Kind wichtiger als Mann

Hallo!

Ich habe lange überlegt, ob ich hier ins Forum rein schreibe. Ich bin zur Zeit total durcheinander - ich kann nicht sagen,ob ich meinen Mann noch liebe (ist das nicht schrecklich?)!

Unser gemeinsames Kind (13 Monate) ist mein ein und alles und ich gebe zu, es steht bei mir an erster Stelle.

Ich glaube, ich muß mich mal mit einem Psychiater oder so etwas unterhalten, ich muß mich irgendwie über meine Gefühle im Klaren werden.

Am Anfang ist der Streß mit so einem kleinen Würmchen, man ist Tag und Nacht wegen ihm auf Achse. Die Familie wohnt sehr weit weg und so waren wir das erste Mal vor ein paar Wochen zusammen aus. Da mußte ich feststellen, dass ich meinem Mann nicht mehr viel zu sagen habe. Auch wenn ich meinen Mann nackt sehe, macht mich das überhaupt nicht mehr an. Ist das nicht erschreckend?

Ich war zwei Wochen bei meinen Eltern auf Urlaub (ohne ihn) und seit letzter Woche ist mein Mann auch mit hier. Irgendwie ist die Kluft noch größer geworden.

Wenn ich aber mit meinem Mann jetzt reden würde und ihm sagen würde, wie es in mir aussieht - das würde er glaube ich nicht verkraften.

Ich weiß nicht was ich tun soll!!!!!

Hat jemand eine Idee mit wem (keine Freunde/Familie) ich mein Problem besprechen könnte? Man, ich bin so durcheinander und sehr verwirrt über meine derzeitigen Gefühle!

Liebe Grüße von Katja

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Hallo,

ich kann Dir nur sagen, dass es mir momentan genauso geht.

Unsere Tochter ist 9 Monate und mein Mann ist beruflich sehr eingespannt.
Ich glaube inzwischen auch dass ich ihn nicht mehr liebe. Wir streiten sehr oft und im Streit hab ich dann zu ihm gesagt er könne ja gehen wenn er will #schock

Er meinte dann, wenn er geht dann nimmt er unsere Tochter auf jeden Fall mit :-[
Ich würde eingehen ohne der Kleinen.

Manchmal denke ich ich bin nur noch da, weil ich Angst habe er könnte mir die Kleine wegnehmen. Dafür hasse ich ihn sogar.

In den schlimmsten Momenten wünsche ich ihm sogar einen Unfall o.ä., sodass ich mein Leben alleine -und somit stressfrei- leben kann.

Ich fühle mich von ihm ausgenutzt weil ich nur noch zum kochen,putzen,einkaufen,Hund gassi führen und Kind versorgen da bin. Er spielt den großen Macho der bei jeder Kleinigkeit eingeschnappt ist wie ein kleines Kind.

Ich weiß auch nicht mehr weiter.

Trotzdem schönen Sonntag noch #liebdrueck

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hi katja,
nun gar nicht so einfach, ich glaub du wirst viele Antworten bekommen wo es heißt. Kommunikation ist wichtig, ihr müsst miteinander reden sonst ändert sich nichts.
Ich sage vielleicht.
Kommt wohl eher auf den Typ von Mann an. Wenn du einen kommunikativen Mann hast? Aber mal ehrlich, was würde es bringen. Was müßte er tun, damit sich für dich was ändert. Was bringt es einem anderen zu sagen, das man ihn nicht mehr liebt und doch eine Trennung nicht vollzogen wird. Dann gibt es Stress und Streit und Ehehölle. Meine Meinung!
Lass dir Zeit, schau dich erstmal in dieser Beziehung um: Was stört dich an ihm? Was fehlt dir? Kann er etwas tun, damit eure Liebe neu aufblüht oder ist wirklich alles aus? Kannst du dir vorstellen ein Kind allein aufzuziehn?
Check erstmal deine Seite richtig, halb ungeklärt in dir selbst, dann das nur schlecht enden. Du schreibst ja selbst, das würde er nicht verkraften. Wenn du dir 100% sicher bist, das du mit diesem Mann nicht weiter leben willst oder kannst, dann musst du es ihm sagen und ihm Zeit lassen, das zu verdauen. Und dann kann man nach alternativen schauen, eine Trennungszeit evtl. oder ganz auseinander. Oder man lebt nebenher, macht sein eigenes Ding und kommt weg von diesem "heiligen" Familienbild "Vater, Mutter, Kind und alle sind glücklich - weg und sich das alles etwas lockerer. Ich finde wir sind sehr diesem Wunschtraum vom Familienglück auferlegt.
Ich würde wirklich erst mal schauen, seit wann bist du dir im Unklaren? Manchmal sind es einfach nur Situationen, Überforderung oder Einsamkeit, Probleme im Sexualleben, die uns am Partner zweifeln lassen und die sich geben.
gruss und viel spass bei der Selbstfindung
kasia :-)

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Liebe Katja,
Ich glaube dass es normal ist, wenn die Kinder an erster Stelle stehen.
Ich habe 4 Kinder mit meinem Mann und da bleibt wenig Zeit für uns als Paar. Ich weiß auch nicht, über was wir noch reden sollen. Das Gefühl ihn nicht mehr zu lieben habe ich auch oft.
Früher haben wir viel miteinander gesprochen, aber mittlerweile sind uns einfach die Themen ausgegangen. Mich interessiert seine Arbeit nicht und ihn mein Tag mit den Kleinen. Wir haben auch keine gemeinsamen Hobbies und wenn wir etwas zusammen machen, dann artet das immer im Streit aus. In Sachen Erziehung sind wir uns auch so gut wie nie einig.
Im Moment bin ich einfach nur Mutter und keine Ehefrau. Seit Monaten schlafen wir getrennt(erst war mein Kleiner ziemlich krank, dann war ich die letzten Wochen der SS bettlägerig und habe ein eigenes Bett gewollt und jetzt will ich garnicht mehr zu ihm ins Ehebett).
Wir haben in den letzten Jahren viel mitgemacht und die Ehe hat es überstanden. Wahrscheinlich brauchen wir jetzt erst mal Zeit um das alles(2 Kranke Kinder, 2 Fg´s, 3 schwierige Schwangerschaften und nochviel mehr) zu verdauen. Ich denke dann geht es hoffentlich wieder Bergauf!:-)
Schließlich haben wir uns ja nicht ohne Grund geheiratet.#freu:-D
Die erste Zeit als Familie ist nun mal nicht leicht.
Ich wünsch dir alles Gute,#liebdrueck
Sandy mit Rasselbande

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Hallo,
unsere Tochter ist auch 13 mon alt, und phasenweise fühle ich ähnlich wie du. Ich frage mich zwischendurch auch ob das normal ist. Manchmal graust es mir schon davor wenn mein Mann von der Arbeit kommt, dann sinkt meine Laune rapide. Er kommt oft schon mit einem Gesicht nach Hause als sei einer gestorben (hat Stress auf der Arbeit) und lässt einfach alles stehen und liegen. Jetzt, am Wochenende, nervt es mich auch, ich sehne mir manchmal richtig den Montag herbei wo er dann wieder arbeiten ist. Stelle mir auch oft vor wie schön es mit der Kleinen alleine wäre. Die Kleine hängt sehr an mir. Mein Mann hält es nicht für notwending mir mal zu helfen, Windeln wechseln, füttern....das macht er einfach nicht. So denke ich, er tut schon seinen Teil dazu dass diese Kluft zwischen uns - eine Seite Tochter und ich, andere Seite er - immer größer wird.
Irgendwie kapiert er das aber nicht.
Naja, vielleicht sind solche Gefühle bei jungen Müttern bis zu einem gewissen Grad normal, trotzdem denke ich, dass da irgendwo schon der Wurm drin ist in einer Ehe. Auch wenn wir dann wieder sehr gute Zeiten haben. Und bei uns auch so ich schon weiß dass mein Mann uns über alles liebt. Für ihn wäre eine Trennung weitaus schlimmer als für mich.
Alles Gute!

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Hallo,
eigentlich tröstet es einen ja, wenn man sieht, dass es anderen ähnlich ergeht, aber ich weiß auch manchmal nicht was ich machen soll. Ich bin undankbar und schäme mich für diese Trennungsgedanken. Wir sind jetzt bald 13 Jahre zusammen und seit 3 Jahren verheiratet. Haben 2 Mädels und seit 2 Jahren ein supertolles Haus. Es könnte alles so toll sein. Alles so, wie ich es mir gewünscht habe. Und doch hat er die Sachen, die mich von anfang an gestört haben nie abgelegt und somit ist ja auch meine Schuld - ich hätte an der Situation eher was ändern können und mich beispielsweise vorher schon trennen können. Ich weiß, aber ich glaube immer an die gute Seite des Menschen. Auch wennich die Hoffnung gänzlich aufgegeben habe.
Meine Kid´s stehen auch an allererster Stelle und mein Mann liebt sie über alles . Er würde alles für sie tun und auch für unsere Familie ansich. Nur er ist ziemlich egoistisch. Ziemlich schnell eingeschnappt. Nur er darf mal aus der Haut fahren und dann kann es passieren das ich auf übelste Weis beschimpft werde: Nichtsnutz - dreckiges Stück Scheiße - dicke Quaddel (bin gar nicht dick - was auch immer er damit meint). . .
Diese Sachen z.B. höre ich seit den ganzen Jahren und die haben jetzt so ziemlich alles zerstört. Anfangs dachte ich immer , er meint das nicht so , tut er auch nicht, er will mich damit verletzen. Früher konnte ich darüber wegsehen. Doch jetzt hat es Spuren hinterlassen. Ich möchte nicht das die Kinder solche redensarten mitbekommen, wo er sich nicht unter kontrolle hat. Er entschuldigt sich ja auch, weil er vielleicht Alk getrunken hat (Streit nach einer Feier) aber meiner Meinung nach entschuldigt Alkohol keine Beunnamungen, oder sehe ich das überspitzt???
Seitdem kann ich mich auch nicht an ihm errfeuen. Seit Monaten läuft absolut gar nix mehr im Bett, seit ca. 2 Jahre so sporadisch. Dies tut mir auch sehr leid, aber manchmal denke ich, ich empfindie gar nichts mehr. Ich möchte aber was empfinden, kann mich aber doch nicht zu allem zwingen. Um ehrlich zu sein, ekel ich mich sogar manchmal.

Andererseits stzt er mich auch permanent unter Druck. er will z.B. immer und sobald er mich in den Arm nimmt (im Bett) und ich das zulasse, ist dies automatisch der Freifahrtsschein. Wenn ich dann nicht will, ist der größte Streit wieder da. Ich sei frigide. . . Und es gab Zeiten, da war ich genau das Gegenteil.
Jetzt gehen bei mir alle Glocken an, wenn ich nur Bett höre.


Sorry - eigentlich wollte ich nur sagen, das es mir ähnlich ergeht und schon schreibt man seine Lebensberichte nieder.

Ganz liebe Grüße

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Hallo!

Ich hoffe, Ihr bekommt jetzt alle diese Mail von mir...

Erst einmal muß ich mich ganz doll bei Euch bedanken. Ich hätte nicht gedacht, dass es auch nur einen Menschen gibt, der so wie ich zur Zeit drauf ist. Ich muß auch zugeben, dass ich etwas erschrocken war, als ich so viele Mails bekommen habe...

Man könnte direkt einen Club der unglücklich Verheirateten mit Kind gründen. Wobei diese Idee gar nicht so doof ist. Wo kommt Ihr denn alle so her? Ich komme aus Fellbach (Baden-Württemberg).

Je länger ich über diese ganze Situation nachdenke, um so verworrener wird das Ganze. Ich kann gar nicht mehr klar und vernünftig über dieses Thema nachdenken.

Wäre wirklich super, wenn jemand von Euch bei mir in der Nähe wohnen würde.

Ich freue mich wieder über Nachrichten von Euch (wie es Euch so geht).

Ganz liebe Grüße und haltet alle die Ohren steif!

Katja