Erwarte ich tatsächlich zu viel?

Guten Morgen,

eine Runde Tee, Kaffee oder was auch immer ihr mögt.#tasse
Mich würde mal brennend eure Meinung interessieren, ob ich von meinem Göttergatten zu viel verlange. Laut seiner Aussage ist es so.

Mein Mann und ich sind berufsbedingt mit unserer Tochter aufs Land gezogen. Unser Nachbar ist ein Steinmetz, wir haben einen Sparmarkt und einen Kiosk In der "Gegend". Das wars auch schon. Am Anfang war alles super. Wir haben gut Geld verdient und es hörte und sah alles perfekt aus.
Mittlerweile ist es so, dass ich die Zeit, in der ich frei und Zeit mit meiner Familie(oder eher Tochter) verbringe, am liebsten anhalten würde, denn es graut mir vor dem Arbeitsalltag.
Meine Tätigkeit (Gastronomie), die leider mit dem Job meines Mannes(30Std. im Garten- u. Landschaftsbau und Hausmeister) zusammen hängt, gefällt mir überhaupt nicht mehr. Ich bin kein Jammerlappen und habe schon einiges mitgemacht. Aber dieses jetzt sprengt bei mir den Rahmen der Leistungsfähigkeit. Kind, Haushalt, den ganzen Tag Gästebetreuung, zum Teil versuch ich Tätigkeiten meines Mannes zu übernehmen und abends vier Mal die Woche ab 17 Uhr arbeiten. Ich habe auch leider keine Fluchtmöglichkeiten. Habe keinen Führerschein und einen Bus habe ich hier noch nicht gesehen.
Meinem Mann hingegen scheint es gut zu gefallen. Ich frage mich allerdings warum. Um ehrlich zu sein, lässt er sich unglaublich erniedrigen. Er arbeitet viel, bekommt täglich Zettel um die Ohren gehauen, was er noch alles erledigen muss. Sind die Zettel abgearbeitet, flattern die nächsten ins Haus.Ständig gibt es Beschwerden. Einiges nehme ich auf meine Kappe, in dem ich sage, dass ich es nicht gesehen/vergessen/was auch immer habe. Es geht dabei meist um richtige Lappalien. Manchmal arbeitet er bis abends um 22.45 Uhr.
Jetzt hat er noch einen neuen Job, vom selben Arbeitgeber angeboten bekommen. Dieser beginnt am 01.07.. Ab da muss er 40 Std. die Woche+seine Hausmeistertätigkeiten machen.
Ich war schon soweit, dass ich ausziehen wollte. Unser Arbeitgeber ist nicht ohne. Er hat bis dato acht Angestellte durch seine unmenschliche Art vergrault.
Ich habe meinem Mann zuliebe dann gesagt, er soll es mit dem neuen Job versuchen.
Ich habe ihm gesagt, dass ich es versuchen werde, wenn er mich ein wenig unterstützt und auch endlich wieder etwas für die Ehe tut.
Etwas für die Ehe machen sieht so aus: von der Arbeit kommen, der nächsten Arbeit nachgehen, Kind bei mir so lange es geht in der Arbeit lassen, Kind ins Bett, Chaos zu Hause verbreiten, vor den Rechner setzen und dann schlafen gehen.
Mit ganz viel Anschwung und einem kräftigen Tritt in den Hintern, überwindert er sich dann ab und an auch mal, etwas im Haushalt zu tun. Meistens, wenn überhaupt mal gekocht wird, übernimmt er dieses. Ist ja auch sein Hobby. Chaosbeseitigung mache ich dann. Ebenso sein Chaos, wenn er von der Arbeit kommt und ihm der Schmutz aus den Klamotten fällt und dieser sich im ganzen Haus verteilt. Seine Worte sind dann: "Mach ich gleich weg"...Da kann ich lange drauf warten#aerger
Mein Mann geht auch noch dem Hobby des Tanzlehres nach, was auch viel Arbeit bedeutet. An freien Tagen, wenn es sie denn dann mal gibt, nimmt dieses Hobby einiges an Zeit in Anspruch.

Lange Rede kurzer Sinn: Mein Mann ist tierisch schnell von unserem Kind genervt. Wenn ich ihn um etwas bitte, hat er Probleme diese umzusetzen. Und unsere Ehe läuft nur nebenher, da er so mit sich selber beschäftigt ist. Mein Anforderungen an ihn waren: Ehrlichkeit, Einbinden in sein Hobby (unsere kleine tanzt soooooo gerne), Hilfe im Haushalt, etwas mehr Gelassenheit und "Familienpflege"

Und, ist es jetzt zu viel?

Es ist absolut nicht so, dass ich es ihm tagtäglich auf die Nase binde oder ihn mit Hausaufgaben überschütte. Aber es sollte doch eigentlich logisch sein, dass wenn ich von der Arbeit komme, ich auch meinen eigenen Dreck wieder entferne und mich mal mit meiner Tochter beschäftige die um jede Aufmerksamkeit buhlt.

Lg der "Hausdrache"

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Hallo.

Hier hat noch niemand geantwortet und ich weiss im ersten Moment auch nicht genau, welche Position ich da einnehmen soll. Dein Mann scheint zufrieden mit seinem Leben, wie es ist. Du bist mit deinem nicht zufrieden. Du willst etwas ändern - er nicht. Du wirst nichts von ihm erwarten oder verlangen können, was er nicht bereit ist zu geben. Ebenso umgekehrt.

So auf dem erstn Blick scheint es, dass Ihr komplett aneinander vorbeilebt. Und dass Ihr mit Euren beiden Berufsleben schon vollkommen überlastet seid, so dass keine Zeit mehr für das Private vorhanden ist.

Vielleicht wäre es daher sinnvoll, sich zusammenzusetzen und zu überlegen, wie viel Wert jeweils der Beruf bzw. das gemeinsame Privatleben für jeden von Euch hat. Damit habt Ihr wenigstens eine Ausgangsposition für das weitere Vorgehen - Änderungen, Abstriche, etc.

Wichtig ist, dass jeder ehrlich ist und sich nichts vormacht. Die letzte Konsequenz ist immer die Trennung. Wenn die so gar nicht in Frage kommt, muss man etwas bewegen. Beide müssen etwas tun. Der eine ein Kompromiss eingehen, von einer Vorstellung oder einem Anspruch abkommen - der andere muss etwas ändern oder seine Pioritäten neu stecken....

Viel Glück!
#klee

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Hallo lieber "Hausdrache",

ich habe deinen Beitrag sehr genau durchgelesen und fand es ganz schön heftig was ihr so arbeitet. Wo bleibt denn da zeit für eure Tochter? Zu viel verlangst du nicht von deinem Mann, immerhin bist du selbst ja auch berufstätig. Ihr solltet euch allerdings dringend zusammen setzen und einen Plan erstellen wie es weiter gehen soll. Denn so bleibt ja euer Kind und die Ehe total auf der Strecke! Seid ihr denn so aufs Geld angewiesen, dass ihr beide so viel arbeiten müsst? Ich mein, wieso ist er denn neben seiner Arbeit noch so viel unterwegs? Ich würde an eurer Stelle rationalisieren: Hausmeistertätigkeiten abgeben, er hat ein Hobby, so viele Stunden darf er das machen, sonst ist Familienzeit... Du sagst selbst, dass dir es zu viel ist mit Arbeit (30 Std. die Woche), Haushalt und noch Kind. Wenn ihr es finanziell euch leisten könnt, dann würde ich runterstufen. Wir selbst haben einen Bauernhof, ich arbeite morgens mit im Stall und tagsüber helfe ich, wenn ich gebraucht werde, sonst bin ich für die Kids da. Ich selbst habe Krankenschwester gelernt, war auf 400 Euro Basis unterwegs und da wir noch Großeltern mit versorgen, hat es mit arbeiten nicht geklappt, da die Kids drunter leiden mussten. Nun nehmen wir die finanzielle Einbuße hin, werden halt von seinen Eltern noch unterstützt, da ich ja mit melken gehe und ich bleib daheim. Mein Mann arbeitet auch viel, nimmt sich aber so gut es geht doch Zeit für seine Kids. Gut, bei uns kann er sie auch mitnehmen, aber er beschäftigt sich auch so viel mit ihnen und nimmt sie mir ab, wenn ich Abendessen mache usw...
Rede mit ihm darüber. Machst du denn auch mal etwas für dich? Nur du alleine mal mit Freundinnen weggehen oder so?

Hoffe, ich konnte dir ein bisschen helfen. Männer sehen das immer anders als Frauen, man muss ihnen wie kleinen Kindern alles genau erklären bis sie es verstehen ;-)

Lg Jenny

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ich hätte auch kein bock nach 40 stunden mich ums kind zu kümmern ...nervig, mach deine arbeit und gut ist und lass dein mann in ruhe

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haua ha...heute nen schlechten Tag gehabt, oder immer so bissig?

Wie du sicher mitbekommen hast, ist mein Göttergatte nicht der einzige Arbeiter in der Familie.

Und um Bock geht es hier erst Recht nicht!

Wie machst es denn mit deinen Kindern, wenn du mal "keinen Bock" hast?