Ich mag mich selbst nicht leiden:o(

Wie ja oben schon im Betreff steht, ich mag mich selbst nicht leiden. Es gibt Tage, da geht es, da kann ich mich ganz gut "ertragen" aber da gibt es wieder solche, wie heute zb. da ist es ganz besonders schlimm.


Mir ist schon klar, dass mein Beitrag hier nicht so Recht hier hin gehört, aber hier kann ich anonym sein und das ist mir bei diesem Thema sehr wichtig. Es gibt einige die mich hier kennen und nicht wissen was ich über mich selbst denke und ich möchte auch das das so bleibt....#hicks


Ich weiss nicht wo ich anfangen soll mit meinem Problem, es ist einfach da und ich kann nichts dagegen tun.
Manchmal sitze ich einfach da un hasse mich selbst, finde mein Verhalten Sch***** und mag eigentlich gar nicht in den Spiegel sehen. Dieses Gefühl überkommt mich auch einfach und dann werde ich traurig.

Vorhin war ne Situation, ich hab meinen Sohn von der Schule abgeholt, ich musste auf dem Parkplatz ne viertel Stunde warten. Da kam ein Mädchen vom Schulgelände runter gelaufen, stellte sich neben mein Auto, weil sie wohl darauf gewartet hat bis auch sie abgeholt wird.
Ich schaute dem Mädchen ins Gesicht und sah, dass sie ein ganz dickes rotes Auge hatte, sie sah auch sehr traurig aus. Plötzlich kam ein anderes Mädchen vom Schulhof runter und sagte irgend etwas spöttisches zu dem Mädchen, worauf das Mädchen sehr gehemmt reagierte, so hatte jedenfalls ich den Eindruck.
Ja und dann fiel mir wieder ein, wie es mir damals in der Schule ging.
Ich war immer sehr ruhig, immer Hilfsbereit und nett, aber eben auch zurückhaltent. In der Grundschule bis zur 7 Klasse hatte ich auch Freunde, es war eigentlich alles in Ordnung.
Doch dann plötzlich fing es an, dass meine damals beste Freundin anfing mehr mit anderen Mädchen zu unternehmen. Sie hatte Freunde, die für mich nichts waren, sie waren älter als wir, nahmen Drogen und waren verrufen. Es ging soweit das meine damals beste Freundin zusammen mit ihren neuen Freunden schlecht über mich in der Schule redeten. Es kam wie es kommen musste, plötzlich stand ich alleine da, es war vielleicht nicht alleine die Schuld dieser Mädchen, sicherlich lag es auch an mir. Denn je mehr über mich geredet wurde, wie uncool usw ich doch bin, desto mehr zog ich mich zurück, ging mit geducktem Kopf.
Ich fühlte mich immer unwohler, traute mich nicht mehr zur Schule hatte Angst, denn auch Schläge wurden mir angedroht. Letztlich wurde ich auch einmal angefangen und wurde geschlagen, ich weiss noch als wenn es gestern gewesen wäre, dass ich mich in meinem Leben noch nie so schlecht gefühlt habe. Ich hab mich dafür geschämt, auch jetzt fällt es mir schwer darüber zu schreiben, ich dachte mein Leben wäre jetzt hier zu Ende.
Meine Eltern versuchten damals alles um dieses Mobbing zu unterbinden, aber je mehr sie sich einmischten desto schlimmer wurde es. Mischten sie sich nicht ein und auch ich ließ alles einfach über mich ergehen, wurde es auch nicht besser.
Ich verstand die Welt nicht mehr, ich hatte niemandem etwas getan, ich wollte einfach nur meine Ruhe haben. Ich ging zu einem Psychologen, dieser versuchte mir zu erklären, dass ich zu wenig Selbsbewusstsein, Selbstwertgefühl habe, andere das spüren und in mir das "perfekte Opfer" gefunden hätten. Mobbing würde öfter stattfinden als man glaubt, nur wenige betroffene würden darüber sprechen und alle Mobbingopfer wären dem gleichen "Schema" verfallen!
Wir versuchten mein Selbstbewusstsein auf zu bauen, leider klappte das nicht, ich bin bis heute nicht in der Lage meine Meinung offen zu sagen, habe immer Angst, jemand zu nahe zu treten, weh zu tun oder sonstiges verkehrt zu machen.
Ich brach die Therapie kurzerhand ab und flüchtete mich in meine eigene Welt, ich zog mich von der Aussenwelt zurück, Freunde waren für mich ein Fremdwort. Ich gründete vor 8 Jahren meine eigene Familie in der Hoffnung nie mehr etwas anderes zu brauchen.
In den letzten 8 Jahre, lernte ich drei Menschen kennen von denen ich behaupten kann, dass sie meine Freund sind, denen vertraue ich und sie mir.
Ansonsten kann ich sagen, dass ich Fremden Menschen gegenüber skeptisch bin, ja ich hasse Fremde Menschen zu erst einmal. Ich habe mir abgewöhnt mich zu öffnen, denn das würde mich wieder so verletzlich machen wie damals. Um eine Öffnung zu vermeiden ziehe ich es deshalb vor, einfach niemanden an mich heran zu lassen, was natürlich von meinen Gegenüber wahrgenommen wird und entsprechend aufgefasst wird. Natürlich macht mich das nicht gerade beliebt bei den mir unbekannten Personen, aber das will ich ja auch gar nicht, ich will nach wie vor einfach nur meine Ruhe. Ich habe eine wahnsinnige Angst, wieder verletzt, körperlich wie seelisch, zu werden, ich weiss mich aber nicht anders davor zu schützen als mich quasi zu isolieren.

Mein Mann hat es mit mir auch nicht leicht, dass weiss ich leider nur selbst zu gut. Ich habe Angst ihn zu verlieren, ich brauch davor eigentlich keine Angst zu haben, aber die Angst ist trotzdem da.
Ich bin schnell eifersüchtig, frage mich ständig, was ein so wunderbarer Mensch wie er es ist, eigentlich mit jemandem wie mir will. Ich denke mir, er könnte etwas anderes, besseres haben wie mich. Er sagt mir täglich wie sehr er mich liebt, denkt immer an mich, schreibt mir am Tag zig sms'en wenn er auf der Arbeit ist. Das sollte eigentlich Grund genug für mich sein, mich nicht so zu verhalten wie ich es tue. Ich bin zerfressen von Selbstzweifeln, was mein Mann immer wieder zu spüren bekommt. Ich fühle mich selbst sehr Wertlos und hasse mich!!!!
Da gibt es einen Satz aus einem Lied, dass mich sehr gut beschreibt:

"Ich bin nicht der, der ich sein will und will nicht sein, wer ich bin!"
Ja das passt sehr gut zu mir, denn genauso fühle ich mich auch.
Ich wäre so gerne normal, so wie alle anderen auch, ich frage mich warum ausgerechnet ich zum Mobbingopfer werden musste, was habe ich damals nur getan!?


Ach ich weiss auch nicht, ich kann gar nicht genau beschreiben, wie ich mich fühle, was ich denke und wie ich gerne wäre. Ich weiss nur eins und das ist, dass ich mich hasse und gerne so wäre, wie alle anderen die in der Lage sind sich durch zu setzen. Ich hingegen bringe nur fertig, mich anderen unter zu ordnen, mehr nicht!

Vielen Dank, fürs zu hören, dass musste ich jetzt mal los werden, auch wenns wahrscheinlich nur wenige gibt die mich verstehen.


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Hallo Du,
ich kann dich echt gut verstehen#liebdrueck
Auch ich war zu meiner Schulzeit mal Mobbingopfer geworden; es war in der neunten Klasse und so ähnlich wie bei Dir- eine meiner Freundinnen hatte auf einmal nicht mehr soviel mit mir zu tun, sondern mit anderen Leuten, mit denen ich noch nie etwas anfangen konnte...erst distanzierten wir uns voneinander; kurz darauf fing das gerede an und dann wurde aus dem Gehetze und Gerede Mobbing und ich hatte fast die ganze Klasse gegen mich.:-[
Ich hab es ihnen damals aber auch leicht gemacht- war ruhig, habe meine Meinung nicht gesagt...das"perfekte" Mobbingopfer eben.
Ich habe sehr darunter gelitten; hatte Bauchscmerzen, war mit den nerven am Ende, wollte nicht mehr zur Schule gehen...
Ich hab immer nur gedacht "Was hab ich getan, das mir sowas passiert?"...:-(
Ich denke es lag am Selbstbewusstsein; das ich zu ruhig war...so ist man eben für solche dummen Leute ein gefundenes Fressen; sie können sich profilieren indem sie jemanden fertigmachen...wie stark.#augen
Ich kann Dir nur sagen, das ich ( so blöd es sich anhört) durch dieses Mobbing "stark" wurde und mich verändert habe.Ich dachte mir, soetwas darf mir nie wieder passieren und ich wurde selbstbewusster; habe meine Meinung gesagt.
Das mit dem Mobbing ist jetzt über zwölf Jahre her und ich denke nur noch ab und zu dran- wenn ich meine Kinder sehe ( sie gehen noch nicht zur Schule)- dann denke ich mir immer; ihnen darf soetwas nicht passieren später und sie sollen sich immer wehren können, ihre meinung sagen, zu sich selbst stehen und sich mögen...dann passiert ihnen hoffentlich soetwas nie.
Ich habe wirklich eine 180 Grad-Wende gemacht und bin heute so, das ich jedem meine Meinung frei ins Gesicht sage und sehr selbsbewusst auftrete...glaub mir, das war anfangs wirklich nicht leicht aber so geht es mir besser.
Es hat vor allen Dingen damit zu tun, das Du anfangen musst Dich selbst zu mögen.
Geb Dir doch nicht die Schuld daran, was damals passiert ist.Das waren ganz dumme Leute und sind es nicht wert deshalb noch traurig zu sein.
Arbeite an Deinem Selbstbewusstsein; überleg mal, Dein Mann wäre nicht mit Dir zusammen wenn Du für Ihn nicht die tollste Frau wärst die er sich wünscht.Du hast eine eigene Familie;was meinst Du wieviele Leute gerne einen Partner oder Kinder hätten und es bleibt ihnen verwehrt...Mach Dich nicht fertig mit solchen Gedanken, das Du dich hasst usw.Hast Du mit deinem Mann schonnmal darüber gesprochen, das Du früher gemobbt wurdest oder mit irgendjemandem anderen zu dem Du Vertrauen hast?Glaub mir, es wird Dir enorm helfen.Nimm Dich so an wie Du bist und hör auf zu denken, Du wärst nicht normal.Normal sind die leute nicht, die Dich gemobbt haben.Mach Dich bitte nicht verrückt mit solchen Gedanken und sag nicht das Du dich hasst...überlege mal, es gibt sicher genug Leute die Dich mögen; warum solltest Du selbst Dich dann hassen?Akzeptiere Dich und fang an Dich zu mögen, das ist der erste Schritt.#liebdrueck

LG

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Morgen,
vielen lieben Dank, für Deine Worte, irgendwie haben sie mir Mut gemacht, ich weiss, dass ich nicht alleine bin mit "Diesem" Problem.
Ich finde es bewundernswert das DU es geschafft hast eine Wendung in Dein Leben zu bringen, dass Du dadurch stark geworden bist.
Ich wünschte ich könnte von mir irgendwann das selbe behaupten....#schmoll Aber momentan bin ich davon noch sehr, sehr weit entfernt und ich weiss auch nicht ob ich es jemals schaffe, tatsächlich damit klar zu kommen.

Auch ich mache mir ständig Gedanken über meine Kinder, mein Sohn geht ja schon zur Schule und er hatte anfänglich große Probleme in der Schule.
Er hatte kaum Freunde, leider war er der jenige der anderen weh getan und geärgert hat. Nachdem wir beim Psychologen waren fanden wir heraus, dass er an ADHS leidet und seit dem dies behandelt wird, geht es immer mehr Bergauf für ihn. Mittlerweile hat er Freunde und ist beliebt.
Es tat mir immer so weh ihn so zu sehen, wenn er alleine vom Schulhof runterlief, alle anderen liefen in Gruppen nur mein Sohn nicht.
Da dachte ich mir immer, dass es ihm nun genauso geht wie mir damals und das wollte ich meinen Kindern doch um jeden Preis ersparen. Oh, dass war so schrecklich, es gab eine Situation da gab er sein Pausengeld für einen Mitschüler aus und kaufte ihm etwas leckeres am Kiosk nur damit der Junge mit ihm spielt. Als mir das sein Lehrer erzählte, bin ich in hellen Tränen ausgebrochen, es tat soooo weh.
Ich bin nun sehr froh, dass meinem Sohn geholfen wurde und das er nun ein anerkannter Mitschüler und Freund geworden ist.

In solchen Momenten könnte ich einfach nur heulen, dann hasse ich mich noch mehr. Dann denke ich mir, wie meine Kinder auch in der Lage sein sollen ein gesundes Selbsbewusstsein auf zu bauen, wenn ihre eigene Mutter überhaupt keines hat. Zum Glück ist mein Mann ein sehr starker Part bei uns in der Familie der den Kindern das richtige vermitteln kann. Abgesehen von ADHS das mein Sohn hat, haben unsere zwei kleineren Kinder ein absolut starkes Selbstbewusstsein und in der Lage ihre Meinung offen zu äußern. Sie sind nicht Dominant, sie wissen was sie wollen, sind aber dennoch Hilfsbereit und sehr Liebenswerte Menschen. Mein großer Sohn lernt dies nun auch Schritt für Schritt in der Therapie, er ist auch ein Herzensguter kleiner Mensch, nur leider machte es das ADHS nicht so einfach möglich das auch zu zeigen.

Mit meinem Mann habe ich über das Mobbing damals in der Schule nicht gesprochen, noch nie!!!!! Ganz ehrlich, ich schäme mich so sehr dafür, ich bringe es nicht fertig meinen Mann offen und ehrlich zu sagen, dass ich Verbal wie auch Körperlich verletzt wurde. Ich habe da eine richtige Blockade die mich hindert ihm das zu erzählen. Ich habe Angst das er mich dann nicht mehr liebt, dass er lacht oder sonst irgend etwas tut was für mich schlimm sein könnte.
Er fragt mich so oft, nach meinem Problem das ich offensichtlich habe, er sagt immer, dass er weiss, dass hinter meiner Fassade einfach viel mehr schmerz steckt als ich ihm sagen will. Und er will mir helfen, aber er muss dafür wissen, was los ist und ich traue mich einfach nicht ihm die Wahrheit zu erzählen.
Er weiss nur, dass ich damals mal versucht habe meinem Leben ein Ende zu setzen, warum weiss er aber nicht.
Ach es ist einfach eine blöde Situation aus der ich wohl alleine niemals raus kommen werde, denke ich! Ich möchte aber auch nicht wieder zu einem Psychologen gehen und die ganze Geschichte von vorne erzählen, ich schäme mich doch sooooooooooooo sehr.

Ich danke Dir nochmals für Deine Worte und hoffe, dass ich irgendwann so sein werde wie Du, in der Lage meine Meinung offen und ehrlich zu sagen und auch mal auf mich selbst bedacht zu sein und nicht immer nur auf das Wohl anderer.
Ich danke Dir!!!!

lg

2

mir gehts auch so....

warum genau/was der ausloeser war, hab ich noch nicht rausgefunden....

eine zeitlang hab ich gedacht ich waere einfach nur ausgelaugt, war auch beim arzt der konnte nichts finden.

ich bin auch sehr eifersuechtig, hab angst dass mein mann mich verlaesst/betruegt, weil ich ihn nicht verdiene---totaler schwachsinn, aber ich glaubs nicht.

ich bin dann durch zufall auf die symptome von depression ( http://www.netdoktor.de/krankheiten/depression-symptome.htm ) gestossen....sass da und hab nur geweint, weil mir klar wurde, "das bin ich"

sobald ich abgestillt hab (was mein sohn nicht so doll findet) muss ich wieder zum arzt und dann gehts hoffentlich wieder bergauf.

vielleicht ist das bei dir auch der fall?

alles gute fuer dich!