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Hallo,

ich hatte echt Gänsehaut beim lesen deiner Geschichte #verliebt. Egal was man dir rät, letztendlich musst doch du entscheiden was zu tun ist.

Die Tatsache, dass Paul sich trennen wird, macht die Sache ja auch nicht einfacher. Eher im Gegenteil, denn ich würde mich unter Zugzwang befinden.

Die Antwort auf die große Frage nachdem was würdest du tun wäre: ich würde bei meiner Familie bleiben und mich auch voll und ganz auf das Familienleben konzentrieren. Alos eben einfach mehr mit deiner Familie machen und vor allem allein. Natürlich kann man Gefühle nicht einfach abstellen, das merkt man ja schon daran, wie lange das bei euch schon geht. Aber du hast diese ganze Zeit über zu deiner Familie gehalten und es mit Paul nicht zu irgendetwas kommen lassen (bis auf den Kuss letztens). Das zeigt doch, dass du irgendwann ohne Paul leben kannst.

Ich wünsche dir, dass du du die richtige Entscheidung triffst, egal wie sie aussieht und würde mich freuen, wenn du diese mit uns teilst.

Lg Annika

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Es ist weniger das Gefühl, dass ich unter Zugzwang bin. Die Tatsache, dass er, sofern er die Trennung tatsächlich durchzieht, dann "frei" ist macht es mir schwer... ich könnte jeder Zeit wenn ich wollte, sozusagen. Wobei mir klar ist, dass er wohl nicht ewig warten wird.

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Hi,

interessante Geschichte … könnte von mir sein.

Zuerst mein Rat, dann kommt die Begründung dazu:
Lass Paul ziehen, auch wenn es dir sehr schwer fällt. Ein Kontraktbruch ist in deinem Fall unausweichlich … sonst schaffst du es nicht. Ihr könnt nicht „nur“ Freunde sein. Das funktioniert nicht mehr. Wenn du es nicht machst und es so weiterlaufen lässt, dann geht deine Liebe immer weiter von deinem Mann zu Paul über. Auf Dauer kann man nicht zwei Menschen lieben. Wenn du dich für Paul entschließt wirst du nach und nach eine negative Einstellung zu deinem Mann bekommen. Das geht am Anfang unbewusst und wird immer mehr … das er seine Socken nicht in die Wäsche tut ist dir im Moment egal … irgendwann kotzt es dich an. Auch wenn das die letzten 2 Jahre nicht der Fall gewesen ist … aber jetzt intensiviert sich alles. Mehr Zusammenbrüche, mehr Tränen, mehr Trennungsgedanken, das schlechte Gewissen wird immer größer … Es dreht sich in deinen Kopf … dein Mann, die Tochter, Paul, seine Frau, seine Kinder, die Freundschaften. Es zerfrisst dich, beschäftigt dich jede freie Minute, du schläfst nicht mehr richtig … nach und nach wirkt es sich auch deinen Körper aus.

Ein Kontraktbruch ist schwer, das weiß ich. Bei mir war es damals nur ein Jahr, aber das hat mir auch schon gereicht. Deswegen kann ich mich gut in dich hineinversetzen. Und das Paul es versucht hat … respekt. Aber leider war er nicht konsequent genug. Klar ist das durch euren gemeinsamen Arbeitsplatz mehr als schwer. Aber auch da gibt es Lösungen.
Ich hatte mich irgendwann dann an mein schmerzendes Herz gefasst und schließlich den Kontakt eingestellt. Das war vor vier Jahren … und ich denke immer noch an sie. Aber nicht mehr verliebt, sondern sind es einfach schöne Gedanken an Gemeinsamkeiten. Es hatte mich dadurch auch immer mal wieder dazu verleitet wieder Kontakt aufzunehmen … aber diesmal habe ich auf meinen Verstand gehört und es nicht getan.

Und wie geht es mir jetzt? Sauschlecht … weil ich nun auf der anderen Seite sitze. Meine Frau hat sich verliebt … nur das ich es durch Zufall herausbekommen habe. So sehe ich die Angelegenheit aus der Sicht deines Mannes, der allerdings gerade noch total ahnungslos ist. Meine Frau hat den Kontraktbruch nicht geschafft, obwohl sie es vorhatten. Dadurch hat sie sich sehr hineingesteigert, liebt mich nun nicht mehr und spricht von Trennung/Scheidung. Und wir haben zwei kleine Kinder … es wäre also nicht nur grausam für mich. Ich liebe sie … diese Liebe habe ich mir in den letzten 4 Jahren aufgebaut. Ich habe einen Fehler damals gemacht, den sie aber jetzt auch gemacht hat, den die meisten machen … den du auch gemacht hast: nicht darüber geredet.
Du sagst du und dein Mann ward euch immer so vertraut … das hättest du ausnutzen müssen. deinen Mann mit ins Boot geholt. Du hast deinen Kampf alleine geführt, dabei hättest du eine gute Unterstützung gehabt. Denn so wie ich es herauslese ist dein Mann nicht jemand, der völlig ausarten würde. Natürlich würde das auch nicht ohne Emotionen über die Bühne gehen. Das man sich verliebt ist das eine, die Sache ist was man daraus macht. Du hättest deinen Mann sagen sollen das es so ist, das du das nicht wolltest und nicht weißt wie dir das überhaupt passiert ist. Wenn dein Mann dich liebt, dann hätte er dich auch nicht verlieren wollen und dich daher mit Sicherheit auch nicht weiter von sich wegstoßen wollen,

Ich bedauere es, das ich es damals nicht gemacht habe, weil ich weiß das meine Frau mir geholfen hätte. Denn das würde ich jetzt bei ihr auch gerne, aber sie lässt es nur noch in kleinem zu, weil ich nicht mehr ihr Vertrauter bin … das ist jetzt ER.

Wenn du noch mehr zu deinen Mann tendierst, dann sprich mit ihm … sag das du seine Hilfe brauchst um eure Ehe zu retten … Wenn er merkt das du es ehrlich meinst, wenn er vernünftig damit umgehen kann, dann wird er es aus liebe zu dir machen. Ich hoffe es jedenfalls für dich …  Und es gibt eine Lösung. Vielleicht findet er noch eine ganz andere, auf die du noch gar nicht gekommen bist.

Durch meine Erfahrung vor vier Jahren wüsste ich, wie ich meiner Frau helfen könnte. So viel was sie mir erzählt habe kam mir so bekannt vor. Nur jeder Mensch denkt und fühlt anders und trifft seine eigene Entscheidung.

Du weißt was du an deinen Mann hast … noch. Reiß das Steuer um … für dich, deine Familie und auch Paul’s Familie. Halt dir vor Augen was mit all den lieben Menschen passieren würde. Wenn du zu Hause nur Stress hättest, einen ätzenden Mann, vielleicht noch häusliche Gewalt, dann wäre es noch was anderes. Aber so ist es nicht … sei froh! … du fällst weich!

Du wirst wieder Glücklich mit deinen Mann . auch wenn es eine schwere Zeit wird. Dein Mann wird dich lieben das du dich für ihn entschieden hast und du wirst ihn dafür lieben das er dir dabei geholfen hat uns hoffentlich geduldig war.

Drücke dir die Daumen das du es schaffst … geb nicht auf!

LG

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Ich danke dir sehr für das Teilen deiner Geschichte.
Ich kann vieles davon mit meiner "Vernunft" verstehen aber nicht mit meinem Herzen. An diesem Punkt bin ich leider nicht. Paul ist einfach DER Mann für mich. Ich bin nicht bereit, ihn gehen zu lassen.
Vielleicht denke ich irgendwann an deine Worte zurück?

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Wenn du ihn nicht gehen lassen möchtest, was dann? So wie jetzt ewig weitermachen ist nicht dein Ding ... so habe ich es jedenfalls verstanden. Außerdem hälst du das auf Dauer nicht aus.

Wenn er DER Mann ist, dann wird dir dein Mann natürlich nicht helfen können, so wie ich es beschrieben habe. Nur bitte, sag das so bitte nie deinem Mann.

Weißt du was das besondere an solchen Geschichten wie deine und meine ist? Das wir damit nicht klar kommen, Skrupel haben und anderen nicht weh tun wollen. Und eigentlich wünschen wir uns, diesen EINEN, diese EINE, nicht kennengelernt zu haben. Bei dir war es über die Arbeit, bei mir war es wirklich eine von 80 Millionen. Eigentlich war es eine Unmöglichkeit sie kennenzulernen ... aber das ist eine andere Geschichte.

Denkst du das in deiner Ehe alles gut läuft? Das hatte ich jedenfalls damals gedacht. Und es war tatsächlich so. Es gibt da nur einen Haken ... und der ist mir erst jetzt durch die Geschichte mit meiner Frau bewusst geworden. Ich hatte es nicht geschätzt. Ich war zufrieden mit meiner Beziehung, mit meiner Frau. Es hat alles gepasst. Aber ich hätte es wesentlich mehr schätzen sollen, das es so harmonisch war. Denn dann hätte die andere Frau es wesentlich schwerer gehabt mein Herz zu erreichen. Denn ich habe es zugelassen ... und du hast es zugelassen. Dafür konnte ich die Schuld nicht bei meiner Frau suchen. Eine intakte Ehe/Famile sollte man heute nicht für selbstverständlich halten.

Ich hoffe das du dich an meine Worte erinnerst. Und zwar rechtzeitig. Denn komischerweise war es damals für mich zwar sehr, sehr schmerzlich den Kontakt abzubrechen. Ich habe gelitten wie ein Hund. Aber das meine Frau jetzt im Begriff ist mich zu verlassen tut tausendmal mehr weh.

Lg

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