Erfahrung COVID Patienten auf der ITS

Hallo,

Ich wollte euch fragen, ob jemand leider schon Erfahrung machen musste, wenn ein Familienangehöriger, 49 Jahre, auf die Intensivstation verlegt werden musste.
Weil die Lunge so arg angegriffen ist, dass die Sauerstoffsättigung nicht reicht.

Seit Anfang der Woche liegt sie um die 80 %. Kurzzeitig war sie bis 91 % gestiegen, und gestern wieder nur um die 80 %. Er wurde an ein high flow Atemgerät angeschlossen, da bekommt er über eine Nasenbrille Sauerstoff, hoch konzentriert. Der Arzt sagte nicht nur 3-5 l gehen dadurch, sondern 50 l Sauerstoff.
Nur sind die Werte weiter abgesagt Richtung 70 % und jetzt ging es ab auf die ITS.

Er ist ansprechbar, das Atmen und dementsprechend auch das sprechen fällt ihm sehr schwer. Fieber hat er keines mehr seit ein paar Tagen.
Angefangen hatte alles am Dienstag vor zwei Wochen, dass er sich schwächer fühlte.
Schob ist aber auf das Arbeitspensum.
Am Donnerstag und am Freitag war er dann so geschwächt, dass er sich gefühlt hat, als wäre er von einem LKW überfahren worden.
Am Wochenende kam auch Fieber dazu.
Am Montag, den 29. März, hat er einen Selbsttest zu Hause gemacht.
Der fiel positiv aus. Am Dienstag früh sollte er beim Hausarzt erscheinen um das mittels PCR abzuklären.
Aber der hat ihn sofort ins Krankenhaus geschickt, weil die Sauerstoffsättigung nur bei 89 % lag.
Und jetzt ist er seit diesem Dienstag war sie im Krankenhaus und irgendwie wird es immer besser statt schlechter.

Ich weiß nicht was ich mir hier erhoffe, aber vielleicht hat irgend jemand Erfahrung und kann sie mit mir teilen.

Danke!

LG bullymama

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Die Frau meines Cousins ist Anästhesistin, sie meinte wer an die Beatmung angeschlossen wird( damit meine ich natürlich nicht die Atemhilfe mit dem Schlauch in der Nase) ,wird zu mindestens 50% sterben oder zum Pflegefall. Alle Fälle wo die Ärzte bis zur letzten Sekunde damit gewartet haben, hatten viel bessere Chancen und waren viel schneller wieder auf den Beinen. Sobald man intubiert ist und an der Beatmung hängt, wird die eh schon angegriffene Lunge extrem stark geschädigt, deshalb sterben viele die in diese Situation kommen.

Wir haben uns eine Patientenverfügung beim Notar ausstellen lassen, die eine Beatmung verhindert, ich denke aber sowas muss jeder für sich entscheiden, das hatten wir aber schon vor Corona, jetzt sind wir froh darüber..

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Vielen Dank für deinen Beitrag.

Die Patientenverfügung haben wir schon seit mehreren Jahren. Das wäre nicht das Problem.

Die Frage ist nur, wie lange kann man es denn hinauszögern wegen einer invasive Beatmung? Im Moment hängt er an der high Flow Beatmung, Das geht wohl auch über die Nase, aber pumpt 50 l Sauerstoff durch und keine 3-5 l mehr wie es vorher war.

Der Arzt vorhin meinte, dass wir jetzt die Nacht abwarten müssen. Sie haben auch die Medikamente umgestellt, weil er Corona typisch Thrombosen in den Blutgefäßen der Lunge zeigt. Damit es zu keiner Embolie kommt, bekommt er nun Blutverdünner.

Er ist aber nach wie vor ansprechbar. Wir schreiben auch immer mal ein paar Nachrichten hin und her, was mich ein wenig hoffen lässt.

LG

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Ich denke das ist extrem schwierig und für Aussenstehende überhaupt nicht abzuschätzen, ich fürchte in diesem Fall muss man dem Arzt vertrauen und hoffen das er die richtige Entscheidung trifft.
Im TV hab ich vor einigen Wochen einen Bericht von einem Lungenfacharzt gesehen und der meinte viele sind gestorben weil sie zu früh intubiert wurden und dann die Lunge völlig zerstört wurde, es wäre besser gewesen es mit verschiedenen Medikamenten zu versuchen, aber auch da schlagen wohl nicht alle bei allen gleich gut an. Ein extrem schwieriges Thema, ich möchte nicht in der Haut derer stecken die dann über Leben und Tod entscheiden müssen 😔.

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Ich kann dir das ganze nur aus Sicht eines Familienangehörigen erzählen, der mit Vorerkrankungen und an die 90 dran verstorben ist.

Mein Opa war erst auf der normalen Covid Station und ist relativ schnell auf die ITS. Dort bekam er auch Sauerstoff, aber es wurde nicht besser. Ich habe damals mit einer sehr sehr ehrlichen Schwester gesprochen, die gesagt hat, in dem Alter und mit den Vorerkrankungen würde eine künstliche Beatmung ihn zu einem 24h Pflegefall machen und er würde sich davon nicht erholen.

Anders ist es bei jüngeren Patienten!! Diese haben eher die Chance sich wieder zu erholen. Daher drücke ich dir ganz fest die Daumen, dass alles gut ausgeht!!!

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Hab vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht.
Wir können nur hoffen und glauben, dass alles wieder gut wird.
Im Moment sieht es noch kritisch aus.

LG

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Ich bin 30 und hatte zunächst Sättigungen von 83 bis 87%, lag dann auf normaler Station isoliert, mit 4 l Sauerstoff.
Als mir das Atmen immer schwerer fiel, fielen die Werte auch bis 74% ab.
Ich wurde auf die Intensiv verlegt und wurde mit einer high flow Therapie beatmet, war also noch nicht intubiert, hätte das nicht geholfen, wäre ich ins künstliche Koma versetzt und intubiert worden. Aber zum Glück hat diese Art bereits geholfen.

Das war im Oktober letztens Jahres.
Zur Zeit habe ich immer noch zu kämpfen, belasten darf ich mich auch noch nicht.
Die Lungen sind immer noch auffällig im Röntgen und CT, aber es geht Richtung Besserung.

Kommt natürlich auf die Gesamtsituation an, aber vielleicht wird bei deiner Bekannten auch erst diese Art versucht und wenn es nicht besser wird erst dann intubiert. Das ist so wie ich verstanden habe, wirklich mit der letzte Schritt, weil man wirklich teilweise mit Überdruck beatmen muss und evtl sogar die Lungen schädigt, aber wie gesagt, kommt auf die Gesamtsituation an.

Ich wünsche auf jeden Fall eine schnelle Genesung und alles Gute!

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Gute Besserung!

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Hab vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht. Das tut mir leid, dass es dich in so jungen Jahren so schlimm erwischt hat. Es ist eigentlich irgendwie nicht fassbar, die einen merken keine Symptome oder nur leichte, die anderen haut es so um.

Er wird derzeit auch mit diesem High Flow Sauerstoffgerät versorgt, was wohl 50 l Sauerstoff zuführt. Und keine 3-5l mehr, wie es vorher war.
Jetzt können wir nur hoffen, dass die Nacht etwas bringt.

Der Arzt vorhin am Telefon meinte, dass sie auch die Medikamente noch ein bisschen umgestellt haben. Weil im CT die Lunge an den Rändern Corona-typisch Thrombosen aufweist. Damit es nicht zur Embolie kommt, bekommt er nun Blutverdünnung.

Ich danke dir für deine Worte, und wünsche dir auch alles Gute und weiterhin gute Besserung.

LG

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Meine Mutter hatte an Weihnachten Fieber bekommen ,wurde dann positiv getestet und kam dann am.2.1. ins Kh. Erst auf normalstation und ein paar Tage später auf its weil die Sättigung auch schlecht war. Sie war glaube 4 Wochen im Krankenhaus und ist dann auch mit Sauerstoff entlassen worden. Mittlerweile brauch sie ihn nur noch selten. Sie hatte mir erzählt, daß die Ärzte am überlegen waren sie ins Künstliche Koma zu legen um sie zu beatmen. Sie hat es zum Glück so geschafft. Sie ist 63

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Vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht.

Wir können nur hoffen, dass die Nacht etwas bringt.
Mit der Medikamentenumstellung und dieser high flow Beatmung.

Alles Gute für deine Mutter!

LG

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Das ist so schlimm und tut mir leid.
Ich drück die Daumen dass alles wieder gut wird.
Ich hatte da noch Glück im Unglück, 70% Sättigung ist schon wirklich krass :(

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Danke für deine Antwort.

Ich hatte oben einen Satz drin, der voll verdreht ankam beim diktieren.
Ich hoffe ihr habt es trotzdem lesen können.

Ja es ist schlimm, aber ich danke dir für deine Worte.

Ich will ihn nicht verlieren, dass ist so eine fürchterliche Angst, die man da hat. Ich kann mir kaum vorstellen, wie es ihm in dieser Situation gehen muss 😢 so krank und dann so allein.

Dir auch weiterhin gute Besserung.

LG

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Hallo,

das liest sich ja nicht gut, das tut mir leid für euch und ich drücke unbekannterweise fest die Daumen, dass es schnell wieder bergauf geht!

Anbei mal ein paar Links, die in Deutschland vielleicht recht unkonventionell sind....und nur nebenbei... ich bin keine Kifferin!....wir haben uns nur vor Jahren im Rahmen der Krebserkrankung meiner Mutter extrem mit der Thematik beschäftigt und sie zusätzlich zur Chemo mit medizinischem Cannabis behandelt....mit Unterstützung führender Neurologen in Deutschland.

In Fall von Covid geht es um das NICHT Psychoaktive CBD. Die CBD Tabletten sind legal in jeder Apotheke in Deutschland erhältlich oder bestellbar.

https://www.kt1.at/cannabis-als-covid-therapie/

https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2020/10/28/auch-gegen-den-zytokinsturm-bei-covid-19-wirksam

https://www.liebertpub.com/doi/abs/10.1089/can.2020.0043

https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/jcmm.15883

https://www.galileo.tv/corona/frage-des-tages-schuetzt-cannabis-gegen-covid-19/


Diese Therapie Form wird bereits in Kanada, USA , Israel und Österreich erfolgreich angewandt.

Lies es einfach mal durch, bzw. schaut es euch an, wenn ihr mögt....

Alles Gute!

VG Dolphin

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Hallo,

Vielen Dank für deine Antwort. Das schaue ich mir gleich mal an. Davon habe ich noch nichts gehört. Ist es nur hilfreich zum vorbeugen oder zu Beginn des Ausbruchs?

Ich weiß bei ihm nicht, ob das Virus noch aktiv ist, oder ob er jetzt mit den Schäden, die es angerichtet hat, zu kämpfen hat.
Ich weiß nicht inwiefern das dann noch helfen würde bzw. sinnvoll wäre.

Es ist alles ein Mist 😢

Aber danke für deine Worte.

LG

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Ja, natürlich kann es jetzt noch helfen!

Es geht bei dem Einsazt von CBD vor allem ja auch darum den Zytokin Sturm zu verhindern.

Ich weiß, wenn das Thema neu ist...ist das so abstrakt und weit weg. Ich habe mich damals auch monatelang belesen um Vertrauen in medizinisches Cannabis zu bekommen und auch zu verstehen worum es im Detail überhaupt geht.

Es ist so schade, dass dieses Thema in Deutschland jahrzehntelang so verteufelt wurde, dass es so lange braucht, um diese gedankliche Schranke niederzureißen.

Es geht ja nun auch in DE langsam voran...aber eben nur langsam....

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Ich weiß nicht, wie konkret die Sache bei euch aussieht, aber ich gebe dir einen Einblick von unseren Patienten. Denen geht es aber wirklich sehr schlecht! Wir haben unseren Patienten auf ITS bei akuten Lungenversagen auch oft eine ECMO eingebaut-quasi eine mobile Herzlungenmaschine, mit der das Blut mit Sauerstoff angereichert wird und dann wieder in den Körper zurückgegeben wird. Das ist für die schlimmen Fälle meist eine gute Möglichkeit, allerdings war die Mortalität bei den covid Patienten dennoch überraschend hoch. Aber bevor man gar nichts mehr versucht...

Entschuldige, wenn ich dir nicht wirklich Mut machen kann...die Situation bei uns auf ITS ist die Situation alles andere als schön...

Neben all dem leid, gibt's aber immer wieder auch kleine Wunder, weshalb sich Hoffnung immer lohnt ;)

Ich drücke die Daumen.

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Hallo,
Danke das du so offen gesprochen hast.

Im Moment hat er sich selbst noch nicht wieder gemeldet. Und ich erfahre es erst von den Ärzten heute Nachmittag, wie es gelaufen ist. Die letzten 24 Stunden.

Aber danke für den Hinweis. Ich werde sehen was sie heute Nachmittag sagen werden.
Und werde berichten.

Danke und LG

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Darf ich Mal nachfragen wie es deinem Familienangehörigen geht? Wir sind Grade auch infiziert und meinem Freund geht es ziemlich mies (ist aber zu Hause). Hatte die betroffene Person Husten?

Liebe Grüße

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Ich habe einen Freund auf der Covid-Station, dort haben sie gerade eine nahezu 100% Sterberate auf der ITS. Vom Alter her viele in den 40ern und 50ern, kaum noch Alte. Zuletzt einer, der noch keine 40 war. Beatmen ist immer schlecht und er würde das immer so lange wie möglich herauszögern.


Ich wünsche deinem Verwandten nur das Beste!🙏🍀

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Das können meine Kollegen leider so bestätigen.

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Huhu,
ich hoffe deinem Familienangehörigen geht es besser 🙏.
LG