Unterschiedliche Ansichten

Hallo!

Grade Diskussion mit meinem Mann. Er findet: gleichgeschlechtliche Paare haben kein "Recht" auf Kinderwunsch. Da biologisch nicht möglich.

Schockiert mich. So sehr, dass ich mich frage, ob das kompatibel ist.

Er ist ausserdem Mitte rechts, ich stark links.

Immer schon ein Thema, das mir zu schaffen macht. Aber immer gut ausgeblendet. Man liebt sich ja.

Und ja, das tun wir wirklich.
Ich liebe meinen Mann, unsere Beziehung ist wunderbar.
So lange man gewisse Dinge nicht anspricht. Diskussionen über Politik....lieber nicht.

Kann man das auf Dauer halten?

Akzeptiert man einfach, so lange es nicht radikal ist (und das ist es nicht!)?

In wie weit kann man seinem Partner die Ansichten "lassen", ab wo muss man überlegen?
Wirft man hin, obwohl man absolut nicht will? Akzeptiert man und lässt gut sein? Bis zu welchem Punkt?

Ich seh den Wald vor lauter Bäumen nicht...

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Habt ihr Kinder?
Ich würde mir das total schwierig vorstellen, denn dann geht die Einstellung zu politischen Fragen auch ganz schnell in die Erziehung über. Was lebe ich den Kindern vor.
Als Erwachsene alleine kann man sicher bei Diskussionen bleiben und gut damit leben wenn sonst alles passt. Aber eine Familie zu gründen, das kann ich mir so nicht vorstellen.

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Das sehe ich genau so. Für mich ginge z.B. gar nicht, wenn mein Partner politische Ansichten hat, die intolerant sind anderen Menschen gegenüber. Und dabei ist mir völlig egal, ob Ausländer, Deutsche, Frauen, Männer, Homosexuelle, Heterosexuelle, Linke oder Rechte über einen Kamm geschoren werden - ich hasse generell Schubladendenken und Feindlichkeit anderen Menschengruppen gegenüber, man sollte m.E. jeden Menschen nach seinem Charakter beurteilen und nicht nach Herkunft, Religion, Geschlecht etc.! Siehe Grundgesetz. Wer da anders tickt, dessen Gedankengut möchte ich nicht auf meine Kinder übertragen lassen.

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Also, ich finde das schon wichtig, das die politische Gesinnung passt, denn das spielt ja auch ins Sozialleben mit hinein, wenn man z.B. mit Homosexuellen befreundet ist und der Partner lehnt das dann ab, oder gibt Parolen vor Familie und Freunden von sich, wofür man sich schämt. Und spätestens wenn man an Kinder denkt, will man doch nicht, dass denen Gedankengut eingeimpft wird, das man ablehnt.

Ich bin z.B. auch eher Mitte rechts, mein Ex-Mann war richtig rechts (nicht radikal, aber schon intolerant und berührungsfeindlich bezüglich Ausländern, Schwulen usw.)…! Ich fands schlimm, wenn er seine Parolen losließ, ich bin z.B. Flüchtlingskrise auch kritisch gegenüber, aber gebe der Politik und Wirtschaft (Krieg ist auch eine wirtschaftliche Sache, nicht nur politisch motiviert) die Schuld, nicht den Menschen die herkommen, mein Ex ist gegen die Menschen und redet abfällig über Ausländer, ebenso Schwule, da kommen dann Sprüche wie "das sind keine Menschen", seine Ansichten wurden mit den Jahren immer radikaler und für mich war das einer von mehreren Trennungsgründen. Ich würde bei einem zukünftigen Partner drauf achten, dass das passt, könnte eher mit einem gemäßigten Linken klarkommen als mit einem richtig Rechten.

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Was interessiert mich die politische Einstellung meines Partners. Oder was er von Kinderwunsch bei gleich Geschlechtlichen Paaren hält...

Eine Ehe ist so viel mehr als das. Wir sind in solchen Dingen selten einer Meinung...na und?
Mir sind andere gemeinsamkeiten sooooo viel wichtiger. Ich würde nie im Leben meinen Partner verlassen nur weil er z.b rechts ist. Ich mag Menschen die ihre Meinung sagen....viele behaupten in dieser Richtung sehr offen zu sein....nur weil das von der Gesellschaft so gewollt wird und im Inneren denken sie ganz anders.

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Und im Falle einer lesbischen Tochter oder schwulem Sohn?

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Sein Onkel ist mit einem Mann verheiratet ;)
Ob er das gut finden muss? Nein!
Ob er das akzeptiert? Ja, was bleibt einem den sonst übrig? Ich wäre bei meinem Kind davon auch nicht begeistert. Aber was soll man sonst da machen ^^

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Hallo😊
Also mein Freund und ich sind grundsätzlich auch verschiedener Meinung über Politik. Und stört das aber überhaupt nicht. Wir beschäftigen uns aber auch nicht jeden Tag damit und jeder aktzeptiert was der andere für eine Meinung hat.
Wäre mein Partner jetzt rechts extrem also so , dass es das Familienleben beeinflussen würde oder schaden zufügen würde, wäre es was anderes das würde ich nicht akzeptieren aber das weißt man ja auch vorher und lasst es VL garnicht zu einer Beziehung kommen...
Und mein Partner findet auch schwule sollten keine Kinder bekommen diese Thema hatten wir auch schon...aber das beeinflusst nicht unsere Beziehung. Und war auch nur einmal Thema und warum sollte mich das nun stören?
Viel wichtiger ist wie geht er mit mir um , wie läuft die Beziehung etc...
Er ist mein ein und alles und ein total liebenswerter und würdiger Mensch , dass mir das völlig egal ist was er für eine Einstellung politisch hat...
Aber ich denke mir, wenn du dir über sowas Gedanken machst stimmt auch in der ganzen Beziehung was bei euch nicht???

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Beeinflusst sowas nicht die Beziehung, wenn man sich z.B. vorstellt, eines der Kinder könnte homosexuell sein?

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Nein mein Partner hat nichts gegen schwüle ihm ginge es mehr darum, dass es Kinder oftmals schwer haben wenn sie gleichgeschlechtlich aufwachsen...Schule etc...aber er sagt auch, dass lieber ein Kind bei schwulen aufwachsen soll anstatt in einer lieblosen Familie...
Und unser Kind würde er akzeptieren so wie es sich entwickelt...
Mein Partner macht sich eher die Gedanken um das Kind. Schwul sein wird zwar immer mehr akzeptiert doch ist es immernoch ein Tabu Thema in manchen Städten/Länder

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Wenn die Beziehung sonst glücklich ist, würde ich das ausklammern, ja!
Jeder hat nun mal seine Einstellung, die sollte man ihm (und Dir) ebenfalls zugestehen.

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Offensichtlich funktioniert es ja schon eine ganze Weile, immerhin seid Ihr verheiratet. Oder ist er erst kürzlich braun angelaufen?

Ich sehe da eigentlich nur zwei Möglichkeiten, wie das klappen kann. Entweder, man einigt sich darauf, nie über heikle Themen zu diskutieren, oder beide müssen eine wirklich gute Diskussionskultur haben und grundsätzlich akzeptieren, dass der andere eine komplett andere Einstellung zu vielen Dingen hat, als man selbst. Sobald einer versucht, "Recht haben zu wollen", wirds vermutlich anstrengend.

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Kommt drauf an in wie weit die Politik in eurem Leben präsent ist. So lange es eine unwesentliche Rolle spielt würde ich sagen, dass man damit leben kann.

Wenn ich so lese, dass er dagegen ist das Homosexuelle keine Kinder haben dürfen, finde ich das viel krasser. Klar ist es biologisch nicht möglich, aber bei wievielen Paaren ist es biologisch möglich und die scheren sich nicht um die Kinder? Ich finde, dass die eigene Sexualität beim Kinderwunsch keine Rolle spielt.
Habt ihr oder dein Mann Kinder?
Was wenn es genau ein Kind von ihm trifft.
Dann ist das Problem schon vorprogrammiert.

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Ich finde, jeder hat das Recht auf seine eigene politische Meinung auch in einer Beziehung. Ausblenden muss/sollte man das nicht. Das ist gelebte Demokratie im Kleinen! Diskutiert das ruhig sachlich aus (mit Argumenten, bei dem Thema schwierig, ich weiß).
Solange die unterschiedliche, politische Einstellung das Alltagsleben untereinander nicht beeinflusst (wie das Beispiel der homosexuellen Freunde oder unterschiedliche Ansichten über Familie und Frauenrechte oder so) oder das demokratische "Mindestmaß" nicht unterschreitet, würde ich da mal ein bisschen toleranter rangehen. Ich könnte mit keinem zusammen sein, der zB das Grundgesetz ablehnt und die staatliche Ordnung hingerfragt bzw nicht akzeptiert, das wäre so mein "Mindestmaß".😊

Ich und mein Mann sind auch nicht immer einer Meinung in Bezug auf politische Fragen und haben uns da auch schon so einige leidenschaftliche Diskussionen geliefert.

Wo jedoch dein "Mindestmaß" liegt, solltest du für dich in Ruhe herausfinden.

Liebe Grüße

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Ich könnte es tatsächlich nicht!
Es würde dann wohl auch ständig eskalieren.. ich diskutiere gerne und kann dann schlecht aufhören 🙈
Das ist wohl Einstellungssache, aber für micv wäre ein Mann der eine grundlegend andere Weltanschauung hat nicht in Frage gekommen.
Sowas ist mir tatsächlich mit am wichtigsten und ich glaube, dass es auch eine wichtige Grundlage für eine langanhaltende und friedliche Beziehung ist.