mein mann brüllt

liebe urbianer,

mein mann hat die letzten jahre wahnsinnig viel mit den kindern gebrüllt, je kleiner sie waren desto mehr. er ist ungeduldig und dann ungehalten.
nun sind sie größer und es wird besser. dennoch sagen die kinder immernoch wenn er mal ausrastet, dass er immer schreien würde. der große liebt und verehrt ihn sehr. er kann auch lieb sein. der kleine fasst nun auch vertrauen. dennoch bin ich nicht sicher, welchen schaden sie schon genommen haben und ob ich (feigling) mich nicht endlich trennen sollte. denn die ausraster gibt es immernoch nur nicht mehr so häufig.

ich mache mir tatsächlich sorgen, dass mein mann die kinder im falle einer trennung haben will. er würde sie sogar fragen wollen, bei wem sie leben wollen. sie sind 11 und 6.

er meint auch immer, er hätte sich doch sooo gebessert und sieht sein fehlverhalten nicht. ich habe den eindruck es hat sich shcon einiges getan, dennochkann ich ihm nicht alles verzeihen..

ich bin leider keine psychologin und kann diese schreierei in frühen jahren nicht einschätzen. zur zeit z.b. ist es so, dass die kinder um seine zuwendung buhlen indem sie besonders fleißig in der schule und SEINEM lieblingsfach sind.
ich freue mich, dass sie ihn lieb haben aber ich hatte selbst einen unkontrolierten vater, nur bei ihm passierte sowas alle 2-3 monate mal.

lg

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Hmmm, irgendwie finde ich es seltsam, dass Du Dir die Brüllerei 11 Jahre lang untätig anschaust und nun auf einmal, wo es sogar besser ist, an Trennung denkst.
Wieso habt ihr oder er allein denn nicht vor 10 Jahren eine Therapie gemacht, ein Antistressbewältigungsseminar etc.?
Klar wird bei Kindern ab einem gewissen Alter auch ihre Meinung berücksichtigt, bei wem sie leben wollen. Und natürlich hat grundsätzlich der Vater die gleichen Rechte wie die Mutter - außer, das Kindeswohl ist bei einem Elternteil gefährdet. (Aber könnte sich denn Dein Mann überhaupt richtig um die Kinder kümmern neben seinem Job?)
Unabhängig davon: ob Du Dich trennen sollst oder nicht, hängt doch erst mal maßgeblich davon ab, ob Du ihn überhaupt noch liebst und um eure Beziehung kämpfen möchtest. Wie sieht es denn damit aus? Glaubst Du an eure Zukunft?

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hallo

nein, ich habe natürlich nicht 11 jahre lang zugeschaut. ich habe ihn jedesmal zurecht gewiesen, dass er die kinder so nicht anzuschreien hat. er solle mich anschreien, dass hat er dann getan, irgendwann war mir das aber auch wieder zu blöd und ich wollte es komplett verbieten, aber er schaffte es nie. therapie etc hat er vehement abgelehnt. ja warscheinlich ist der richtige zeit der trennung überschritten, aber lieber spät als nie.

lg

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Guten Morgen!

Ich habe gestern schon ähnliches in einem anderen Beitrag über meinen Vater geschrieben der ein Choleriker ist und ständig und immer gebrüllt hat.
Welchen Schaden Deine Kinder genommen haben und ob überhaupt welcher enstanden ist, kann man als Aussenstehender natürlich nicht sagen.
Meinerseits kann ich Dir nur erzählen das ich bis heute kein Geschrei ertragen kann und regelrecht Panik bekomme wenn jemand seine Stimme erhebt. Aber damit kann man leben und ist, für mich, nicht dramatisch.

Vielmehr habe ich jedoch das Gefühl das Du Dich von Deinem Mann trennen möchtest und nicht nur oder wegen des Geschrei´s. Von daher solltest Du Dir Gedanken darüber machen was Du möchtest.
Ist der Grunde wirklich „nur“ das er die Kinder anschreit oder angeschrieen hat?

LG

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Ich kann so wie Silkitamat auch aus Erfahrung sagen, dass ich noch heute bei allem Möglichen, was in der schlimmsten Zeit meine Mutter zum Ausrasten gebracht hat, zusammen zucke, mein Puls hochgeht und ich total verkrampfe. Eine richtige Streitkultur habe ich nicht gelernt, da diese Brüllerei keine Diskussion oder normales Streitgespräch ist, sondern man nur nieder gemacht wird und Angst erzeugt wird.

Ich weiß nicht, was deine Beweggründe für die Trennung sind, aber ich kann mir kaum vorstellen, dass es an einem Kind spurlos vorbei geht, dass es ständig auch wegen Kleinigkeiten angebrüllt wird.

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hallo,

ich denke, dass du einfach den richtigen Zeitpunkt einer Trennung verpasst hast.

Es liest sich so, dass du deinen Mann bereits seit Jahren nur noch tolerierst und das Leben mit ihm aushältst.

Die Liebe hat bei dir längst ihre Sachen gepackt und ist ausgezogen.

Sicher war es auf eine ART bequem zu bleiben, denn so hatte alles seine gewohnte Struktur und du hattest Unterstützung in der Erziehung und auch finanziell warst du nicht auf dich allein gestellt.

Nun sind die Kinder bereits größer und pflegeleichter und da wird einem dann bewusst, dass es auch noch was anderes gibt, weil man nicht mehr diese Ängste hat, es mit den Kindern allein nicht zu schaffen.

Dann ist eine Trennung unausweichlich.

Leider werden die Kinder, je älter sie werden, auch gehört, wo sie sich ihren Lebensmittelpunkt wünschen.

Somit kann der Schuss dann auch nach hinten losgehen, wenn sich ein Kind oder beide dazu entscheiden sollten, bei Papa bleiben zu wollen.

Ich habe ähnliches durch und meine Ex war auch der Meinung, sie würde die Kinder nehmen und ausziehen.

Ich habe den Kindern die Wahl gelassen und sie war damit einverstanden, weil sie fest davon überzeugt war, dass beide Kinder mit ihr ziehen.

Meine Tochter hat sich nach längerer Überlegung dafür entschieden, zur Mutter zu ziehen und mein Sohn hat sich sofort für eine Männer-WG mit Papa entschieden.

Das war hart für meine EX und sie hat immer noch damit zu kämpfen.

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Also ich kann dir sagen,was ich für schaden genommen habe durch meinen brüllenden vater,den ich 17 jahre lang ertragen mußte. Ich bin jetzt 44 und sobald jemand mit mir in einem etwas lauterem ton mit mir spricht,bekomme ich panik. Ich möchte weglaufen, mich verstecken, eine mauer um mich bauen. Ich gehe jedem streitgespräch aus dem weg. Weil mir die erinnerungen an meine kindheit die luft zum atmen nehmen.ich hasse mein umfeld, meine verwandschaft dafür, dass alle es zugelassen haben, wie er mit mir umging. Keiner ist je dazwischen gegangen und hat mich vor ihm beschützt.
Niemals würde ich es zulassen, dass mein kind jemand anbrüllt. Nie!

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Wir sollten unseren Eltern ewig dankbar sein, daß wir sie für jede Panikattacke oder unser Fehlverhalten verantwortlich machen können #augen.

Merke: !!!! Auch unsere Eltern hatten Eltern!!

Die logische Konsequenz wäre jetzt, daß einzig Adam und Eva den Mist verzapft haben ( natürlich mit Gottes und der Schlangen Hilfe ;-))

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nun, das ist sehr schade für dich und ich kenne es auch, meine mutter hat mich auch nie vor meinem vater in schutz genommen. aber.. ich habe das getan, ich habe mich vor die kinder gestellt und gesagt, so brüllst du die kinder nicht an.

er sagte darauf häufig, ja ich brülle aber ich unternehme ja auch etwas mit den kindern..

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Was ist denn jetzt überhaupt dein Anliegen, hier zu schreiben?

Redest du dir gerade ein, es sei besser für die Kinder, wenn du dich trennst?

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Dann erzähle ich einfach mal von heute morgen.

Von der Schule schlechtes Feedback. Muddi ohnehin schon leicht gereizt, weil der Sohn meint mit Jogginghose, statt Jeans in die Schule zu wollen. Zudem schien nicht ein verdammtes Sockenpaar an seine Füsse zu passen (überall Gnubbel). Und dann trödelt das Kind auch noch.

Die leisen Töne waren da leider auch vorbei.

Perfekte Mütter können das vielleicht, mein Sohn hat heute morgen jedenfalls einen ungefähren Eindruck davon bekommen, daß auch Erwachsene nur Menschen sind.

Keine Ahnung, ob das mit Deinem, respektive dem Verhalten Deines Mannes vergleichbar ist. Wenn er jedoch schon Besserung zeigt, dann arbeitet er ja wenigstens an sich. Hättest Du reagieren müssen, dann wäre dies wohl vor einigen Jahren gewesen. Nun ist die Messe doch ohnehin gelesen, oder?

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Es gibt da schon Unterschiede.
Eltern die mal ausrasten und schreien, dies auch meist halbwegs zeitnah wieder in Ordnung bringen und sich erklären.Ja und dann die Niederbrüller ," Kinder klein Schreier", die absoluten Gehorsam fordern.
Auch die werden von ihren Kindern geliebt, weil diese bekanntlich nicht anders können und es auch nicht anders kennen.
Manchen Kindern wird damit langfristig das Rückgrat gebrochen, sie entwickeln später wenig Stärke.
Andere rebellieren und gehen später ähnlich mit ihren Kindern um.
Besonders Mädchen wiederholen später gerne dieses Muster und suchen sich einen ähnlich veranlagten Choleriker.

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Dem muss ich leider zu 100% zustimmen!

Ich denke man muss ganz stark unterscheiden um was es sich handelt.
Das einem hin und wieder mal die Geduld ausgeht und dann (sollte so auch ncht vorkommen) "mal" laut wird oder ob es wirlkich krankhafte Schreier sind.
Ich erinnere mich als ich mit Nervenfieber ins KH eingeliefert wurde nachdem uns unser Vater über Stunden zusammen geschrien hat. Ich hatte auch eine Weile das Bedürfnis mir in die Hose zu pinkeln wenn es irgendwo laut wurde... Man kann mit Schreien sehr viel Schaden anrichten. Leider ist das aller schlimmste das ich mir z.b. selbst keinen Choleriker ausgesucht habe, sondern selber ständig merke das ich den Drank habe zu schreien. :-(
Ich muss täglich an meiner Geduld arbeiten um nicht in die Fussstapfen meines Vater zu treten. Traurig ist das...

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Dein Satz "der Kleine fasst nun auch Vertrauen" ist einfach unglaublich traurig. Das Kind ist 6 Jahre alt und fasst nun langsam Vertrauen zu seinem Vater? Und da überlegst Du, ob du gehen oder bleiben sollst?

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Darüber bin ich auch gestolpert ...

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"Schreien" ist ein ziemlich schwammiger Begriff.
Darunter versteht jeder was anderes.
Monatlich, wöchentlich, täglich?
einfach nur laut oder laut mit der Verwendung von Beleidigungen?

Kinder nehmen sicherlich immer einen "Schaden", wenn sie sich nicht sicher und geborgen fühlen.
Mein Vater hat auch häufig und unverhofft die Beherrschung verloren und laut gebrüllt.
Aber ich fühlte mich immer geliebt und so angenommen wie ich bin.
Ich wußte, dass ich nichts leisten, nichts beweisen muß und bedingungslos geliebt werde.
Von beiden Elternteilen, trotz aller Unzulänglichkeiten.

Eine Nachbarsfreundin hatte auch einen "brüllenden Vater".
Das war ein "anderes Brüllen", eines was verletzt, demütigt und tief, sehr tief verunsichert.
So ein Brüllen nimmt Kindern den Halt und läßt sie unsicher und voller Selbstzweifel zurück.
Ich hoffe bei euch ist es eher das "Schreien" eines überforderten Vaters, der seine Kinder liebt, ihnen niemals schaden wollte und welches den Kindern keine Angst macht.
Nämlich die Angst, dass es jederzeit möglich wäre, dass Papa noch einen Schritt weitergeht und die Beherrschung komplett verliert.
Dann leben Kinder in einem Klima der ständigen Verusicherung,
DAS hinterlässt mit hoher Wahrscheinlichkeit Spuren.