Gescheitert

Ich bin ernüchtert, nach 12 Jahren Ehe, einem Kind, gemeinsamem Haus und viel Zoff und Streit.
Es fing an als unser Kind geboren wurde, finanziell wurde es eng, der Kredit fürs Haus belastete uns immer stärker.
Trotzdem wollte er unbedingt noch ein Kind und dieses Thema wurde zum Machtkampf.
Ich sollte trotz finanzieller Probleme wieder 1 Jahr tu Hause bleiben und dann nur Teilzeit arbeiten.
Das wollte ich aber kein zweites Mal mitmachen.
Der Streit wegen Geld, meinem Wunsch nach einer beruflichen Tätigkeit die mich erfüllt und meine Weigerung ein zweites Kind zu bekommen, hat natürlich zu verhärteten Fronten geführt.
Ich habe jetzt beschlossen mich zu trennen und muss sagen, nie wieder lass ich mich auf eine Partnerschaft ein, wo die Vorstellungen so weit auseinander gehen.
Bevor wir geheiratet haben, war das auch alles anders besprochen und von zwei Kindern bzw.dass er unbedingt ein Eigenheim will und ich beruflich zurück stecken sollte, war nie die Rede.
Wenn nochmal ein Mann, dann ohne Zusammen ziehen und ohne Kinderwunsch.
Silopo, aber musste mal raus.

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Hallo,

ich kann Dich verstehen, daß das Leben einmal manchmal ein wenig mürbe macht.

Auch mir geht es in vielen Punkten nicht anders. Wir wollten nie Kinder und ein Eigenheim hat uns eher Angst gemacht, aber nach Jahren der Partnerschaft, haben wir uns verändert, haben Ansichten, Meinungen und Lebensentwurf überdacht und uns gemeinsam für Kind und Haus entschieden.
Das ist finanziell auch nicht immer einfach, Teilzeit ist auch nicht mein Traum, aber wegen der Kinder möchten wir es nicht anders. Hinter all dem war mein Partner eher die treibende Kraft, aber ich habe mich entschieden den Weg mitzugehen.

Man verändert sich nunmal im Laufe eines Lebens und bestenfalls tut man das zusammen. Aus meiner Sicht ist das das Entscheidende bei Euch. Ihr tut es nicht zusammen.
Bei Dir klingt es ein wenig so, als sei er allein "schuld" an Eurer Misere. Aber Du warst dabei - zumindest bis hierhin. Jetzt willst Du das nicht mehr und das ist Dein gutes Recht, aber ich finde es unfair, ihm den schwarzen Peter zuzuscheiben.

Frag Dich doch lieber, weshalb Du das Leben, was Du nun führst so einschränkend findest und was Du tun könntest, um das zu ändern. Eine Trennung wird Dich weder finanziell noch in der Kinderberteuung voranbringen. Eher das Gegenteil wird eintreten.

Wäre Dein Mann denn bereit auf das zweite Kind zu verzichten und würdest Du ihn dann weiterhin verlassen wollen? Wenn Du ihn nämlich ohnehin nicht mehr liebst, suche nicht nach Ausreden, sondern sag ihm genau das.

Alles Gute

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Er besteht auf dem 2.Kind, ich denke von beiden Seiten betrachtet ist die Beziehung gescheitert. Er sieht es so dass ich ihm etwas vorenthalte und ich sehe es so dass er mich zu etwas zwingen will.
Ich habe nur zuerst den Mut, die Trennung auszusprechen.
Ich gebe ihm gar nicht die Schuld, Schuld hat keiner, danach zu suchen ist müßig. Es passt schon lange nicht mehr, ich hätte vor Jahren schon gehen sollen.
Wir haben einfach verschiedene Vorstellungen, für ihn ist das Haus ein Lebenstraum, für mich einfach nur eine Belastung.
Für ihn ist eine Frau, die Vollzeit arbeitet, keine gute Mutter, ich sehe das ganz anders.
Er findet eine Frau gehört zum Kind, muss ein Jahr zu Hause bleiben und soll danach nur noch Teilzeit arbeiten und natürlich auch nicht an Karriere denken.
Das ist ja auch ok, passt aber nicht zu meinen Bedürfnissen.

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Dein erster Beitrag klingt für mich nach Enttäuschung und Schuldzuweisung.
Wenn diese Interpretation falsch ist, dann entschuldige ich mich.

Deinen zweiten Beitrag empfinde ich als sehr emotionslos und abgeklärt.
Ganz offenkundig ist Euch die Liebe abhanden gekommen. Nun kann man danach suchen und ich denke, daß ist man sich auch schuldig, aber wenn Ihr in dieser zentralen Frage nicht bereit seid, aufeinander zuzugehen und Ihr keine andere Lösung findet/finden wollt, dann betrachte auch ich Eure Ehe tatsächlich als gescheitert. Schade.

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Schade, dass man nach all dieser Zeit dann 'doch nicht mehr zusammen passt'.

Versucht euch im Guten zu Trennen, auch wenn es schwer fällt - für euer gemeinsames Kind

.. und vergiss nicht, ihr habt euch mal geliebt. Geht auch in dieser schweren Zeit respektvoll miteinander um.

Ich wünsche dir, aber besonders eurem Kind viel Kraft für diese Zeit.