maul auseinanderging), habe die Schuld eher bei mir gesucht und es dem Heini auch noch rechtmachen wollen.
Heute würde ich mir sowas nicht lange anschauen, dann gäbe es spätestens nach dem zweiten muffligen Spruch eine klare Ansage und wenn das nicht fruchtet, dann würde der rausfliegen. :-p

Und wenn man sich in einen jüngeren Partner verliebt, dann ist das halt so.
Die heutigen Frauen um die 40 sind keine verhärmten Muttis mehr, die in der Kittelschürze rumlaufen, sondern sind toughe und moderne Frauen. Warum sollte es nicht mit einem 10+ Jahre jüngeren Mann funktionieren? Klappt bei Heidi Klum doch auch, oder? ;-)
Einfach ausprobieren und nichts erzwingen.

Zu Dir:

Du schreibst, Dein Partner wäre "nett" aber langweilig und das Patchwork funktioniert nicht so richtig. Zeitgleich schlägt Dein Herz im Moment für den jungen Mann.
Dann hinterfrage Dich selber doch einmal, ob die Beziehung mit deinem Partner denn so weitergehen soll.
Habt Ihr Möglichkeiten mehr Schwung in Eure Beziehung zu bringen, mehr gemeinsam zu unternehmen? Ist er vielleicht langweilig aber andererseits ein sicherer Anker für Dich?
Oder ist diese Beziehung eher so ein Zweckding, aus Bequemlichkeit?
Warum sind seine Kinder speziell?
(Kinder werden älter, irgendwann gehen die auch eigene Wege - wo siehst Du Euch dann?)

Überlege es Dir in Ruhe, ob und wie es weitergehen soll.

Beim Job auch - wenn Du Dich dort nur als Laufbursche siehst und Dir etwas mehr Verantwortung wünschst oder mal einen Tapetenwechselbrauchst, dann schau Dich um, was es jobmässig gibt. Bewerben kostet nichts, vielleicht ein paar Fotos, aber eventuell kommst Du mal in was Neues.

Bei Deinen Eltern wirst Du nicht drumherum kommen, um mit Deinem Bruder Kriegsrat zu halten. Setze Dich mit ihm (und ggf seiner Frau) mal zusammen und überlegt, wie es weitergehen soll. Verlange auch, dass manche Aufgaben geteilt werden.
Salopp gesagt, wenn es mal irgendwann ans Erbe geht, dann steht er sicher auch vorne und will seinen Teil haben, oder?
Des Weiteren: wenn sie Deine Hilfe aktuell nicht wollen, dann lass sie. Setz Dich mit ihnen zusammen, vereinbare vielleicht gelockerte Besuchszeiten aber vl unter der Prämisse, dass Ihr 1-2x am Tag (morgens und abends) mal kurz telefonisch redet. Kurzer Smalltalk, 5 Minuten, dass alles okay ist.
Vielleicht kannst Du auch eine Nachbarin oder so mit ins Boot nehmen, die für Notfälle Deine Nummer hat und mal ab und zu nach dem Rechten sieht.

Du hast nun mal nur ein Kind, aber das ist doch auch schon viel wert! Ich kenne eine Frau, die ist nun Ende 30 und hat kein Kind, weil sie bis dato einfach nicht den passenden Mann gefunden hat. Sowas ist auch nicht schön.

Du hast eine schöne Wohnung aber Dir fehlt der Garten?
Hier ist es ähnlich wie beim Job, es kostet Dich nichts, mal bei Immoscout etc die Fühler auszustrecken und zu gucken, was es da Hübsches gibt. Vielleicht findest Du ja bald eine schöne EG-Wohnung mit Gartenanteil oder ein kleines Häuschen oder eine Wohnung mit großzügigem Balkon/Loggia, wo Du Platz hast, um zu garteln.

Du wärst gerne schlanker, aktiver, ordentlicher, organisierter?
Na, dann fang doch einfach mal an. Das ist bei mir auch ein Projekt, aber es geht. Stück für Stück.

Schlanker: Sport machen, Bewegen, auf gesunde Ernährung achten. Fülle den Kühlschrank mit gesunden Sachen, koche bewusst, probiere auch mal neue Sachen aus.

Aktiver: Verabrede Dich mit Freundinnen oder Deinem Partner, geht ins Kino, auf Stadtfeste (sind ja gerade überall), macht mal kleine Wochenendtrips. Erlebt was.

Organisierter: Arbeite ggf mit To-Do Listen. Schreibe auch mal auf, was Du den Tag über so machst und dann gehe es mal nach einer Woche durch. Vielleicht erkennt man hier und da unnötige Handlungen, die man sich sparen kann.

Ordentlicher: Miste aus, trenne Dich von unnötigem oder altem Plunder, schaffe Platz.


Warum ist ein Einfamilienhausbesitzer für Dich per se langweilig?
Warum muss es auch ein Einfamilienhausbesitzer sein?
Ich kenne Männer mit Ü-50, die in Rockbands spielen, mit denen man lachen kann, die aktiv sind und mit denen man mehr Spaß haben kann als mit manchem 30-jährigen, der "s'Maul nicht aufkriegt".
Manche haben eine EFH, andere eine Mietwohnung.
Du machst vieles bereits im Kopf zu fest.

Du musst als allererstes jetzt mal bei DIR anfangen.
Wenn Du unzufrieden bist, d Ann strahlst Du das auch aus und ziehst die interessanten Leute gar nicht an.
Fange halt mal bei einigen der o.a. Vorschläge an. Wenn da nach und nach positive Ergebnisse kommen, dann wirst Du sicherer, selbstbewusster und fühlst Dich wieder attraktiver. Der Rest ergibt sich dann von ganz alleine.

Pack es an und schiebe es nicht auf Dein Alter.

Alles Liebe #herzlich

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Trenne dich von deinem Partner, den du nicht liebst, dann steht dir die Welt wieder offen.

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Ich finde es sehr schade, dass Du Dein Leben so negativ siehst. Ich führe eigentlich ein ganz ähnliches Leben, aber ich kann nichts schlechtes daran finden.

Ich habe einen gut bezahlten Job mit netten Kollegen und in einem interessanten Umfeld, auch wenn meine eigene Position wenig anspruchsvoll und eigentlich unter meiner Qualifikation ist. Ja, ich hätte mehr erreichen wollen und eigentlich mit meinem Studium auch können - wenn die Umstände nicht gewesen wären. Ich war einige Jahre alleinerziehend und habe mich und meine beiden Kinder gut durchgeboxt und bin darauf sehr stolz. Wir wohnen in einer schönen Altbauwohnung in der Stadt. Ohne Garten und zweites Kinderzimmer, aber gut genug für uns. Ich kann unser Auto halten. Große Urlaube sind nicht drin, aber die letzten Jahre immer mal eine Woche auf dem Bauernhof oder bei Freunden. Wir haben ein gutes Umfeld mit Familie und Freunden, auf die wir uns verlassen und mit denen wir schöne Dinge unternehmen können.

Was soll ich sagen, ich bin damit zufrieden - vor allem, weil mein Leben so überschaubar ist. Es bietet wenig Potential für finanzielle Katastrophen. Meinen Hausstand habe ich schnell eingepackt. Mein Job ist ebenfalls überschaubar. Ich schaffe ihn ohne Probleme, und es bleibt mir genug Puste, mich um meine beiden Kinder zu kümmern. Ich werde allem gerecht.

Vielleicht ist Dein Problem wirklich, dass Du Dein Leben mit Deinen Ideal-Vorstellungen abgleichst. Deine Wohnung mit Deinem Traumhaus, einen guten Kerl mit Deinem Traummann. Das kann ja nicht funktionieren! Ich habe solche Ideal-Vorstellungen nie gehabt und stelle solche Vergleiche nicht an. Ich denke eher: Es hätte alles so viel schlimmer kommen können (besonders nach der Trennung), oder könnte auch noch schlimmer werden. Aber heute geht es uns gut. Sicher eine Frage der Einstellung.

Wenn Du Deine Einstellung nicht ändern kannst, dann kannst Du immer noch versuchen, Dein Leben zu ändern. Schau Dich doch mal um auf dem Wohnungsmarkt. Vielleicht findest Du eine erschwingliche Wohnung mit Garten, die zumindest ein bisschen näher an Dein Traumhaus heranreicht. Wenn Du Dich unattraktiv fühlst, fang an Sport zu treiben, stell Deine Ernährung um. Wenn Du unglücklich in Deiner Beziehung bist, mach Dich davon frei.

Es gibt genug zu tun.

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Ich glaube, es gibt immer wieder solche Phasen im Leben. Rein objektiv klingt dein Leben gar nicht schlecht. Aber das kann einfach kein anderer beurteilen, außer dir.

Ich bin zwar „erst“ Mitte 30, aber ich hatte auch schon mal solche Phasen, in der einem die Endlichkeit des Lebens gewusst wird.
Ja, nochmal so unbefangen und frei sein, wie vor den Kindern. Die erste Liebe. Von 25-jährigen nicht gesietzt werden 😉

Es gibt einfach Dinge/Phasen/Situationen, die kommen nicht wieder. Und damit kommt man nicht immer gleichgut zurecht. Und das ist ok so!
Das Leben ist für mich hauptsächlich „annehmen“! Es ist nicht immer möglich, sich die Rosinen rauszuklauben. Auch ist nicht immer Sonnenschein.

Wichtig ist meiner Meinung nach, dass man versucht das Leben so gut es geht zu genießen.

Deswegen: Was du ändern kannst, das ändere. Was du nicht ändern kannst, das nimm an! Versuch bewusst loszulassen.
Vielleicht helfen dir Meditation etc.

Mir hat der Gedanke geholfen, dass ich nicht die einzige Person bin, die „da durch muss“. Es geht einfach ALLEN Menschen so.
Auch deinem 29-jährigem „Freund“ wird es in ein paar Jahren genauso gehen!

Genieß die Zeit, die du noch vor dir hast. In 10 Jahren wirst du zurückdenken und dir wünschen, du wärst wieder 42…