Es kommt etwas Großes auf uns zu- Angst

Hallo,

ich hatte gerade mit meinem Freund (mit dem ich 2 Kinder habe) eine Diskussion über die derzeitige Situation Deutschlands. Währenddessen meinte er, dass auf uns etwas ganz Großes und Schlimmes zukäme, wenn sich nicht bald etwas in Deuschland ändern würde.
Ich schreibe dies hier definitiv nicht, um zu provozieren oder polarisieren, sondern weil ich nun tatsächlich Angst habe. Nicht um mich, sondern um meine Kinder. Ich glaube ihm nämlich.
Ich habe Angst, dass meine Kleinen Krieg miterleben oder etwas anderes Schlimmes.

Mir ist klar, dass die meisten Urbianerinnen keine AFD-Wähler sind, aber vielleicht findet die ein oder andere Worte für seine Aussage, um mir zu erklären, was damit gemeint ist. Ich war eigentlich davon überzeugt, dass meine Kinder ein friedliches Leben führen können und nun wurden mir so die Augen geöffnet.
Wie geht ihr mit dem Gedanken um, dass unsere Kinder evtl. nicht so schön aufwachsen können wie vorgestellt? Dass es ihnen irgendwann richtig schlecht als evtl. Minderheit geht? Vielleicht kann mich jemand beruhigen, wenngleich ich auf Kommentare, welche mein Anliegen runterspielen oder ins Lächerliche verzichten möchte.

Nochmal: ich bin definitiv kein Fake, obwohl Freitag ist (-:

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Ich habe keine Ahnung, worauf dein Partner konkret anspielt. Ich wüsste jetzt auch nicht genau, was genau Deutschland besser oder anders aus seiner Sicht machen könnte.

Was ich persönlich aber auch mit einer gewissen Unruhe verfolge, ist die aktuelle Politik Donald Trumps. Es sieht durchaus für mich so aus als sei Trump jemand, der die aktuelle Weltordnung ins Wanken bringen könnte. Er versucht die EU zu destabilisieren, seine Beziehung zu Russland ist nicht ganz klar, dann seine aktuelle Handelspolitik, die in Richtung Handelskrieg mindestens mit China weist...

Wenn ihn konkret die Flüchtlinge beunruhigen, dann ist das in meinen Augen kein Problem kurzfristiger und deutscher oder europäischer Politik. Da würde auch eine AFD keine vernünftigen Zukunftsziele erreichen.

Wir haben einfach das globale Problem einer Überbevölkerung, das sich auch in den nächsten Jahrzehnten weiter verschärfen wird. Daraus und auch aus der Lebensweise westlicher Staaten und Industrienationen im Allgemeinen resultiert ein großes Ressourcenproblem. Wir werden alle älter, wir werden alle mehr und wir verbrauchen auch bekommen alle mehr Ressourcen als je zuvor.

In diesem Sinne stimme ich ihm zu. Dass wir uns allerdings aufgrund hier asylsuchender Flüchtlinge schlimme Gedanken machen müssten, halte ich für groben Unfug. Außerdem halte ich jede Alternative, wie z.b. Flüchtlinge, die in Seenot geraten sind Komma einfacher trinken zu lassen, für absolut unmenschlich. Ich mache mir mehr Gedanken, was passiert, wenn so eine Unmenschlichkeit weiter gefeiert wird.

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Vielen Dank für deine Antwort. Ich fühle mich etwas besser, weil du das ,,Schlimme“, von welchem er sprach, in Worte fassen, d.h. Für mich greifbarer machen konntest.
Dennoch scheint die Zukunft unserer Kinder nicht so rosig, wie von mir in meiner rosaroten Welt angenommen. Wie geht man denn damit um? Bisher war mein größtes ,,Problem“, dass ich seit 2 Jahren keine 4 Stunden am Stück mehr schlafen konnte. Und nun muss ich mich mit so etwas auseinander setzen.

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Weder du noch deine Kinder werden konkret große Unglücke vermeiden können, wann immer sie auch eintreten mögen. Deine Kinder werden auch nicht die Welt retten, wenn es um das Thema Ressourcenknappheit geht. Ich denke, dass wir alle am besten damit fahren, dass wir uns gegenseitig respektieren und dass wir menschlich bleiben, vor allem zu Menschen, die unsere Hilfe benötigen.

Nur Tropfen auf den heißen Stein, aber wenn man irgendetwas für die Welt tun möchte, dann wären vielleicht folgende Dinge nicht verkehrt:

- keine Kinder bekommen (wir sind eh schon zu viele Menschen), aber daran habe ich mich selbst z. B. nicht gehalten
- einen möglichst kleinen ökologischen Fußabdruck hinterlassen (nochmal keine Kinder, weitestgehend vegetarisch und auch "veganer" leben (auch um Massentierhaltung einzudämmen), sich regional ernähren, öffentliche Verkehrsmittel wählen, ...

Aber da braucht ja nur eine Kreuzfahrt mejr stattfinden und schon sind die Mühen etlicher ökologisch lebender Menschen für die Tonne.

Ernsthaft hilfreiche Entwicklungen, die die meisten aber nicht tolerieren würden, schätze ich, wären:

- massive Erhöhung der Ausgaben zur Erforschung von Alternativen für Lebensraum außerhalb der Erde
- global stärkere Geburtenkontrolle (würde ich für mich selbst ja auch nicht wollen, aber wäre halt dennoch sinnvoll)
- vielleicht eine Altersgrenze ;-) bin gespannt auf den ersten Politiker, der das vorschlägt

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>>>aber vielleicht findet die ein oder andere Worte für seine Aussage, um mir zu erklären, was damit gemeint ist.<<<

Warum fragst du deinen Mann nicht, was er damit gemeint hat? #kratz

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Das hab ich natürlich. Er konnte es mir aber nicht erklären. Er habe nur ein schlechtes Gefühl, was die Entwicklung unseres Landes betrifft und unsere Kinder den großen Knall noch miterleben werden.

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Aha... Ich kann mir nicht vorstellen, dass dir hier jemand das schlechte Gefühl deines Mannes erklären kann oder was er mit "großen Knall" meint.

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Wenn er so ominös daherredet ... bitte , ich sag dir was ich denke 😃 nicht Deutschland sondern die Welt ist gemeint. Sehr viele machthungrige, geradezu verrückte haben momentan sehr viel zu sagen in der Welt. Es sieht immer mal wieder nach extremen Konflikten zwischen verschiedenen westlichen Ländern aus. Es gibt viele Parallelen zu vorherigen Entwicklungen kn der Menschheitsgeschichte die am Ende zu Krieg geführt haben. Der Rassismus geht um, die Toleranz geht verloren. In vielen Ländern wird entsprechend gewählt. Aber das gefährlichste ist meiner Meinung nach, dass wir viel viel zu viele Menschen sind inzwischen. Das führt ohne Zweifel zu Problemen, ob das Umwelt oder Konflikte sind. Es gibt Regionen wo es aus genau diesen Gründen unmöglich wird zu leben. Das führt zu Völkerwanderungen oder krieg oder Neid und Hass weil es anderen besser geht.... es ist sehr komplex. Das hast du doch aus den Nachrichten erfahren. Wer noch daran glaubt, dass die Menschheit noch friedlich miteinander leben wird die nächsten 100 Jahre hat was verpasst. Das ist jetzt sehr negativ, das tut mir leid, ist aber schön lange meine Meinung. Ist aber lediglich eine Meinung und ich hoffe, dass ich unrecht habe und die Menschen sich plötzlich besinnen.

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Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Wie bist du aber hierbei mit deiner Familienplanung umgegangen? Das ist das, was mich gerade so beschäftigt. War es denn richtig 2 Kinder in solch eine Welt zu setzen? Verzichtet man deshalb auf Weitere?

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Das gab es doch auch schon immer, Hungersnöte in den 80ern, in den 90ern Jugoslawien Krieg bei uns vor der Haustüre, 2 Irakkriege, IRan-Irak Konflikt, Jerusalem-Palästina, die Amis sind jedes Jahrzehnt gefühlt irgendwo einmarschiert ... wer glaubt dass wir weltweit in den letzten 100 Jahren friedlich gelebt haben hat auch einiges verpasst.

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Man weiß es halt nicht genau. Die gesamten 60, 70 und 80er waren ja auch geprägt von dem drohend Krieg zwischen Ost und West. In dieser Zeit haben die meisten Menschen auch Angst vor Krieg gehabt. Geschichtlich gesehen haben wir allerdings eine relativ friedliche Periode zumindest in Europa. Im Mittelalter war es hier deutlich ungemütlicher. Wie es mit der aktuellen Politischen Situation weiter geht, kann niemand so genau sagen. Ich glaube ja dass es möglicherweise einen Rechtsruck in der Regierung gibt. Ob das zu Krieg führt ist fraglich.
Ich denke eher nicht.


( Um im Kriegsfall meine Familie beschützen zu können, horte ich allerdings im großen Stil Nuklearwaffen und Panzer😝)

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Du hast die also alle weggekauft, hättest wengistens was für mich übrig lassen können 😂

Ich hab letztens ein Buch über die 80er gelesen und da gab es schon einige Bedrohungen (war einem als Kind nur nicht so richtig bewußt).

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Es gab schon immer Kriege, Flüchtlingsströme, Wirtschaftskrisen, man hatte aber damals nur 15 Minuten Tagesschau, 30 Minuten heute und die Tageszeitung. Heute wird doch alles total aufgebauscht, schau Dir doch mal an was BILD zum beispiel aus diesem Jogger im Koma macht, ich weiß nicht, ein halbes Dutzend Artikel inzwischen, mit Interviews mit Psychologen etc etc? Da hätte vor 30 Jahren kein Hahn danach gekräht. Wir wuchsten mit RAF Terror auf, während Irak I wurde unsere Schule geräumt wegen Terroralarm (Auch damals schon wurde von Extremisten mit Bombenanschlägen in der Nato gedroht) ... Auch die Zeit der Wende ... das hätte auch nen Knall geben können in vielerlei Hinsicht. Die Welt ist immer im Wandel, es gibt immer positive und negative Ströme und wird es immer geben.

Früher waren Italiener und Franzosen hier Ausländer, heute sind wir alle Europäer und keiner denkt mehr darüber nach dass die Eltern von Toni dem liebe Pizzabäcker früher die gefürchteten Fremden waren.

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Ich hab als Kind in den 80ern in meinem Abendgebet den lieben Gott gebeten, dass die Atombombe direkt auf unsere Stadt fallen soll, damit wir alle gleich tot sind und nicht elendig krepieren, wenn er denn den Atomkrieg nicht verhindern kann. Kein Mist, echt wahr.

Vielleicht solltest Du mal anfangen, Dich selbst und umfassend zu informieren (ja, auch mal Lügenpresse lesen!!), dann muss Dir niemand mit rechtem Geschwurbel die Augen öffnen.

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Hallo!

1938 als der Hitler-Stalin-Pakt geschlossen wurde, haben meine Großeltern gehofft, dass es zu keinem Krieg zwischen Deutschland und Russland kommt und haben daher da ihr zweites Kind geplant. Mein Vater kam 1939 auf die Welt, wenige Monate vor Ausbruch des zweiten Weltkriegs. Seine Familie musste einmal von den Bomben in Berlin nach Asch ziehen, und dann als die Russen näher rückten, vom tschechischen Asch weiter flüchten - wieder mit wenig mehr als ein paar Koffern auf einem Leiterwagen.

So viel zu dem Gedanken, man könnte die politische Großwetterlage vorher erahnen. Meine Großeltern waren sehr belesene Menschen, aber man kann eben nicht in die Zukunft schauen. Trotz aller Not haben sie aber dennoch Glück gehabt: mein Großvater galt als "kriegswichtiger Arbeiter" und durfte bei seiner Familie bleiben, alle haben den Krieg überlebt, und alles wurde soweit gut, mein Opa wurde 93 Jahre alt.


Zur heutigen politischen Lage sehe ich diese weitaus optimistischer. Ich denke, die meisten anderen Staatschefs nehmen Trump nicht sonderlich ernst - und reagieren weniger auf dessen Provokationen. Außerdem hat Trump in erster Linie finanzielle Interessen, und Krieg kostet Geld. Da geht keiner mehr in seine überteuerten Golf-Ressorts und Hotels. Daher wird er sich hüten, einen Krieg anzufangen. Ich denke, er wird ggf. sogar wiedergewählt, aber auch da dominieren seine eigenen finanziellen Interessen alles andere.

In Deutschland läuft es dagegen recht gut. Weder sind die Flüchtlinge zur großen Krise geworden, noch steht sonst ein großes Thema an. Wer sollte mit uns Krieg führen wollen?

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Hallo,

Ob Kriege entstehen oder wann kann keiner sagen. Aber wenn wir uns das richtig anschauen, sind die meisten atomaren Grossmächte zivilisiert, und nicht auf einen Weltkrieg aus.
Was genau ist denn zurzeit gefährlich? Wie könnte er dir die Augen öffnen, wenn du doch vorher mit eigenen Augen doch nur Frieden gesehen hast?
Die Asylsuchenden werden weniger, die Kriminalität ist nicht nach oben geschossen... uns geht es gut. Eigentlich sogar sehr gut. Wir tun unserem Planeten nichts Gutes und zerstören es zu sehr. Aber zurzeit existiert keine potentielle Gefahr.

Und was die Fake news angeht. Die meisten, die meinen, alle Medien lügen, haben oft noch unzuverlässigere Quellen, denen sie sich bedienen.

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Ich kann mir nicht vorstellen, dass dein Beitrag ernst gemeint ist.

Du schreibst einerseits, dass dir "die Augen geöffnet wurden" und zwar von deinem Mann, der meint, "etwas ganz Großes und Schlimmes" komme auf uns zu, allerdings soll das dann wiederum nur ein schlechtes Gefühl sein.

Vorher sei deine Welt rosarot gewesen und nun machst du dir Sorgen und klar: natürlich nicht um dich, sondern um deine Kinder.

Wenn du meinst, dass du dich "nun" mit dergleichen auseinandersetzen musst, frage ich mich, warum du das bisher nicht getan hast oder hast du dein Leben in einem Elfenbeinturm verbracht, an dem das politische Weltgeschehen unbemerkt vorübergezogen ist? Und deinem Mann ging es ebenso, weil er ja "das Große und Schlimme" nicht mal erklären kann? Aber dafür macht er dir als verantwortungsvoller Vater mal so richtig Angst.

Solltest du wirklich abgeschottet vom politischen Tagesgeschehen gelebt haben und dir erstmals - nachdem du bereits Kinder hast - die Frage nach einer sicheren Zukunft gestellt haben, tröstet dich vielleicht der Gedanke, dass deine früheren rosaroten Zeiten nur in deiner Fantasie real waren.

Solltest du aber doch irgendwann mal irgendwas mitbekommen haben, dann sage mir doch bitte, in welchen Zeiten die Lage in Deutschland bezogen auf eine konkrete Bedrohung besser waren: die Zeiten des kalten Kriegs mit atomarer Aufrüstung? Der letzte Krieg auf europäischem Gebiet?

Es gab zu keiner Zeit, keinen Grund zur Sorge. Dass wir vergleichsweise mit dem Großteil der Welt wie die Maden im Speck leben - gerne auch auf Kosten der armen Länder - weckt bei vielen Menschen leider nicht den Wunsch, mehr Verantwortung zu tragen, sondern ihre Pfründe zu sichern.

Ich meine aber nach wie vor, dass du hier aufmischen möchtest. Das entnehme ich der folgenden Frage aus deinem ersten Thread:
"Dass es ihnen irgendwann richtig schlecht als evtl. Minderheit geht?" In Kombination mit dem Hinweis auf die AfD sieht, man wes Geistes Kind zumindest dein Mann ist.