Ansgt um Mann wenn er trinkt

Hallöchen..

Ich muss mir mal etwas von der Seele schreiben, in schwarz, da es mir doch recht unangehm ist.

Mein Mann (31) und ich (29) sind 6 Jahre zusammen, davon drei verheiratet und haben einen gemeinsamen Sohn der nun knapp über 1 Jahr alt ist.

Alkohol ist in unserem Alltag kein Thema. Mein Mann ist jedoch in diversen Vereinen, Stammtisch und Alkohol wird immer verzehrt. Mein Mann hält sich, seitdem wir ein Kind haben, schon relativ gut zurück ABER es kam in den letzten Monaten immer wieder vor, dass wenn er Alkohol trank, sich so richtig die Kante gibt.

Das Problem an der Geschichte ist, dass er dann immer schlafwandelt und ich in diesen Momenten in Angst und Schrecken lebe. Er findet das Klo nicht, setzt überall im Zimmer zum pinkeln an (einmal war das ganze Bett voll) und geht immer schön zu den Fenstern, öffnet sie und will raus- alles völlig im Schlaf, er ist nicht ansprechbar. Ich kann damit nicht leben.

Könnt ihr euch vorstellen, was ich für eine Angst habe, dass mal aus dem Fenster hüpft? Oder die steile Treppe hinunter fällt..ganz zu schweigen vom dem Gepinkel😵

Vor einigen Monaten erlitt mein Mann schwere innere Blutungen, ich fand ich blutüberströmt auf dem Boden und musste sofort den Notarzt rufen. Zwar steht hier keine nächtliche Wanderschaft im Zusammenhang aber auch hier ging eine Feier mit viel Alkohol voraus. Hätte er nicht so viel getrunken, wäre es zwar immer noch ein absoluter Notfall gewesen, er hätte sich aber nicht einfach besoffen ins Bett gelegt, sondern hätte ein Stück weit noch selbst reagieren können. Ich bin deshalb noch ziemlich traumatisiert, gekoppelt mit schlechten Erfahrungen aus der Kindheit mit Alkohol, dem traumatischen Ereignis und der Hang zum Nachtwandel kann ich da gar nicht mehr entspannt sein, ich habe regelrecht Angst. Bald macht er mit Freunden eine mehrtägige Bootstour, sie werden dort viel trinken yda bin ich mir sicher und sie werden dort schlafen. Schon allein der Gedanke raubt mit mir meine Nerven, da wird niemand sein und schauen ob er nicht zufällig über Bord springt oder fällt weil er ins Meer pinkeln möchte...

Ich denke auch, dass ihm nicht bewusst ist, dass das auch durchaus gefährlich sein kann. Mein ulitmatium ist :nochmal und ich bin weg. Sein Argumentb es passiert ja nicht so oft.. Sehe ich das zu streng?
Lg

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Du schreibst, dass Alkohol in eurem Alltag keine Rolle spielt - ich sehe das anders. Es scheint ja doch regelmäßig der Fall zu sein, dass er sich völlig betrinkt und dann eben auch nicht mehr in der Lage ist, sich selbst zu regulieren.

Gegen Schlafwandeln kann man sich absichern (Fenster und Türen abschließen/sichern, Treppe sichern, etc. Dass man sich aber regelmäßig so betrinkt, dass man von Harndrang nicht mehr ordnungsgemäß erwacht um die Toilette aufzusuchen, halte ich für bedenklich.

Scheinbar muss ihm das Trinken unheimlich wichtig sein. Wenn mein Mann das Bett derart beschmutzen würde, würde er vor Scham im Boden versinken! Deinem Mann scheint es ja nicht viel auszumachen, dass er regelmäßig einfach irgendwo hin uriniert. Wenn mir sowas passieren würde, würde ich vermutlich nie wieder einen Tropfen Alkohol anfassen...

Mich würde tatsächlich am meisten stören, dass er nicht Priorisieren kann, weil ihm der Alkohol bereits viel zu wichtig ist.

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Ja du hast recht, wir sprechen von 6-8 Wochen Abstände, die letzten lagen etwas näher dran. Ich wollte damit verdeutlichen, dass Alkohol in der Woche oder auch am Wochenende hier zu Hause nicht konsumiert wird.

Ich weiß auch, dass mein Tadeln auch nichts bringt, wenn selbst keine oder kaum Einsicht vorhanden ist. Für mich auch völlig unbegreiflich, dass Alkohol so einen hohen und vorallem in diesem Ausmaß tolerieren Stellenwert hat.

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Oh ich sehe, dass ich nicht mehr "schwarz" bin.😅

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Zunächst einmal das tut mir sehr leid. Es muss schrecklich sein für dich. Aber du musst aus der Starre raus, denke ich. Denn hierzu möchte ich dich etwas fragen:

"Vor einigen Monaten erlitt mein Mann schwere innere Blutungen, ich fand ich blutüberströmt auf dem Boden und musste sofort den Notarzt rufen. Zwar steht hier keine nächtliche Wanderschaft im Zusammenhang aber auch hier ging eine Feier mit viel Alkohol voraus. Hätte er nicht so viel getrunken, wäre es zwar immer noch ein absoluter Notfall gewesen, er hätte sich aber nicht einfach besoffen ins Bett gelegt, sondern hätte ein Stück weit noch selbst reagieren können"

Was soll noch alles passieren? Euer Sohn ist noch sehr klein. Er wird älter werden. Denk mal darüber nach: Wenn es dir schon so schlecht damit gegangen ist und es so in dir nachwirkt, was würde eine solche Szenerie wohl erst mit einem Kind machen? Und leider scheint bei deinem Mann ja die Einsicht zu fehlen, zumindest ist er durch diesen Vorfall nicht wach geworden. Sagt dir das was? Eigentlich weißt du schon, wie du zu handeln hast, was fehlt dir denn, dass du es tust? #klee

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Gute Frage, vermutlich weil ich die Hoffnung besitze, dass sich das Verhalten ändert, weil sonst alles gut ist.

Jedoch kollidiert dieses Verhalten einfach absolut mit meinen Prinzipien und der Verantwortung gegenüber unseren Sohn.

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Nun es hat sich ja bereits geändert, es ist richtig schlimm geworden bis hin zu einer potenziell lebensgefährlichen Situation.

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"Sehe ich das zu streng? "...
Ein Notarzt reicht ihm nicht um den Ernst der Lage zu erkennen (abgesehen von den peinlichen Pinkel-Aussetzern...)? Mach ihm ein Video von seinen Ausfällen, nimm dein Kind und geh.

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Durch erheblichen Blutverlust waren sogar eine Transfusion nötig, wäre ich nicht da gewesen, bzw wäre er schon vor der Haustür umgefallen, wäre er jetzt definitiv nicht mehr am Leben. Wie gesagt, die innere Verletzung steht nicht im Zusammenhang mit dem Alkohol aber nüchtern hätte er die Warnzeichen sicherlich besser einordnen können.

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Das macht doch aber das Alkoholproblem nicht weniger schlimm. Er muss doch kapieren, dass du nicht seine 24h-Nanny bist...und du übrigens auch! Er lässt sich volllaufen und geht davon aus, dass du schon aufpasst. Die Verantwortung für sein Handeln muss er schon selbst übernehmen und nicht einfach auf dich abwälzen. Das ist doch keine Liebe.
Für mich gäbe es da nur noch die Option: fachmännische Hilfe und Abstinenz.

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Was müsste denn Deiner Meinung nach passieren, damit er realisiert, dass es Dir nicht um Kontrolle geht, sondern dass Du wirklich große und berechtigte Angst um ihn hast?

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Liebe TE,
Das ist echt hart und ich hätte auch unglaubliche Angst...
Wie kann es denn aber überhaupt soweit kommen, dass dein Mann sich derart abschießt? Wie sehen das denn seine Freunde? Unternehmen die denn gar nichts, wenn die sehen, dass er kaum noch laufen oder sprechen kann?
Er wird ja nicht erst die Kontrolle verlieren, wenn er nachts daheim ankommt..
Alle 6-8 Wochen mal etwas mehr als ein Glas zu trinken, finde ich persönlich nicht schlimm, aber spätestens nach einem Mal „komplettausfall“ muss man doch abschätzen können, wie viel man verträgt.
Ich würde erst einmal versuchen aus ihm rauszubekommen, wie es zu dem Verlangen kommt sich bis in die Besinnungslosigkeit zu trinken.
Und auf diesen Bootsausflug sollte er ganz verzichten, das werden für dich sonst die absoluten Horrornächte und da sollte er unbedingt Rücksicht nehmen..
Ich wünsche dir alles Gute und dass er das für eure Familie in den Griff bekommt.

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Darf ich ehrlich und direkt sein? Dein Mann ist Alkoholiker und die nächste gefährliche Situation steht vor der Tür.
Mein erster Mann ist durch seine elende Trinkerei an solchen innerlichen Blutungen letztendlich mit 44 Jahren gestorben, das letzte war dann eine Gehirnblutung. Gottseidank waren wir da schon 20 Jahre geschieden, seine Trinkerkarriere muss grauslich gewesen sein, wie meine Exschwiegermutter dann erzählte. Das Miterleben habe ich den Kindern erspart.
Auch er stand nachts auf und pinkelte überall hin oder eben ins Bett. Hatte nichts mit schlafwandeln zu tun sondern war schlicht Steuerungsverlust. Er fand es auch nicht so schlimm, auch nicht, dass er immer ausfallender wurde, bis er mich dann auch noch schlug. Baute sich so peu á peu auf. Die alk-freien Zeiten wurden immer kürzer. Lass Dich bitte bald mal bei Al-Anon beraten. Das extreme Trinken, die gesundheitlichen massiven Probleme, das Schlafwandeln....nein, das siehst Du auf keinen Fall zu streng. LG Moni

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Hallo Du Liebe,

ich finde es sehr verständlich, das Dich diese Situation besorgt. Ich denke, dass es in jedem Fall sinnvoll ist Dich mit deinem Mann zusammenzusetzen und das Thema in Ruhe zu besprechen. Ihr solltet euch dafür wirklich Zeit nehmen. Dort solltest Du unbedingt seine Selbstgefährdung thematisieren. Mache Dir vorher Notizen über was Du alles sprechen möchtest. Schreibe auf einem Zettel die einzelnen Vorfälle auf und spreche sie an. Das ist wichtig für eure Familie. Du kannst auch vorher die Regel formulieren, dass jeder den anderen aussprechen lässt. Das ist wichtig, damit er sich auch alles anhört. Spreche das Thema an und lasse nichts aus.

Spielt der Alkohol wirklich keine Rolle in seinem Alltag. Es hört sich schon so an, dass Dein Mann ein Alkohol Problem haben könnte (vorsichtig formuliert).
Es gibt manche Menschen, die sich alle paar Monate voll die Kante geben und die sich dann über alle Maße betrinken, die aber dann einige Monate ohne dem Alkohol auskommen. Auch die leiden unter einer Form der Alkoholsucht.


Ich wünsche Dir viel Kraft in der nächsten Zeit.


LG Rosi

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Erstmal danke für eure Antworten, ich habe leider keine Zeit, einzelne Antworten zu verfassen. Ihr habt absolut recht damit, dass Alkohol in dieser Form ein Nogo ist und dass es wohl mehr im Alltag integriert ist, als mir lieb ist.
Auch ich versuche zu ergründen, weshalb es öfter so ausartet.

Ich schätze, mein Partner hat einfach Spaß daran, einen "drauf" zu machen. Ansonsten ist mein Mann eher ziemlich anständig und würde nicht mal über Rot über die Ampel gehen- abgesehen davon, eigentlich in allen belangen ziemlich gewissenhaft.

Naja, hab es heute (ruhig) thematisiert, viel bei rausgekommen ist nicht. Ich übertreibe, ich würde ihm ein Alkoholproblem unterstellen (eigentlich habe ich nur von Tatsachen gesprochen) möchte kontrollieren und meine durch Alkohol belastete Kindheit würde meine Wahrnehmung trüben. In der Tat verstärkt sich meine Abneigung dadurch, ändert aber nichts an dem Geschehenen. Also insgesamt ziemlich uneinsichtig.

Irgendwann kam dann : ich werd dann jetzt drauf achten, keinen harten Alkohol mehr zu trinken... Stelle diesen plötzlichen Sinneswandel natürlich innerlich in Frage..

Die Zeit wirds wohl zeigen. Trotzdem mache ich mir jetzt schon in die Hose vor dem Kurzurlaub auf Übersee..

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"Trotzdem mache ich mir jetzt schon in die Hose vor dem Kurzurlaub auf Übersee"

Weil Du vermutest, dass sein Versprechen, die Finger vom harten Alkohol zu lassen dann vergessen sind? Wie gut kennst Du denn die Freunde, die da mit ihm fahren?

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Hast du ihm ganz klar und deutlich von deiner Angst erzählt?

Mein Bruder ist Alkoholiker! Das Verhalten das du beschreibst hat mit richtigem Nachtwandeln nichts zu tun!

Er ist so betrunken, dass er nichts mehr steuern kann! Er erkennt eine Tür nicht mehr als Tür und ein Fenster nicht mehr als Fenster und schafft es nicht mehr, das Bett, die Ecke oder was auch immer als solche zu erkennen. ER ist in dem Moment überzeugt, er macht in die Toilette! Ganz sicher!

Er nimmt deine Ängste und Sorgen nicht ernst, spielt sie runter...und macht aus seinem Problem DEIN Problem! Du spinnst, du übertreibst, DU willst ihm was anhängen. Typisches Alkoholikerverhalten!

Darf ich fragen was passiert ist, dass er innerliche Blutungen unter Vollrausch hatte?

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Hallo erstmal und entschuldige mich bitte wenn ich rechtschreibfehler habe. Ich habe leider auch 2 mal die gleiche Erfahrung mit mit meinem Mann gemacht. Wir leben seit 10 Jahren zusammen und ich musste auch 2 mal mit ansehen nach einem Alkoholkonsum( wie du auch beschrieben hast) wie er den Klo sucht und nicht findet und das zweite mal ist er so gestürzt dass seine Zähne kaputt gegangen sind 😭( verdient hat es ja). Ich war fix und alle und auch hochschwanger mit unsere 2 Kind. Ich habe es ihn und mir versprochen wenn es noch ein mal passiert dann ist Zwischen uns alles vorbei, aus. Wenn man ab und zu mit die Freunde was trinkt und miteinander Spaß und nette Unterhaltung hat ist alles in Ordnung aber Saufen bis nicht mehr geht ist ein absolutes no go. Mein Mann hat seine Lehre schon gekriegt und ich hoffe auch für immer. Ich hoffe ihr findet eine Lösung und dass dein Mann einsieht was er auf Spiel setzt. Ein Alkoholiker kann auch die stärkste Frau leider nicht helfen wenn er selber des nicht will. Ich drücke euch die Daumen und wünsche dir viel Kraft und alles gute