Hallo zusammen, ich habe ein Problem.
Ich, M40 bin seit 9 Jahren mit meiner Partnerin zusammen (nicht verheiratet, keine Kinder. aber Haus und viel Getier). Die Letzten Jahre waren sehr anstrengend. Depression und Anpassungsstörung ihrerseits.
Darüber gabs von mir schon Herbst 2018 einen Beitrag von mir. Es stand auf Messers Schneide, aber wir haben uns zusammengerauft und bis Weihnachten lief es echt super.
Dann kam eine neue Phase Ihrer Depression und sie ist nun endlich in einer Tagesklinik, Medikamentös eingestellt und inzwischen ist es wieder besser.
Jetzt mein Problem bei dem ich gar nicht weiß, was ich damit anfangen soll oder woher es kommt.
Ich erwische mich immer mehr und immer intensiver, dass ich an andere Frauen denke; genau genommen an eine bestimmte, die ich schon sehr lange "im Auge" hatte.
Bei ihr hätte ich -bevor ich mit meiner Partnerin zusammen gekommen bin- einen versuch gestartet. Da wir beide eher schüchtern sind/waren, wollte ich mir aber zuerst sicher sein und dann kam leider der Punkt, an dem ich mich zurück gezogen habe. Sie schwärmte von einem anderen und da dachte ich: also gut; dann halt doch nur Freunde - ist ja auch was.
Seit ich mit meiner Partnerin zusammen bin, habe ich alle vor allem aus Selbstschutz und auch wegen ihrer Eiversucht den Kontakt fast komplett abgebrochen. Wir haben ein paar mal leichten Kontakt pro Jahr, aber ich merke, dass sie mir fehlt. Gut; soviel zu meinem "Wunschdenken", von dem ich wei´, dass es Träumereien sind. ABer das mir sagt, dass irgendwas im Argen liegt.
Das Problem ist, seit sich meine Partnerin durch ihre Krankheit verändert hat (oder ich mich), bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich sie noch wirklich liebe. Ich habe sie Lieb und sie ist definitiv meine beste Freundin. Ich werde sicher niemanden mehr finden, der mich so blind versteht und den ich so mag. Ich bekomme Bauchschmerzen (also nicht nur metaphorisch), wenn ich dran denke, sie nicht mehr bei mir zu haben und alles, was wir aufgebaut haben weg wäre. Aber andererseits ertrage ich sie oft nicht mehr. Durch ihre Krankheit weiß man nie, was heute für ein Tag ist. Die Laune kann sich aber auch innerhalb Sekunden verändern.
Die guten Tage sind toll, aber die nicht so guten... da will ich nicht mehr hier sein und suche irgendwas zur Ablenkung. Dieses Hoffen & Bangen über die letzten Jahre hat mich ausgelaugt.
Irgendwie sehne ich mich nach einem kompletten Neustart. Alle Zelte Abbrechen und irgendwo in einer kleinen Mietwohnung neu anfangen. Wohlwissend, dass es sich bei "meiner Schwärmin" um Wunschdenken handelt und dass ich wohl als Single alleine bleiben und mir laufend vorwürfe bzgl meiner Partenrin machen würde.
Irgendwie hinterfrage ich gerade mein ganzes Leben mit allen getroffenen Entscheidungen... Gehts mir einfach alles in Allem zu gut? Midlifecrisis?!?
Ich würde gerne ausenstehende Meinungen hören.
Was stimmt nicht mit mir...?
Wenn der Partner depressiv ist, ist das Leben wirklich ein täglicher Kampf, ich spreche aus Erfahrung.
Wie du allerdings von deiner Partnerin schreibst, zeigt mir, dass du nicht ohne Sie sein möchtest. Ich habt euch was aufgebaut, klar ist der Reiz des Neuen immer da aber deine ‚Bekannte‘ tust du ja selbst als Schwärmerei ab.
Hast du mit ihr mal offen gesprochen, dass du Angst hast, das euer Feuer erlischt?
Ich denke reden und gemeinsame Unternehmungen mit positiven Empfindungen können euch helfen, ihr habt dieses Tal schon mal durchfahren und überwunden; Sie ist in Behandlung und es geht hoffentlich weiter bergauf.
Such nach den Reizen deiner Partnerin und nicht des Fremden, ich habe in deinem
Text schon den Eindruck, dass du dich bei ihr wohl fühlst und eine Zukunft ohne Sie nicht als positiv empfindest (kleine Mietwohnung, Bauchschmerzen).
Wir alle haben diese Phasen in unseren Beziehungen, gerade mit depressiven Partnern aber ich habe gelernt mit den schlechten Phasen umzugehen und die guten auszukosten so sehr ich nur kann.
Alles Gute 🍀❤️
Hi,
Ich kann dich sehr sehr gut verstehen. Mir (w. 38 j) geht es mit meinem Partner genauso. Wir sind seid 10 Jahren verheiratet, Er ist seid Jahren depressiv und hatte burn out.
Wir haben 2 Kinder und ich bin momentan an meiner Kräfte Grenze und Kämpfe Grenze angekommen.
Ich habe immer Verständnis gehabt und immer das Gute gesehen. Und wenn wieder die schlechten Phasen waren, habe ich mir gesagt wird schon.
Zumal bei uns bzw. Bei ihm das Problem noch ist, dass er sich nicht behandeln lässt und ich hier zu Hause (er ist krank geschrieben) fast am durch drehen bin.
Es ist in den Jahren jetzt so sehr viel aufgelaufen, das die positiven Dinge und Tage leider nicht mehr überwiegen oder ich es über das schlechte stellen kann. Es geht nicht mehr.
Es ist sogar soweit das ich ihm nicht mehr glaube. So viel Geschwätz bzgl. Therapie und so. Nichts passiert.
Ich stehe jetzt hier und weiß nicht was ich machen soll. Geht es mir und den Kids besser ohne ihn? Da sie auch leiden, zumindest der grosse. Oder wäre es ein Fehler die Beziehung zu beenden nach so vielen Jahren? Aber ich weiß auch nicht ob überhaupt noch Liebe da ist.
Momentan bin ich einfach nur froh wenn ich nicht zu Hause bin und ich nicht nicht über sonst was wieder ärgere 😬
Ich weiß einfach I'm moment auch überhaupt nicht weiter. Meine Kraft ist definitiv nicht mehr da. Ich muss jetzt an mich und meine Kids denken.
Sorry für den langen Text, fande es nur schön dein Text zu lesen und zu sehen es geht jemanden genauso.
Grüsse
"Sorry für den langen Text, fande es nur schön dein Text zu lesen und zu sehen es geht jemanden genauso"
Gleichfalls :)
In meinem Fall gehts ja nur um zwei Personen. Mit Kindern, die Leiden ist es natürlich nochmal ne andere Hausnummer.
In meinem Umfeld gab es gerade auch eine Trennung mit Kindern. Wenn sich die Eltern einig sind und nicht im Streit auseinander gehen, kann es tatsächlich eine Verbesserung für sie sein.
Ich kann dich verstehen! Das Leben ist zu kurz, um sich so zu quälen. Verlasse sie und starte neu. Viel Glück!
Ich bin ziemlich sensibel und würde mir meinen Kopf zerbrechen, wie es ihr geht, wie sie zurecht kommt, ob ich ihr helfen kann...
Es ist noch so einfach.
Ein depressiver Partner ist eine Zumutung. Ich kenne übrigens beide Seiten.
Du hast nur dieses eine Leben. Du sagst, du hast Bauchweh, wenn du an eine Trennung denkst. Wie fühlst du dich denn bei dem Gedanken, dass es SO, WIE ES JETZT IST dein Leben lang weiterläuft?
Willst du eigene Kinder haben? Ist deine Freundin deiner Meinung nach als Mutter geeignet?
Erstmal Danke an alle!
So weiterlaufen kann es natürlich nicht, das weiß ich. Aber man hofft halt immer auf eine Verbesserung der Lage..
Kinder will sie keine und ich selbst fühle mich auch nicht in der Lage, eine so wichtigen Schritt zu gehen.
"Kinder will sie keine und ich selbst fühle mich auch nicht in der Lage, eine so wichtigen Schritt zu gehen."
Ich frage dich nochmal: Wenn dein Umfeld, Beziehung, etc. die nötige Beständigkeit und Sicherheit für Kinder bieten würde - Wärst du gerne Vater?
Meine Gedanken kreisen immer um die selben Punkte. Dann bin ich mir 100% sicher, dass eine Trennung das Beste für beide ist. Nach 5 Minuten wäre aber ein weiterer Rettungsversuch die bessere Option, weil wir das verdient haben. Man wirft einen so wichtigen Mensch ja nicht einfach so auf Hoher See über Bord....
Einerseits ist sie:
Lieber Mensch
Ist immer für mich da
Immer hilfsbereit
Freund
Verlässlich
Gleiche interessen
Gleiche einstellung vom Leben
Die andere Seite:
Zynisch
Kann kalt sein
Launisch
Sozial düster/negative Grundeinstellung
Vorurteile/Vorverurteilung
Nachtragend
Unversöhnlich
Manipulativ => Keil zw. meiner Familie und meinem (ex) Freundeskreis.
Vieles davon rührt vermutlich von Ihrer Unsicherheit her. Wir kommen beide aus einem eher schwierigen Elternhaus, sind unter ähnlichen Bedingungen aufgewachsen (eher "pflichtbewusste" Erziehung als liebevolle Eltern, was wahrscheinlich auch der Grund für unsere Kinderlosigkeit ist). Wir wurden beide immer eher klein gehalten, anstatt man mal für sich selbst einsteht. Die Fehler immer erstmal bei sich suchen usw...
Denke manchmal, dass es besser wäre, wenn zwei Charaktere nicht ganz so gut passen würden. Also, dass gleich und gleich sich nicht ergänzt, sonder gegenseitig hochschaukelt.
Ich glaube, wir müssen das gemeinsam besprechen. Alles andere hat wohl keinen Wert..