bin nicht mehr glücklich

Hallo zusammen,

ich bin mit meinem Mann nun seit 14 Jahren zusammen, die letzten 4 unglücklich. Es war sehr schön die ersten Jahre doch dann wurde er cholerisch, komisch und ich wand mich langsam emotional von ihm ab. Wir haben 2 Kinder. Einer der beiden hängt sehr an seinem Vater, deshalb wollte ich mich bislang nicht konsequent trennen.

Heute denke ich mir, wäre ich doch gleich gegangen, dann wäre ich authentisch geblieben (hoffentlich) und es ist ja irgendwie unbequem aus der Komfortzone raus zu gehen. Mein Mann hat sich verändert. Er ist zwar derselbe wie vor Jahren aber er brüllt kaum noch. In moralischen Fragen sind wir sehr unterschiedlicher Auffassung. Oft reicht ein Stichwort und es artet in endlose Diskussionen aus. Ich gehe dann häufig raus, aber mein Mann kommt hinterher und redet und will mich überzeugen usw. Er ist auch jemand der immer das letzte Wort haben muss und andere unterbricht.

Gerade gab es hier eine Situation und ich dachte nur, ich habe alles falsch gemacht. Mein Sohn sagte, warum ich immer mit seinem Vater streiten würde. Ich sehe das ganz anders und sagte, ich würde ja nicht anfangen zu diskutieren. Dann sagte er wiederum das ich ja wisse wie sein Vater ist, also soll man einfach nicht über bestimmte Dinge reden.. Puh. Ich konnte sehr lange nicht mit Konflikten umgehen, heute geht das aber ich merke wieviel Energie mich da kostet und gehe deshalb solchen Situationen aus dem Weg.
Nun ich war richtig niedergeschlagen. Mein Sohn entschuldigte sich dann auch später.

Manchmal denke ich, dass wir uns lediglich arrangieren aber das fühlt sich nicht gesund an. Für mich nicht, wobei ich mich zurücknehmen kann aber scheinbar auch für die Kinder nicht. Wenn man nicht einfach sagen kann was einem durch den Kopf schießt ohne Belehrungen und ewige Diskutiererei...

Ich würde so gerne gehen. Ich würde so gerne in Frieden leben und wieder richtig ausgelassen sein können.

Liebe Grüße

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Wie alt sind deine Kinder? Sind sie noch betreuungsbedürftig? Wie schaut es finanziell aus?

Eine Freundin von mir hat sich nach vielen Jahren Zweifel von ihrem Mann getrennt und ja - die Kinder brauchen Zeit, um das Geschehene zu verstehen. Sie dagegen ist wie ausgewechselt. Sooo viel Lebensfreude und Energie habe ich noch nie gesehen. Allerdings war es bei ihr so, dass der Mann praktisch nichts zuhause gemacht hat, arbeitslos war, also nichts verdient hat und sich relativ wenig mit den Kindern beschäftigt hat. Im Alltag hat sich also nichts geändert.

2

Huhu,

eine einfache Frage: Ist da noch Liebe?
Wenn noch liebevolle Gefühle für deinen Mann vorhanden sind, dann würde ich einen Brief schreiben und ihm sagen, was in dir vorgeht. So kann er dich nicht unterbrechen, nicht runterspielen, nicht diskutieren, sondern muss dir mal zuhören.

Ist die Liebe bereits weg (was ich fast vermute, wenn ich deinen Text so lese), leite die Trennung sauber und ordentlich ein. Du nimmst deinen Kindern nicht den Vater, denn die Elternebene wird so oder so bestehen bleiben, nur die Paarebene geht zu Bruch.

So oder so müsste er an seiner Streitkultur gearbeitet werden. Ich finde es erschreckend, wie selbstverständlich es dein Sohn ansieht, dass man eben den Mund halten muss, nur damit es nicht zum Streit kommt #zitter Willst du das wirklich so deinen Kindern vorleben? Bitte werde aktiv, das ist doch kein schönes Familienleben!

LG

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Als frau muss man manchmal nachgeben. Männer haben ein größeres bedüfnis zu bestimmen und recht zu haben und oft wissen sie auch besser bescheid als frauen gerade bei moralischen sachen wo wir frauen oft uns zu sehr von gefühlen leiten lassen. Ich widerspreche meinem freund bei sowas nicht sondern versuche seine meinung zu verstehen und von ihm zu lernen. Dein mann ist eben ein bestimmer typ genau wie mein freund. Das ist oft auch gut so. Man muss nur versuchen grenzen zu setzen wenn man sehr darunter leidet. Das fällt mir manchmal schwer aber ich glaube du machst es zu sehr.

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hallo,

nein so könnte ich nicht leben, ich stehe auch nicht auf machos..

vielleicht leistet dein mann viel und du bist stolz auf ihn und findest es deshalb auch okay wenn er bestimmt. mein mann sitzt auf der couch, weiß alles besser liest viel und trägt nichts zum bruttosozialprodukt bei. groß reden aber nichts tun ringt mir keinen stolz ab. und ja, ich habe mich verändert, mein niveau diskussionen zu führen ist ein anderes geworden und ich bin nicht stolz darauf teilweise genauso unsachlich zu sein.

jeder ist anders und wenn es bei dir so gut läuft ist das ok. für mich wäre es das nicht.

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Wenn er so ein Rechthaber ist, dann kann die Trennung auch ganz schön ungut ausgehen. Mit Frieden und Ausgelassen ist da am Anfang erst Mal nix.

Bei 14 Jahren hat Eure Ehe ein "Training" verdient. Warum suchst Du für Euch nicht jemanden der Euch in diesem Konflikt zur Seite steht? Jemanden der die Ursachen dahinter findet und mit Euch gemeinsam auflösen kann?

Die Hilflosigkeit stellt sich meist ein, weil man sich alleine fühlt. Das bist Du aber nicht, das ist "nur" ein Gefühl. Es gibt sicher einige Berater da draußen, die Euch helfen können.

Zumindest bekommst Du mehr Klarheit: Trennung, Zusammenbleiben oder Partnerschaft auf Zeit.

Du kannst Eure Welt ja nur mit Deiner Wahrnehmung betrachten, jemand anderes kann hier zusätzliche Perspektivenwechsel schaffen - für Dich und Deinen Partner.

Sollte er nicht wollen, würde ich alleine dahin gehen.