Kinderwunsch und doch egoistisch!

Guten Abend,

ich hab einen vollkommen egoistischen Grund daher schreibe ich nun in grau.

Ich steh endlich mit beiden Beinen fest im Leben, Arbeit, zwei wunderbare und doch chaotische Kinder die ich über alles liebe. Einen Ehemann der mich tatkräftig unterstützt und schon seit etwa 15 Jahren zusammen bin.

Wir haben sehr viel gestemmt und unsere Jugendsünden überstanden (Schulden abbezahlt).

So.. das zur kleinen Vorgeschichte.

Nun beißt mich seit etwa 1 Jahr der Wunsch nach einem dritten Kind. #zitter#schwitz
Sehr sogar... das ich in Kinderwägen schaue, Bauchtragen wo Babys drin sind mit wehleidigen Blick entgegen blicke. Es mir ein Stich ins Herz versetzt wenn ich daran denke das ich 'nur' zwei Kinder habe und ich so unerfüllt bin. Mein Herz sehnt sich einfach noch nach einem dritten Krümel.. noch EINMAL eine Schwangerschaft erleben, eine Geburt, Babyalter... und alles was dazu gehört. Mein Herz will jene Liebe verteilen, aber ich bin so... zwiegespalten!!! #schmoll

Mein Mann will noch (Oder wahrscheinlich eher nie) ein drittes Kind. Ich werde dieses Jahr 33 Jahre alt und irgendwie fühle ich mich nicht komplett.

Ich weiß viele Frauen werden nun den Kopf schütteln und sich denken wie egoistisch sie an sich ist. Hat zwei Kinder und Andere kämpfen auf Umwegen wenigstens eins zu bekommen.
Ich weiß auch das es dämlich ist #hicks#kratz
Denn ich habe endlich wieder Arbeit!
Meine Kinder sind wohl erzogen und aus dem Gröbsten raus (9 und 11 Jahre)
Mein Mann und ich können endlich wieder auch gut ohne schlechtes Gewissen Mann/ Frau sein und nicht mir Mutter/ Vater.
Tagesablauf läuft super.

Doch es fehlt was! Es fehlt einfach irgendwas... ich bin selbst in einer Familie mit drei Kindern aufgewachsen.
Es tut weh zu wissen das ich kein drittes Kind bekommen kann und wohl auch nie werde. Andererseits frage ich mich wie kann ich nur so bekloppt sein nun wo das alles so läuft ein weiteres Kind zu wollen. #wolke

Ich kann einfach nicht mehr... #heul es gibt Tage wo ich überlege einfach Verhütung weg zu lassen ohne Mann was zu sagen und doch lasse ich es... das würde unser Vertrauen zu Nichte machen. Also nein ich werde es nicht tun auch wenn diese Gedanken ab und an aufblitzen. Wäre das NIEMALS ein Weg für mich Ihn so zu hintergehen!

Ich weiß nicht was ich machen soll... ich weiß einige würden sagen wenn die Zukunftspläne nicht überein stimmen kann es nie was werden.
Doch ich liebe meinen Mann über alles wie auch meine kleine Familie.

Ich weiß auch das mir keiner wirklich einen Rat geben kann und doch half es nun einfach mal ein wenig zu jammern und alles von der Seele zu reden.
Daher verzeiht das ich eure Zeit in Anspruch genommen habe.


Die weinende, egoistische Zweifachmutti

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Hallo!

Bitte komm erst mal von dem Trip runter, dass ein Kinderwunsch so ein großes, Lebens- und Glückbestimmendes Thema wäre. Erst recht bei einem dritten Kind. Man kann auch ein sehr erfüllendes und glückliches Leben führen, wenn es mit dem Kinderwunsch überhaupt und gar nicht klappt. Und ganz sicher geht das genauso, wenn man nur zwei statt drei Kinder hat.

Wenn Dich der Gedanke so unglücklich macht, dann deswegen, weil Du Dich selbst so sehr da hineinsteigerst und auf einmal alles was gut und schön ist nichts mehr wert ist. Das ist aber deiner Familie, so wie sie ist gegenüber, total ungerecht. Weihnachten ist nicht weniger schön, nur weil kein Baby dabei ist, und auch der Urlaub macht nicht weniger Spaß, der Ausflug in den Zoo wäre mit Kinderwagen auch nicht besser oder so. Damit nimmst Du dem Moment seine Schönheit und missachtest, was Du hast.


Vielleicht fällt es Dir nur einfach im Moment schwer, Dich von der Lebensphase zu verabschieden. Die Kinder sind langsam aus dem gröbsten raus, die Sache mit Kleinkindern ist vorbei. Du musst Abschied nehmen, loslassen. Und das verhältnismäßig jung.


Auf der anderen Seite: was bedeutet noch ein Baby für den Rest deiner Familie? Wieder durchwachte Nächte, Babygeschrei, Drei-Monats-Koliken, Windeln. Klar. Und das auch für Kinder, die sich so langsam der Pubertät annähern. Finanzielle Einschränkungen wegen Elternzeit für alle. Einschränkungen was Unternehmungen angeht und nur sehr eingeschränkt Aktivitäten, die für ALLE gleichzeitig Spaß machen, dafür ist der Abstand einfach viel zu groß. Da bist ja nun nicht nur Du betroffen von Babyversorgung und allem, sondern immer die ganze Familie. Wären Deine Großen ähnlich eingeschränkt begeistert wie dein Mann, der im Moment auch absolut keine Lust auf ein Baby hat?

Gleichzeitig wäre das Baby de facto ein Einzelkind, denn wirklich jemanden, der mit ihm zusammen aufwächst, hätte das Baby eindeutig nicht. Da ist einfach zu viel Abstand da. Kommt da dann der Wunsch nach Kind vier, damit es nicht so alleine ist? Noch mehr Einschränkungen?


Grundsätzlich ist ein Kinderwunsch immer eine egoistische Entscheidung, aber wenn am Ende drei Menschen kein Baby wollen, und einer beißt sich so daran fest, dann ist es vielleicht an dem einen Menschen, seine Einstellung zu überdenken. Und wegzukommen davon, dass das nun ein schrecklicher Verzicht und eine Zumutung wäre. Dass Dich das so ganz vollumfänglich unglücklich machen würde.


Du kannst Deinem Leben eine andere Richtung geben. Das liegt ganz alleine an Dir. Ich wollte immer Kinder - gerne auch 3 Stück - und nun bin ich 39, seit 15 Jahren mit jemandem verheiratet, der ein ganz toller Papa wäre - und wir sind beide Unfruchtbar. Nein, ich lasse mich davon nicht unterkriegen. Vom üblichen Durchhänger rund um Weihnachten herum abgesehen, wenn alle so gefühlsduselig sind und einem so extrem penetrant dieses Familien - Mama-Papa-Oma-Opa-Gedöns unter die Nase gerieben wird, komme ich damit sehr gut klar. Ich habe einfach mein Leben selbst in die Hand genommen und ihm eine andere Ausrichtung gegeben, mir etwas anderes gesucht als Ziel und Wunsch. Das kann man machen. Wir sind keine hilflosen Opfer eines biologischen Fortpflanzungszwangs. Komm runter von dem Gedanken.


Du hast so viel - schätze das. Und such Dir etwas anderes. Du bist eben nicht alleine in Deiner Familie.

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Passt - zu 300%
LG Moni

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Dem ist nichts hinzuzufügen, daher nur volle Zustimmung! #pro

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Ich verstehe dich sehr gut und du brauchst dir überhaupt nicht egoistisch vorkommen . Es ist eben dein Wunsch .

Ich würde mit deinem Mann über deinen starken Kinderwunsch sprechen , eventuell findet ihr irgendwie eine Lösung oder er ist vielleicht doch garnicht so dagegen ? Ich konnte leider nicht aus deinem Text heraus lesen ob du überhaupt einmal mit ihm darüber gesprochen hast das du einen sehr starken Wunsch nach einem 3 Kind hast ?

Jedenfalls wünsche ich dir viel Glück das dein Wunsch in Erfüllung geht ❤️

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Ja hab ich vergessen zu erwähnen.

Ich hab schon mit Ihm geredet und er will es immer weiter nach hinten schieben. Er meinte es gäbe auch noch Mütter die mit 40 Jahren ein Kind bekommen.

Doch gilt man ja auch dann als Risikoschwangere. Was ja nichts heißen muss ich weiß, aber ach ich weiß auch nicht... es sticht einfach sooo sehr. #heul

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Irgendwie kann ich dich verstehen. Bei mir geht es jetzt seit einem Jahr um ein 2. Kind. Auch wenn es bei dir um ein drittes geht, verstehe ich deine Situation. Ich werde im März auch 33 und sehe die Zeit davonrennen. Mein Mann hat schon entschieden. Er will kein weiteres Kind und ich werde zerbrechen. Ich versuche schon damit klarzukommen. Er wollte auch schon mehrmals Schluss machen weil ich immer davon anfing und er mein trauriges Gesicht fast 1 Jahr ertragen musste. Jetzt lächle ich aufgesetzt und versuche es zu ertragen. Wenn ich bei ihm bleiben will habe ich wohl keine andere Wahl. Es ist zum verzweifeln.
Einen wirklichen Tipp kann ich dir leider auch nicht geben. Es gibt leider kein bisschen schwanger und auch keine Kompromisse. Ich weiß dieser Spruch geht mir auch auf den Kecks, aber man sollte glücklich sein, mit dem was man hat. Ich drücke dich

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"Ich werde zerbrechen" hast Du geschrieben.

Erst mal Hallo, aber Boah, so ein Quark.

Natürlich wirst Du nicht zerbrechen, Du steigerst Dich nur im Moment total hinein in diesen Wunsch und damit erst recht in eine furchtbare Opferrolle. Du sollst nicht "versuchen, es zu ertragen" sondern damit leben, dass es so ist und nicht "versuchen" zu schätzen was Du hast, sondern es verdammt nochmal ERNST meinen, dass DU das schätzt. Du entwertest Deine Familie doch damit, dass Du sie nur als "Mangelhaft" wahrnimmst.

Du selbst bestimmst, wie Du die Welt siehst und wie Du Dein Leben erlebst.

Meine Güte, ich wollte immer schon Kinder. Immer. Und? Unfruchtbar. Supi. Ist deswegen mein Leben kaputt? Nein. Weil ich mein Leben selbst in der Hand habe und die Richtung meines Lebens selbst bestimme. Wenn ein Plan nicht aufgeht, dann ändert man eben den Plan. Dann passt man sich eben daran an, wie das Leben so läuft, nimmt eine andere Abzweigung als ursprünglich vorgesehen und sucht sich neue Ziele.

Diese Opferrolle, dieses "versuchen" und "ertragen" und "zerbrechen", das macht Dich unglücklich und depressiv. Was Dich wirklich wieder glücklich macht ist es, Dein Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen und neue Ziele mit den veränderten Rahmenbedingungen zu finden.

Dein Rahmen ist "ein Kind". Mein Rahmen ist gar kein Kind. Ich habe das geschafft, und Du kannst das auch schaffen, auch mit diesem Rahmen und glückliches und erfülltes Leben zu führen. Schluss mit dem Gejammer. Wirklich.

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"Erst mal Hallo, aber Boah, so ein Quark.

Natürlich wirst Du nicht zerbrechen, Du steigerst Dich nur im Moment total hinein in diesen Wunsch und damit erst recht in eine furchtbare Opferrolle. "

Sehe ich ganz genauso! Selbstmitleid ist vollkommen fehl am Platz. Man muss schätzen, was man hat und nicht dem, was man nicht hat, nachtrauern.

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Ich verstehe dich gut. Ich fühle mich auch erst jetzt, mit drei Kindern „komplett“. Darf ich dich kurz fragen, wie ihr verhütet?

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Wir verhüten mit Kondomen da ich bisher bei der Pille, hatte verschiedene, immer hier und da Problemchen hatte.

Aber für mich kommt nur in Frage ein Kind z bekommen wenn mein Mann auch will und nicht hinterrücks oder so.

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So habe ich meine Frage nicht gemeint. Aber erfahrungsgemäß ist ohne Pille der Kinderwunsch um so stärker, es ist glaube ich wirklich auch (nicht nur, aber auch) hormonell bedingt... Was für ein Rat könnte dir denn hier von uns helfen?
Was würdest du gerne wissen?
Ich finde das Wort egoistisch auf jeden Fall auch Quatsch, du hast einen Wunsch und er nicht.
Geißele dich doch nicht so, woher kommt dieses schlechte Gewissen??

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Weißt du denn, weshalb dein Mann gegen ein weiteres Kind ist? Was sind denn seine Bedenken, Ängste, Sorgen?
Und was sind deine Gründe für ein drittes Kind? Welche Hoffnungen, Wünsche, Träume hast du? Vielleicht findet ihr eine Lösung, wenn ihr über eure jeweiligen Beweggründe sprecht.

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Er möchte wohl seinen Freiraum nicht aufgeben den wir nun langsam durch das heranwachsen unserer Kids haben.

Ich selbst.. fühle mich einfach nicht wahrlich komplett.. Wünsche, Träume.. kann ich nicht mal wirklich beantworten. Es ist einfach als fehle irgendwas und wenn ich dann Babys sehe oder Familien mit drei Kindern tut es halt weh. Nicht das man denkt mir ginge es nur um das Baby..

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Hallo,

ich möchte Dir gerne eine andere Seite aufzeigen, die es meiner Meinung nach zu bedenken gibt. Letztes Jahr bin ich mit knapp 45 aus eigener Dummheit heraus noch einmal Mutter geworden (die Umstände spielen für die Antwort aber keine Rolle). Meine beiden größeren Kinder sind 8 und 10. Mein Mann war und ist bis heute nicht bereit für diesen Nachzügler. Es gibt Tage, an denen läuft es besser, aber auch Tage, an denen ich das Gefühl habe, meine doch vorher sehr stabile Beziehung verabschiedet sich den Bach hinunter. Wenn nicht beide Parteien zu 100 % hinter einem weiteren Kind stehen, kann es das für euch als Paar gewesen sein. Mein Mann hatte auch die gerade wieder gewonnenen kleinen Freiheiten sehr genossen. Sei es, mal einen Abend entspannt weg zu gehen, oder in der Früh auszuschlafen. Mein Alltag ist aktuell seit 13 Wochen von Babygeschrei, Reibereien mit meinem ehemals entspannten Mann oder den beiden Großen, die auch ihren berechtigten Anteil an Aufmerksamkeit fordern, geprägt. Ab und zu habe ich durchaus das Gefühl, dass es mir über den Kopf wächst und ich habe mir das Ganze wesentlich einfacher vorgestellt.

Dir in Deiner Entscheidungsfindung alles erdenklich Gute!

Liebe Grüße

Milla

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Gut, dass Du das schreibst - aus eigenem Erleben. Hab ich hier schon öfter gelesen, dass manche von ihrem Wolkenkuckucksheim recht hart auf dem Boden der Tatsachen aufgeschlagen sind. Stichwort schwierige Schwangerschaft, Schreibaby, Kolikbaby, andere Krankheiten, angenervte grössere Kinder, die sich zu Recht beschweren, dauernd zu kurz zu kommen, ein dauergenervter Mann, der nur um des lieben Friedens willen einem weiteren Kind zugestimmt hat usw. usw. Nicht anders, wie Du es auch erlebst.
Und wenn man das realistisch aufzeigt, ist man nicht empathisch......naja.
Hier gibt es eben zuviele Frauen, die im lebenslangen Aufziehen von Kindern ihren einzig glücklich machenden Lebensinhalt sehen.
Wünsche Dir, dass ihr das noch packt! LG Moni

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Du hast absolut recht. Ich hoffe für uns, dass es mit der Zeit leichter wird. Mein Mann und ich können zumindest offen und ehrlich darüber sprechen, so wissen wir, wo wir stehen. Aber schon der Gedanke, vielleicht die Verhütungsmittel wegzulassen, könnte schnell zum Fallstrick werden. Eine andere Sicht der Dinge hilft manchmal auch schon weiter.

Liebe Grüße
Milla

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Guten Morgen,

Ich wollte nun keine Diskussion anfangen welche Meinung mehr richtig ist als die andere.
Ich kann jede verstehen. Wirklich!

Nur weil ich den Wunsch habe heißt es nicht das ich weniger glücklich bin oder so wenn er nicht in Erfüllung geht.
Das bin ich aus verschiedenen Gründen.
- gesunde wohlerzogene Kinder
- stabile Ehe 13 Jahre
- stehe fest im Leben
- habe meine Krankheit überstanden die mich Jahre gefangen hielt
- Arbeit nach Krankheit
- momentane Freiheiten die ich nie hatte da mit 20 Jahren Mutter geworden

Und vieles mehr!

Bin unglaublich dankbar und glücklich wie es ist. Versteht mich nicht falsch.
Mein Leben ist wie es ist 'perfekt'.

Ich will mich auch noch 2 oder 3 Jahre meinen zwei Zuckerschnuten widmen da die Große in die Oberschule kommt. Zwei Jahre später der Kleine.

Nur es würde mich unheimlich freuen wenn mein Mann sagen würde wir schauen in ein paar Jahren wie es unsere Situation erlaubt. Eben ein Türchen offen halten. Wenn es nicht kalt so sei es dann, aber das kann man ja auch erst dann wissen.

Ich werde nicht dran zerbrechen oder unglücklich oder so... Das auf jeden Fall nicht.

Denn ich habe viel wofür ich dankbar und glücklich bin. Das mein Mann zu mir gehalten hat in schweren Zeiten und meine zwei Süßen.

Tut mir leid wenn ich dem Einen oder Anderen auf die Füße getreten bin mit dem Posting. Das war wahrlich keine Absicht und kann die verstehen die mir einen Vogel zeigen wegen dem Wunsch im Leben noch ein Türchen zu haben welches ich vielleicht öffnen kann oder eben ganz geschlossen bleibt.

Dennoch danke ich jedem der geantwortet hat.

So weiß ich das ich nicht ganz allein bin mit jenem Wunsch und auch denen die Kritik äußerten. Ich kann euren Standpunkt auch verstehen ob ungewollt kinderlos oder eben 'falsche' Entscheidung ein weiteres Kind zu bekommen.

DANKE EUCH ALLEN!