Hallo zusammen,
ich bin eigentlich nur Stille Leserin aber mir brennt eine Frage auf der Seele, zu der ich gerne eure Meinungen hören würde. Mein Mann und ich sind 8 Jahre verheiratet und haben einen 3 Jahre alten Sohn.
Mein Mann war schon immer sehr impulsiv, wurde auch mal laut. Aber es wir immer schlimmer. Er schreit mich ständig an, wegen Kleinigkeiten. Ich muss mir beinahe täglich anhören, dass ich faul sei, dumm und die Erziehung nicht hinbekomme (nein, unser Sohn ist nicht überzogen, er zornt halt hin und wieder). Es sind die schlimmsten Schimpfwörter dabei, von A....ch über dumme Sau usw bis hin zu "halt die fresse sonst knallts". Seit kurzem beleidigt er auch den Kleinen so. Ich hab ihm bereits mehrfach gesagt, dass das so nicht geht. Aber er gibt mir die schuld an allem. Neulich wollte ich meine Sachen packen, nachdem er uns beide so extrem angeschrieen und beleidigt hatte. Er hat mir gedroht, mich anzuzeigen wegen Kindesentführung und mich fertig zu machen. Also blieben wir. Seitdem spricht er kein Wort mit mir, das ist jetzt knapp 2 Wochen her.
Ich will nicht mehr so weiter machen, aber ich denke er ist psychisch krank und hat sich evtl deshalb so verändert? Was würdet ihr tun?
Vielen Dank schon mal fürs Lesen und eure Antworten.
Er ist so aggressiv...
Sofort weg.
Hol Dir Unterstützung von Anfang und lass dich nicht einschüchtern: Stichwort Kindesentführung - dein Mann ist Krank!
Nimm dein Kind und ab zu deiner Mutter.Wende dich unbedingt zum Beispiel an ein Frauenhaus oder auch die Caritas. Nimm umgehend Kontakt zum Jugendamt auf. Und such dir einen Anwalt - Stichwort: Aufenthaltsbestimmungsrecht für das Kind und hinterlege eine Schutzschrift
Danke euch!
An das Jugendamt hatte ich auch schon gedacht. Aber man hört immer so viel schlimmes, es ist immer etwas negativ angehaucht. Aber ich werde mich nächste Woche direkt mal erkundigen.
Tu das!!! Viel negativer kann es wohl kaum noch kommen, oder?
Und geh zu einem Anwalt!!! Der vertritt deine Interessen! Das JA hat das Kindeswohl im Blick. Sie sind keine Strafverfolgungsbehörde und können nur das beurteilen, was sie belegt auch wissen. Das könnte bei dir nämlich schwierig werden. Das Kind ist noch zu klein, um sich zu äußern. Nach außen ist er ein Saubermann und du hast niemandem je von seiner dunklen Seite erzählt. Es gibt keine Einsätze wegen häuslicher Gewalt und keine sichtbaren Zeichen dafür.gibt es Nachbarn, die seine Ausbrüche regelmäßig mitbekommen?
Jetzt könnte er hingehen und es ganz anders darstellen. Du würdest ihm das Kind wegnehmen wollen usw.usf. Das gibt es nämlich wirklich, leider. Eltern die die Kinder ohne Grund als Druckmittel einsetzen wollen.
Das JA hat es aus diesen Gründen nicht leicht und kann nicht einfach Partei ergreifen, wenn du mit den Augen klimperst und die Geschichte erzählst. Erwarte also keine Wunder auf die Schnelle!!!
Das arme Kind!
Du musst tätig werden zum Schutz deines Kindes und für dich!!!
Wie kann man nur so blöd sein und bei so einem Mann bleiben?! Ich verstehe es einfach nicht, wobei ich auch zugeben muss, dass ich selbst nicht in so einer Situation war.
Wenn es jedoch um mein Kind geht, ist keine Angst zu groß. Du hast so viele Möglichkeiten, hole Dir Unterstützung vor Ort! (JA, Polizei, Beratungsstellen, Anwalt....).
Versuche Kontakt zu Nachbarn aufzubauen. Wenn du irgendwo neu just, musst du aktiv werden. Die meisten Leute vor Ort sind dort fest verwurzelt und nicht unmittelbar auf neue Bekanntschaften angewiesen - daher: gehe du auf sie zu.
Du kannst sicher auch über deinen Sohn einige Brücken bauen kontakttechnisch.
Lass es nicht weiter mit euch geschehen, ein Choleriker wird sich nicht mehr ändern und immer weniger Respekt gegenüber euch zeigen.
Ich wünsche euch alles Gute.
LG
PS: das Jugendamt ist meist überlastet, aber das Wohl des Kindes ist hier am allerwichtigsten und da können die Unterstützung bieten! Der Kontskt zum JA heißt noch lange nicht, dass jemandem gleich das Kind weggenommen wird... es zeugt von Stärke, die Unterstützung von dort anzunehmen!
Der Kontskt zum JA heißt noch lange nicht, dass jemandem gleich das Kind weggenommen wird.
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Das gilt leider für beide Seiten! Und in ihrem Fall wird es womöglich schwer und nicht die erhoffte Konsequenz geben. Deshalb ist es häufig so negativ belegt.
Sie schreibt oben, dass der Mann nach außen ein liebevoller Vater u. Ehemann ist. Das Kind kann man noch nicht befragen und sie hat niemanden eingeweiht. Jetzt kann ihr Mann - ganz liebevoller Vater - ankommen und dem JA das Gegenteil erzählen. Wäre ein Wunder, wenn die TE "siegreich" so ohne weiteres aus der Nummer kommt solange es keine Belege gibt, dass ihre Version nur ansatzweise stimmt.
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Ab ins Frauenhaus bei dieser psychischen Gewalt und mit Kindesentführung braucht er da gar nicht erst kommen.
Generell hast Du jederzeit das Recht, mit Kind bei Deiner Familie Urlaub zu machen und Dich dort zu erholen. Ich würde damit also eventuell nicht bis zum nächsten Ausbruch warten. Dein Mann kann keine Kindesentführung geltend machen, da Du ja das Sorgerecht für das Kind besitzt. Selbst wenn Du nach einer Streitsituation kurzfristig gehen würdest. Die Polizei bzw. ein Anwalt würden ihm das auch so erklären.
Wenn Du Angst vor dem Jugendamt hast gibt es alternativ noch den Kinderschutzbund. Dort anrufen und ein Gespräch vereinbaren, da er bereits das Kind angeht ist das auch ein wichtiger Schritt. Du wirst dort auch beraten, wie Du eine Trennung angehen kannst, um möglichst zum Kindeswohl zu handeln.
Seit wann ist das so, dass er sich verändert? Seit eurem Umzug?
Danke! Da werde ich mich auch mal schlau machen.
Es fing alles mit meiner sehr schwierigen Schwangerschaft an (nur liegen, Frühgeburt usw), dann hatte er vor knapp drei Jahren einen Burn Out, er ist beruflich extrem eingespannt. Nach diesen Ereignissen wurde es schlimmer und schlimmer
Wir haben das geteilte Sorgerecht. Damit hat er doch das Recht dies geltend zu machen?!
Pack deine Sachen und geh (mit Kind, eh köar) Kinderentführung geht nicht, bist ja Erziehungsberechtigt. Nimm einen Anwalt oder such das Jugendamt auf. Die sind Rechtlich auf jeden Fall auf zack
Frauenhaus! Und zwar sofort. Die haben Notdienste, auch an Feiertagen.
Google einfach mal nach deiner Gegend + Frauenhaus.
Frauenhäuser sind aber auch (meines Wissens nach bundesweit) an ihren absoluten Kapazitätsgrenzen. Da ist der Rat grad in etwa so sinnvoll, wie einem Menschen, der seit Monaten an chronischen Rückenschmerzen leidet, am Karsamstagnachmittag sofort in der Notaufnahme abklären zu lassen, woher die Schmerzen kommen.
Dass die TE dringend fachlich/rechtliche Beratung und psychosoziale Unterstützung braucht, dass sie im Fall eines erneuten Ausbruch ihres Mannes die 110 wählen sollte: Geschenkt!
Einen Fall fürs Frauenhaus sehe ich in der TE allerdings noch nicht, gerade über die Feiertage wird es leider wieder mehr als genug Frauen geben, denen Schläge nicht nur angedroht werden (und auch von den Frauen, die tatsächlich körperlicher Gewalt durch den Partner ausgesetzt sind, sind nicht alle ein Fall fürs Frauenhaus).
Ich bin Sozialpädagogin und habe eine Weile lang im Frauenhaus gearbeitet.
Doch, das ist dein Fall fürs Frauenhaus. Nicht nur körperliche Gewalt sondern auch psychische Gewalt wird ernst genommen. Angst ist Angst.
Frauenhäuser (zumindest die, die ich in meinem Umkreis kenne) haben Auffangstationen. Entweder gibt es eingerichtete Notdienste durch Sozialpädagoginnen oder die jetzigen Bewohnerinnen sind instruiert, was zu tun ist. Im Zweifel wird eine Vermuttlung an ein anderes Frauenhaus organisiert, sollte dieses Haus bereits komplett voll sein.
Zumindest als Notfalllösung sollte die TE diese Möglichkeit im Hinterkopf haben. Jede Frau, die sich bedroht durch ihren Partner fühlt, kann dort Hilfe bekommen.
Es liegt natürlich in der Einschätzung der TE selbst, ob sie sich (und ihr Kind) tatsächlich bedroht fühlt oder ob die Situation auszuhalten ist, bis sich eine bessere Option von zu Hause aus organisieren lässt. Wichtig zu wissen ist nur: Es gibt Möglichkeiten!
Hättest du ihn mal die Polizei rufen lassen. Hätte da zusammen mit ihm gewartet und dann erzählt dass du gehen wolltest weil er immer ausrastet und euch droht.
Von sowas würde ich mich nicht beirren lassen. Du willst dich selber und deinen Sohn schützen. Abgesehen davon wie er mit dir umgeht, ist es widerlich wie er sich als Vater gibt. Geh einfach mal zum Jugendamt und schildere deine Situation. Nimm heimlich seine Ausraster auf Sprachnachrichten auf und sammel Beweise. Tu dir das nicht an, das leben ist zu kurz als das du es mit dem falschen Menschen leben solltest