Was tut ihr, um die Gastronomie zu retten?

Hallo zusammen in die Runde,

ich würde gerne hier eine Diskussion eröffnen, in der es um die Frage geht, was ihr - respektive jeder einzelne von uns - dafür tut, dass gastronomische Betriebe nicht pleite gehen. Gerne könnt ihr auch sagen, welche Branchen ihr noch gefährdet seht und vorschlagen, wie man ihnen in der Krise helfen könnte.
Ich fange mal an: Ich bin von der Krise finanziell überhaupt nicht betroffen, ein Glück, und versuche mindestens einmal wöchentlich auswärts zu essen, bzw. falls es erneut zum Lockdown hier kommen sollte, mindestens ein- zweimal wöchentlich Essen zum Take away zu kaufen oder zu bestellen. Ich bin auch seit dem Ende des ersten Lockdowns dazu übergegangen, großzügiger Trinkgeld zu geben. Das ist zwar nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber ich hoffe dennoch, dass die Lokale, in die ich gehe, nicht so hart getroffen werden und sie nicht dichtmachen.
Wen und was unterstützt ihr so?

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Ganz ehrlich, mein vorrangiges Ziel ist es selbst gut durch die Krise zu kommen.
Sollten wir jetzt demnächst wieder alle zu Hause sitzen, wird bestimmt wieder mehr und vorallem aufwändiger gekocht und wenig bis kein Essen von außerhalb geholt.
Das ist eben auch etwas, wo man gut sparen kann und Zeit zum Kochen ist ja dann genug.

Mir tut es natürlich um all die Lokale, Hotels und Künstler leid, aber da bin ich mir selbst am nächsten. Ich kann nicht ausgleichen, was da verbockt wird.
Und ich wüsste auch gar nicht, wo ich anfangen sollte. Im Restaurant, bei all den Kurzarbeitern, Arbeitslosen oder kleinen Geschäften, die pleite gehen werden.

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Da bin ich absolut voll und ganz bei dir 👍

Wir machen jetzt nichts anders als sonst... Klar bestellen wir mal was,.. Aber so wie immer!
Ich kann das nicht retten und auffangen.
So leid es einem tut

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Gibt es einen Grund, warum du die Gastronomie nicht unterstützen möchtest?
Von deinem Mitleid kann ja keiner Leben.

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Hallo
Wir essen nun tatsächlich regelmäßig etwas von Restaurants aus dem Ort. Vorher war das extrem selten, essen gehen ist nicht so unser Ding. Dann haben wir aus Stress (Home Office und mein Mann hat eine neue Stelle angetreten) und weil wir es einfach wollten, häufiger etwas bestellt. Das haben wir beibehalten (so im Schnitt vielleicht einmal die Woche).
Vor Ort haben wir ohnehin schon viel gekauft, jetzt noch mehr. Zum einen weil es bequemerer ist, da Home Office und mehr im Ort als sonst, zum anderen sicher auch wegen der Unterstützung. Teilweise ist das teuerer, das stimmt. Aber für uns ist es machbar und es hat auch andere Vorzüge.
Aber auch das ist nicht so einfach und nicht für jeden möglich. Ein Bein sollte sich keiner ausreißen. Teilweise finde ich es dennoch schade. Warum man lieber 10 km einfach extra fährt, um die Kiste Wasser 40 Cent billiger zu laufen (und sie nicht für 40 Cent mehr vor Ort ins Auto packen lässt oder bei bedarf auch ohne Probleme schnell gebracht bekommt), verstehe ich nicht ganz.

LG

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Für die Gastronomie kann ich nicht so viel tun. Ich gehe nämlich schon nicht so gern essen, weil ich hier nicht so viele gute Restaurants kenne. Die Kinder holen sich hin und wieder einen Döner etc. Und die Pubs und Kneipen kann ich schlecht mit einem Bier zum Mitnehmen retten;-).

Wir gehen momentan etwas häufiger in Konzerte oder zum Kabarett. Um die Kultur fürchte ich nämlich so richtig.

Künstler bitten derzeit auch darum, die Kanzlerin anzumailen, Theater mit gutem Hygienekonzept geöffnet zu lassen. Das kann man auch dann tun, wenn man selbst keine Lust oder kein Geld hat, hinzugehen.

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Achtung Ironie. Nachdem bei uns die Gastromie sehr engagiert und kreativ war - gar nichts.
Die Gaststätte im Nachbarort hatte einen TakeAway oder nicht - genaues wußte man nicht, bei uns im Ort war alles geschlossen - wurde nur gejammert. 20 Min einfach um Schitzel oder Gyros zu kaufen, sehe ich nicht ein.
Den Eventservice hat einen Cocktaillieferservice aus dem Boden gestampft. Da bestellen wir regelmäßig.

Ich achte darauf wirklich alles in den Läden und bei den Dienstleistern zu beziehen, die mir wichtig sind.

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Hi, im April/Juni haben wir verstärkt in unsere Restaurants/Cafés, die wir lieben, unterstützt. Wir unterstützen nur Restaurants/Cafés, die Vegan zubereiten. Sind also indische, vietnamesische, amerikanische und deutsche Restaurants/Cafés.

Liebe Grüße
18. SSW#verliebt#huepf

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Wir bestellen etwas mehr als sonst. Leider hat unser Lieblingsrestaurant keinen Lieferservice mehr und die Bude ist immer gerammelt voll. Es tut mir leid, aber dann können wir nicht mehr tun.
Helfen würde meines Erachtens endlich mal ein vernünftiges Testkonzept und flächendeckende Schnelltests zu bezahlbaren Preisen.
Aber da ist schon wieder alles kurz vor dem Zusammenbruch und man wird noch vom Gesundheitsamt ausgelacht, wenn man sein hustendes Kind testen lassen will (zumindest bei manchen).

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Hi,

kein anderes Verhalten wie vorher auch. Wir holen regelmäßig Pizza, Döner und Chinesisch. Mehr kann ich nicht, weil wir jetzt nicht mehr Verdienst haben als vor nem Jahr.

Aber ganz ehrlich? Momentan sind wir einfach nur froh, dass der Kelch an uns vorbeigewandert ist. Es ist uns gerade überhaupt kein Sinn nach Restaurant, Kino, Bar oder weiß der Geier. Komme erst aus einer Reihentestung.

Wir können beide kein Homeoffice machen. Mein Mann im Rettungsdienst, ich an einer Schule mit Coronaausbruch. Eigene Kinder auch an einer anderen Schule. Bei uns prasselt es von allen Seiten gerade ein. Großeltern sind mit im Haus.

Wir sind echt froh, wenn wir nur die Zeit bis Weihnachten irgendwie heil überstehen, mehr wünsche ich mir gar nicht. Da habe ich keinen Kopf, ob die Kneipe ums Eck überlebt... sorry, klingt hart, wir können es aber nicht ändern.

Grüße
Caro

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Nichts. Der schweizerische Branchenverband Gastrosuisse hat heute die sofortige Aufhebung sämtlicher Beschränkjungen gefordert und das angesichts der Tatsache, dass in weniger als zwei Wochen die Krankenhausbetten ausgehen. Dann gehen sie halt pleite. Es werden nach der Krise auch wieder neue aufmachen, dann vielleicht auch solche, die andere Verbandsfunktionäre wählen. Retten muss man nicht die Betriebe, sondern die Angestellten. Und für die gibt's eine Arbeitslosenversicherung.

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Und ich sage das nicht aus Geiz. Ich unterstütze z.B. Künstler, die ich mag, indem ich Tickets für virtuelle Anlässe kaufe (d.h. Anlässe, die wären, wenn nicht Corona wäre). Aber die Gastrobranche oder vor allem auch den Profisport, dessen Verbände fast täglich unverschämte Forderungen stellen, unterstütze ich nicht. Nicht wegen der kleinen Angestellten, die vielleicht auch lieber einen guten Gesundheitsschutz hätten, anstatt dass ihre Chefs noch maximal die Zitrone auspressen können, sondern wegen der Verbandsfunktionäre, die mitten in der schwersten Krise, die die Schweiz seit dem 2. Weltkrieg hat, eine irrsinnige Forderung nach der anderen stellen und durchaus auch über Leichen gehen würden und das im wörtlichen Sinn.

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Ich entziehe mich komplett dem Gesellschaftlichen leben so gut es geht. Unter solchen Umständen bewahre ich mein Geld lieber sicher auf, bis es mich selbst irgendwann trifft (Wie auch immer sich das zeigen wird) und ich so wenigstens einen kurzen Zeitraum überbrücken kann. Meine Familie steht da nunmal an erster Stelle. So leid es einem auch tut.

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Das ist leider die deutsche Mentalität: Sparen, sparen, sparen, bloß kein Geld ausgeben. Dein Geld wird nichts mehr wert sein, wenn weiter gespart wird.

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Ich halte mich lieber an meine Kultur. Außerdem glaube ich kaum, das mein Geld die Welt rettet. Da bin ich meiner Familie zu liebe dann doch egoistisch.