Trennung sinnvoll?

Hallo,
Es wird wohl einer längerer Text, ich hoffe ihr habt die Zeit und vielleicht einen Rat.
Zu meiner Situation, ich bin Ende 20, mein Mann Anfang 30 und unser Sohn knapp 2.
Ich spiele in letzter Zeit ständig mit dem Gedanken, mich zu trennen, letzte Woche stand ich schon am Bahnhof und wollte zu meiner Familie. Und trotzdem habe ich mir wieder ein schlechtes Gewissen einreden lassen: du nimmst mir mein Kind weg, ich hab doch sonst keinen außer euch, ich hätte das niemals von dir erwartet, mein Vertrauen in dich ist weg usw. Und das kommt ständig, egal welche Situation gerade ist, die Dinge werden so verdreht, dass ich schuld bin.
Wir haben keinen Kontakt zu seiner Familie, schwierige Situation und dafür zeige ich schon Verständnis für ihn und sage ihm auch immer wieder, er brauch wegen mir nicht den kontakt zu seiner Familie abbrechen.
Er lag bis vor zwei Wochen, zwei Wochen im kh( nichts lebensgefährliches) ich war ständig da, hab zuhause alles geregelt. Aber das sieht er nicht, als ich mal meinte, ich bin auch total ausgelaugt und kaputt, durfte ich mir anhören, nimm du doch mal diese Medikamente, du bist empfindest keine Empathie, man darf bei dir nicht krank sein. Ständig nur Vorwürfe.
Er tut nichts, ich bin seit er wieder da ist, nur am hinterher räumen, darf mich alleine um den kleinen kümmern und arbeiten nebenbei. Er schläft, wann er möchte und ruht sich aus. Er ist zurzeit arbeitslos, auch ein Punkt, der mich rasend macht. Jetzt hat er nächsten Monat die Chance seines Lebens und kann nach bestehen des Einstellungstest, eine weiter Ausbildung anfangen im öffentlichen Dienst.
Der Herr kommt nicht mal auf die Idee sich vorzubereiten???
Es ist unsere Zukunft, die daran hängt. Ich verstehe, dass er nicht von jetzt auf gleich anfangen kann mit dem Sport, aber lernen????
Ich sehe in dieser Ehe einfach keinen Sinn mehr, wenn er mich nicht versteht.
Wir sind übrigens seit 7 Jahren ein Paar.
Vielen Dank an alle, die bis hierher gelesen haben und vielleicht selber Erfahrungen teilen können

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Für mich hört sich das sehr nach psychischer Gewalt an.

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Du machst dir die Trennung sicher nicht leicht. Aber so wie du schreibst, würde für mich nichts anderes infrage kommen als Trennung. Du bist ja eh schon fast alleine, Managed alles alleine, Haushalt Arbeit Kind…

Eine Freundin sagte zu mir nachdem sie sich getrennt hatte, dass sie mehr Zeit für sich hat, da der Sohn ja Jedes zweite Wochenende beim Vater ist. Das muss bei dir natürlich gegeben sein. Der Mann hatte nämlich in der Partnerschaft auch nichts mit geholfen. Sie hat sich dort alleiner gefühlt, als jetzt allein erziehend

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War es schon immer so gewesen die 7 Jahre lang? Oder ist er erst so, seitdem er arbeitslos ist? Ich hab festgestellt, dass viele Männer ohne Arbeit anstrengend und nervig und irgendwann depressiv und faul werden, wenn der Zustand lange andauert.

Hast du schon mal mit ihm darüber geredet? Das würde ich tun. Vielleicht bessert es sich dadurch und auch, wenn er eine neue Arbeitsstelle hat.

Wenn es sich nicht bessert... Evtl paar Tage bei deinen Eltern verbringen. Vielleicht wacht er dann auf.

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Hallo,
ich danke euch für eure Antworten und antworte hier mal.
Bezüglich der psychischen Gewalt, darauf habe ich ihn schon angesprochen und ihm gesagt, dass ich mittlerweile das Gefühl habe, dass das ganze an emotionale Erpressung grenzt.
Ich mache mir die Entscheidung über eine Trennung natürlich nicht einfach, wir haben ja aus Liebe geheiratet und ein gemeinsames Kind.
Ich versuche ihm vor Augen zu führen, welch eine Chance er gerade vom Leben bekommen hat. Würde er diese Ausbildung bekommen und bestehen, wären wir als Familie abgesichert und er hätte einen Job, der sich auszahlt.
Ständig lag er mir in den Ohren, dass er einen Job haben möchte, für den es sich lohnt, arbeiten zu gehen.
Das habe ich immer akzeptiert, obwohl ich selber mich mit viel weniger zufrieden gebe. Ich habe studiert, arbeite aber nicht in diesem Beruf, sondern habe eine Stelle, die sich mit den Betreuungszeiten unseres Kindes vereinbaren lässt, verdiene natürlich auch viel weniger, als ich könnte. Für mich ist es aber ein Übergang und ich möchte mich nicht aus den Staat ausruhen.
Im Haushalt hat er noch nie wirklich geholfen, das wollte ich auch nicht, weil ich es selber schneller und zu meiner Zufriedenheit gemacht habe. Dafür hat er sich aber um den Einkauf und andere Dinge gekümmert, was er jetzt auch nicht mehr tut.
Ich spiele mit dem Gedanken, ihm ein Ultimatum zu stellen, sollte er den test nicht bestehen, werde ich zurück zu meinen Eltern gehen und dort für mein Kind und mich sorgen, dann steht es ihm frei mitzukommen oder halt eben nicht. Aber ich werde hier nicht mehr das Dienstmädchen und den Goldesel spielen, in einer Stadt und einer Familie, in der ich nie angekommen bin.